Brasilien stoppt Anbau Bayer Gen-Mais und Mexiko verbietet Monsanto Gen-Soja

monsanto8Wie bereits berichtet, verbieten El Salvador und Sri Lanka den Einsatz von u. a. Monsantos Roundup. Ausschlaggebend ist die neue Studie, die belegt, dass Glyphosat zu tödlich endenden Nierenerkrankungen führt.

Nun folgen zwei weitere Länder, Brasilien und Mexiko, die sich gegen gemanipuliertes ausgesprochen haben. [Nach El Salvador verbietet Sri Lanka Monsantos Roundup – tödlich endende Nierenerkrankungen!]

Historisches Gerichtsurteil stoppt den Anbau von Gen-Mais von Bayer in Brasilien

Dieses Urteil ist eine weitere rechtliche Katastrophe für die Biotech-Branche. Die Entscheidung, den Anbau von Gen-Soja zu verbieten, wurde in dieser Woche in der Region von Campeche in Mexiko von einem Gericht getroffen. Damit sollen die Traditionen der Maja-Bevölkerung geschützt werden, nämlich die Bienenzucht.

Das brasilianische Gericht hob die Entscheidung der brasilianischen Bio-Sicherheits-Kommission (CTNBio) auf, die die Freigabe für den Anbau des GV-Maises Liberty Link erlaubt hatte. Die Zivilklage gegen CTNBio wurde von Land Rights, dem brasilianischen Institute für Verbraucherschutz – ICDE und des Landesverband der kleinen Farmer eingereicht.

Die Entscheidung wird wohl ein neues rechtliches Vorbild sein und kann brasilianische Behörden dazu zwingen, alle anderen kommerziellen Genehmigungen von GMO in Brasilien zu überdenken. Nie zuvor stellte ein Richter fest, dass Studien notwendig sind, die sich mit den negativen Auswirkungen von GMO auf alle großen Biome im Land auseinandersetzen.

Bundesrichter Candido Alfredo Silva Junior Leal liest etwa 1 1/2 Stunden Auszüge aus seiner Entscheidung vor. Neben seinen Kommentaren zu den Biomen forderte der Richter CTNBio auf, Standards zu entwickeln, die der breiten Öffentlichkeit den Zugang zu Unterlagen der Kommission ermöglichen, sodass ihnen eine qualifizierte Beteiligung an der Handelsliberalisierung gewährleistet wird.

Rechtsanwalt Fernando Prioste erklärt, dass die Entscheidung einen großen Einfluss auf die GVO-Probleme in Brasilien haben wird. Sie zwingt die nationalen Regulierungsbehörden dazu, Studien durchzuführen, um Risiken in allen Bereichen der Biome beurteilen zu können und CTNBio dazu, ausreichende Transparenz in Bezug auf die Freisetzung von GVO in die Umwelt zuzulassen; „Die heutige Abstimmung verdient eine ausführliche Untersuchung, weil es das Thema in der Tiefe behandelt, die rechtlichen Aspekte analysiert, indem sie die sozialen und wirtschaftlichen Folgen durch die Aussaat von GVO in Brasilien für künftige Generationen kombiniert.“

„Zehn Jahre nach der kommerziellen Aussaat von Gentechnik-Pflanzen in Brasilien intensivierte sich die Debatte ernst über das Thema, das Aufdecken der Schwachstellen von Pestiziden und GVO-basierter Landwirtschaft. Die Entscheidung des Gerichts ist heute ein wichtiger Faktor, der den Kampf des Volkes für ein Modell der Landwirtschaft, das auf Agro-Ökologie setzt, unterstützt, der die Rechte der Bauern und ein Recht der Bevölkerung auf gesunde Lebensmittel ohne Pestizide garantiert“, sagte Prioste abschließend…

Originatext: Historic Court Ruling Stops Cultivation of Bayer’s GM Maize in Brazil

