Der amerikanische Pharmariese Eli Lilly ist Anbieter von Impfstoffen, Antiparasitika und Produkten im Bereich der Antibiotika für Schweine, Geflügel und Rinder und demnächst auch bei Wiesenhof!
Wie Ende Februar bekannt wurde, will der Pharmariese den Tiermedizin-Hersteller Lohmann Animal Health (LAH) übernehmen. Lohmann Animal Health gehört zur PHW-Gruppe, dem größten deutschen Geflügel-Produzenten mit der Hauptmarke „Wiesenhof“. Als wäre das Freihandelsabkommen zwischen EU und USA schon längst in Deutschland angekommen. Denn die Lilly-Tochter Elanco will mit Lohmann Animal Health vor allem ihr Geschäft mit Impfstoffen für Geflügel ausbauen.
Lohmann produziert unter anderem Vakzine gegen Geflügel-Salmonellen. „Im Tierimpfstoff-Geschäft effektiv zu konkurrieren ist ein Eckpfeiler der langfristigen Strategie von Elanco“, erklärte dessen Leiter, Jeff Simmons. Lilly erwirtschaftete im vergangenen Jahr in seinem Tiermedizin-Geschäft insgesamt Umsätze von 2,15 Milliarden Dollar. Quelle: „Handelsblatt“
Wer sind diese beiden Konzerne?
WIESENHOF ist die bekannteste Marke der Wiesenhof-Gruppe (PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG), mit Hauptsitz in Visbek (Landkreis Vechta) und bekannt durch zahlreiche Skandale. McDonald´s zählt zu seinen Kunden. Übrigens ist Wiesenhof seit 2012 Haupt- und Trikotsponsor des SV Werder Bremen.
Lohmann Animal Health gehört ebenfalls zur PHW-Gruppe (Wiesenhof). Der Umsatz von LAH lag 2012 bei ca. 255,7 Mio. Euro. Das Kerngeschäft sind Herstellung und Vertrieb von Impfstoffen. LAH beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter in über 30 Ländern. Erst im Juli 2013 wurde ein Joint Venture mit einer Firma in Taiwan bekannt gegeben. Fazit: Ein Weltkonzern!
…und schon seit vielen Jahren auch in den USA tätig!
Dazu einige Informationen: 1965 Gründung eines Geflügel-Kontors in Frankfurt und Aufbau der Marke WIESENHOF – 1978 Engagement in Agrarbetrieben in den USA – 1991 Engagement Impfstoffherstellung in den USA – 1994 Forschungserfolg im Bereich Lebendimpfstoffe – 1996 Gründung der Lohmann Animal Health (aus LTE und TAD-Veterinär) – 1999 Eintritt der 3. Generation in die PHW-Gruppe mit Peter Wesjohann, dem heutigen Vorstandsvorsitzenden. Quelle: phw-gruppe.de
Mehr zu Wiesenhof: Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonalds
Erst diese Woche berichteten wir von Wiesenhof und der PHW-Gruppe. In unserem Beitrag „Wiesenhof füttert nur noch Gensoja und Monsanto erhält Patent“ informierten wir Sie, dass Wiesenhof nur noch genmanipuliertes Soja zur Fütterung verwenden wird.
Lilly-Tochter Elanco und Monsanto
Nun zu dem Konzern, der Lohmann Animal Health übernehmen wird. 1994 kam von Monsanto das erste biotechnologisch erzeugte Produkt unter dem Markennamen Posilac auf den Markt. Es handelte sich um Recombinant Bovine Somatotropin (rBST), ein Wachstumshormon zur Steigerung der Milchleistung von Rindern. Rechte und Produktion wurden Anfang Oktober 2008 an Eli Lilly and Company verkauft.
Zuletzt erwarb Eli Lilly die europäischen Rechte für die Produkte der Tiergesundheit vom New Yorker Rivalen Pfizer Inc. Pfizer und Monsanto gehören zusammen, denn in 2003 ging Pharmacia in Pfizer auf und das heutige Monsanto wurde geboren. Und 2012 kaufte Nestlé die Babynahrungssparte von Pfizer. Irgendwie sind alle irgendwie verbandelt, wie eine Krake.
Die Lobbyverflechtungen in der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nehmen kein Ende, denn auch da ist Eli Lilly zusammen mit vielen weiteren Konzernen aufgeführt. (Siehe Lobbyverflechtungen in der EFSA) Was als gesund gilt, was als ungesund, wird von den Lobbyisten aus dieser Organisation maßgeblich beeinflusst.
Chlor-Hähnchen für Deutschland
„In Kanada klagt der US-Pharmakonzern Eli Lilly gegen die Regierung, weil kanadische Gerichte zwei Patente auf Medikamente des Unternehmens für ungültig erklärt hatten. Eli Lilly will mit diesen Medikamenten Geld verdienen. Von einem Freihandelsabkommen erhoffen sich multinationale Konzerne nicht weniger als die Befreiung ihrer Interessen von der nationalen Politik. Dies ist umso leichter durchzusetzen, je weniger die Öffentlichkeit informiert wird“, schreibt die badische-zeitung.de
Die US-Amerikaner reinigen Hähnchen in Chlor und halten dies für unbedenklich.
