Jahrzehntelang galt die Wasserversorgung als wichtige Staatsaufgabe. Erst in den 1990er-Jahren privatisierten viele Länder die Versorgung mit dem lebensnotwendigen Nass.
Heute beherrschen eine Reihe multinationaler Konzerne die globalen Wassermärkte, angefangen bei der Produktion der nötigen Anlagen für die Wasserproduktion über Abfüllanlagen für Flaschenwasser bis hin zu privaten Wasserversorgern und Großhändlern.
Wasser ist nicht nur Grundlage alles Lebens, sondern besitzt auch große Bedeutung für die Industrie. Im 20. Jahrhundert wurden Kriege um Erdöl geführt, im 21. Jahrhundert könnten uns Kriege ums Wasser drohen.
Diese Dokumentation von Christian Jentzsch zeigt Ihnen die Zukunft der weltweiten Wasserwirtschaft.
Wem gehört das Wasser?
Es ergibt sich eine geradezu paradoxe Situation: Auf der einen Seite Großkonzerne wie Nestlé, die in Ländern wie Brasilien, Pakistan oder Südafrika die sauberen Trinkwasserquellen anzapfen. Und auf der anderen Seite die Menschen, die dort leben, ohne eigenen Zugang zu frischem Wasser und dafür mit abgepackten Flaschen in den Läden, die sie sich nicht leisten können. Stattdessen bleibt ihnen nur, kilometerweit zu den verbliebenden öffentlichen Quellen zu laufen oder das schmutzige Wasser vor Ort zu nehmen, das mit Chemikalien und Bakterien vergiftet ist. Doch langsam regt sich Widerstand gegen die großen Wasserkonzerne.
Die Sendung folgt den Spuren der Milliardengeschäfte mit dem Wasser rund um den Globus. Nestlé hat die Strategie für diese Geschäfte vorgegeben. Der frühere Konzernchef Helmut Maucher forderte: „Wasser wird weltweit immer knapper, deshalb wollen wir die Hand auf die Quellen halten“.
Fazit: Wasser ist zu einem Handelsgut verkommen, mit welchem sich viel Geld verdienen lässt.
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Doch Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck macht kein Geheimnis daraus, dass Wasser in seinen Augen kein öffentliches Gut sein sollte, sondern auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel benötige.
In Algerien hat Nestlé die Wassernutzungsrechte erworben und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat.
Nestlé hat gut lachen, denn sechs Milliarden Euro verdienen die Schweizer weltweit mit ihren 73 Wassermarken. Die bekannteste heißt “Pure Life” und wird vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern verkauft.
Doch Nestlé ist nicht der alleinige Herrscher über Wasser. Vier Handels-Konzerne dominieren den globalen Markt für Flaschenwasser! Siehe dazu:Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht und gehört nicht in die Hände von nur einigen wenigen multinationalen Konzernen.
Netzfrau Doro Schreier
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