Nein danke! Keine Subventionen für Atomkraft!!!

Fukushima ist noch gar nicht so lange her. Aber während einige Länder aus der Nuklearkatastrophe gelernt zu haben scheinen, investieren andere nach wie vor in den Neubau von Kernkraftwerken. Großbritannien will jetzt ein Förderprogramm durchdrücken, das wettbewerbswidrig ist. Vom Ergebnis der Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission hängt ab, ob das AKW überhaupt gebaut werden wird. Noch bis zum 07. 04. 2014 läuft eine öffentliche Anhörung, an der sich jeder EU-Bürger beteiligen kann.

Wir sind gegen jegliche Unterstützung für Atomkraftwerke. Die Gründe liegen auf der Hand.

Großbritannien im Kreuzfeuer

Stein des Anstoßes ist das in Großbritannien geplante neue AKW Hinkley Point C. Großbrittanien plant, den Betreiber mit einer Fixpreisgarantie über 35 Jahre zu unterstützen, wobei die Vergütung dreimal so hoch sein soll wie der reguläre Strommarktpreis. Die EU-Wettbewerbskommission soll nun entscheiden, ob diese Art der Förderung tatsächlich zulässig und nicht etwa wettbewerbswidrig ist.

Wie wir bereits in unserem Artikel Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa- Nicht mit uns! berichteten, sollen europaweit neue Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 104 Gigawatt gebaut werden – das entspräche 69 neuen Atommeilern. Demnach sollen etwa in Polen schon im kommenden Jahrzehnt sechs neue AKW ans Netz gehen, weitere vier in der Tschechischen Republik. Das geht aus dem „Referenzszenario 2013“ hervor, das die EU-Kommission Ende Dezember vorstellte.

Erschreckend, oder?

Nicht erst seit der Katastrophe von Fukushima, aber spätestens seit dieser sollte auch dem letzten Befürworter klargeworden sein, dass Atomkraftwerke nicht sicher sind. Wir von den Netzfrauen fordern daher den schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser gefährlichen Technologie und wehren uns dagegen, dass mit Geldern, mit denen eigentlich neue, zukunftsfähige und umweltfreundliche Energien gefördert werden müssten, neue AKW gebaut oder alte länger als unbedingt nötig betrieben werden. Die Gründe liegen auf der Hand:

Atomstrom ist nicht klimafreundlich

Es sei hier bemerkt, dass es keinen Strom gibt, der völlig CO₂-frei ist. Allerdings wird hier gerne Augenwischerei betrieben. So werden z. B. häufig bei der Berechnung des CO₂-Ausstoßes bei der Gewinnung von Solarenergie die Herstellungskosten für die Solarpanele mitberechnet. Während vom Atomstrom gerne behauptet wird, er sei der klimafreundlichste Strom mit einem CO₂-Ausstoß von 0. Tatsächlich stoßen AKW bei der Stromerzeugung kein CO₂ aus, was sie der Energiegewinnung aus Kohlekraft, Gas oder Öl voraushaben. Allerdings legte schon eine 2007 veröffentlichte Studie des Ökoinstituts Darmstadt dar, dass in allen der Atomstromproduktion vor- und nachgelagerten Prozesse CO₂ anfällt, beginnend beim Uranabbau bis hin zum Rückbau von Atomanlagen.

Welche klimatischen Auswirkungen ein Gau wie Fukushima hat, werden wir wohl erst in ein paar Jahren erfahren. Da aber der Pazifik direkt betroffen ist und die Weltmeere eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Klima spielen, wird der Supergau wohl nicht ganz ohne klimatische Folgen bleiben.

Atomstrom ist nicht sauber

Bereits beim Uranabbau fallen erhebliche Mengen radioaktiven Abraums an. Während seines Betriebs produziert ein AKW durchschnittlich etwa 30 Tonnen hochradioaktiven Mülls pro Jahr. Vom Rückbau eines stillgelegten AKW ganz zu schweigen. Immer noch ist das Problem der Endlagerung ungelöst, niemand weiß wohin mit den abgebrannten Brennstäben oder mit dem Müll, der bei einem Rückbau entsteht.

Atomstrom ist nicht zukunftsfähig

Wie das Umweltinstitut München berichtet, wird Uran immer knapper. Eine aktuelle Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich sagte den „peak uran“ für 2015 voraus. Von da an reicht die restliche Uranmenge noch etwa 20 Jahre für den Betrieb existierender und geplanter AKW. Die Erschließung neuer Uranminen sei höchst unrentabel. Die weltweite Bergwerksförderung könne heute schon den Uranverbrauch nicht mehr decken, es müsse bereits auf Lagerbestände zurückgegriffen werden. Deutschland ist zu 100% von Importen abhängig!