Erste Bundesländer in Mexiko verbieten Gentechnik-Mais

Genmais3Bereits 2011 wurde in den Bundesstaaten Tlaxcala sowie Michoacán in Mexiko der Einsatz von gentechnisch verändertem Mais-Saatgut gesetzlich verboten. In den kürzlich verabschiedeten Gesetzen wurde der Mais als Grundnahrungsmittel und Kulturerbe unter besonderen Schutz gestellt. Dies galt als ein wichtiges Zeichen für das ganze Land, denn alleine in diesen beiden Bundesstaaten wird ein Drittel allen Maises produziert. Mexiko ist die Wiege der Mais-Pflanze und birgt mit Tausenden über Jahrhunderte gezüchteten Sorten die größte Vielfalt dieser Kulturpflanze. 1998 erließ die mexikanische Regierung ein Anbaumoratorium für gentechnisch veränderten Mais, das am 6. März 2009 trotz zahlreicher Proteste auslief. Seitdem ist in bestimmten Regionen von Mexiko der Versuchsanbau mit gentechnisch veränderten Mais-Pflanzen unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Da es immer wieder zu ungewollter Verunreinigung von Saatgut kommt, war das Verbot 2011 nach vier Jahre langen Protesten der Initiative ‚Grupo Vicente Guerrero‘  ein großer Erfolg. Doch leider bedeutet das auch in Mexiko, dass die Menschen sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen dürfen. In Mexiko wird weitergekämpft und zum Glück auch gewonnen, wie die folgende Nachricht zeigt.

Mayas gewinnen den Rechtsstreit in Mexiko, Region Campeche, gegen Gen-Soja.

Ein mexikanischer Richter lehnte Ende Dezember 2013 die Beschwerden von Mexikos SEMARNAT (Umwelt-und Ressourcenministerium) und Monsanto, die versuchten, eine Gerichtsentscheidung vom September zu kippen, zu Gunsten der Protestler ab. Der Anbau von Gen-Mais bleibt verboten. Die Initiative Acción Colectiva, eine Gruppe aus 53 Wissenschaftlern und 22 Organisationen konnten sich erfolgreich gegen den Gen-Mais in Mexiko durchsetzen.

Das Problem begann am 6. Juni 2012, als die SAGARPA mit der Unterstützung der SEMARNAT die Freisetzung von Monsantos Roundup-Ready-Sojabohnen in die Umwelt erlaubte. Die Pflanzung von 253 000 Hektar wurde in sieben Staaten von Mexiko, einschließlich der Gemeinden von Campeche, Hopelchén, Tenabo, Calkiní, Escárcega, Carmen und Palisade erlaubt.

In Campeche reagierten die Maya-Behörden verärgert auf die Genehmigung der Regierung. Pac-Chen, Cancabchen und verschiedene Verbände von Campeche-Imkern entschlossen sich, das nicht hinzunehmen, und gingen vor Gericht. Sie waren fest entschlossen, die Pflanzen zu verhindern. Die Honigindustrie würde durch die GVO-„Verschmutzung der Produktion“ zu Schließungen von Imkereien für den internationalen Märkten gezwungen sein.

Das zweite Bezirksgericht in Campeche entschied zugunsten der drei Maya-Gemeinden mit dem Verweis, dass das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht, ländliche Entwicklung, Fischerei und Ernährung (SAGARPA) und das Sekretariat für Umwelt und Natürliche Ressourcen (SEMARNAT) nun verpflichtet seien, sicherzustellen, dass keine GVO-Sojabohnen gepflanzt werden dürfen.

Die Maya-Gemeinden hatten festgestellt, dass der Anbau von Gen-Sojabohnen die traditionellen historischen Praktiken der Menschen (Imkerei) negativ beeinflusse, und dass es eine Verletzung ihres Rechts auf eine gesunde Umwelt sei, die durch die Überproduktion von Herbiziden und Abholzung durch den Anbau von Gen-Soja gefährdet wird. Nach fast zwei Jahren von Rechtsstreitigkeiten unterstützt das Zweite Amtsgericht die Ansprüche der indigenen Gemeinschaften. [Mayans Win Legal Battle to Ban GM Soya in Mexico’s Campeche Region]

Es gibt keinen Grund, warum es nicht auch in anderen Teilen der Welt umgesetzt werden kann!

Was eine(r) nicht schafft, schaffen viele!

Monsanto mit Gift und Genen – Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben – Am 24. Mai 2014 heißt es weltweit wieder – March against Monsanto!

© Netzfrauen Kerstin Hördemann und Doro Schreier

Das könnte Sie auch interessieren:

USA/EU – TTIP – Stand der Verhandlungen – und die vielen weitreichenden Verflechtungen in der Politik

Südafrika: Monsanto muss irreführende Werbung einstellen

KENIA VERBIETET ALLE GENMANIPULIERTEN LEBENSMITTEL- PER SOFORT!

Brasilien stoppt Legalisierung von Terminator-Saatgut- Monsantos Gentech-Mais versagt in Südafrika

Die Natur schlägt zurück – Pestizid-resistente Insekten kehren zurück

Impfstoff-Versorgung: Bill & Melinda-Gates-Stiftung und Pharmagigant Novartis zusammen mit Brasilien

Nach Ukraine erobert Monsanto nun Chinas Maisproduktion

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.