Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa hat ein Verbot für Herbizide mit Glyphosat erlassen. Das gilt auch für alle Marken von Monsanto-Roundup.
Dies wurde am 13. März 2014 auf einer Medienkonferenz in Colombo mitgeteilt. Der zuständige Minister bestätigte die Forschungsergebnisse, die besagen, dass die sich schnell ausbreitenden Nierenerkrankungen durch die Verwendung von Glyphosat verursacht werden.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Glyphosat die häufigste Ursache für eine wachsende Epidemie von Nierenkrankheiten ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Glyphosat die Aufnahme von Schwermetallen in den Nieren erhöht. Die Folge daraus sind chronische Nierenprobleme.
Die geheimnisvolle Krankheit hat bislang Zehntausende von Landarbeitern in Mittelamerika, Sri Lanka und Indien getötet und steht im Verdacht, durch eine Kombination von harter Arbeit, chronischer Austrocknung, hoher Hitze und Belastung durch Giftstoffe wie Glyphosat und Schwermetalle verursacht zu werden.
Bereits im September 2013 kam es in El Salvador zu einem Verbot. Die Regierung hatte die Verwendung von Glyphosat (Roundup) und anderen gefährlichen Chemikalien verboten, nachdem immer mehr Landarbeiter an einer mysteriösen Nierenerkrankung litten. Unter den auf der Liste stehenden verbotenen Chemikalien sind 53 Paraquat, Glyphosat (Roundup) und Endosulfan.
In den letzten zwei Jahren hatte das Center for Public Integrity untersucht, wie eine seltene Art von chronischer Nierenerkrankung (CKD) Tausende von Landarbeitern entlang der Pazifikküste in Mittelamerika tötete. Zu der Zeit konnten die Wissenschaftler in Sri Lanka und Indien die Ursache für die Krankheit endgültig nachweisen, Anzeichen dafür waren schon vorher vorhanden. Es zeigte sich, dass giftige Schwermetalle in Pestiziden als potenzielle Ursache in Frage kamen.
Auch die neue Studie des französischen Wissenschaftlers Gilles-Eric Séralini bestätigt, dass die untersuchten Pestizide „zwei bis tausend Mal giftiger“ sind als von den Herstellern angegeben. Was uns nicht verwundert, denn bereits in unserem Beitrag: Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby! machten wir darauf aufmerksam, dass die Produktion von Umweltgiften die Gesundheit, die Biodiversität, das Wasser, die Luft und die Böden gefährden. Allein 2013 wurden bis zu 100 neue oder wiederzugelassene Pestizid-Sorten zugelassen. Es ist schon beängstigend, was da auf uns zukommt. Lesen Sie dazu: Das tägliche Gift Pestizide – “Mord auf Raten” – doch Brüssel erkennt die neue Studie nicht an!
Stellungnahme aus Brüssel
Und prompt kam nach Veröffentlichung der neuen Studie von Gilles-Eric Séralini eine Stellungnahme der Europäischen Kommission.
Die Europäische Kommission gab am 05. Februar bekannt, dass es keinen Grund für eine „Krisenintervention“ gäbe, obwohl Gilles-Eric Séralini den Beweis erbracht hatte, dass Pestizide viel giftiger waren als bekannt.
Die European Crop Protection Association (ECPA) – zu deren Mitgliedern zählen viele der weltweit größten Pflanzenschutzmittel-Hersteller, darunter BASF, Dow Agrosciences, Monsanto und Syngenta – sagte, dass die neue Studie den Anforderungen an wissenschaftliche Untersuchungen nicht genüge und deshalb nicht zur Literatur über die Sicherheit von Pestiziden beitragen könne. Die Stellungnahme aus Brüssel finden Sie hier: Brussels downplays importance of pesticide toxicity report.
Wenn wir es zulassen, dass die Weltmarktführer der Pestizidproduktion, nämlich Monsanto, Dow und DuPont aus den USA, Syngenta aus der Schweiz oder Bayer und BASF aus Deutschland, wie bisher ihre Giftbrühe auf den Feldern versprühen, so ist dies „Mord auf Raten“.
Weltweit sind vermutlich alle Bevölkerungsgruppen einer Belastung mit Pestiziden ausgesetzt. Die allgegenwärtige Verteilung dieser Stoffe zeigt sich insbesondere durch Daten über Rückstände in Lebensmitteln sowie im Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser.
Eine schleichende Vergiftung von Menschen durch pestizidkontaminierte Nahrungsmittel stellt fast überall eine Erkrankungsgefahr dar.
El Salvador und Sri Lanka haben das erkannt, wann entscheidet Brüssel zu Gunsten unserer Gesundheit?
Netzfrau Doro Schreier
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