Alles Tomate oder was? Wie aus einer Blume eine Tomate wird…

Tomaten… Neue Sorte durch Übertragung eines Gens von Löwenmäulchen auf haushaltsübliche Tomaten!

Hobbygärtner erfreuen sich normalerweise an vielen verschiedenen Tomatensorten. Je krummer, länger, farblicher, je abweichender vom typischen tomatenrot, desto interessanter die Tomate.

So wie beispielsweise die verschiedenen Sorten der Purple Tomaten wie Cherokee Purple oder Purple Calabash und viele weitere lilane wohlschmeckende Sorten.
Sind doch gerade die abweichenden Formen und Farben von den typischen roten runden wässrigen Supermarkt-Tomaten den Gärtnern ein Zeichen für das Besondere, für Qualität und Geschmack und somit der Stolz eines jeden Tomatengärtners….

Nun haben aber Forscher eine genetisch modifizierte Tomate entwickelt, die „Purple Tomato“. Hier dazu vorab ein von uns für euch übersetzter Artikel der BBC News : „Genetically-modified purple tomatoes heading for shops“ – Orginal von David Shukman Science editor.

„Genetisch modifizierte Purple Tomaten steuern auf die Läden zu“ 

Die Aussicht darauf, dass gentechnisch veränderte lila Tomaten unsere Regale erreichen, kommt einen Schritt näher. Die dunkle lila Pigmentierung der Tomaten soll den gleichen gesundheitlichen Nutzen haben wie Blaubeeren.

Die Tomate wurde in Großbritannien entwickelt und für Kanada sind bereits die ersten 1200 Liter lila Tomatensaft versandfertig .
Das Pigment, welches unter dem Namen Anthocyane bekannt ist, ist ein Antioxidans, welches, wie Studien an Tieren zeigen, helfen könnte, Krebs zu bekämpfen.
Wissenschaftler sind der Meinung, dass die neuen Tomaten den Nährwert von Produkten wie Ketchup und Pizzabelag steigern könnte.
Die Tomaten wurden am John Innes Centre in Norwich entwickelt, wo Prof. Cathie Martin hofft, dass die erste Lieferung von großen Mengen von diesem Saft es den Forschern ermöglichen wird, ihr Potenzial zu untersuchen. (Unsere Ergänzung zu John Innes Centre – die dortigen  Wissenschaftler stehen mit Monsanto in Verbindung.  Bekannt wurde das Institut u. a. durch die GV-Kartoffel des JIC, die genetisch manipuliert wurde um gegen Kartoffelfäule resistent zu sein)

„Mit diesen lila Tomaten erhalten Sie die gleichen gesundheitlich sehr nützlichen Vorteile, wie sie in Heidelbeeren und Preiselbeeren vorhanden sind – aber man kann sie auch zu Lebensmitteln verarbeiten, die Menschen tatsächlich in signifikanten Mengen essen und die als recht erschwinglich gelten „, sagte sie .
Die Tomaten sind Teil einer neuen Generation von GV-Pflanzen, die entwickelt werden, um die Verbraucher anzusprechen – die ersten Typen sind speziell als neue Werkzeuge in der Landwirtschaft auf Landwirte ausgerichtet..
Das purpurrote Pigment ist das Ergebnis der Übertragung eines Gens von Löwenmäulchen auf haushaltsübliche Tomaten – die Modifikation löst einen Prozess innerhalb der Tomatenpflanze aus, die es ermöglicht, das Anthocyanin zu entwickeln .
„Es ist eine britische Erfindung“, erklärte Prof. Martin, aber die EU-Beschränkungen für GMOs haben sie dazu angeregt, die Technologie im Ausland zu entwickeln.
Die kanadischen Vorschriften unterstützen GMOs eher und das hat zu einem Deal mit einer Firma in Ontario,  New Energy Farms, geführt, die jetzt lila Tomaten in einem 465 Quadratmeter ( 5000 sq ft) Gewächshaus produziert und zu 2000 Liter (440 Gallonen) Saft verarbeitet.

