Monsanto im Kreuzverhör der Aktionäre – Verhaftungen von Demonstranten und das „Superunkraut“

Foto: Bill N Jenn

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Monsanto – ein Weltkonzern, der skandalös agiert: Besticht unsere Politiker, übernimmt die Gesetzgebung, schikaniert Gegner bis zur Unterwerfung und monopolisiert derweil heimlich still und leise unsere Nahrungsmittel durch seine GMO-Produkte.

Anfang 2014 rief der Großkonzern Monsanto zur Aktionärsversammlung gerufen. Aktieninhaber kündigten an, bei der Aktionärsversammlung am 28. 1. 2014 die gesundheitlichen Risiken der GMO-Saaten öffentlich zu machen. Einige Investoren wurden hellhörig, aber die Mehrheit der Geldgeber würde sich wohl auf die Seite von Monsanto stellen.

Und genau so kam es!

Adam Eidinger, der im Besitz von 75 Aktien ist, forderte Monsanto auf, zusammen mit der Food and Drug Administration (FDA) ein Gesetz zur Kennzeichnung von GMO-Produkten, wenn sie mehr als 0,9% GMO beinhalten, auszuarbeiten. „Amerikaner haben das Recht zu wissen, was sie essen“, ist das Credo seines Antrages.

John Harrington, Besitzer von 30 Aktien, forderte in seinem Antrag von Monsanto eine Einschätzung des finanziellen Risikos für die Kontaminierung und Entfernung von Saaten in nicht GMO-Anbaugebieten. Leider waren nur 6% der Aktionäre seiner Meinung. Diese Forderung hatte er auch schon im letzten Jahr gestellt, es hatten nur 7,3% der Aktionäre dafür gestimmt.

Adam Eidinger erklärte, es sei für Monsanto nur positiv, wenn es zur Kennzeichnungspflicht käme, weil die Konsumenten so erkennen würden, dass Monsanto ehrlich sei. „Je mehr man versteckt, desto misstrauischer werden die Menschen“ konnte allerdings nicht überzeugen. Nur 4% der Aktionäre stimmten ihm zu.

Während der Aktionärsversammlung versammelten sich vor dem Monsanto St. Louis headquarters Aktivisten von Fishy Fleet, um gegen Monsanto zu demonstrieren. In Anlehnung an die von Monsanto nicht anerkannte Studie von Prof. Seralini wurde der Rattentanz aufgeführt. Zehn Aktivisten wurden verhaftet, die Flotte wurde samt den angeketteten Aktivisten abgeschleppt. Fotos und Videos zu der Demonstration finden Sie hier: revolution-news.com

Monsanto Monopoly

Drei Firmen besitzen mittlerweile 53% des weltweiten Samenmarktes: Monsanto, DuPont und Syngenta. Siehe dazu: Weniger als zehn Konzerne dominieren heute den Weltmarkt für Saatgut und Pestizide.

Food and Water Watch gibt an, dass Monsanto 1996 bereits 3 Millionen acres GMO-Saaten anbaute, jetzt sind es 282 Millionen. (1 acre = 0.40468564224 ha)

40% der amerikanischen Getreideanbaufläche, das sind 151,4 Mio acres, werden mit Monsanto Samen bepflanzt. Monsanto besitzt 1.676 Patente auf Samen, Pflanzen oder Pflanzen-Teile.

  • 80% von allen amerikanischen Maisanbauten sind GMO.
  • 93% von allen amerikanischen Sojaanbauten sind GMO.
  • 27 % des Monsanto Profits stammt vom RoundUp® Verkauf.
  • 1676 Samen-, Pflanzen- und darauf basierenden Patenten hat Monsanto.
  • 282 Millionen acres Monsanto Produkte werden weltweit bepflanzt
  • 151,4 Millionen acres GE (genetically engineered) Pflanzenmerkmale, das sind 40% der Landwirtschaftsfläche, werden in Amerika angebaut.
  • 95% des US GE-Mais Marktes enthalten Monsanto Merkmale.
  • 89% des US Baumwoll Marktes enthalten Monsato Merkmale.

