UN-Krebsstudie zu Fukushima: Versuchte Vertuschung auf ganzer Linie

GEDSC DIGITAL CAMERAHeute schlagen wir die Zeitung auf und lesen, dass nach Einschätzung des Komitees der Vereinten Nationen für die Folgen von Strahlung (UNSCEAR) sich das Krebsrisiko für die Bevölkerung in Japan nicht erhöht hat. Der Abschlussbericht wurde von den UNSCEAR-Experten am Mittwoch, 26. 03. 2014 in Genf vorgestellt. Nun fragen wir uns, was waren das für Experten? Handelt es sich um eine versuchte Vertuschung? Woher haben diese sogenannten Experten ihre Daten?

Seit einem Jahr berichten wir über die Folgen von Fukushima. Der Abschlussbericht erinnert uns an den Witz von dem Mann, der von einem zehnstöckigen Gebäude springt und sich bei jedem Stockwerk, das er passiert, sagt: „So weit, so gut!“

Zehn Gründe, warum wir der Meinung sind, dass es sich bei der UN-Krebsstudie um eine versuchte Vertuschung handeln könnte.

Bestrahlungswerte unter diversen Bevölkerungsgruppen, einschließlich Kindern, sowie wissenschaftliche Erfahrungen zur Auswirkung der Strahlung auf die Gesundheit wurden zugrunde gelegt. Da fragen wir uns, woher haben die Experten diese Werte – direkt von TEPCO?

Wir fassen unsere Recherchen zusammen und dann können Sie sich ein Urteil darüber machen, wie sicher die UN-Einschätzung ist. Sicher genauso sicher, wie Atomkraftwerke sicher sind.

1. Seit langem herrscht in der Öffentlichkeit Misstrauen darüber, was die Ehrlichkeit und Offenheit über das angeht, was in Japan passiert. Im Januar 2014 bestätigte die Zeitung Tokyo Shimbun, dass es eine Geheimhaltungsvereinbarung zwischen der IAEA, der Universität und der Fukushima Präfektur gibt. Haupt-Informationsquelle über veröffentlichte Daten zur Verstrahlung war die Universität und sie bestimmte auch, wer auf Grund welchen Verstrahlungsgrades welche Behandlung erhielt. Das öffentliche Misstrauen gegenüber der Universität und Präfektur wuchs mit deren Anstrengungen, die Probleme herunterzuspielen und Informationen zurückzuhalten. Das kam durch Tokyo Shimbuns Nachforschungen ans Tageslicht. Im Wesentlichen wird in dieser Geheimhaltungs-Vereinbarung festgehalten, dass Informationen, die in der Bevölkerung Panik verursachen könnten, vermieden werden müssen, ebenso auch über die Zahlen von Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern und zu anderen Gesundheitsdaten.

Wir stellten Ihnen die wichtigsten davon vor: Kooperations-Projekte zwischen IAEA und der Präfektur Fukushima: Darin ist die Rede von zwei Abkommen:

a) einem Abkommen zwischen IAEA und der Präfektur Fukushima über die Messung der Strahlungswerte an Land und im Wasser um das AKW, das Wasser-Management der Tanks, die Dekontaminierungsarbeiten und des radioaktiven Abfalls sowie

b) einem Abkommen zwischen der IAEA und der medizinischen Universität auf dem Gebiet der menschlichen Gesundheit.

In diesen Übereinkommen wird auch festgehalten, dass es möglich sein kann, Informationen über Details des Fukushima-Unfalls, Strahlen-Messwerte, Erkrankungen an Schilddrüsenkrebs oder anderen Krankheiten vor der Öffentlichkeit fernzuhalten, wenn ansonsten noch mehr Angst in der Bevölkerung entstehen könnte. [Siehe: Fukushima Geheimakte]

2. Vor genau drei Jahren ereignete sich in der japanischen Präfektur Fukushima die schlimmste Nuklearkatastrophe nach Tschernobyl. Drei Jahre später berichten Mediziner der Präfektur Fukushima, dass untersuchte Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, die zur Zeit des Vorfalls in der Region um den Reaktor lebten, signifikant erhöhte Raten an Schilddrüsenkrebserkrankungen aufweisen. Dabei ist bekannt, dass die Belastung mit radioaktiven Strahlungen zu Schilddrüsenkrebs führen kann. Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl (1986) wurden bei Kindern und Jugendlichen bis 1999 1300 Fälle von Schilddrüsenkrebs dokumentiert. In einem vergleichbaren Zeitraum vor dem Vorfall waren es lediglich 140 Erkrankungen, berichtet Peter Jacob, Spezialist für Risikoanalyse im Institut für Strahlenschutz des GSF-Forschungszentrums in Neuherberg bei München der Süddeutschen Zeitung. Er weist darauf hin, dass das Risiko für Schilddrüsenkrebs bei Kindern schon bei einer Belastung von 0,05 Sievert ansteigt. [Siehe: Die Kinder von Fukushima – es könnte auch unsere treffen!]

