Kalifornien möchte Verbraucher in Zukunft mit Warnhinweisen auf zuckerhaltigen Getränken über mögliche Gesundheitsgefahren warnen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf liegt bereits vor. Geht die Rechnung auf, würden die Softdrinks und Säfte mit Zuckerzusatz mit folgendem Etikett versehen: „STATE OF CALIFORNIA SICHERHEITSHINWEIS: Getränke mit Zuckerzusatz trägt zu Übergewicht, Diabetes und Karies bei.“
Wenn Wissenschaftler sich über diese Gefahr einig seien, müsse der Staat Kalifornien seinen Einwohnern gegenüber seiner Verantwortung nachkommen und diese wie bei Tabak und Alkohol mit wichtigen Informationen warnen, sagt Bill Monning, Fürsprecher dieses Gesetzentwurfes.
Die Anzahl der Diabetes-Erkrankungen sowie Übergewicht und Fettleibigkeit in Amerika ist hoch und verursacht hohe Ausgaben der Krankenversicherungen.
Auch wenn neue Studien bestätigen, dass Menschen, die 25% ihrer täglichen Kalorienaufnahme in Form von Zucker zu sich nehmen, doppelt so oft an einer Herzerkrankung sterben wie Verbraucher, die lediglich auf 7% kommen, kritisierten kalifornische Getränkehersteller diesen Gesetzesvorschlag augenblicklich und argumentierten, dass bei einer durchschnittlichen Ernährung gerade mal 4% der täglichen Kalorien über Getränke aufgenommen würden.
Mehrere wissenschaftliche Studien widerlegen diese Behauptung. 2011 wurden Studien veröffentlicht, welche die Trink-Gewohnheiten der Amerikaner und die daraus resultierenden Gefahren untersuchte. Darin enthalten ist die Entdeckung, dass 16% zusätzlich mindestens ein Sportgetränk mit Zuckerzusatz pro Tag trinken. Nach Angaben der WHO reicht ein solches Getränk täglich aus, um die Chancen, fettleibig zu werden, um 27% zu erhöhen, bei Kindern liegt der Prozentsatz bei erstaunlichen 55 %.
WIr haben den Beitrag übersetzt. Original: California Lawmakers Propose First-Ever Warning Labels For Sodas.
Erst im letzten Jahr hatte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg den Softdrinks den Kampf angesagt. Das neue Gesetz sah vor, dass Gastronomen in New York City Limonaden und Colas nicht mehr in mächtigen Zwei- bis Drei-Liter-Gefäßen verkaufen dürfen, sondern maximal in 500-Milliliter-Bechern. Das Vorhaben, den Verkauf von Softdrinks im Zwei-Liter-Becher zu verbieten, wurde zwar gekippt. Doch für Lebensmittelkonzerne besteht kein Grund zur Entwarnung: Gesundheitspolitik und neue Steuern auf Zucker, Salz und Fett bedrohen weltweit die Geschäftsmodelle von Coca-Cola, Nestlé & Co.
In Frankreich gibt es bereits eine Cola-Steuer. Dänemark erhob eine Fettsteuer. Experten der Vereinten Nationen fordern schon seit einigen Jahren von anderen reichen Industriestaaten, Abgaben auf Dickmacher einzuführen. Damit sollen die Bürger Lust auf gesunde Lebensmittel bekommen.
Kalifornien möchte Verbraucher in Zukunft mit Warnhinweisen auf zuckerhaltigen Getränken über mögliche Gesundheitsgefahren warnen. Wir würden dieses auch in Deutschland begrüßen.
Netzfrau Kerstin Hördemann
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