Wissenschaftliche Untersuchen aus den USA, Großbritannien und Brasilien haben nachgewiesen, dass der in RoundUp® enthaltende Pestizidwirkstoff Glyphosat zu Missbildungen bei Embryonen von Hühnern und Fröschen führte. Verschiedene Beobachter berichteten von erhöhten Krebsraten, Geburtsschäden, Neugeborenensterblichkeit, Immunerkrankungen, Nierenschäden sowie Haut- und Atemproblemen bei Menschen, die in der Nähe von GV-Sojafeldern lebten. Einer der beteiligten Wissenschaftler, Andrès Carrasco (Argentinien) vermutet ähnliche Wirkungen bei menschlichen Embryonen.

Prof. Don Huber wies darauf hin, dass die Missbildungen der tierischen Embryonen bereits bei Konzentrationen festgestellt wurden, die weit unterhalb der in der Landwirtschaft üblichen Konzentration liege. In der 2011 erschienen Studie zu Roundup und Geburtsschäden werfen die Autoren der EU-Kommission und den Zulassungsbehörden vor, über die Gesundheitsrisiken von Glyphosat und Roundup seit Jahren informiert gewesen zu sein, diese jedoch heruntergespielt zu haben. Der Vorwurf gehe vor allem auch an Deutschland, da es im Zulassungsprozess von Glyphosat eine große Verantwortung als Berichterstatter bei der Wirkstoffgenehmigung als Schaltstelle zwischen der Pestizidindustrie und der EU-Kommission fungiere und für die Auswertung der Industrie-Studien und die Erstellung des Prüfberichtes verantwortlich sei. Kritisiert werde, dass die Zulassung von Glyphosat ohne eine umwelt- und humantoxologische Neubewertung verlängert wurde, obwohl seit Jahrzehnten Hinweise auf mögliche Missbildungen vorliegen.“

Viele Studien über Glyphosat, einem der Hauptbestandteile von RoundUp®, haben den Verdacht erhärtet, dass es Zusammenhänge geben könnte mit Erkrankungen der Menschen, und zwar Krebs, Parkinson, Alzheimer, Unfruchtbarkeit, Missbildungen von Babys. Es wurde in Plazenta-Zellen und auch in Embryo-Zellen gefunden Siehe dazu: Forscher finden Pflanzengift in Mensch und Tier – Glyphosat

Bereits im Mai 2011 wurde eine Studie aus Kanada veröffentlicht, die untersuchte, inwiefern Pestizide, die mit GM-Pflanzen einhergehen, im Blut (vor allem) schwangerer Frauen vorhanden sind bzw. auf den Fötus übertragen werden.  Die untersuchten Substanzen waren die Wirkstoffe in den meistverkauften Pflanzenschutzmitteln: Glyphosat (GLYP) und Glufosinat (GLUF)  sowie deren Abbauprodukte (im menschlichen Körper) AMPA bzw. 3-MPPA.

Ebenfalls auf Rückstände getestet wurde das bt-Toxin, das als permanentes Insektengift in transgenen Pflanzen (wie z. B. MON 810 Mais) wirkt, denen das ursprünglich bakterielle (aber veränderte) Gen mittels rekombinanter DNA-Technologie aufgezwungen wurde.

Die Teilnehmer der Studie waren je 30 schwangere (SF) bzw. nicht schwangere Frauen (NSF)  aus den Vororten von Quebec, die alle nichts mit Landwirtschaft zu tun hatten.

Ergebnis: GLYP und GLUF wurden im Blut der NSF nachgewiesen, 3-MPPA und das bt-Toxin (CryAb1) wurden bei 93% der Frauen im Blut und in den Föten gefunden.

Was bedeutet das?  Giftige Substanzen aus der „modernen“ Landwirschaft, die noch dazu – schon bei minimaler Dosis –  ein chronischer Störfaktor im  Hormonsystem sind (EDC-endocrine-disrupting chemicals) und die Entwicklung des ungeborenen Kindes massiv schädigen können, werden von der Mutter an das Baby weitergegeben. 

Überall wird beklagt, dass die Gesundheitsausgaben rasant im Steigen begriffen sind. Immer mehr Menschen – auch Kinder! – sind chronisch krank. Wenn nun chronische Krankheiten innerhalb einer bis zwei Generationen so anwachsen, kann die Erklärung von ‚genetischer Disposition’ nicht stimmen. Die Industrie hat Tausende Stoffe auf den Markt gebracht, die verwendet werden. In allen Gegenständen des täglichen Lebens und vor allem auf den Anbauflächen dieser Welt. Es gibt unzählige Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen all dieser einzelnen Stoffe. Aber was macht die Kombination all dieser Stoffe und wie wirkt diese auf Mensch und Tier?

