Es ist weiß oder auch braun, es ist klein und oval: das Ei. Für ein Sonntagsfrühstück darf es gern ein gekochtes Ei oder auch ein Rührei sein. Wir verwenden Eier zum Backen oder als Zutat in Desserts.
Doch haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, welch langen Weg diese Eier hinter sich haben, bis diese bei Ihnen im Kühlschrank aufbewahrt werden? Es sei denn, Sie kaufen Ihre Eier direkt beim Bauern um die Ecke. Doch seien wir mal ehrlich, wie oft sehen Sie noch an der Straße ein Schild mit der Aufschrift: „Frische Eier“?
Wo kommen die Eier her, sind diese richtig gekennzeichnet und handelt es sich wirklich um ein Bio-Ei? Genau dieser Frage sind wir nun nachgegangen, ob nun bei Aldi oder bei einem Bauern um die Ecke.
Im Jahr 2012 ist die Erzeugung von Eiern in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent angestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen der Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) lag die Konsumeiererzeugung in Deutschland bei etwa 12,25 Milliarden Stück. Entsprechend der gestiegenen Erzeugung in Deutschland sank der Importbedarf: Die Einfuhr von Eiern, die außerhalb Deutschlands produziert wurden, belief sich 2012 auf ca. 8,55 Milliarden Stück, das sind 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Infolge der gestiegenen Eigenproduktion und des geringeren Importbedarfs lag der Selbstversorgungsgrad der deutschen Gesamteierproduktion bei 68,3 Prozent. Für das Jahr 2013 wird ein weiterer Anstieg erwartet.
Woher kommen die anderen 31,7 %, wenn wir uns lediglich mit 68,3 % selbst versorgen können?
Zuerst einmal, wie wir es noch aus unserer Kindheit kennen:
Erinnern Sie sich noch an die „glücklichen“ Hühner, so wie die Großeltern sie hielten? Wurden diese Hühner abends in einem Stall gehalten, so kamen sie tagsüber nach draußen, um den Freilauf genießen zu können. Sie scharrten im Garten, suchten sich Würmer, sie rannten, sie pickten und badeten sich in Sand, Erde und Staub. Sie lagen auch gerne in der Sonne. Und wer kennt nicht das Lied: „Ich wollt‘, ich wär ein Huhn, ich hätt‘ nicht viel zu tun…“ Hühner haben untereinander ein ausgeprägtes Sozialverhalten, jedes Huhn hat seinen festen Platz und seinen Rang in der Gruppe, „Hackordnung“ genannt. Zur Belohnung gab es dann ein frisches Ei von „glücklichen“ Hühnern, die vorzüglich schmeckten und bei denen man gewiss sein durfte, dass sie ohne jegliche Chemie und Medikamente waren.
Wir möchten niemanden motivieren, auf den nächsten Bauernmarkt oder zum Züchter zu laufen, um sich Hühner zu kaufen. Wir möchten niemanden motivieren, „eigene Eier“ produzieren zu wollen und auch niemanden dazu, aus Hühnern „Biofleisch“ zu machen. Denn wie bei allen anderen Haustieren gilt auch hier: man benötigt Platz und Zeit.
Wir wollen Ihnen nur aufzeigen, dass die Darstellungen von glücklichen Hühnern auf den Verpackungen täuschen! Die Hühnerhaltung ist fest in der Hand der Geflügelindustrie. Früher bekam man von Hühnern sowohl Eier als auch Fleisch. Dies ist heute durch die Hochleistungszucht anders. Mittlerweile wird unterschieden zwischen Masthühnern und Legehennen. Masthühner sind darauf gezüchtet, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Brustfleisch anzusetzen, sodass sie schon innerhalb von 30 Tagen ihr Schlachtgewicht erreichen. Legehennen hingegen müssen viele Eier legen, und manche Legerassen schaffen schon bis zu 300 Eier im Jahr (Turbohennen). Diese Rassen setzen aber kaum Fleisch an, sodass die männlichen Geschwister unwirtschaftlich sind und gleich nach dem Schlüpfen getötet werden. Ja, Sie lesen richtig, sie werden aussortiert.
