Rückstände von Keimen, Pestiziden und Uran in unserem Mineralwasser

WasserMineralwasser ist nicht immer so rein, wie es sein sollte. So fanden Tester in jedem dritten Wasser Rückstände von Pestiziden. Auch in den Flaschen von Vittel, Volvic, Cristaline und weiteren französischen Marken wurden diese Rückstände gefunden und sogar Rückstände von Hormonen entdeckt.

In jedem fünften französischen Mineralwasser sind Schadstoffe. Einige Sorten werden auch in Deutschland verkauft. Das Verbraucher-Magazin “60 Million de Consommateurs” und die Nicht-Regierungs-Organisation Fondation France Libertés hatten diese Studie durchgeführt. Zehn von 47 analysierten Mineralwassern beinhalteten Rückstände von Medikamenten, Hormonen und Pestiziden – insgesamt wurden 85 Stoffe entdeckt, die nichts im Wasser zu suchen haben.

So enthielten zehn Prozent beispielsweise Spuren von Tamoxifen, einem Arzneistoff, der für die Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Die Proben der Mineralwasser Hepar und Saint Amand enthielten Spuren der Medikamente Buflomedil und Naftidrofuryl, ein Arzneistoff aus der Gruppe der durchblutungsfördernden Stoffe. Es wird bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ab dem Stadium II eingesetzt, um die Durchblutung der Beine zu verbessern und somit die Gehstrecke zu verlängern. Wie das Magazin berichtete, bestritten die Mineralwasser-Konzerne die Ergebnisse der Untersuchung. Daraufhin ließ das Magazin die Ergebnisse in einer zweiten Studie überprüfen – mit gleichem Ergebnis. In dem Artikel Mineralwasser beinhaltet Rückstände von Medikamenten, Hormonen und Pestiziden hatten wir auf diese Tests aufmerksam gemacht und wollten nun gerne prüfen, ob immer noch Rückstände von Schadstoffen in diesen Mineralwasser enthalten sind.

Wir fragten nach, erhielten aber leider keine neue Studien oder Ergebnisse. Ist auch nicht verwunderlich, denn an die internen Studien der Konzerne ist schwer ranzukommen und andere Studien werden gern als falsch dargestellt. Wie mir der Verbraucherschutz bestätigte, kann nur der Druck von uns Verbrauchern dazu führen, dass neue Studien durchgeführt werden und dass die Konzerne reagieren müssen.

Wer sind diese Mineralwasserkonzerne?

Vittel ist von Nestlé  und Volvic von  Danone. Hier sei bemerkt, dass vier Handels-Konzerne den globalen Markt für Flaschenwasser dominieren.  Nestlé (z. B. Vittel, Pure Life) und Danone (z.B. Evian) haben sich lange auf Europa und die USA konzentriert. Doch gerade in den letzten Jahren wurden diese beiden Konzerne auch in Asien und Lateinamerika zu den weltweiten Marktführern.

Coca-Cola (z. B.Apollinaris, Dasani, Vitamin Water) und Pepsi (z. B. Aquafina) besitzen besonders  in den USA hohe Marktanteile und bemühen sich, auf den internationalen Märkten zu Nestlé und Danone aufzuschließen. Fazit: Was Nestlé und Danone noch nicht an sich gerissen haben, wird nun von Coca-Cola und Pepsi übernommen. Siehe: Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt.

Was es bedeutet, wenn nur wenige Konzerne die Kontrolle über etwas  besitzen, ist uns schon aus anderen Fällen bekannt, z. B. die Macht der Agrarlobby, wie Monsanto und Co. Siehe Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby!

Wen erstaunt es dann noch, dass im Sommer 2013 der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg verkündete: Das Gebot „ursprüngliche Reinheit“ der Mineral- und Tafelwasserverordnung fordert keine „absolute Abwesenheit von Schadstoffen“.  Abbauprodukte von Pestiziden über dem Orientierungswert verletzten das Reinheitsgebot nicht, solange die Gesundheit nicht gefährdet sei.

Damit unterlag das Land Baden-Württemberg, das fünf Mineralquellen die Zulassung verweigern wollte, weil darin sogenannte Pestizidmetaboliten nachgewiesen worden waren. Die belasteten Quellen bleiben nach dem Richterspruch also offen.

Auch seltsam, dass im Juni 2011 alle von der Stiftung Warentest untersuchten Mineralwasser in Ordnung waren. In keinem konnten die Prüfer gesundheitsschädliche Substanzen nachweisen, die die strengen Grenzwerte überschritten haben. Mikrobiologisch waren günstige wie teure Wasser einwandfrei. Aus dem Testergebnis 2011 folgende Absätze:

  • Mineralstoffe: Früher mussten Mineralwasser eine Mindestmenge an Mineralien enthalten, um den Namen tragen zu dürfen. Das ist seit 1980 nicht mehr der Fall: Der Mineralstoffgehalt spielt keine Rolle mehr. Prompt enthalten nur noch wenige Mineralwasser nennenswerte Mineralstoffmengen: Apollinaris, Gerolsteiner und Tip Tiefenfels Quelle von real sind solche Ausnahmen. Jedes zweite Mineralwasser war laut Stiftung Warentest mineralstoffarm. Diese Wasser ähneln dem Leitungswasser.
  • Bakterien: Die Tester wurden lediglich bei einer Wassersorte fündig: bei Apollinaris aus dem Hause Coca Cola. Hier fanden sie einen Keim, der Essigsäurebakterien ähnelte, aber gesundheitlich unbedenklich sein soll. Er kommt auf Pflanzen, Früchten und in saurem Boden vor.