Laut Prof. Martin ist das kanadische System „sehr aufgeklärt “ .
„Sie schauen auf die Eigenschaften und nicht auf die Technologie und das sollte auch für uns der Weg sein, unser Denken zu ändern – nämlich zu fragen, ob das, was wir tun, sicher und nützlich ist und nicht nur fragen, ob es sich dabei um GVO handelt und wir es deshalb gleich völlig ablehnen.“
„Es ist frustrierend, dass wir nach Kanada gehen mussten, um den Anbau und die Verarbeitung vorzunehmen und ich hoffe, dieses Produkt wird die Vorhut, Menschen Zugang zu etwas zu geben, das zwar genverändert ist , aber Vorteile hat und ihnen dient.“
Die ersten 1200 Liter stehen kurz davor, nach Norwich versendet zu werden – und weil alle Samen entfernt wurden, gibt es nichts was eine Kontamination riskieren könnte. Ziel ist es, den Saft für die Forschung zu verwenden, und eine breite Palette von Tests durchzuführen, einschließlich der Prüfung, ob das Anthocyan positive Auswirkungen auf den Menschen hat. Frühere Studien zeigen Vorteile als Entzündungshemmer und  Verlangsamer von Krebs bei Mäusen.

Es ist eine zentrale Frage, ob ein genverändertes Produkt, das Nutzen für die Gesundheit haben könnte, die öffentliche Meinung beeinflussen kann.
Im Jahr 2010 fand eine große Umfrage in der Europäischen Union heraus, dass die Gegner von GVOs den Unterstützern zahlenmäßig etwa drei zu eins überlegen waren. Die letzte Genehmigung für eine GVO-Kultur in der EU gab es im Jahr 1998.
Prof Martin hofft, dass der violette Tomatensaft eine gute Chance hat, für den Verkauf an Verbraucher in Nordamerika innerhalb von zwei Jahren genehmigt zu werden .
Sie und andere Pflanzenforscher in Großbritannien hoffen, dass GVO bald in einem besseren Licht gesehen werden.“  (Wir haben diesen Text für Sie übersetzt)

Um Missverständnissen vorzubeugen, eine Ergänzung zu der Aussage  „Die letzte Genehmigung für eine GVO-Kultur in der EU gab es im Jahr 1998“ –   Zusammen mit SmartStax und einem weiteren Mais mit dem Markennamen Powercore, der ebenfalls am 06. November 2013 zugelassen wurde, sind derzeit 49 verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU für die Verwendung in Futter- und Lebensmitteln zugelassen, fast alle produzieren Insektengifte und/oder seien gegen Spritzmittel resistent gemacht. In unserem Beitrag Nicht nur Smartstax – 49 verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU zugelassen haben wir eine Liste veröffentlicht, die 27 Maissorten, 8 Baumwolle, Sojabohnen 7, 3 Rapssorten, 1 Zuckerrüben, 1 Kartoffel und  2 Mikroorganismen umfasst. 


Was es nun angesichts des geplanten Freihandelsabkommens für uns Europäer bedeutet, wenn diese Tomate und der Verkauf ihrer Produkte in Amerika zugelassen wird, brauchen wir  sicherlich nicht extra zu erwähnen. Wenn dann noch, wie in Amerika von den Konzernen geplant, durchgesetzt wird, dass auf die Deklaration von GV-Lebensmitteln verzichtet werden darf, dann haben wir, die Verbraucher, überhaupt keinen Überblick meh über das, was wir essen.

Die Befürworter der Gentechnik, also größtenteils die Konzerne und die von ihnen bezahlten und geförderten Wissenschaftler und Institute, begründen die Notwendigkeit der genetisch veränderten Nahrungsmittel unter anderem damit, dass die Weltbevölkerung so angewachsen sei, dass es anders nicht mehr möglich wäre, die Menschheit gesund und nährstoffreich zu ernähren.