50 Millionen Eintagsküken landen in Deutschland jährlich auf dem Müll
Die Eierindustrie unterscheidet bei Hühnern zwischen zwei verschiedenen Nutzungsarten: sogenannte „Legehennen“, bei denen weibliche Hühner auf eine hohe Legeleistung gezüchtet werden, und sogenannte „Masthühner“, bei denen sowohl männliche als auch weibliche Tiere darauf gezüchtet werden, einen möglichst ausgebildeten Brustmuskel zu entwickeln. Doch „Legehennen“ und „Masthühner“ sind nicht die einzigen, die in der Eierindustrie leiden: Auch die kleinen Brüder der „Legehennen“, die männlichen Küken, fallen der brutalen Eierproduktion zum Opfer. Da sie weder Eier legen können noch eine rentable Brustmuskulatur ausbilden, sind sie für die Industrie „unwirtschaftlich“. Jedes Jahr werden in Deutschland für die Produktion von Eiern – auch für Bio-Eier – daher rund 50 Millionen männliche Küken in den Brütereien routinemäßig vergast oder lebendig geschreddert. Diese Zahl errechnet sich aus der Anzahl der jährlich in Deutschland gehaltenen Legehennen und der biologischen Regel, dass über einen längeren Zeitraum etwa gleich viele weibliche wie männliche Nachkommen schlüpfen. Quelle PETA
Schauen Sie sich die beiden Fotos an, das eine von „glücklichen“ Hühnern und das andere aus der Massentierhaltung. Doch woran erkennen Sie, woher Ihr „Sonntagsei” stammt?
Kennzeichnung von Eiern
Eier müssen in Deutschland gekennzeichnet werden, so könnte anhand eines Stempels auf den Eiern das Land, die Haltungsform und der Erzeugerbetrieb abgelesen werden. Könnte, wenn nicht geschummelt würde. Auf der Verpackung findet man zusätzlich das Haltbarkeitsdatum.
Die erste Zahl des Stempels bezeichnet die Haltungsform, die folgendermaßen unterschieden werden:
- 0 – Bio-Eier/Ökologische Erzeugung – die Hühner erhalten natürliches Futter ohne Zusätze und haben Auslauf in Außengehegen
- 1 – Freilandhaltung – die Hühner haben Auslauf in Außengehegen
- 2 – Bodenhaltung – die Hühner leben im Stall mit Einstreu
- 3 – Käfighaltung – die Hühner leben in Käfigen, ohne Einstreu
Was steht auf dem Ei? Dazu gibt es auch eine Datenbank:
Erfasst sind alle durch KAT kontrollierten Eier aus europäischen Ländern. Neben dem Namen und der Adresse enthalten Sie angeblich aktuelle Bilder vom Legebetrieb, dem Stall und den Hühnern sowie weitere nützliche Informationen zu den Haltungsformen. BEISPIEL: 0-DE-1234567. Wenn diese Datenbank auch richtig gepflegt werden würde. Sie finden diese Datenbank HIER ebenso die KAT-Kooperationspartner, wie zum Beispiel: Deutscher Tierschutzbund e. V.
Bereits mehrfach informierten wir über das neue Fleischsiegel. Es sollte den Supermarktkunden helfen, tiergerecht erzeugte Produkte besser zu erkennen. Siehe dazu: Willkommen im Label-Dschungel – Verbraucherschutz? Augenwischerei?
Der Deutsche Tierschutzbund rief das blau-weiße Label mit der Aufschrift „Für mehr Tierschutz” ins Leben. Es wird zunächst für Schweine- und Hühnerfleisch vergeben, später soll es auch für verarbeitete Produkte wie Wurst eingesetzt werden. Nach Angaben des Bundesagrarministeriums bieten mehrere Handelsketten bereits erste Produkte mit dem Siegel an, darunter Kaiser’s, Edeka und Wiesenhof (!!!), gerade dieser Konzern ist durch zahlreiche schlimme Verstöße beim Tierschutz bekannt geworden.
Wiesenhof gehört zur PHW-Gruppe Lohmann, die jede Woche 4,5 Millionen Hähnchen schlachtet. Der Geflügelproduzent sah sich in der Vergangenheit häufiger dem Vorwurf der Massentierhaltung und Tierquälerei ausgesetzt. Gequälte Küken, die lebendig in die Tonne geschmissen werden. Siehe Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonalds? Ausgerechnet Wiesenhof hat das Label bekommen!?!?!
Was ein Siegel wert ist, wissen wir spätestens seit dem gefallenen „gelben Engel“ – ADAC. Und ja, auch hier bei der KAT wird angeblich geschummelt. Es gibt sogar eine ETC – European Trace Consortium GmbH: ETC-Leitfaden fuer ZS April 2012. Die Geschäftsführerin ist Franziska Grinthör-Reuber, sie ist ebenfalls Geschäftsführerin der EMA – Europäische Marketing Agentur GmbH (European Marketing Agency). Dieses Unternehmen ist z. B. als „Marktforschung“ registriert.