Atomstrom ist nicht wirtschaftlich

Da mag sich die Dinge schönrechnen, wer will, jedes Jahr wurden AKW mit enormen Summen direkt oder indirekt subventioniert. Unter anderem dadurch, dass Kosten, die eigentlich von den Betreibern getragen werden müssten, auf die Allgemeinheit umgelegt werden wie z. B. die Kosten für die sogenannten Zwischenlager, Zuschüsse für Forschung und Entwicklung usw. Und käme es zum Gau, müsste der Staat – und somit der Steuerzahler – einspringen, weil keine Versicherung die tatsächliche (und nicht wirklich berechenbare) Schadenshöhe abzudecken bereit ist. Natürlich ziehen die Betreiber täglich im Schnitt etwa 1 Million € Gewinn aus jedem ihrer Atomkraftwerke (und profitieren von Steuerbefreiungen für ihre Rücklagen).(Siehe:: Atomkraft – des Merkels Liebling…) Aber würden sie das auch ohne Subventionen und Vergünstigungen? Würden sich die entsprechenden Länder dann so krummlegen für Milliardensubventionen durch Preisgarantien etc.?

Laut Umweltinstitut München e. V. konnten weder beim AKW-Neubau in Finnland noch in Frankreich die geplante Bauzeit und der Kostenrahmen eingehalten werden. Beim finnischen Projekt waren ursprünglich 3 Mrd. Euro veranschlagt, heute sind es bereits 8,5 Mrd. Geplant war die Inbetriebnahme für 2009, wurde schon einmal auf 2014 und jetzt auf unbestimmt verschoben. „Die Atomkonzerne wissen, dass sich neue AKW nicht rechnen, zumindest nicht ohne Subventionen oder zugesicherte Preisgarantien. Deshalb wird derzeit von einigen Ländern Druck auf die EU gemacht, Subventionen für AKW-Neubauten oder Atomstrom zu genehmigen.“

Atomstrom ist nicht sicher

Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben! Nicht nur Erdbeben, wie bei Fukushima, lassen diese Bomben hochgehen. Viele AKW sind marode und haben ihre Lebensdauer von 40 Jahren längst überschritten. (Siehe: .Alte, marode Atommeiler werden zu „Kartenhäusern“- Leck in AKWs in USA und Frankreich)  Sie können außerdem Ziele werden für Sabotageakte und Anschläge. Wie groß die Gefahr auch noch nach der Stilllegung ist, ist auch bekannt: Das radioaktive Material wird bis in unvorstellbar weit entfernte Generationen für diese noch eine Gefahr darstellen.

Neubau und Förderung von AKW wären idiotisch!

Milliarden Euros in Projekte zu stecken, die schon alleine auf Grund der begrenzten Uranvorräte zeitlich stark begrenzt sind, ist – um es einmal vorsichtig auszudrücken – nicht klug. Natürlich könnte man jetzt sagen, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Polen… – sollen sie doch selbst schauen, wie sie ihr Geld verschleudern. Aber ganz so einfach ist es nicht. Atommüll ist unser aller Problem. Und die von AKW ausgehende Gefahr in Form eines Supergaus wird uns auch dann direkt betreffen, wenn sie in einem unserer europäischen Nachbarländer passiert.

Jedes neue AKW bedeutet weiteren Atommüll, den wir den nachfolgenden Generationen hinterlassen. Haben wir nicht schon genug angerichtet?

Bitte unterstützen Sie die Mailaktion von Bündnis90/Die Grünen, mit der Sie sich gegen die Subventionen für das britische AKW Hinkley Point C aussprechen. Damit könnte möglicherweise der Neubau verhindert werden. Nein Danke! Dein Einspruch gegen Atomkraft in Europa

Sie können natürlich auch selbst eine Mail schicken an die EU-Wettbewerbskommission (stateaidgreffe@ec.europa.eu). Unser Textvorschlag:

Betreff: AKW Hinkley Point C

Sehr geehrte Damen und Herren,

Atomenergie ist keine zukunftsfähige Energie. In etwa 20 Jahren werden die erschlossenen Uranvorkommen nahezu erschöpft sein. Neue Vorkommen zu erschließen, wäre äußerst unwirtschaftlich.

Atomenergie ist gefährlich, das sollte spätestens seit Fukushima jedem bewusst sein.

Atomenergie ist dauerhafter Umweltverschmutzer – über Generationen hinweg!

Atomenergie ist unwirtschaftlich. Ohne staatliche Zuwendungen könnte diese Technologie nicht weiter bestehen. Subventionen sollten genutzt werden, um sichere, zukunftsfähige und umweltfreundliche Energien zu fördern.

Ich fordere Sie deshalb auf, den Antrag auf staatliche Beihilfe für Atomkraftwerke, u.a.  für Hinkley Point C, nicht zuzulassen.

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]

Atomkraft? Nein danke!

Netzfrau Andrea Wlazik

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