Nach sechs Monaten Vorbereitungszeit ist es NDR-Autor Hubert Seipel gelungen, das weltweit erste Fernsehinterview mit Edward Snowden nach dessen Flucht aus Hongkong zu führen.
Das Erste sendete am Sonntag, 26. Januar, um 23:05 Uhr eine 30-Minuten-Fassung. Das längere Gespräch ist im Rahmen einer NDR-Dokumentation entstanden, die das Erste im Frühjahr zeigen wird.
Snowden exklusiv
Hubert Seipel hat Edward Snowden für ein ausführliches Interview vor die Kamera bekommen. Dem NDR Journalisten ist damit ein weltweiter Scoop gelungen. Wie er den amerikanischen Whistleblower erlebt hat und welche Informationen die Öffentlichkeit womöglich noch zu erwarten hat, erzählt Seipel im Interview mit NDR.de vom 24. 01. 2014.
Leider im Netz nicht mehr verfügbar – hier Interview mit the Guardian.
Nach dem Hongkong-Interview mit Glenn Greenwald und Laura Poitras gab es bisher kein Fernsehinterview mit Snowden. Warum jetzt?
„Seipel: Von meiner Seite aus, weil wir uns momentan in der Bundesrepublik in einer Phase befinden, in der viel zu klären ist. Im Parlament bildet sich zurzeit ein Untersuchungsausschuss. Zudem haben wir ja erfahren, dass Angela Merkel auf ihrem Privathandy abgehört wurde. Dass Millionen Leute automatisch überwacht werden, hatte viele ja zunächst nicht interessiert. Es kommt aber auch noch dieser BND-Ausschuss. Da haben wir das letzte auch noch nicht gehört. Etwa, ob wirklich ausschließlich Frau Merkel abgehört wurde. Ähnliches gilt für die Frage, ob zum Ansatz der NSA womöglich auch Industriespionage gehört. Und dann hatten wir ja noch eine heftige innenpolitische Diskussion, ob Snowden Asyl bekommen soll oder nicht. Applaudiert hat zwar jeder, aber Asyl hat ihm nur Russland gewährt.“
Welchen Eindruck hat Edward Snowden auf Sie gemacht?
„Seipel: Auf den ersten Blick fällt auf, was für ein schmales Hemd Edward Snowden ist, um es salopp zu formulieren. Er ist ziemlich energetisch und bestimmt. Ich habe ihn so erlebt, dass er in einem Spannungsfeld zwischen hoch angespannt und leichter Schlaffheit lebt. Er ist sehr präzise in dem, was er erzählt, aber natürlich auch auf der anderen Seite wieder durchaus vorsichtig. Manchmal erschrickt er darüber, was er erzählt, denn er darf sich ja nur auf einem schmalen Grat äußern. Die Geschäftsgrundlage seines Asyls ist ja, dass er von da aus nicht agitieren darf.“ Das ganze Interview finden Sie hier „Snowden ist gigantisch zielstrebig“ beim NDR.de
Wer sich schon mal etwas vorab informieren will und nicht nur mainstream-konforme Einschätzungen lesen will, kann das u. a.
in diesem Artikel mit seinen zahlreichen Links tun.Frau Merkel ist über das Abhören ihres Mobil-Telefons doch wütender, als sie nach außen hin zeigt
Wir haben es satt! Schluss mit dem Schmieren-Theater!
Frau Merkel, Minister, Parteien-Vertreter und die Medien sollen endlich aufhören, die BürgerInnen in Sachen NSA- Überwachung zu belügen. Wann hört endlich dieses Drumherum–Geschreibe, das offene und infame Belügen der Bevölkerung auf?
Snowden kann nicht nach Deutschland. Er wäre in höchster Gefahr, weil sich die USA in Notenwechseln, im GG, im Anhang des Stationierungsvertrages und in Geheimverträgen die weitere volle Einflussnahme auf die Bundesrepublik haben festschreiben lassen. Sie dazu: Wir haben es satt! Schluss mit dem Schmieren-Theater!
Deutschland bietet kaum Schutz – Platz 12 von 27!
Deutschland, wo sich gerade mehrere Politiker darum bemühen, DEN Whistleblower des Jahres aus Russland wegzulocken, steht auf Platz 12 von 27! Auch wenn Edward Snowden den Whislerblower-Preis von Transparancy International, IALAN und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler bekommen hat, wäre er in Deutschland also allein schon wegen der wenig rosigen und unklaren „rechtlichen Rahmenbedingungen“ nicht vor Strafverfolgung und Auslieferung geschützt. Siehe: ACHTUNG! Kein ausreichender Schutz für Whistleblower in Deutschland – Das „Pippi – Langstrumpf – Prinzip “
In dem heute gezeigten ausführlichen Interview beantwortet Snowden neben aktuellen Themen zu den Folgen seiner Enthüllungen, die die Welt bis heute in Atem halten, auch Fragen zur Person und seinem Weg vom Wachmann bis zum wohl wichtigsten Whistleblower der Geschichte. Bereits Ende Dezember vergangenen Jahres traf sich der preisgekrönte NDR-Autor Hubert Seipel mit dem Whistleblower unter strikter Geheimhaltung, um die Dreharbeiten für eine NDR-Dokumentation vorzubereiten.
„Snowden exklusiv – Das Interview“ am 26. Januar 2014 um 23:00 Uhr im Ersten.
Netzfrau Doro Schreier
Edward Snowden soll sich nur nicht locken lassen.
Asylangebot für Snowden – Venezuela