Nach Ansicht mancher Leute ist der Valentinstag, wie er heute zelebriert wird, nur eine „Erfindung der Blumenverkäufer“. Paare und Verliebte schenken sich einen Blumenstrauß, Pralinen oder sonstige kleine Aufmerksamkeiten.
Für die einen hat dieser Tag eine große Bedeutung, die anderen finden ihn eher kitschig. Für die Konzerne, die daran verdienen, ist er genial und bitter für jene, die für diese „Aufmerksamkeiten“ ausgebeutet werden.
Wir schreiben nur wenig zum Ursprung, sondern zeigen Ihnen die andere Seite des Valentinstags. Aber wer eigentlich war der heilige Valentin, nach dem der „Tag der Verliebten“ benannt wurde? Ist es ein kitschiger Brauch oder eine gute Gelegenheit, um jemandem zu gestehen: „Ich liebe dich“?
Der heilige Valentin lebte im dritten Jahrhundert nach Christus im heutigen Italien. Er war bekannt dafür, dass er Paare mit Blumen aus seinem Garten beschenkte. Weil er es sich nicht verbieten lassen wollte, seine Religion auszuüben, wurde er am 14. Februar 269 in Rom hingerichtet. Etwa 100 Jahre später wurde Valentin heilig gesprochen. Im Jahre 496 nach Christus, also 200 Jahre nach Valentins Tod, erklärte Papst Gelasius den 14. Februar zum „Valentinstag“.
Die Europäer feiern den Valentinstag dagegen erst seit etwa 1950.
Valentinstag – Eine andere Sichtweise !
Ok, den Valentin gab es also, aber geehrt wird er nicht wirklich, sondern dieser Tag ist, wie der Muttertag, schon längst zu einem Geschäft von Blumenhändlern und Pralinen-Herstellern verkommen. Kann der Mensch nicht auch ohne so einen besonderen Tag sagen, dass er /sie den/die PartnerIn liebt? Brauchen wir wirklich so einen Tag, um uns daran zu erinnern?
Wir zeigen Ihnen die andere Seite des Valentinstages – von Kinderarbeit zu den Profiteuren und dem ganzen Unsinn eines solchen Gedenktages. Viele der zum Valentinstag verschenkten Blumen wurden auf menschenunwürdige Art produziert, sind mit Pestiziden behandelt und gemanipuliert. Die Firmen ersinnen immer neues Saatgut. Blumen erblühen in Farben, die ihnen die Natur nicht zubilligen wollte und schon wandert beispielsweise die Frankenstein-Tulpe nach einer langen Reise direkt in die Blumenvase auf den Tisch, wo sie recht lange blühen soll. Ob lila, mit Streifen oder bunt, es gibt nichts, was es nicht gibt. Sogar Monsanto mischt mit und wer da noch glaubt, die Tulpen seien, wie es das alte Lied verspricht aus Amsterdam, auch da müssen wir Sie enttäuschen.
Wenn Blumen sprechen könnten, dann würden sie von miserablen Arbeitsbedingungen, Hungerlöhnen, Gesundheitsrisiken und ökologischem Desaster in der Blumenindustrie Afrikas und Lateinamerikas berichten.
Was die wenigsten wissen ist, dass die enorme Menge an Schnittblumen von Kenia aus nach Europa exportiert wird. Seit 1995 hat sich dieser Wert allerdings auch enorm erhöht, um genau zu sein, hat er sich seitdem verdreifacht. Das bedeutet, dass alleine nach Deutschland etwa 500 Millionen Stück pro Jahr an Schnittblumen aus Kenia kommen.
Auch Ecuador gilt heute als wichtigster Blumenproduzent des Südens. Von Januar bis November 2010 verkaufte das Land laut Angaben der Handelsorganisation Expoflores für 586 Millionen Dollar Pflanzen. 122 000 Tonnen Pflanzen führt das Andenland aus; nach Öl, Bananen und Shrimps sind Blumen heute das wichtigste Exportprodukt geworden, allerdings nicht ohne Folgen.Wirtschaftlich gesehen mag das eine gute Sache für Ecuador und die dortigen Schnittblumen-Anbauer sein, doch solange die allgemeinen Zustände sich nicht ändern, z. B. der Einsatz von Pestiziden, die Monokultur u. s. w., überwiegen die Nachteile gegenüber den Vorteilen, dies gilt auch für Kenia. Siehe dazu: Valentinstag und Blumen – Das Gift der Tulpen
Bittere Schokolade
In den vergangenen Jahren wurden vor allem auch Pralinen verschenkt, es sei dahingestellt, ob mit Blumen oder ohne. Doch wussten Sie, dass auch hier schlechte, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und der Einsatz von Kindern für die Arbeit auf Kakaoplantagen vor allem in Westafrika weit verbreitet ist? Diese Zustände sind für uns inakzeptabel.
Dazu dieses Beispiel:
Nur gegen die Privatisierung unseres Wassers zu sein, ist kein ausreichender Grund, NESTLE zu boykottieren. Jeder sollte wissen, dass Nestle auch an der Ausbeutung von 1,8 Millionen Kindern in Westafrika beteiligt ist, die auf Kakaoplantagen arbeiten.
Seitdem bekannt wurde, dass Kindersklaverei zum Alltag auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste gehört, kämpfen die großen Schokoladenhersteller, u. a. Nestle, um das Vertrauen der Verbraucher: Sie versprechen Schulen, medizinische Versorgung, Bildungsprogramme. So soll das Leben der Kinder und der Bauern vor Ort erträglicher werden, damit wir in Deutschland Schokolade wieder ohne schlechtes Gewissen genießen können. So wirbt auch Nestlé damit, dass sie Farmern beibringen, nachhaltigen Kakao ohne Kinderarbeit anzubauen.
Auf den Plantagen arbeiten dennoch Kinder. Es gibt schon seit vielen Jahren Hinweise auf Kinderarbeit auf Kakaofarmen an der Elfenbeinküste. Es gibt durch Macheten, die die Kinder wie Erwachsene benutzen müssen, schreckliche Verletzungen an den Kinderbeinen. Außerdem müssen die Kinder während der Ernte stundenlang arbeiten, oft sogar ohne Bezahlung. Lesen Sie dazu: Nestlé – Kinderarbeit in Afrika: Blutige Schokolade
Für die einen ist es der romantischste Tag des Jahres, für die anderen bloß ein von der Werbe-Industrie aufgebauschter Anlass, möglichst teuer Blumen und Pralinen zu verkaufen. Und für die anderen ist dieser Tag bitter, denn sie werden für diese „Aufmerksamkeiten“ ausgebeutet.
Nicht immer müssen es Blumen oder Pralinen sein. Valentinstag-Geschenke einfach selber machen! Das Beste ist, wenn das Selbstgemachte so richtig von Herzen kommt, oft reicht auch nur ein liebes Wort.
Netzfrau Doro Schreier
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