Man kennt sich – So haben Führungskräfte von Eli Lilly-Elanco, DuPont Pioneer und Monsanto im Oktober 2013 zusammen an einer Podiumsdiskussion auf dem Welternährungspreis Borlaug Dialog „„Research and Returns“ – Die Zukunft von Agrartechnologie und Investment“ teilgenommen.
Alles vor dem Hintergrund: Welternährung bis 2050
„Wir sind derzeit auf der Überholspur zu einer Krise und einem weltweiten Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern. Zum Beispiel befriedigen wir heute die globale Nachfrage nach Milch vor allem durch mehr Kühe. Auf diesem Weg werden wir 40 Millionen mehr Milchkühe brauchen, um die Nachfrage der Verbraucher für Milchprodukte im Jahr 2050 zu erfüllen. Das ist einfach nicht nachhaltig“, sagte Simmons. (Senior Vice President and President, Elanco Animal Health)
„Aber Alternativen gibt es. Wir haben – entweder ab sofort oder in der Pipeline – die Technologie, die es uns ermöglichen würde, die Nachfrage im Jahr 2050 zu erfüllen. Aber wir müssen den Landwirten den Zugang zu dieser Technologie ermöglichen und dafür sorgen, dass geprüfte Neuerungen und landwirtschaftliche Praktiken, die Agrar-Gesundheit und Produktivität erhalten, zur Verfügung stehen“, fährt Simmons fort. Original: Enough is Enough in Food Security Debate
Wenn wir das richtig verstanden haben, gilt es, nicht mehr Kühe für die Milchproduktion einzusetzen, sondern eher, dass die Kühe mehr Milch produzieren. Was ja auch bereits real ist.
Doping für Turbokühe
Bereits im Oktober 2013 berichteten wir von Kexxtone und Eli Lilly and Company Limited: Während die EFSA von Fitness und Wohlbefinden der Milchkühe träumt, hat die Pharmaindustrie längst andere Pläne erfolgreich und lukrativ realisiert. Seit Januar 2013 gibt es ein Medikament, zugelassen und abgesegnet mit dem Namen Kexxtone und u. a. mit dem Wirkstoff Monensin, der bereits 2006 als Futterzusatz verboten wurde.
Laut einer Berichterstattung von ARD – Doping für Turbokühe wird, um den bereits oben genannten Krankheiten vorzubeugen und um die Milchproduktion zu steigern, vorsorglich auch gesunden Kühen diese Arznei verabreicht. So können die Tiere bis zu 500 Liter Milch mehr im Jahr „produzieren“. Doping für Sportler ist allseits bekannt. Der Unterschied liegt in der Verabreichung des Medikamentes, denn Kexxtone wird mit einer Druckluftpistole in den Schlund der Kühe gespritzt. [Siehe: Unsere Wunschvorstellung von glücklichen Kühen]
Nun stellen wir uns dies im Bereich Geflügel vor, gibt es demnächst Eier XXL, Hähnchen XXL, oder Turbowachstum bei Hähnchen, also schneller und größer durch Einsatz der richtigen Medikamente?
Noch eine Gefahr bei dem Verzehr aus der Massentierhaltung:
Antibiotika-Resistenzen: Massentierhaltung verschärft die Situation in der Humanmedizin
In der Hähnchenmast werden über 96 Prozent der Tiere mit Antibiotika behandelt – mit riskanten Folgen auch für den Menschen. Wo Zigtausende Tiere auf engstem Raum untergebracht werden – zum Beispiel 27 Hühner auf einem Quadratmeter- vermehren sich gefährliche Erreger blitzschnell. Da nicht jedes erkrankte Tier einzeln behandelt werden kann, wird schnell eine Dosis über das Trinkwasser verabreicht. So bekommen gleich auch die gesunden Tiere Antibiotika – praktisch, denn Antibiotika sollen ein billiger Mastbeschleuniger sein. Die Tiere erreichen so in kürzerer Zeit mit weniger Futter das optimale Schlachtgewicht. Eigentlich verboten, soll aber vorkommen. [Siehe: Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonalds ]
Bärbel Höhn schreibt zu diesem Thema: „Angesichts der Resistenzentwicklung der letzten Jahre warnen immer mehr Mediziner vor einem „postantibiotischen“ Zeitalter, in dem Alltagskrankheiten wieder einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen können. Eine der Ursachen für die Resistenzentwicklung liegt in dem allzu sorglosen Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin. Demnach sind mittlerweile 4-8% der Bevölkerung, also bis zu 6,4 Millionen Deutsche, Träger von ESBL-Keimen (Extended Spectrum beta Laktalasen), Tendenz steigend. Diese Keime sind Resistenzgene, die andere Keime resistent machen gegen eine Vielzahl von antibiotischen Wirkstoffen.
