Lesen Sie jedes Mal die Zutatenliste ganz genau, wenn Sie einkaufen gehen oder greifen Sie einfach in das Regal und kaufen das, was Sie unter Umständen bereits seit Jahren kaufen – ohne auf die Menge der Inhaltstoffe, wie z. B. Zucker, zu achten?
Falls nein, haben Sie das gleiche Kaufverhalten wie der größte Teil der Verbraucher. Und genau darauf spekuliert die Lebensmittelindustrie!
Ungefähr 34 Kilo Zucker konsumiert der Durchschnittsbürger bei uns im Laufe eines Jahres. Häufig nehmen wir ihn zu uns, ohne es zu wissen – denn wo das Wort „Zucker“ nicht draufsteht, ist noch lange kein Zucker drin.
Die Lebensmittelindustrie verbirgt den verarbeiteten Zucker hinter verschiedenen Bezeichnungen wie z. B.:
• Glukosesirup
• Fruktose
• Maltosesirup
• Invertzucker
• Milchzucker
• Malzextrakt
• Süßmolkepulver
• Karamellzucker- Sirup
• …
Zucker aus Mais-, Weizen- und Kartoffelstärke lässt sich so harmlos klingelnd verstecken, und wenn Sie glauben, mit natürlicher Fruchtsüße würden Sie sich etwas Gutes tun, dann sind Sie wieder auf die Lebensmittelindustrie hereingefallen. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Glukose und Fruktose, deren Wirkung auf unseren Organismus mit normalem Haushaltszucker vergleichbar ist.
„Du bist noch zu klein für Cola, die ist noch nichts für dich. Da ist Koffein drin, dann kannst du heute Nacht nicht schlafen“, diesen Satz haben Sie bestimmt auch schon mal gehört. Aber haben Sie schon mal mitbekommen, dass Eltern zu ihrem Kind sagen: „Cola ist nicht gut für dich, weil in einem Glas 12 Stück Zucker enthalten sind.“?
Die Lebensmittelindustrie wehrt sich schon seit Jahren gegen die Verpflichtung einer eindeutigen und gut leserlichen Inhaltsangabe auf ihren Produkten. Die Gefahr, dass Verbraucher ihr Kaufverhalten neu überdenken, wenn sie lesen, dass eine Flasche Ketchup je nach Marke schon mal 61 Stück Würfelzucker enthält (Zuckergehalt insgesamt 23%, davon 7% Saccharose, 8% Glukose, 7% Fruktose), ist relativ hoch. Wer schüttet sich schon gerne mit je 100ml 21,5g Zucker auf seinen Teller?
Keine eindeutige Kennzeichnung, irreführend, umständlich – und doch schiebt der Hersteller die Verantwortung den Verbrauchern zu. Schließlich hätten wir die Wahl zu entscheiden, ob wir ein Produkt konsumieren oder nicht.
Okay, damit machen es sich die Hersteller zwar ziemlich einfach und uns relativ schwierig – ABER es ist machbar.
Werfen Sie beim Einkaufen einen Blick auf die Zutatenliste. Darauf befindet sich eine Aufzählung der Stoffe, die dem jeweiligen Lebensmittel oder bei dessen Herstellung zugegeben worden sind, in absteigender Reihenfolge ihrer Mengenzugabe. Je weiter vorne die o. g. Zuckersorten stehen, desto höher ist ihr Anteil. Häufig finden Sie auf der Liste eines Produktes gleich mehrere Zuckerarten.
Halten Sie sich immer vor Augen, Zucker ist eine preiswerte Zutat, er sorgt dafür, dass das Verlangen der Verbraucher steigt und der Geldbeutel des Herstellers klingelt – die Lebensmittelindustrie denkt bei der Produktion ihrer Lebensmittel in erster Linie an sich selbst und nicht an Ihre Gesundheit oder die Ihrer Kinder!
Jeremy Paxman spricht mit James Quincey, President von Coca Cola Europa:
Original: Journalist shows Coca Cola boss how much sugar is in their drink
Netzfrau Kerstin Hördemann
Kalifornien: Warnhinweise auf zuckerhaltigen Getränken über mögliche Gesundheitsgefahren
Zuckerrohr, das Gold der Zukunft? Beendet die Rohstoffspekulation!
Fertigmischung bei mehr als 5.000 Bäckern im Sortiment und viel Zucker
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