3. Bei den Strahlungsmessungen seit der Zerstörung der Kernreaktoren in Fukushima Daiichi wird nur radioaktives Cäsium erfasst. Gleichzeitig haben sich aber auch große Mengen von Strontium 90 und Tritium auf ganz Japan verteilt. Von Strontium und Tritium gehen Beta-Strahlen aus, die sehr schwierig zu messen, aber sehr gefährlich sind: Strontium kann Leukämie verursachen und Tritium kann das Erbgut schädigen. [Siehe: Ein Brief an alle jungen Athleten, die davon träumen, 2020 nach Tokio zu kommen]

4. Eine vom öffentlichen Rundfunksender NHK in Auftrag gegebene Studie kam zu dem Ergebnis, dass die erlaubte Strahlung von einem Millisievert pro Jahr noch immer in 33 der 43 Distrikte in Fukushima überschritten wird. Und auch Takumi Nemoto, der Wiederaufbauminister gesteht: „Es gibt Gegenden in Fukushima, in die Menschen noch für sehr lange Zeit nicht werden zurückkehren können.“

Der IPPNW-Aktivist Dr. Alex Rosen warnte davor, dass etwa 10 000 bis 20 000 zusätzliche Krebserkrankungen in Japan als Folge von Fukushima auftreten werden – vielleicht sogar mehr. FUKUSHIMA – NICHT UNTER KONTROLLE! Fukushima-Arbeiter stärker verstrahlt als gedacht! Tausende Leiharbeiter im Einsatz!

5. Mittlerweile sind 51 Crew-Mitglieder vom Flugzeugträger USS Ronald Reagan mit allen Arten von Krankheiten konfrontiert, die mit der Strahlung vor Fukushima zusammenhängen, als sie im März 2011 dort für Evakuierungseinsätze nach dem schweren Erdbeben und Tsunami tätig waren. [Siehe: Was am 13. 3. 2011 in Fukushima wirklich geschah – Eine ernsthafte Bedrohung für die ganze Umwelt und Menschheit]

Die durch nukleare Strahlung ausgelösten Gesundheitsschäden entwickeln sich langsam und heimtückisch. Selten wird auf einen möglichen Zusammenhang zwischen ständig steigenden Krebsfällen und der weltweit ebenfalls steigenden Belastung durch Strahlung verwiesen. Vermutlich ist es auch selten möglich, radioaktive Strahlung zweifelsfrei als Auslöser von Krebs nachzuweisen. Wenn allerdings, wie es in Fukushima nun festgestellt wurde, mehr als ein Drittel der Kinder von Zysten und Knötchen an der Schilddrüse befallen sind, dann wäre es absurd, die von den beschädigten Reaktoren ausgehende Strahlung nicht als Ursache anzuerkennen. [Siehe :Fukushima: Es gibt keine Rettung! Es wird hunderte Jahre dauern!]

6. „Das Schlimmste an der Tschernobyl–Katastrophe war, dass niemand der Bevölkerung reinen Wein einschenkte. Fakten wurden verschleiert, Informationen zurückgehalten. Wir beobachten jetzt in Japan genau dasselbe. Dabei hilft bei so einer Katastrophe nur eins: Transparenz“, so ein russischer Wissenschaftler. Gleich in den ersten Tagen nach dem Unglück in Tschernobyl verschwanden dort alle Bücher über radioaktive Strahlung, über Hiroshima und Nagasaki, sogar über Röntgenologie aus den Bibliotheken. Auf Anweisung von oben, hieß es. Damit keine Panik entsteht. Es kursierte sogar ein Witz: Wäre Tschernobyl bei den Papuas passiert, wäre die ganze Welt aufgeschreckt – mit Ausnahme der Papuas. (Aus dem Buch von Swetlana Alexijewitsch Tschernobyl: Eine Chronik der Zukunft)