Wenn Antibiotika weiter in der Wirkung nachlassen, steht das Leben von immer mehr Menschen auf dem Spiel.“
Wie schon bei Nestlé beschrieben: Heute, in der Welt des Wachstums und der Profitgier, sagen sich die Herren, wenn sie es nicht machen, machen es andere, und wenn andere es machen, warum dann nicht gleich aufkaufen. Und ja, das Schicksal der Menschen liegt in ihren Händen, nicht nur beim Thema Wasser. Und so wie Nestlé mittlerweile den Bereich Pharma gleich im Sortiment hat, so ist es auch bei „Wiesenhof“. Sollten Sie eine Unverträglichkeit verspüren, können Sie nun gleich die dafür produzierten Medikamente bekommen: Doppelt und Dreifach-Effekt.
Und irgendwie kommt es zu fast gleichen Skandalen. In August 2013 schreibt der Spiegel: „Erst gab es Vorwürfe gegen Glaxo-Smith-Kline, Novo Nordisk und Sanofi, nun sieht sich ein weiterer internationaler Pharmakonzern mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert Das US-Unternehmen Eli Lilly hat laut der chinesischen Zeitung „21st Century Business Herald“, im großen Stil Mediziner bestochen. Zwischen 2011 und 2012 zahlte das Unternehmen demnach rund 30 Millionen Yuan (3,6 Millionen Euro) an Ärzte, damit diese die Medikamente Lillys verschreiben.
Das kennen wir bereits vom Schweizer Nestlé, Danone aus Frankreich, Mead Johnson, Wyeth, Abbott aus den USA sowie CampinaFriesland aus den Niederlanden, die chinesischen Behörden ermitteln wegen mutmaßlicher Preisabsprachen gegen diese genannten Unternehmen. [Siehe China: Muttermilch als neuer Champagner – und für Babys Milchpulver mit giftigen Bakterien]
Und dann gab’s noch ZYPREXA von Eli Lilly:
Nachdem im Dezember 2006 bekannt wurde, dass der US-Pharmariese „Eli Lilly“ einem Zeitungsbericht zufolge wissentlich Gesundheitsrisiken, die durch die Einnahme seines wichtigsten Verkaufsschlagers „ZYPREXA“ auftreten, über Jahre hinweg heruntergespielt hat, kam es zum Skandal. Obwohl offensichtlich nicht im Tierversuch vorhersagbar, kam es zu extremer Gewichtszunahme und zum Auftreten von Diabetes mellitus bei Patienten, die das Psychopharmakon ZYPREXA eingenommen hatten. Bis Februar 2007 musste die Firma in etwa 28 500 Fällen insgesamt 1,2 Milliarden Dollar außergerichtliche Entschädigungsleistungen zahlen.
Auch Pharmariese Bayer musste Anfang 2012 in den USA bisher eine Milliarde Dollar für Entschädigungen zahlen – Tausende Frauen hatten wegen des erhöhten Thromboserisikos geklagt.
Noch ein Beispiel: Die Pharmakonzerne Novartis und Johnson & Johnson wurden von der EU-Kommission mit einer Strafe von insgesamt 16,3 Millionen Euro wegen Verzögerungstaktiken zur Abwehr günstigerer Nachahmer-Medikamente bestraft.
Auch andere Konzerne geraten immer wieder in den Verruf, es nicht so genau mit der Gesundheit der Menschen zu nehmen.
Fast alle alle haben eines gemeinsam: Sollten Sie eine Unverträglichkeit verspüren, können Sie nun gleich die dafür produzierten Medikamente bekommen: Doppelt und Dreifach-Effekt.
In den Lilly Forschungszentren werden neue Medikamente entwickelt, mit denen z. B. Diabetes, Krebs, ADHS, psychische Erkrankungen, erektile Dysfunktion, Osteoporose und Harninkontinenz behandelt werden können.
Demnächst auch das Geflügel von Wiesenhof, der als Kunde McDonald’s mit im Schlepptau hat, und McDonald’s ehemalige Präsidentin Panice L. Felder ist im Vorstand von Monsanto, die wiederum waren mal Pfizer, die arbeiten auch mit Nestlé zusammen usw.
Warum dann noch ein Freihandelsabkommen mit den USA? Sie sind doch eh schon alle da.
Das Kartellamt muss dem Kauf von Lohmann Animal Health (LAH) durch den Pharmakonzern Eli Lilly noch zustimmen. Aber schauen wir uns die News aus der Welt der Konzerne an:
- Bayer will Dihon Pharmaceutical in China übernehmen
- BRAIN übernimmt Anti-Bitter Patent- und Gebrauchsmusterportfolio von BASF
so dürfte auch diesem Deal nichts im Wege stehen, oder doch?
Netzfrau Doro Schreier
Weitere Informationen:
Die Top 10 der Pharmakonzerne – Das große Fressen
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