Dass das aber so nicht stimmt, sagen immer mehr Bauern, Landwirte, Forscher und Wissenschaftler. Natürlich ist es angesichts unserer ausgelaugten Riesenfelder mit Monokulturen, sowie den riesigen nicht enden wollenden Äckern, die für den Anbau von Tierfutter für die Massentierhaltung genutzt werden, kaum noch möglich, Lebensmittel mit genügend Nährstoffen zu produzieren. Aber genau dafür sind ja auch eben diese Großkonzerne mit ihrer Profitgier verantwortlich, dass es überhaupt erst dazu gekommen ist. Ebenso wie die vielen vielen Verbraucher, die immer noch blind konsumieren und nicht nachdenken, WEM sie da ihr Geld geben und was das für die Umwelt, Tiere und letzten Endes uns alle für Konsequenzen nach sich zieht.

Es muss endlich umgedacht werden, es ist schon fast zu spät! Und Großkonzerne und/oder Gentechnik bringen uns ganz bestimmt NICHT dahin, die Weltbevölkerung satt zu machen, oder uns ohne Vitamin- und Mineralienmangel ein Leben lang gesund zu erhalten.

Wo bleibt denn die Pharmaindustrie, wenn wir auf einmal nicht nur satt werden, sondern angeblich gleichzeitig alle nötigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, sowie sonstige wichtige Inhaltstoffe zu uns nehmen?

NEIN, das Interesse liegt gewiss nicht darin, uns gesund steinalt werden zu lassen. Das spräche ja auch vollkommen gegen deren Aussagen, dass die Welt überbevölkert sei.

Gentechnik bringt uns vielmehr weiter in Abhängigkeit von einigen wenigen Großkonzernen, die Patente auf ihre GVOs anmelden und so alleinige Rechte an Pflanzen besitzen.

Gentechnik bringt uns mutierende Pflanzen und Super-Unkräuter, dem nicht einmal mehr der Allestöter „Roundup“ (Glyphosat) gewachsen ist.

Gentechnik und Monokulturen bringen uns vergiftete Böden durch Glyphosat und damit sterbende Insekten, Vögel und andere Tiere.

Gentechnik sorgt dafür, dass unsere für uns so lebenswichtigen Bienen in Scharen sterben, durch Pflanzen, die in der Lage sind, selbst alle möglichen Arten von Pestiziden zu entwickeln.

Die Saatgut-Konzerne bringen uns ebenfalls Pflanzen, die so umgezüchtet wurden, dass sie selbst keine Samen mehr produzieren können und uns daher immer abhängiger von der Saatgutindustrie machen. Bauern sind gezwungen, jedes Jahr neues teures Saatgut zu kaufen und ebenfalls haufenweise Glyphosat, welches natürlich ebenfalls von den Konzernen verkauft wird. (Siehe dazu Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby!)

Gentechnik bringt uns kontaminierte Bioprodukte, wie beispielsweise Honig, der nicht mehr verkauft werden kann, wodurch immer mehr Bio-Bauern oder Imker, die Bio-Honig produzieren, die Segel streichen müssen und ruiniert werden. (Siehe dazu EU-Parlament entscheidet gegen Verbraucher und Imker: Keine Kennzeichnungspflicht für Gentechnik-Honig)

Das was uns die Globalisierung und die Machtkonzentration in der Lebensmittelindustrie auf einige wenige Konzerne gebracht hat, kann mit Sicherheit nicht wieder durch eben diese Konzerne zum Allgemeinwohl gut gemacht werden. (Siehe dazu Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion)
Und wieso pochen gerade diese Konzerne samt ihren Wissenschaftlern darauf, dass wir ihnen in Sachen Gentechnik nun vertrauen, wo sie uns doch dorthin gebracht haben, wo wir heute sind?
Was hat uns denn die Nährstoffe aus unseren konventionell angebauten Lebensmitteln gezogen, die wir nun durch Gentechnik wieder ausgleichen wollen? Viel zu frühes, unreifes Ernten, Monokulturen, lange Transportwege, Kühllagerungen, gezielte Reifeverzögerungen.