Der Wissenschaftler Prof. Robert Bellé wies im März 2002 in einer Studie nach (veröffentlicht auf www.pubmed.gov), dass RoundUp® krebserregend ist und die Zellteilung massiv beeinflusst. Jedoch wurde Bellé gedrängt, die Studie nicht zu veröffentlichen, weil die Frage der GVOs (Gentechnisch veränderte Organismen) dahinterstand, was soviel heißt, dass die Giftigkeit von RoundUp verheimlicht wird, um die Entwicklung der GVOs zu schützen.

Das eigene Saatgut vor dem Pflanzenvertilger RoundUp® zu schützen, gelingt durch eine gentechnische Veränderung des Saatgutes, ein implantiertes Gen, durch die die Pflanze gegen den Grundwirkstoff Glyphosat resistent wird. Doch mittlerweile werden immer mehr Wildkräuter resistent gegen RoundUp®, sodass die Landwirte die Spritzmitteldosierung von Jahr zu Jahr erhöhen müssen. So hat sich in Kanada mittlerweile ein Superunkraut entwickelt, das vier verschiedene Resistenz-Gene enthält und sich überall ausbreitet. Auf allen Äckern, Vorgärten, Golfplätzen in Stadien und Friedhöfen. Nur durch ein neues, noch stärkeres Pflanzengift, das zu 70 Prozent dem in Vietnam eingesetzten Entlaubungsmittel Agent Orange entspricht, lässt sich dieses Unkraut in Schach halten.

Forscher warnen vor dem „Superunkraut“, das sich in den USA bereits auf 24 Millionen Hektar Land breitgemacht habe und kaum noch zu vernichten sei. Entstanden sei es durch genmanipulierte Pflanzen, genauer gesagt den damit verbundenen Umgang mit Unkrautvernichtungsmitteln. Die Wissenschaftler fordern nun eine Rückkehr zu nachhaltiger Landwirtschaft und Biodiversität statt Monokulturen, berichtet die österreichische Kronenzeitung im Dezember 2013.

Die Veröffentlichung eines Aufrufs der „Gemeinschaft besorgter Wissenschaftler“ (UCSUSA) warnt nun davor, weiterhin sorglos mit den Pflanzenschutzmitteln umzugehen. Es bedarf breiter Aufklärung, dass Samen, die so viel Gift brauchen, um bestehen zu können, die Biodiversität zerstören, den Boden vergiften und somit die Gesundheit aller gefährden.

Ein weiterer Schritt, um die Abhängigkeit der Landwirte von Monsanto weiter zu verschärfen, ist die Einführung der V-Gurt (Variety Genetic Use Restriction Technology), welche zusammen mit dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium (Anmerkung von Netzfrau: bemerkenswert!) entwickelt wurde. Dafür werden Samen gentechnisch so verändert, das die Keimfähigkeit erst durch die Zugabe von bestimmten Chemikalien, die es natürlich nur von Monsanto gibt, de-und aktiviert wird, quasi ein- und ausgeschaltet werden kann.

Eine Weiterentwicklung von Monsanto ist die „Terminator-Technologie“ (T-Gurt), die bewirkt, dass Pflanzen, in denen das „Terminator-Gen“ eingebaut ist, unfruchtbar werden und ihre Samen keimunfähig. Auf Grund internationaler Proteste wurde diese Technologie (vorerst) eingestellt. Nicht auszudenken, wenn sich diese Gene in anderen Pflanzen z. B Süßgräsern vermehren.