In den Medien wird das Bild vermittelt, das Schlimmste sei überstanden. In Wirklichkeit zeichnet sich eine enorme Gefahr ab, die gar das 85-fache des Ausmaßes der Atomkatastrophe von Tschernobyl annehmen kann. Allein im Abklingbecken von Reaktor 4 beträgt die Nachzerfallswärme derzeit rund 580 kW. Die Abklingbecken befinden sich in 30 m Höhe in den oberen Etagen der Reaktorgebäude, die durch das Erdbeben vom 11. März 2011, den Tsunami und mehrere Explosionen schwer beschädigt wurden. [Siehe: Fukushima Update: Eine enorme Gefahr zeichnet sich ab, die gar das 85-fache des Ausmaßes der Atomkatastrophe von Tschernobyl annehmen kann]

7. Das große Verwirrspiel geht weiter! TEPCO und die japanische Regierung belügen die Welt nach Strich und Faden und die Lage in Fukushima ist schlimmer, als man sich vorstellen kann. Warum ist die Bergung so schwierig? Und die Kontaminierung ist in der Lebensmittelkette angekommen! Amerika und Kanada erhöhen ganz einfach die Sicherheitswerte für Nahrungsmittel! Die Gestelle, in denen die abgebrannten Brennelemente stehen, wurden bei dem Erdbeben verbogen – außerdem ist dabei auch das Dach eingestürzt und die Gestelle könnten durch herabfallende Trümmer beschädigt worden sein. Wissenschaftler warnen vor einer extremen Gefahr: Die aktuell größte Bedrohung für die Menschheit geht von den Brennstäben in den Abklingbecken in Fukushima aus. Kernkraftexperte Arnie Gundersen, ein Kernkraftingenieur, der früher Manager einer Firma war, die Brennstäbe hergestellt hat, äußerte sich kürzlich zu dem Problem mit den Brennstäben, dass er für das schwierigste hält: „Ich denke, es wird versucht, die Kompliziertheit der Bergung herunterzuspielen. Stellen Sie sich das Gestell, in dem die abgebrannten Brennelemente stehen, wie eine Packung Zigaretten vor, aus der man normalerweise eine einzelne Zigarette ganz leicht herausziehen kann; wenn die Packung aber zerdrückt bzw. das Gestell verbogen ist, lässt sich die Zigarette bzw. das Brennelement nicht mehr problemlos entnehmen. Beim Herausziehen kann die Zigarette bzw. das Brennelement brechen, und aus dem gebrochenem Brennelement können dann radioaktives Cäsium und andere Gase wie Xenon und Krypton freigesetzt werden und in die Luft entweichen.“ [Siehe: Warum ist die Bergung so schwierig?…wenn der Reaktor tatsächlich einstürzen sollte, müsste Japan und alle Bewohner der Westküste Nordamerikas evakuiert werden.]

8. Durch den Tschernobyl-Supergau sind 600 Millionen Menschen in Europa gesundheitlich betroffen! Wie viele werden es durch Fukushima sein? Von der Atomreaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 25 Jahren sind bis heute über 600 Millionen Menschen in Europa gesundheitlich betroffen. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie der Gesellschaft für Strahlenschutz und des IPPNW Deutschland (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) hervor, die im Vorfeld des 25. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl veröffentlicht wurde. Insgesamt zeichnet die aktuelle Studie der IPPNW Deutschland und der Gesellschaft für Strahlenschutz ein erschreckendes Bild. Die Ergebnisse lassen, auch im Hinblick auf die aktuellen Atomreaktorkatastrophen in Japan, Schlimmstes befürchten. Der IPPNW betonte indes, dass die Studienergebnisse nicht ohne Konsequenzen bleiben sollten, denn auch in Bezug auf die Tschernobylkatastrophe herrsche noch immer erheblicher Aufklärungsbedarf. Daher fordern der IPPNW und die Gesellschaft für Strahlenschutz „Alle Informationen zum Atomunfall von Tschernobyl und dessen Folgen müssen sofort offen gelegt werden“. Sowohl weltweit als auch in Deutschland seien viele Informationen bis heute unter Verschluss. [Siehe: Fukushima – Radioaktives Wasser – Was die Medien uns verschweigen…]

