Im Alter von 19 Jahren wurde sie von ihrem „Opfer“ unter einem Vorwand in sein Haus gelockt. Als er sie vergewaltigen wollte, stach sie zu. Seit sieben Jahren sitzt sie im Gefängnis. Jetzt wurde der Urteilsspruch gegen Rayhaneh Jabbari bestätigt. Sie kann jeden Moment gehängt werden.
Rayhaneh Jabbari ist in unmittelbarer Gefahr, gehängt zu werden, weil sie ein Mitglied des iranischen Geheimdienstes, Morteza Abdolali Sarbandi, einen Arzt , der versucht hatte, sie zu vergewaltigen, in Notwehr tötete.
Der Richtspruch zur Vollstreckung wurde vom Obersten Gerichtshof bestätigt.
Morteza hörte zufällig ein Gespräch der Innenarchitektin über ihre Arbeit. Er nutzte die Gelegenheit, um sich ihr zu nähern und bat sie um ihren Rat bezüglich der Renovierung seines Büros. Sie verabredeten sich in Mortezas Büro, um dieses zu besichtigen und über das anstehende Renovierungsprojekt zu beratschlagen.
Am Tag des Treffens holte Morteza Rayhaneh mit seinem Auto ab. Als sie ankamen, erkannte Rayhaneh, dass der Ort nicht aussah wie ein Arbeitsplatz, zumal es sich um ein heruntergekommenes Haus handelte. Im Inneren des Hauses sah sie zwei Getränke auf dem Tisch stehen. Morteza trat hinter ihr ein und verschloss schnell die Türe von innen. Dann legte er seine Arme um ihre Taille und sagte ihr, sie hätte „keine Chance, zu entkommen.“ Später kam es zu einem Kampf. Die damals 19-jährige Rayhaneh versuchte, sich zu verteidigen. Sie stach Morteza in die Schulter und flüchtete. Morteza starb an seiner Verletzung.
Ein Ermittler ging in die Wohnung und verfasste einen Bericht. Rayhaneh gab damals eindeutig zu verstehen, dass sie unschuldig sei und dass sie Morteza aus geschäftlichen Gründen getroffen habe. Und dass sie ihn nur verletzt habe, um ihn davon abzuhalten, sie zu vergewaltigen.
„An dem Abend, als ich dort war, war mir bald klar, dass er mich vergewaltigen wollte, deshalb die Selbstverteidigung. Ich stach ihn und flüchtete“, sagte sie.
Obwohl die Laboranalyse bewies, dass die bereitgestellten Getränke Beruhigungsmittel enthielten, wurde Rayhaneh festgenommen. Sie wurde gefoltert, bis sie den Mord gestand und daraufhin vom Obersten Gerichtshof die Todesstrafe verhängt wurde, die jetzt bestätigt wurde und jeden Moment vollzogen werden kann.
Anlässlich einer Anhörung zu dem Fall vor dem Strafgericht forderten ein Mädchen und zwei Jungen aus der Familie des Opfers ein Todesurteil. Rayhaneh erklärte, dass sie sich nur selbst verteidigt habe.
Rayhaneh kann jeden Moment gehängt werden. Ihr Verbrechen ist Selbstverteidigung und sie hat es nicht verdient zu sterben. Bitte unterzeichnen Sie die Petition und unterstützen Sie die junge Frau, die nichts anderes wollte, als körperlich unversehrt zu bleiben.
HINWEIS: In der fundamentalistischen islamischen Republik des Iran werden Männer und Frauen, darunter auch einige Minderjährige, für etwa 131 Straftaten mit dem Tod bestraft. Einige dieser Verbrechen sind Ehebruch, Diebstahl, Homosexualität, Drogenbesitz und politische Dissidenz (Systemkritik). Der Iran hängt mehr Menschen pro Kopf als jedes andere Land der Welt. Seit Präsident Rohanis Wahl gab es einen starken Anstieg der Hinrichtungen. Ermittlungen im Iran verfehlen Internationale Standards und die Mehrheit derer, die gehängt werden, hatten noch nicht einmal Zugang zu einem Anwalt, zu Geschworenen, oft gab es nicht einmal Beweise.
Frei übersetzt aus dem Text der Petition
Netzfrau Andrea Wlazik
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