Mit etwa 10 000 Arten in mehr als 650 Gattungen sind sie eine der größten Familien innerhalb der Blütenpflanzen. Alle Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis zählen zu dieser Pflanzengruppe. Wenn nun z. B. gentechnisch veränderter Weizen mit dieser Technologie ausgestattet wird, lässt sich nicht verhindern, dass es sich auf andere Süßgräser überträgt. Man sollte bedenken, dass sich alle Süßgräser über Wind und Luftströmungen vermehren. Während der Blütezeit kann es zu regelrechten Staubwolken kommen, die garantieren, dass zumindest ein kleiner Teil des weniger als einen Tag lebensfähigen Pollen seinen Bestimmungsort, die weiblichen Narben, erreicht. Beispielsweise bildet der Roggen pro Ähre etwa vier Millionen Pollenkörner. Da Süßgräser als Marktfrüchte oder als Viehfutter in der Veredelung heute die Basis für die Ernährung der Weltbevölkerung sind, lässt sich das gesamte Ausmaß nur erahnen. Wir hätten eine grüne Wüste. Eine Landschaft, die nur noch einmal blüht und danach nie wieder.

Man muss sich das Problem ernsthaft vergegenwärtigen: Ein gentechnisch veränderter Organismus, der einmal ausgesetzt wurde, ist nicht rückholbar. Und: Sie verbreiten sich, kontaminieren auch die Nachbarfelder und wandern immer weiter – wie ein Virus. Nichts kann sie stoppen.

Chinesische Forscher schufen jetzt mit einem gentechnischen Trick eine Möglichkeit, einzelne GVO-Maispflanzen innerhalb eines konventionellen Maisfeldes gezielt und ohne Schäden für die anderen Pflanzen zu eliminieren. Sie schalteten mit Hilfe der RNA-Interferenz (RNAi) ein natürlicherweise in Maispflanzen vorkommendes Gen zur Inaktivierung des Herbizids Nicosufuron ab, berichtet Science Industries.

Warum erfindet man überhaupt so eine Technologie? An erster Stelle steht natürlich der Profit. Bauern werden zwangsläufig dazu gezwungen, jedes Jahr das Saatgut neu einzukaufen und damit jährlich aufs Neue Lizenzgebühren zu zahlen. Bauern, die von Monsanto Saatgut kaufen, werden gezwungen, einen Vertrag zu unterschreiben, der sie dazu verpflichtet, auf Nachbau zu verzichten, denn das würde eine Patentrechtsverletzung nach sich ziehen. Nachdem man Patente auf Leben erlaubt hat, ist ein Wettstreit unter den Agrarfirmen ausgebrochen, auch konventionelle Samen patentieren zu lassen. Man schätzt, dass Monsanto allein über 11 000 Patente auf normales Saatgut verfügt. Was sind die Folgen? Wer Patente auf Saatgut besitzt, kann den Saatgutmarkt kontrollieren und somit entscheiden, was auf die Teller der Welt gelangt.

Zudem hält Monsanto extrem weitreichende Patente auf Saatgut, die aber längst nicht immer in Zusammenhang mit dem Anbau von Gen-Saaten stehen. Diese Patente umfassen auch die Ernte, zum Teil bis hin zur Verwendung als Tierfutter oder in Lebensmitteln.

Ein Beispiel: Monsanto hält in Europa ein Patent auf genmanipulierte Soja-Pflanzen, das auch deren Anbau und alle Teile der Pflanzen umfasst. Auf dieser Basis hat Monsanto jetzt in Europa Gerichtsverfahren gegen Soja-Produzenten in Argentinien eingeleitet, um zusätzliche Gebühren zu erheben, wenn deren Ernte nach Europa importiert wird. Monsanto hat aber auch Patente auf normales – nicht gentechnisch verändertes – Saatgut angemeldet, wie zum Beispiel Weizen aus Indien und Sojabohnen aus China.

Nicht nur, dass Monsanto unzählige Patente auf Gemüse Saaten hat, der Konzern möchte auch Zugriff auf unsere Bratenstücke am Teller.

Zwei weltweit angemeldete Patente auf Schweinezucht wurden ebenfalls eingereicht. Die Schweineherden will sich Monsanto gleich mit patentieren lassen.

Beide Patente haben letztlich zum Ziel, Schweine zu erzeugen, die schneller wachsen, um so langfristig die Kosten in der Fleischproduktion weiter zu senken.

Die Patente WO 2005/017204 und WO 2005/015989 sind seit Februar 2005 bei der Weltpatentbehörde in Genf (World Intellectual Property Organisation, WIPO) im Register verzeichnet. In der Patent-Anmeldung listet Monsanto mehr als 160 Länder auf, in denen das Patent gelten soll, darunter 27 Staaten in Europa, Asien (Indien, Philippinen, China), Amerika (USA, Brasilien, Mexiko), Russland und Australien. Die WIPO kann allerdings derartige Anmeldungen nur entgegennehmen, aber selbst keine Patente erteilen. Die Anträge werden deswegen an die jeweiligen Patentämter wie zum Beispiel in den USA oder Europa weitergereicht.