9. Wir haben ein Video gezeigt, das vor einigen Monaten von TEPCO aufgenommen wurde.  Es zeigt, dass das Dach vom Reaktorgebäude Nr. 3 völlig zerstört wurde. Außerdem wird in dem Video gezeigt, wie ein ferngesteuerter Roboter versucht, Schutt aus dem Reaktor Nr. 3 im Abklingbecken zu löschen. Ferngesteuerte Roboter sind notwendig,  da die dortigen radioaktiven Strahlungen Menschen innerhalb einer Stunde töten würden. Am 26. 12. hat aber die Messung einer Grundwasser-Bypass-Bohrung den seit Januar 2013 höchsten Wert an Tritium ergeben, nämlich 1 000 000 Bq/m³ Tritium, wie Fukushima-Diary berichtet. Am 26. 12. 2013 ergaben Messungen, dass alle ß-Nuklide (inkl. Strontium-90) am Ufer beim Reaktor zwei neue Rekordwerte aufwiesen. Drei Tage zuvor waren 24 000 Bq/m³ gemessen worden, am 26. 12. zeigten die Messwerte 2 300 000 Bq/m³. TEPCO gab als Begründung an, das Grundwasser könnte in Bewegung sein, ein neues Leck wurde seitens TEPCO nicht erwähnt. [Siehe: Dampf aus Reaktor 3 – Fukushimas Radioaktivität erreicht die US- Westküste]

10. Bereits am 28.September 2013 berichteten wir, dass 180 Wissenschaftler für die Vereinten Nationen prüften, ob die Reaktorkatastrophe von Fukushima die Gesundheit der Japaner belasten wird. Sie geben Entwarnung. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) hat der Atomunfall von Fukushima keine direkten Gesundheitsfolgen für die Bevölkerung in Japan. In einer umfangreichen Studie kommt die zuständige UN-Organisation Unscear zu dem Ergebnis, dass wegen der Katastrophe nicht vermehrt Menschen gestorben oder an Krebs erkrankt sind. Das sei vor allem auf die schnelle Evakuierung der Region durch die japanischen Behörden zurückzuführen, sagte der wissenschaftliche Unscear-Vorsitzende, Wolfgang Weiss. 180 Wissenschaftler aus 27 Ländern erarbeiteten den Fukushima-Bericht. Der Abschlussbericht wird im Herbst bei den UN in New York vorgelegt. Schon da übten wir Kritik an der Einschätzung und legten Beweise für die versuchte Vertuschung vor: [Siehe Fukushima – Radioaktives Wasser – Was die Medien uns verschweigen…]

Was sollen wir nun glauben?

Das UN-Komitee stellte seinen Abschlussbericht vor: Das Krebsrisiko ist nach Fukushima nicht erhöht – hier können Sie den Abschlussbericht lesen. Wir sind der Meinung, eine versuchte Vertuschung auf ganzer Linie. Zumal laut EU-Kommission europaweit Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 104 Gigawatt gebaut werden – das entspräche 69 neuen Atommeilern. Demnach sollen etwa in Polen schon im kommenden Jahrzehnt sechs neue AKW ans Netz gehen, weitere vier in der Tschechischen Republik. [Siehe: Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa- Nicht mit uns!] Wir wollen niemandem etwas unterstellen, wir fragten uns nur, was diese aktuelle Studie bewirken soll?

Sicher ist, dass die durch nukleare Strahlung ausgelösten Gesundheitsschäden sich langsam entwickeln und heimtückisch sind. Selten wird auf einen möglichen Zusammenhang zwischen ständig steigenden Krebsfällen und der weltweit ebenfalls steigenden Belastung durch Strahlung verwiesen. Vermutlich ist es auch selten möglich, radioaktive Strahlung zweifelsfrei als Auslöser von Krebs nachzuweisen. Wenn allerdings, wie es in Fukushima nun festgestellt wurde, mehr als ein Drittel der Kinder von Zysten und Knötchen an der Schilddrüse befallen sind, dann wäre es absurd, die von den beschädigten Reaktoren ausgehende Strahlung nicht als Ursache anzuerkennen.

Ein zusammenfassender Bericht findet sich bei ENE-News, basierend auf Dokumenten, die von der Präfektur Fukuhsima veröffentlicht und von Fukushimavoice übersetzt wurden. Bei den untersuchten 38 114 Kindern wurden in 13 646 Fällen, was 35,8% entspricht, Zysten oder Knötchen an der Schilddrüse festgestellt. Die Berichte beziehen sich auf das Fiskaljahr 2011, das im März 2012 endete.

