Nach Genmais 1507 – Pestizide auf Ökoflächen

Schmidt4Wer beim Bio-Bauern einkauft unterstützt nicht nur die regionale Landwirtschaft, sondern ernährt sich gesünder. Der Pflanzenschutz im biologischen Landbau besteht aus einer konsequenten und systematischen Ausnutzung aller vorbeugenden Maßnahmen und der ökologischen Selbstregulationsmechanismen.

Treten dennoch Krankheiten oder Schädlinge auf, können zu deren Abwehr überwiegend natürliche Substanzen eingesetzt werden. Der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide ist verboten. Doch geht es nach dem neuen Landwirtschaftsminister Schmidt, so könnte dieses bald der Vergangenheit angehören.

Der neue Landwirtschaftsminister Schmidt will Pestizide auf Öko-Vorrangflächen erlauben. Heute wird das Kabinett der Bundesregierung über die Vorschläge des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland abstimmen.

Derzeit versuchen 23 Agrarminister die übriggebliebenen Greening-Maßnahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) zunichte zu machen, indem sie sich für eine Zulassung von synthetischen Pestiziden und Mineraldüngern auf Leguminosen ökologischer Vorrangflächen (Ecological Focus Areas, kurz: EFAs) einsetzen.

Möglicher Zeitplan der EU-Entscheidungsfindung über delegierte Rechtsakten (Delegated Acts)

  • Anfang März 2014: endgültige Neufassung des von der Kommission veröffentlichten delegierten Rechtsaktes
  • 17-18/03/2014: letzte Sitzung des Landwirtschaftsausschusses des Parlaments vor den Europawahlen
  • April: Die letzte Plenarsitzung und mögliches Votum des Europäischen Parlaments über delegierte Rechtsakte
  • Mitte Mai 2014: frühestmöglicher Zeitpunkt des Inkrafttretens der GAP-Reform von delegierten Rechtsakten

Zur Erläuterung dazu aus  Meine-Landwirtschaft.de:  Agrarminister Schmidt will Pestizide auf Öko-Vorrangflächen erlauben :

 „Landwirte sollten auf ihren Flächen ökologischer wirtschaften, um weiterhin Subventionen zu bekommen. So sind landwirtschaftliche Betriebe verpflichtet, zukünftig auf 5% ihrer Flächen sogenannte Ökologische Vorrangflächen einzurichten. Daran sind rund fünf Milliarden Euro der EU-Subventionen in Deutschland jährlich gebunden. Doch Europa lässt den Mitgliedsstaaten bei der Ausgestaltung dieser Flächen, die zum Schutz der Artenvielfalt eingerichtet werden sollen, viel Raum. Das deutsche Landwirtschaftsministerium scheint dies ausnützen zu wollen, um möglichst wenige der notwendigen Verbesserungen für die Natur einzuführen. So sollen auf diesen Flächen Pflanzenschutz- und Düngemittel zugelassen werden. Der angedachte Umweltschutzaspekt, wie ihn sich EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos vorgestellt hatte, wird so hinfällig. Auch der Vorschlag, den Anbau von Zwischenfrüchten auf diesen Flächen zu erlauben, welche keinen nennenswerten Beitrag zum Biodiversitätserhalt leisten, ist eine Abschwächung der ursprünglichen Idee. Eigentlich sollten im besten Falle auf diesen Flächen beispielsweise Blühstreifen Heimat für Tiere schaffen. Der neue Landwirtschaftsminister verteidigt hingegen das Vorgehen; zwar brauche man effektive Schutzmaßnahmen, es dürfe jedoch nicht zu Flächenstilllegungen kommen, da Ertragsverlust befürchtet wird.“

Den neuen Landwirtschaftsminister Schmidt stellten wir Ihnen unter Christian Schmidt – vom Verteidigungsministerium zum Landwirtschaftsminister – Ein Pfeiler der Atlantik – Brücke vor. Als wir uns den politischen Werdegang des Herrn Christian Schmidt genauer anschauten, ging mit uns die Fantasie durch: Terminator Schmidt, bewaffnet mit einer Chemiekeule unter dem Titel: „Killing Bees“ – Die Fortsetzung: „Die Natur schlägt zurück – Pestizid-resistente Insekten kehren zurück – Deutschland ruft Notstand aus!“. Ein Science-Fiction, der aber in anderen Ländern durchaus real ist, natürlich nicht mit Terminator Schmidt.

Bayerischerbauernverband.de schreibt: „Als Landesvorsitzender des Arbeitskreises für Außen-, Sicherheits- und Europapolitik der CSU ist Schmidt auch mit dem politischen Geschäft in Brüssel vertraut.“ Und am 17. 02. 2014 in der Pressemitteilung: „Jetzt geht’s um Praxistauglichkeit! EU-Agrarrat: Bauernpräsident fordert Einsatz für praxistaugliches Regelwerk“.

Noch bis Dienstag kommen in Brüssel die Agrarminister aller 28 EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Sie werden über die delegierten Rechtsakte zur Agrarreform beraten, Anfang März sollen dann die europäischen Umsetzungsbestimmungen vorliegen. „Jetzt müssen die EU-Agrarminister dafür sorgen, dass die Kommission eine wirklich praxistaugliche Umsetzung auf den Weg bringt“, sagt der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl. „Die Ergebnisse der Verhandlungen im vergangenen Juni dürfen keinesfalls unterlaufen werden!“ Bei ökologischen Vorrangflächen müsse daher wie vereinbart eine integrierte, landwirtschaftliche Nutzung möglich bleiben. „Das ist aber nur dann möglich, wenn beim Anbau von Zwischenfrüchten oder Leguminosen auch eine ausreichende Nährstoffversorgung gesichert ist und Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt werden können“, so Heidl.“

Nun also Pestizide auf Ökoflächen, doch wir lassen das Greening nicht zum Greenwashing verkommen. Wehren Sie sich dagegen, und schreiben Sie an den Landwirtschaftsminister Schmidt über nachfolgenden Link.