Da stellt sich die Frage: Hat Stiftung Warentest überhaupt nach Rückständen von Pestiziden und Hormonen gesucht?

Denn Ökotest schreibt im Juli 2011, dass einige Stoffe – nämlich Abbauprodukte von Pestiziden – seit einiger Zeit in Mineralwasser nachgewiesen wurden. Und zwar in Mengen, die nicht selten über dem in der AVV festgelegten Orientierungswert von 0,05 Mikrogramm pro Liter (µg/l) liegen. Auch zwei Produkte aus dem ÖKO-TEST Mineralwasser für Säuglingsnahrung 6/2011 waren mit erhöhten Werten belastet.

Aus Ökotest Juli 2013 berichteten wir, dass es eigentlich unvorstellbar ist, denn jedes zehnte Wasser enthält zu viele Keime. Sie übersteigen die Maximalgehalte, die die Verordnung vorschreibt. Die Tester beanstanden auch zwei Wässer, in denen eine besonders hohe Uran-Belastung vorgefunden wurde. Schon geringe Mengen Uran können die Nieren schädigen. In 31 Wassersorten fand Öko-Test Abbauprodukte von Pestiziden. In 17 davon sogar Mengen, die über dem Orientierungswert von 0,05 Mikrogramm pro Liter lagen. Mehr zu dem Testergebnis finden Sie in unserem Beitrag vom 29. Juli 2013.Mineralwasser beinhaltet Rückstände von Medikamenten, Hormonen und Pestiziden

Im Oktober 2013 hat Ökotest dann Mineralwasser (medium) getestet. In knapp jedem fünften Wasser stecken Pestizidmetabolite. In sechs Produkten überschreiten die Gehalte sogar den Orientierungswert. Neun Produkte sind mit Uran belastet. Bor, der Problemstoff ist fortpflanzungsschädlich, fand sich in erhöhten Mengen im Merkur Medium, im Sinzinger Medium und im Markgrafen Mineralwasser Medium. Einen Grenzwert für Bor sucht man ebenfalls vergebens. In der Nürburg Quelle Medium steckt mehr als die Hälfte der für Mineralwasser zulässigen Höchstmenge an Barium. Bevölkerungsstudien haben gezeigt, dass Wasser mit hohen Bariumgehalten zu Bluthochdruck führen kann.

Was wir bei den ganzen Tests vermissen, sind die Produkte von den vier Handels-Konzernen, die den globalen Markt für Flaschenwasser dominieren. Was wurde aus Vittel von Nestlé oder Volvic von Danone?

Zumal in 45% der Stadtbevölkerung Europas sich Glyphosat befindet, das meistbenutzte Unkrautvernichtungsmittel weltweit. Markenname “Roundup” von Monsanto. 

Die ONG “Friends of the Earth” hatte Urinproben in 18 europäischen Ländern durchgeführt.

  • In den Niederlanden ergaben 88% positive Ergebnisse für Glyphosat,
  • in England, Deutschland und Polen 70%.

Das Auffallendste an der Studie war, dass die Personengruppen in jeder Stadt, ca. zehn, im Vorfeld der Untersuchungen nicht manipuliert wurden oder sie Glyphosat benutzt hätten. Deshalb wird auch die Präsenz desselben in der täglichen Ernährung untersucht. Siehe dazu In 45% der Stadtbevölkerung Europas befindet sich Glyphosat! “Roundup” von Monsanto.

Nun gibt es eine neue Studie von dem französischen Wissenschaftler Gilles-Eric Séralini, die bestätigt, dass die untersuchten Pestizide ”zwei bis tausend Mal giftiger” sind, als von den Herstellern angegeben. Was uns nicht verwundert, denn bereits in unserem Beitrag Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby! machten wir darauf aufmerksam, dass die Produktion von Umweltgiften die Gesundheit, die Biodiversität, das Wasser, die Luft und die Böden gefährden. Allein 2013 wurden bis zu 100 neue oder wiederzugelassene Pestizide-Sorten zugelassen. Es ist  schon beängstigend, was da auf uns zu kommt.

Nicht nur Mineralwasser beinhaltet Pestizide, das Müsli zum Frühstück, das Brötchen als Snack zwischendurch – eine nicht sichtbare Gefahr lauert auf unseren Tellern und in unseren Gläsern. Pestizide, wohin man auch schaut. Forscher finden Pflanzengift in Mensch und Tier – Glyphosat. Glyphosat gilt als stark gesundheitsschädlich – dennoch hat die EU die Zulassung für den Wirkstoff ohne weitergehende Untersuchungen bis 2015 verlängert.

Klare Botschaft: Mineralwasser ist ein Naturprodukt und darf vom Menschen verursachte Verunreinigungen nicht enthalten! Fragen Sie bei Ihrem Mineralwasser – Lieferanten nach aktuellen Testergebnissen, oder fragen Sie direkt bei den Herstellern.

© Netzfrau Doro Schreier

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