Die IPPNW aktuell kritisiert in deren Stellungnahme, dass sich die Mitglieder von UNSCEAR in ihrem Bericht im Wesentlichen auf die Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), der Betreiberfirma TEPCO und der japanischen Atombehörden stützen. Neutrale unabhängige Institute und Forschungseinrichtungen werden ignoriert. So beruhen die Dosisberechnungen der betroffenen Bevölkerung im Bericht maßgeblich auf Nahrungsmittelproben IAEO, einer Organisation, die mit dem Ziel gegründet wurde, „weltweit die Nutzung der Atomenergie zu befördern“. Unliebsame Ergebnisse von unabhängigen Nahrungsmittelstichproben werden ignoriert. Zur Schätzung des Gesamtausstoßes von Radioaktivität werden Studien der japanischen Atomenergiebehörde herangezogen, statt die deutlich höheren Berechnungen unabhängiger Institute zu berücksichtigen. Die Strahlendosen der Kraftwerksarbeiter wurden größtenteils direkt von der umstrittenen Betreiberfirma TEPCO übernommen. Die Vielzahl an Berichten über Manipulationen und Ungereimtheiten dieser Messwerte übersehen die Autoren wohlwollend.

Bei 47% der untersuchten Kinder in der Präfektur Fukushima wurden Knoten und -zysten gefunden. Bei 33 Kindern stellten die Ärzte jetzt schon Schilddrüsenkrebs fest und mussten die Schilddrüse operativ entfernen, 42 weiteren Kindern mit akutem Krebsverdacht steht eine solche Operation noch bevor. Diese Zahlen entsprechen einer Häufigkeit von 13,0 pro 100 000 Kindern. Vor Fukushima lag die jährliche Zahl der Neuerkrankungen in Japan bei nur 0,35 pro 100 000 Kindern. Die Zahl der Schilddrüsenkrebsfälle in Fukushima sind somit besorgniserregend hoch. Eine Video-Stellungnahme von Dr. Alex Rosen finden Sie unter http://youtu.be/MJOP0vJmeWA.

Wann erfahren wir die ganze Wahrheit?  Es sollten jetzt möglichst schnell solide Fakten auf den Tisch gelegt werden. Die wissenschaftlich objektive Aufarbeitung des Strahlenrisikos ist wichtig. Doch die Opfer können nicht lange warten.

Angesichts solcher Zustände in Japans Atomkraftwerken wundert es nicht, wenn an der amerikanischen Westküste zur Zeit nach den Ursachen des Seesternsterbens (Seesterne sterben oder sind verkrüppelt) geforscht wird und nicht nur Seesternsterben, am 29. Oktober berichteten wir Netzfrauen über die 28 Gründe, die Michael Snyder, der Betreiber der US-Website „The Truth”, gesammelt hatte, dass bereits die ganze Westküste Nordamerikas durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist. [Siehe: 28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist]

Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit – Fukushima

Nach einer Modellsimulation sollten erste Ausläufer des verstrahlten Wassers etwa im Herbst 2013 die Hawaii-Inseln streifen und zwei bis drei Jahre später die nordamerikanische Küste erreichen. Anders als an der Meeresoberfläche schwimmende Trümmerteile, die auch durch den Wind vertrieben werden, wird das radioaktive Wasser allein durch die Strömungen unterhalb der Meeresoberfläche transportiert. Die weitere damit einhergehende Verdünnung wird sich nun aber deutlich verlangsamen, da die ozeanischen Wirbel im Ostpazifik viel schwächer als in der Kuroshio-Region sind. Daher werden noch über Jahre hinweg die Strahlungswerte im Nordpazifik deutlich über denen vor der Katastrophe liegen.

Sehr interessiert wären Claus Böning und sein Team von GEOMAR an direkten Vergleichsmessungen. „Dann könnten wir unmittelbar sehen, ob wir auch bei den absoluten Größen der Konzentrationen richtig liegen“, meint Prof. Böning. Solche Daten sind für die Kieler Wissenschaftler aber derzeit nicht verfügbar. Woher haben dann die sogenannten Experten die benötigten Daten für deren Einschätzung? Die Frage ist berechtigt, denn es soll ja Kooperations-Projekte zwischen IAEA und der Präfektur Fukushima geben.

Und kommt es zu einer unbeherrschbaren Kernspaltung, dann wäre die gesamte Menschheit für Jahrtausende bedroht.

Beginnen Sie jetzt zu begreifen, warum so viele Menschen so tief besorgt über das sind, was sich in Fukushima abspielt?

© Netzfrau Doro Schreier

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