An: Christian Schmidt, Bundesminister für Landwirtschaft
Per Email: pressestelle@bmel.bund.de
cc: campaign@arc2020.eu

Sehr geehrter Herr Schmidt,

Fordern Sie eine echte GAP-Reform:
Keine Pestizide und Düngemittel

Als einer von mehreren kleinen Schritten in Richtung einer umweltfreundlicheren Landwirtschaft sollen Europas Bauern künftig mindestens 5% ihrer Ackerflächen als ökologische Vorrangflächen verwenden, um an 30% der Direktzahlungen zu kommen.1 Doch es sind Ausnahmen und Schlupflöcher vorgesehen, die den wichtigen Nutzen dieser Vorrangflächen untergraben würden. So soll beispielsweise der Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln bei stickstoffbindenden Pflanzen die auf ökologische Vorrangflächen wachsen, erlaubt sein.2

Es hat bereits mehrere politische Versuche gegeben, die Wirksamkeit der ökologischen Vorrangflächen zu schwächen. Zum Beispiel wird die EU-Kommission in einem von 23 Mitgliedstaaten unterzeichneten Brief aufgefordert, landwirtschaftliche Produktion auf allen Vorrangflächen in den GAP-Durchführungsbestimmungen zu erlauben; dies ohne die Anwendung von Pestiziden und Düngemittel auszuschließen.3Wir fordern Sie auf, sich vor der Entscheidung im März 2014 gegen diese Abschwächung und für den Erhalt von ökologischen Vorrangflächen, die diesen Namen auch verdienen, einzusetzen.

Um das volle Potential der ökologischen Vorrangflächen zu nutzen ist es wichtig, dass dort geeignete Bedingungen vorherrschen – nur so kann die biologische Vielfalt geschützt und gefördert werden, die letztlich auch den Landwirten zugute kommt. Die negativen Auswirkungen von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln auf die Artenvielfalt machen deutlich, dass sie auf ökologischen Vorrangflächen nichts zu suchen haben. Bestäuber wie Bienen und Hummeln und andere Insekten spielen eine entscheidende Rolle für unsere Ernährungssicherheit. Ihr ohnehin eingeschränkter Lebensraum darf nicht durch Pestizide und überschüssige Nährstoffe aus Düngemitteln verunreinigt werden. Die Förderung von guten Bedingungen für Bestäuber wird nicht nur positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben, sondern auch die Kosten für Landwirte reduzieren, da dies auf längere Sicht für mehr Produktivität sorgt.

Das Prinzip der ökologischen Vorrangflächen ist es, agrarökologische Prozesse wie Bestäubung und Bodenbildung zu fördern und eine verbesserte Regulierung von Wasser und Nährstoffkreisläufen zu sichern. Davon profitiert das gesamte Ökosystem eines Bauernhofes mit seinen umliegenden Landschaften. Ökologische Vorrangflächen umfassen Brachland, Hecken, Bäume, Pufferstreifen, Forstflächen und Maßnahmen wie Zwischenfrüchte und Winterbegrünung. Mit wirklichen ökologischen Vorrangflächen wird die Fruchtbarkeit und Produktivität des europäischen Agrarsystems erhalten und sogar gesteigert werden.

Wir lehnen Schlupflöcher und Ausnahmen ab, die gegen die ausdrücklichen Wünsche und Interessen der europäischen Steuerzahler gehen und diejenigen Bauern benachteiligen, die bereits nachhaltige Praktiken umsetzen. Wir bitten Sie, sich aktiv gegen den Einsatz jeglicher Pestizide und Düngemittel auf ökologischen Vorrangflächen einzusetzen. Das wäre ein wichtiges Signal, das helfen würde, das Vertrauen der Menschen in Europa wiederherzustellen und um die Versprechen der GAP-Reform zu realisieren, sowie ein echter Schritt in Richtung einer besseren Lebensmittel- und Landwirtschaft für Europa.

Mit freundlichen Grüßen,

1http://ec.europa.eu/agriculture/newsroom/155_en.htm

2http://issuu.com/arc2020/docs/das_efas_131216

3http://issuu.com/arc2020/docs/23_ms_letter_nov_2013

Vorrangflächen: Ursprünglich als naturbelassenes, ökologisches Areal gedacht

BlumenwieseEine neue Studie aus der Schweiz zeigt auf, dass sich die Zahl der Wildbienen um ein Drittel erhöht, wenn beim Mähen zehn bis 20 Prozent der Wiese ungemäht belassen werden. Nach zwei Jahren fanden sich doppelt so viele Heuschrecken und eine um ein Viertel höhere Artenvielfalt als in Wiesen ohne diese Rückzugsflächen.

Wenn nun der Einsatz von Pestiziden erlaubt wird, bedeutet dies die Zerstörung der letzten Lebensräume für eine große Artenvielfalt wie Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Wo nichts mehr blüht, werden Bestäuber nicht mehr satt.

Netzfrau Doro Schreier

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