Haben Sie ein Herz für Bio? Wenn ja, da gibt es eigens eine Homepage ein-herz-fuer-bio.org/ und da steht dann folgender Text:
„Nach dem Wegfall der CMA gründete die Eier-, Wild- und Geflügelbranche jetzt eine eigene Vermarktungsgesellschaft. Die Europäische Marketing Agentur, kurz EMA, wird künftig für Absatzförderung und Verbraucherinformation zuständig sein. Die Neugründung soll durch freiwillige Beiträge finanziert werden. „Schlanke Strukturen und effektive Mittelverwendung haben oberste Priorität“, sagt Franziska Ginthör-Reuber, Geschäftsführerin der neuen Gesellschaft. Im Fokus der ersten Kampagne stünden Eier aus Boden-, Freiland- und Biohaltung sowie der Tierschutz. Damit haben für die neue Organisation Bio-Eier den zentralen Stellenwert, den sie inzwischen im Markt haben. Die EMA wird sich ferner darum bemühen, eine Markt- und Preisberichterstattung für diesen wichtigen Sektor aufzubauen.
Initiiert wurde die Gründung der EMA vom europäischen Dachverband der Eier-, Wild- und Geflügelwirtschaft e. V., EPEGA (European Egg, Poultry and Game Association), dem unter anderem auch der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V., kurz KAT und der Zentralverband Eier e. V. (ZVE) angehören, beide mit Sitz in Bonn. Die erste Aufgabe der EMA wird es sein, ein ganzheitliches Konzept zur Absatzförderung von Eiern zu entwickeln, das auf die aktuellen Marktbedingungen abgestimmt ist“.
Auf der Website der EPEGA steht folgendes: …versteht sich als europäische Interessenvertretung der Eier-, Wild- und Geflügelwirtschaft. Dies schließt den gesamten Wirtschaftszweig von der Produktion bis zur Vermarktung ein. Fragen des innergemeinschaftlichen und internationalen Handels und die Förderung des Handelsaustausches der EU mit weltweiten Märkten sind besonders wichtig. Ihre Mitglieder: Egg- and Poultry Advisory Committee, European Commission (lässt einen immer aufhorchen, zumal wir dann wieder an die ganzen Verflechtungen der Europäischen Kommission mit den Lobbyisten denken, z.B. bei Freihandelsabkommen Freihandelsabkommen – Alle unter einer Decke mit Monsanto und Co.). Wer zu den Mitgliedern der EPEGA zählt, können Sie der Webseite der EPEGA entnehmen.
Doch nun wieder zu KAT, bei der Sie die Kennzeichnung überprüfen können – schließlich wollen wir unser Sonntagsei von „glücklichen“ Hühnern. Freilaufend, Bio und der Tierschutz, all das soll gewahrt sein, erst dann essen wir unser Ei ohne jegliches schlechtes Gewissen.
Zweifelhafte Eierkennzeichnung
Bereits im September deckte „plusminus“ auf, dass auch bei der Kennzeichnung von Eiern geschummelt wird. Plusminus ging dem Verdacht eines Verbraucherbetruges nach: Werden holländische Eier einfach als deutsche Eier gekennzeichnet und verkauft?
Bei Velbert folgten sie einem holländischen LKW. Das Fahrzeug steuerte den Hof des großen nordrhein-westfälischen Eierproduzenten Richard Hennenberg an. Hennenberg produziert im Bergischen Land Freiland- und Bio-Eier. Außerdem gehören zum Firmenkonglomerat weitere Ställe in Niedersachsen. Heimlich gemachte Aufnahmen belegen: Der holländische LKW entlädt pallettenweise Eier. Holländische Eier? Eine Printnummer ist nicht zu erkennen. Wissenschaftler wurden dann auch bei Proben fündig. Nach deren Einschätzung lagen bei einer Probe Isotopenverhältnisse vor, die nicht in der ausgezeichneten Region Velbert vorkommen konnten. Sie fanden sogar heraus, dass das typische Werte für die Niederlande seien.
Am 12. 03. 2013 berichtete ARD Plusminus erneut über die verdächtigen Eier-Nummern.
