Matteo Renzi contra Enrico Letta – Wer ist der bessere Schröder?

pd contro pdDer italienische Ministerpräsident Enrico Letta erklärte Präsident Napolitano bereits drei Stunden vor dem vereinbarten Zeitpunkt seinen „unwiderruflichen Rücktritt“. Sein Gegenspieler und sozialdemokratischer Parteigenosse Matteo Renzi des Partito Democratico (PD) teilte von Florenz aus mit: „Wir befinden uns in einem besonderen politisch-institutionellen Übergang.“ Tatsächlich ist diese Phase des politischen Lebens in Italien etwas Besonderes.

Besonders ist vor allem die Tatsache, dass Renzi nun Letta ersetzt (Anm.Red. Renzi, Bürgermeister von Florenz, wurde erst am 8. 12. 2013 zum PD-Parteivorsitzenden gewählt) was in Italien ausreicht, eine Regierung nach zehn Monaten nach Hause zu schicken, die Reformen initiieren sollte und die vielen Mißstände der italienischen Wirtschaft hätte sanieren sollen.

Die politische Regierung von Renzi verdrängt die institutionelle Regierung von Letta

Besonders ist vor allem die Tatsache, dass die Regierung Letta, das, was das „breite Interesse“ für das Wohl Italiens rechtfertigte, nun einer Regierung überläßt, die behauptet, politisch zu sein, aber in Wirklichkeit eine Allianz schlägt, in der es keinesfalls verständlich ist, wer und warum an der Regierung ist und wer in der Opposition.

Besonders ist vor allem die Tatsache, dass Napolitano im Quirinale am 14. 2.  d. M. in den „Flash-Konsultationen“ auch einen ehemaligen Senator erhält, der wegen Steuerbetrug verurteilt wurde, der ihn fast jeden Tag beschuldigte, einen Staatsstreich gegen ihn, Silvio Berlusconi, geführt zu haben.

Dank dieser Gelegenheit kehrt Berlusconi zurück in das Scheinwerferlicht der Medien, um wieder seine Bedingungen zu diktieren und gemeinsam mit “Renzi, den ich sehr respektiere” starten kann. Eine Gelegenheit, die sicherlich einige Schlupflöcher enthält, um seine Ausweisung aus dem Parlament zu verhindern, das einzige, was ihm wirklich am Herzen liegt.

Besonders ist, dass dieser Schritt ohne parlamentarische Debatte hinter verschlossenen Räumen des Quirinale stattfindet, bei der das Movimento-5-stelle (5 Sternen Bewegung) und die Lega nicht erscheinen werden, an einem Wochenende, an dem die Börsen geschlossen sind und an dem daher keine Möglichkeit besteht, sofort zu wissen, ob diese Neuigkeit die Glaubwürdigkeit der Italiener wachsen oder verringern wird.

Besonders ist letztendlich auch, dass die arbeitende Bevölkerung, die wählt und die das Land aufrecht erhält, auch diesmal wieder kein Mitspracherecht hat, aber sicherlich die „Pflicht”, die Folgen dieser Entscheidungen, die noch zu verifizieren sind, zu ertragen.

Anna Maria C., Rom

Übersetzt aus dem Italienischen von Netzfrau Birgitt Becker

Enrico Letta ha consegnato al Presidente Napolitano le sue  “dimissioni irrevocabili” con tre ore di anticipo rispetto all’orario fissato. Il suo antagonista, Matteo Renzi da Firenze ha dichiarato „Siamo a un passaggio politico-istituzionale particolare”.

Ed è davvero particolare, questa fase della vita politica italiana.  E’ particolare il fatto che Renzi subentra a Letta perché durante i 10 mesi di governo è diventato Segretario Nazionale del PD e tanto basta, in Italia, per mandare a casa un governo che doveva avviare le riforme e sanare i tanti guai dell’economia italiana. Il governo politico di Renzi si impone sul governo istituzionale guidato da Letta.

E’ particolare il fatto che il governo Letta, quello che giustificava le “larghe intese” per il bene dell’Italia, lascia il passo ad un governo che pretende di essere politico ma che di fatto ripropone un’alleanza in cui non è per niente chiaro e non c’è modo di capire chi è al governo e chi all’opposizione e perché.

E’ particolare il fatto che oggi, nelle “consultazioni  lampo” Napolitano riceverà al Quirinale anche un ex senatore, condannato in via definitiva per frode fiscale, che lo accusa quasi ogni giorno di aver guidato un golpe contro di lui, Silvio Berlusconi, che  per l’occasione è tornato alla ribalta mediatica per dettare le sue condizioni e di avviare  con Renzi “che stimo molto” una trattativa che certamente contiene anche una qualche scappatoia per evitargli l’allontanamento dal Parlamento, l’unica cosa che davvero gli sta a cuore.

E’ particolare che questo passaggio avverrà senza dibattito parlamentare, nel chiuso delle stanze del Quirinale dove Movimento 5 stelle e Lega non andranno, in un week end in cui i mercati sono chiusi e non c’è quindi modo di sapere subito se questa novità accresce o diminuisce la credibilità degli italiani.

E’ particolare infine infine che la gente che lavora, che vota e che tiene in piedi questo Paese anche stavolta non ha diritto di parlare, mentre di sicuro ha il “diritto” di subire le conseguenze di queste scelte, ancora tutte da verificare.

© 14.02.2014 Anna Maria C., Roma

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