Rund sieben Millionen Tonnen Soja werden jährlich nach Deutschland eingeführt. Der Hauptteil stammt aus Südamerika und landet in Futtertrögen von Schweinen, Rindern und Geflügel.
Bislang dürfen auf dem EU-Markt nur Pflanzen angebaut und gehandelt werden, die auch eine entsprechende Zulassung haben. Doch die Zahl der zugelassenen Pflanzen wächst stetig und 2012 hat die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA erstmals grünes Licht für den Anbau von gentechnisch verändertem Soja in Europa gegeben.
Monsanto erhält Patent auf konventionelle Sojapflanze
Das Europäische Patentamt erteilte gestern dem US-Gentechnikkonzern Monsanto ein Patent auf die Nutzung natürlicher, genetischer Sojavarianten. Darauf machte die Initiative „No Patents on Seeds“ aufmerksam.
Diese sollen an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst sein und so einen erhöhten Ertrag ermöglichen.
Betroffen sind wilde und gezüchtete Sojapflanzen aus Asien und Australien, teilen die Kritiker des Bündnisses „Kein Patent auf Saatgut“ mit. Nach dem Wortlaut des Patents wurden mehr als 250 Pflanzen aus den Herkunftsregionen untersucht. Für die konventionelle Züchtung beanspruche Monsanto dabei ein Monopol auf die Verwendung von mehreren 100 Genvarianten, die bei diesen Pflanzen natürlicherweise vorkommen. Das Patent wurde auch in anderen Ländern wie den USA, Kanada, China und Südafrika angemeldet.
Und dann war da noch Wiesenhof: Letzte Woche kündigten die PHW-Gruppe (Wiesenhof), die Rothkötter Unternehmensgruppe (Emsland Frischgeflügel) und andere Geflügelmäster den Ausstieg aus der Verfütterung von gentechnisch unverändertem Sojaschrot an und begründeten dies mit einem sinkenden Angebot an gentechnikfreier Ware aus Brasilien begründet.
Wenige Tage später folgte der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) und kündigte den Ausstieg eines Teils der Eiererzeuger an. Zur Erläuterung: Nach einen Telefonat mit ohnegentechnik.org wurde bestätigt, dass nur noch genmanipulierter Soja zur Fütterung verwendet werden soll.
Laut Agraranalysten aus Brasilien nimmt die Verfügbarkeit von gentechnikfreien Sojabohnen jedoch rasant zu!
75 Prozent der Verbraucher ist die Angabe zur „Ohne Gentechnik“-Produktion auf Lebensmitteln wichtig. „Für nur 8 Cent Mehrkosten je Hühnchen könnten Wiesenhof und Co. dem Verbraucherwunsch nachkommen“, stellt Alexander Hissting, Sprecher des VLOG, fest. „Wer heute sagt, eine gentechnikfreie Fütterung sei nicht möglich, will nicht, dass sie möglich ist.“
Wiesenhof – Lieferant von McDonald’s
Welcher größte deutsche Geflügelzüchter und -verarbeiter hat seinen Sitz in Niedersachsen? Genau, die Wiesenhof-Gruppe (PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG) mit Hauptsitz in Visbek (Landkreis Vechta) und bekannt durch zahlreiche Skandale. Diese Skandale nehmen kein Ende… Gequälte Küken, die lebendig in die Tonne geschmissen werden, inmitten von Kadaver ihrer Artgenossen und vieles mehr.
In der Hähnchenmast werden über 96 Prozent der Tiere mit Antibiotika behandelt – mit riskanten Folgen auch für den Menschen. Und nun nur noch Gensoja!
Interessant ist, woher McDonald’s den Großteil seiner Hähnchenprodukte bezieht. Nach eigenen Angaben bezieht McDonald’s einen Teil seines in Deutschland verkauften Geflügelfleischs von Wiesenhof. (Siehe dazu: Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonald’s )
Eine neue Studie zeigt nun, dass es sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Mäusen und Ratten, die mit RoundUpReady®-resistentem Soja gefüttert wurden, zu dramatischen Organveränderungen kam.
Die Leber zeigte zytoplastische Vacuolation von zentrilobulären Leberzellen und Fettsäuren Degeneration der Hepatozyten.
Die Nieren zeigen Verengungen der Blutgefäße und zystische Veränderungen der Nierengänge. Tests ergaben Hoden-Nekrosen und Abschuppung der Keimzellen in den Hodenkanälen sowie schwere Störungen im Verdauungstrakt.
Auf Grund dieser Beobachtungen wird empfohlen, die Gefahr von GV-Pflanzen nicht zu unterschätzen und Langzeitstudien abzuwarten, ehe Empfehlungen zum Verzehr von GVO-Pflanzen abgegeben werden. (Siehe dazu: Neue Studie zeigt, dass der Verzehr von Gen-Mais und Gen-Soja gesundheitsschädlich ist)
Eine andere Studie beweist, das genetisch veränderte Nahrungsmittel wie Soja und Mais für eine Anzahl glutenbedingter Krankheiten wie beispielsweise Darmkrankheiten verantwortlich sein können, die bereits 18 Millionen Amerikaner plagen. (Siehe dazu: Studie – GVO verursacht Glutenunverträglichkeit – 18 Millionen Amerikaner betroffen, aber nicht nur die!) Und eine weitere aktuelle Studie finden Sie hier: Nun ist es bestätigt: Die DNA aus genetisch veränderten Pflanzen wird durch die Nahrung auf den Menschen übertragen
McDonald’s und Monsanto
Janice L. Felder ist im Vorstand von Monsanto und war vorher ehemalige Präsidentin der McDonald’s USA, LLC, einer Tochtergesellschaft der McDonald’s Corporation.
Und wenn wir schon dabei sind, dann gibt es eine Verflechtung zu dem zukünftigen Freihandelsabkommen EU-USA.
Denn der Chefverhandler der US-Regierung für den Bereich Landwirtschaft ist Islam Siddiqui, der von 2001 bis 2008 als registrierter Lobbyist den Branchenverband CropLife America vertrat, in dem auch Monsanto Mitglied ist.
Wir können unendlich so weitermachen, zum Beispiel ist der neue Landwirtschaftsminister Schmidt seit 2006 amtierender Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft.
Noch Fragen?
Netzfrau Doro Schreier
Weitere Informationen:
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