Schweine sind keine Erfindung

Patentieren kann man eigentlich nur neue Erfindungen. Obwohl die beiden Patentanmeldungen nicht auf echten Erfindungen basieren, macht Monsanto extrem umfassende Ansprüche geltend:

Im Patent WO 2005/015989 beschreibt Monsanto bereits gebräuchliche Methoden in der Schweinezucht wie Kreuzung, Selektion und künstliche Besamung. Die angebliche Erfindung sind bestimmte Kombinationen dieser Elemente, um die Zucht von Tieren zu beschleunigen, die schneller wachsen oder andere ökonomische Vorteile bieten sollen. Beansprucht werden die beschriebenen Verfahren, aber auch die resultierenden Tiere bis hin zu ganzen Herden.

Das Patent WO 2005/017204 bezieht sich auf ein Verfahren zur Gen-Diagnose an Schweinen. Damit will Monsanto Schweine identifizieren, die auf Grund ihres natürlichen Genoms besonders schnell wachsen, zum Beispiel, indem sie ihr Futter besonders schnell oder effektiv in Fleisch umsetzen. Solche Gen-Varianten wurden bereits bei Mensch und Tier beschrieben.

Auch hier beansprucht Monsanto nicht nur die Diagnose-Methoden, sondern auch die Tiere selbst

Einen Triumph erzielten Tier- und Naturschützer, aber auch Bioethiker im April dieses Jahres. Das Europäische Patentamt (EPA) widerrief auf Grund eines Einspruchs von Greenpeace und weiteren Organisationen das umstrittene sogenannte Schweine-Patent. Der US-Agrarkonzern Monsanto hatte es beantragt, verkaufte es aber 2007 an seinen Kooperationspartner Newsham Choice Genetics, einen Schweinezuchtkonzern. Das Patent bezog sich auf Schweinerassen, die besonders viel Fleisch erzeugen. Im Jahr 2008 erteilte das EPA das Patent für Europa. Daraufhin reichten über 50 Verbände, 5000 Privatpersonen sowie die hessische Landesregierung einen Sammeleinspruch dagegen ein.

Noch kommt unser Braten also nicht von Monsanto.

Überraschenderweise hat Monsanto im Annual R&D Pipeline Review nicht all zu viele neue Gentechnik-Projekte. Derzeit liegt der Fokus eher auf Patenten, die Unkrautresistenzen gegen ihre Pestizide und Resistenzen ihrer Bt-Mais-Sorten beinhalten, wobei sie dem Maiswurzelbohrer, der sich bisher nicht umbringen ließ, an den Kragen wollen. Sie bedienen sich nun der schon immer vorkommenden RNAi Technik.

Es gibt aber Wissenschaftler, die befürchten, dass nicht nur unliebsame Insekten damit verschwinden, sondern auch Nützlinge wie der Marienkäfer.

Generell aber erweckt Monsanto derzeit den Eindruck, sich ein wenig zurückzunehmen. Es gibt eine neue Liste der eingebrachten Anträge, wovon nur zwei von Monsanto sind.

Hat Monsanto auch nicht mehr wirklich notwendig. Man kauft ja seit Jahren Saatgutfirmen ein. Im Frühjahr 1997 wurde Calgene von Monsanto aufgekauft. Calgene war der Hersteller des Saatgutes der Flavr-Savr-Tomate, das erste gentechnisch veränderte Produkt, das in den USA auf dem Markt zugelassen worden war. 1998 kaufte Monsanto das internationale Saatgutgeschäft von Cargill außerhalb Nordamerikas für 1,4 Milliarden US-Dollar. Im selben Jahr übernahm Monsanto DeKalb Genetics Corporation für 2,3 Milliarden US-Dollar. Durch Aufkäufe von Saatgut produzierenden Firmen wurde Monsanto 1998 nach dem US-amerikanischen DuPontPioneer Hi-Bred zum zweitgrößten Saatgutkonzern.