Präzise Aufdrucke sollen den Verbrauchern zeigen, aus welchem Stall die Eier stammen. Wie ehrlich sind dabei die Eier-Lieferanten? Plusminus fand verdächtige Eiernummern in der KAT, einem Verein der von Eierproduzenten und Händlern getragen wird. Die Überprüfung vom Plusminus ergab, dass sich von 590 gelisteten Erzeugercodes rund 15 Prozent als falsch herausgestellt haben. Insgesamt also fast 100 Nummern. Hier geht’s zur Homepage von Plusminus und hier zum VIDEO
Behörden überprüfen bundesweit
Sollten in der KAT-Datenbank nicht eigentlich nur behördlich vergebene Nummern stehen? Vor allem, da sich KAT selbst als wichtigste Kontrollinstanz sieht? Nach Niedersachsen meldet plusminus auch aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern Nummern in der KAT-Datenbank, die die dortigen Behörden nicht vergeben haben. Aber wie sollen wir Verbraucher einem Eier-Kontrollsystem vertrauen, wenn in der KAT-Datenbank Nummern auftauchen, die wie behördlich vergebene Nummern aussehen, von den Behörden aber niemals vergeben worden sind?
Übrigens: Die Deutsche Frühstücksei GmbH & Co. KG, 49434 Neuenkirchen-Vörden Kreis: Vechta Niedersachsen ist mit 16 Millionen Legehennen Europas größter Eierproduzent. Die Firmengruppe produziert Eier in allen Haltungsformen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Das Unternehmen beliefert alle führenden deutschen Einzelhandelsketten, Discounter und den Großhandel. 20 Prozent gehen in den Export. Gegründet wurde das Unternehmen 1990 in Berlin als Erzeugergemeinschaft. Rolf Janssen hält über die All Contract Gesellschaft für Unternehmensvermittlung 50 Prozent der Anteile. Weitere Gesellschafter sind die Firmen Uhlenberg Frischei, von Lehmden, der Pferdezüchter Aloys Hinxlage und die Familie des verstorbenen Werner Schockemöhle. Mehr dazu finden Sie HIER
Vechta, Niedersachsen: „Silicon Valley der Agrarindustrie” Bei Niedersachsens Tierseuchenkasse sind über 63 Millionen Masthühner und 18 Millionen Legehennen registriert. Wo der anfallende Mist verdüngt wird, ist in keiner Weise geregelt. In Niedersachsen leben acht Millionen Menschen und acht Millionen Schweine. Das hat Folgen: Zu viel Gülle, zu viele Keime, belastete Böden und unwürdige Tierhaltung.
Deutsche Eierwirtschaft sieht GVO-Freiheit im Legehennenfutter nicht mehr gewährleistet
Am 21. Februar 2014 erfolgte diese Pressemitteilung von dem Bundesverband Deutsches Ei e. V. (BDE) – in ihm sind Eiererzeuger und Eiervermarkter zusammengeschlossen. Sie sehen die GVO-Freiheit im Legehennenfutter nicht mehr gewährleistet. Der BDE teilt damit die Auffassung der Hähnchen- und Putenhalter. Das Futtermittel-Monitoring zeigt einen fortlaufenden Anstieg der Beimengungen des Mischfutters mit GVO mit teils sogar deutlicher Überschreitung des zulässigen GVO-Toleranzwertes. Wir hatten darüber berichtet, denn auch die PHW-Gruppe (Wiesenhof), die Rothkötter Unternehmensgruppe (Emsland Frischgeflügel) und andere Geflügelmäster kündigten den Ausstieg aus der Verfütterung von gentechnisch unverändertem Sojaschrot an und begründeten dies mit einem sinkenden Angebot an gentechnikfreier Ware aus Brasilien. Siehe: Wiesenhof füttert nur noch Gensoja. Laut Agraranalysten aus Brasilien nimmt die Verfügbarkeit von gentechnikfreien Sojabohnen jedoch rasant zu!
Zurzeit rüstet Brasilien seine Landwirte mit zusätzlichen Investitionsmitteln für einen erwarteten Nachfrageansturm aus der EU und den USA aus. Dazu hat die Regierung in Brasilien die Agrarkredite für das Wirtschaftsjahr 2009/10 gegenüber dem vorherigen Abrechnungszeitraum um 37 % auf umgerechnet knapp 40 Mrd. Euro aufgestockt. Möchten Sie weitere Nachrichten aus der Geflügelwirtschaft, können Sie diese der folgenden Seite entnehmen: dgs-magazin.de
Was nicht hier „produziert ” werden darf, wird halt woanders gemacht.
Es dauerte Jahre, bis die Legehennen in Deutschland zumindest so weit befreit waren, dass ihnen nun 890 Quadratzentimeter Platz zustehen und nicht mehr nur 550 Quadratzentimeter. 2009 wurde die Haltung von Legehennen in Käfigbatterien in Deutschland endgültig verboten.