Das Obst und Gemüse, welches dann sowieso kaum noch Nährstoffe enthält, wird zum guten Schluss auch noch reichlich gespritzt und macht uns dann nicht nur schlapp, sondern auch krank! Würden wir regional kaufen und würden die Bauern auf Monokulturen verzichten und sich der Mischkultur oder Permakultur zuwenden, hätte unser Gemüse und Obst auch wieder die Nährstoffe, die es hatte, BEVOR die Konzerne kamen und mit ihren Gewinnmaximierungs-Techniken dafür sorgten, dass wir beispielsweise Tomaten oder Salate kaufen müssen, welche in Tausenden von Kilometern Entfernung angebaut und geerntet wurden.

Wir bräuchten keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel mit modifizierten Nährstoffen, wenn wir endlich lernen würden, wieder von Monokulturen auf regionale Permakultur umzusteigen. Wir brauchen wieder Obst und Gemüse und auch Fleisch und Milchprodukte, die regional produziert werden und die alle Nährstoffe haben, die sie von Natur aus sowieso mitbringen.

Wir bräuchten nicht jeden Tag massenhaft Fertigessen in uns reinzustopfen und dennoch nicht satt zu werden. Ebenso bräuchten wir nicht soviel Massentierhaltungsfleisch und –milchprodukte in uns reinzustopfen, die uns immer kränker machen.

Es ist längst erwiesen, dass beispielsweise bei weniger Konsum von Fleisch und Milchprodukten, viel weniger Felder mit Monokulturen und genetisch verändertem Soja, Mais oder Getreide gepflanzt werden müssten. Man hätte viel mehr Platz für den Anbau von Gemüsen und für Mischkulturen der Permakultur.

Wir akzeptieren, wenn man auf Fleisch nicht verzichten möchte. Genauso denken wir aber, dass fast Jeder von uns bereit wäre, viel weniger Fleisch oder Milchprodukte zu konsumieren, wenn dieses gleichzeitig bedeuten würde, dass man zukünftig auf Massentierhaltungen in Ställen, wo die Tiere weder Tageslicht, noch ihre Nachkommen sehen, geschweige denn, sich bewegen können, verzichten würde, genauso wie auf Hormone für Hochleistungskühe oder Antibiotika für die ständig entzündeten Körper der Tiere. Früher gab es auch höchstens einmal in der Woche Fleisch. Was war daran so verkehrt?

Zudem ist es ebenfalls so, dass wir viel weniger Essen in uns reinstopfen müssten, wenn die Lebensmittel, die wir verzehren, wieder biologisch und nachhaltig angebaut würden und dadurch ihre natürlichen Nährstoffe wieder hätten. Ebenso wie Frischmilch oder frisches, gutes Fleisch! Wir wären viel schneller satt, bräuchten weniger Essen und die Fettleibigkeit der Bevölkerung der reichen Industrieländer wäre ganz bald stark rückläufig.

Nein, es sind nicht die gentechnisch veränderten Pflanzen, die wir von den Konzernen brauchen. Wir brauchen auch nicht deren Gift, mit denen wir unsere Äcker bespritzen sollen. Es ist auch nicht deren industrieller Fertigfraß aus GVOs mit Glutamat oder Aspartam oder sonstigen chemischen Zusätzen, das wir brauchen. Es ist DAS, was sie uns genommen haben: frische, gesunde Nahrungsmittel, die alles beinhalten, was wir brauchen um gesund zu bleiben!

Daher können wir nur appellieren: Kaufen Sie  von Bauern in Ihrer Nähe, kaufen Sie REGIONAL und SAISONAL und BIO! Unterstützt Sie kleine und mittelständische Bauern in Ihrer Nähe und NICHT länger die Konzerne!

Netzfrauen

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