Am 25. Januar 2005 übernahm Monsanto den kalifornischen Produzenten von Obst- und Gemüsesaatgut Seminis für 1,4 Milliarden US-Dollar. Im Februar 2005 kündigte Monsanto die Übernahme von Emergent Genetics Inc., dem damals drittgrößten US-amerikanischen Saatguthersteller von Baumwolle mit den Marken Stoneville Pedigreed und NexGen, für 300 Millionen US-Dollar an, welche am 5. April abgeschlossen wurde. Am 15. August 2006 verkündete das Unternehmen die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Kauf von Delta & Pine Land (D&PL) aus Mississippi für 1,5 Milliarden US-Dollar in bar. Zuvor war im Jahr 1998 ein Übernahmeversuch für 1,8 Milliarden US-Dollar gescheitert.

Im Juli 2009 übernahm Monsanto das auf gentechnisch veränderten Weizen spezialisierte Unternehmen WestBred für 45 Millionen US-Dollar. Im August 2009 kaufte Syngenta für 160 Millionen US-Dollar das Geschäft für hybrides Saatgut von Sonnenblumen von Monsanto. Im September 2011 übernahm Monsanto Beeologics, welche ein RNAi-basierendes Mittel gegen Bienenviren in der Erprobung hat, insbesondere gegen das Israel Acute Paralysis Virus (IAPV). (Quelle Wikipedia)

Nun will Monsanto auch Bienenschädlinge bekämpfen – ausgerechnet mittels Gentechnik. Im Fokus Monsantos liegt die Varroa-Milbe, die Honigbienen weltweit schwer zu schaffen macht. Neben Bienenschädlingen sollen so künftig auch Unkräuter und Insekten bekämpft werden. Für seine neuen „BioDirect“-Produkte sieht Monsanto glänzende Zukunftsaussichten – schon jetzt sei der Markt 1,7 Milliarden Dollar pro Jahr wert. Es geht also gar nicht darum, die Bienen zu retten. Es geht also wieder nur um Riesen-Profite.

Im Mai 2013 kauft Monsanto schließlich auch Teile des größten deutschen Saatgut Herstellers, Dieckmann Seeds.

Und somit ist Monsanto für jeden von uns allgegenwärtig. Ob im Glas Milch, im Schnitzel, in der Hühnerkeule – welches Tier wird nicht mit den billigstmöglichen, also GMO-Getreiden, gefüttert? Wir haben T-Shirts an, die aus GMO-Baumwolle gemacht sind, essen Honig, der kontaminiert sein könnte, was aber nicht deklariert werden muss, braten unsere Brokkoli-Laibchen in Mais-Öl. Ob wir es wollen oder nicht, bei den meisten Konsumenten, vor allem in den Städten, ist Monsanto ein täglicher Gast.

Aber auch die anderen der Branche sind noch nicht weg. Und eine Vorliebe für Patente haben sie alle.

Die Anzahl der vom Europäischen Patentamt ausgestellten Patente zeigen:
1. BAYER: 206
2. DUPONT-PIONEER: 179
3. BASF: 144
4. SYNGENTA: 135
5. MONSANTO: 119
6. DOW: 20

Anzahl der Patent-Ansuchen:
1. DUPONT-PIONEER: 1.454
2. BASF: 1.273
3. SYNGENTA: 961
4. MONSANTO: 811
5. BAYER: 771
6. DOW: 228

Patente bzw. Patentanträge in Genf gibt es auch noch für: Sojabohne, Spinat, Erbse, Bohnen, Squash (=Kürbis), Paprika, Mais, und anderes. Siehe auch Bundestag: Gentechnisch veränderte Maislinie 1507 für den Anbau in der EU

Und wenn Europa das Freihandelsabkommen auch nur mit Einschränkungen unterzeichnen sollte, kommt mit TTIP einiges auf uns zu! Siehe dazu USA/EU – TTIP – Stand der Verhandlungen – und die vielen weitreichenden Verflechtungen in der Politik

Die ganze Geschichte über Monsanto incl. der Dokumentation finden Sie hier: Monsanto mit Gift und Genen – Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben

Langsam wird es an der Zeit, dass WIR, die Konsumenten uns damit beschäftigen, ein Patent anzumelden, nämlich eines auf „Die Schöpfung und der daraus entstandenen Evolution“.

Netzfrau Lisa Natterer

Unsere Zusatzinformationen:

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