Seit letztem Jahr dürfen Hühner in der gesamten Europäischen Union nicht mehr nur auf der Größe eines DIN-A-4-Blattes gehalten werden. Doch das hindert die deutsche Exportkreditversicherungsagentur Euler-Hermes nicht daran, den Aufbau von Käfigbatterien in Nachbarländern der EU zu unterstützen. Dem Fleisch und den Eiern sieht man die Herkunft nicht an. Was nicht hier „produziert” werden darf, wird dann woanders gemacht.
Und damit deutsche Firmen investieren können, denn für Massentierhaltung benötigt man z. B. auch große Ställe, wird dieses mit Exportkreditgarantien schmackhaft gemacht. Zahlt z. B. der ukrainische Auftraggeber nicht, springt der deutsche Staat ein – mit Steuergeldern – also mit Ihrem Geld.
Besonders absurd ist die Wirkung dieser Investitionen, beispielsweise der EBRD, in der Ukraine. Dort wurden von zwei großen Agrarkonzernen, an einem davon ist die Weltbank-Tochter IFC sogar direkt beteiligt, große Ställe für die Produktion von Hühnerfleisch und für Eier aufgebaut. Die Legebatterien gleichen aufs Haar denjenigen, die weiter westlich in den vergangenen Jahren abgebaut werden mussten. Gleichzeitig begann die EU bereits 2008, mit der Ukraine über ein Freihandelsabkommen zu verhandeln, das bereits 2013 abgeschlossen werden sollte. Die Medien berichten jeden Tag über die Ukraine, daher brauchen wir auch nicht weiter erläutern, warum das Freihandelsabkommen noch nicht abgeschlossen wurde. Es hindert aber keinen daran, die sogenannten „Geschäfte“ weiterlaufen zu lassen. Siehe: Agrar-Monopoly in Ukraine – Monsanto realisiert Großprojekt
Die Ukraine könnte oder kann Käfigeier, wie sie in der EU nicht mehr produziert werden dürfen, für die Herstellung von Fertigprodukten – Nudeln, Kekse – in die EU einführen. EU-Bauern, die sich an die neuen Haltungsauflagen für Legehennen halten, müssen demnach mit Produzenten konkurrieren, die ihre Eierproduktion mithilfe europäischer Finanzierungsinstitutionen wie der EBRD oder Euler-Hermes aufbauten. Fleisch-Monopoly auf Kosten der Steuerzahler
Turbohennen
Rund 350 Millionen Euro setzt das niederländische Unternehmens Hendrix Genetics B.V. im Jahr mit Puten-, Hennen-, Schweine- und Lachszucht um, rund 50 Millionen die Hennenzucht-Sparte Isa. Sie beherrscht mit der zur niedersächsischen EW-Gruppe gehörenden, in Amerika stationierten Aviagen Group rund 90 Prozent des Weltmarktes. Die Unternehmen verkaufen in der hoch arbeitsteiligen Tierwirtschaft Großelterntiere an Brütereien. 12 Millionen Euro im Jahr investiert Hendrix in die Forschung, Aviagen ähnlich viel. Ein Ziel: Legehennen zu schaffen, die langsam wachsen, aber viel fressen. Sind 500 Eier im Jahr pro Tier die Obergrenze? Der Geschäftsführer der Hennenzucht-Sparte Isa Servé Hermans glaubt sogar, dass ein Huhn auch 1000 Eier jährlich legen kann. Wie? Mit Hormonen oder anderen Produkten aus der Pharmaindustrie, wie in unserem Artikel Demnächst XXL Hähnchen bei Wiesenhof und McDonald’s? beschrieben!
Die Preise für Eier sind bei Discountern im Sinkflug. Rabatte jagen Rabatte. ALDI senkt zurzeit die Preise für 10 Hühnereier auf 0,99 Euro. Doch wer sind die Gewinner und wer die Verlierer der Schlacht um die Eierpreise? Dazu ein Video. Es sei erwähnt, dass für diesen niedrigen Preis keine gerechte Tierhaltung gewährleistet werden kann. Warum kaufen die Verbraucher immer noch diese Eier? Immer nur billig, billig, billig? Schauen Sie sich noch einmal die Fotos an, das von „glücklichen“ Hühnern und das aus der Massentierhaltung.
Es ist weiß oder auch braun, es ist klein und oval, das Ei. Für ein Sonntagsfrühstück darf es gern ein gekochtes Ei oder auch ein Rührei sein. Wir verwenden Eier zum Backen oder als Zutat in Desserts. Und wer hätte nun gedacht, dass es soviel über das kleine Naturwunder zu berichten gibt.
Netzfrau Doro Schreier
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