Ein Massenmord geschieht – heimlich, still und leise, weil die Ermordeten keine Stimme haben, um laut zu schreien.
Wir dürfen nicht warten, bis die an der Reihe sind, die ihren Schmerz und ihr Leid laut herausschreien können.
Wir dürfen nicht warten, bis wir die Nächsten sind – denn auch unsere Ermordung hat bereits begonnen – noch heimlich, still und leise! Obwohl oder gerade weil wir am Ende der Nahrungskette stehen, geht dieses Thema uns alle an!
Diesen Text über den massenhaften Tod der Monarchfalter haben wir für Sie übersetzt. Original: Serious: Monsanto GMOs Continue to Devastate Butterfly Population
„Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“
Margaret Mead
Es ist nicht einfach, eine an deinen Kopf gehaltene Waffe mit der schwungvollen Schönheit einer Monarchen-Kolonie – die in den nach Pinien duftenden Himmel aufsteigt, um in den Süden Mexikos zu fliegen – in Verbindung zu bringen. Diese Monarch-Falter, die sich von Seidenpflanzen ernähren, waren einst im mittleren Westen weit verbreitet. Jetzt werden sie auf Grund der GVO-Kreationen von Monsanto und deren Pestiziden ausgerottet. Kolonien von Monarch-Faltern sind in den Vereinigten Staaten nun vom Aussterben bedroht. Bedanken dafür können wir uns bei mehr als einer Million Hektar Bt-Mais und Soja und natürlich bei den Bio-Tech-Giganten, darunter Monsanto. Aber das ist genau das, was geschieht: Zuerst sind es die Bienen, dann sind die Schmetterlinge an der Reihe – dann wir.
Monarch-Falter bestäuben schätzungsweise 75% aller Nahrungspflanzen. Sie sind die einzige bekannte Art, die eine „Zwei-Wege-Migration“ unternehmen – alles für die Asclepias L. (Seidenpflanze). Es gab einmal über 60 Millionen Schmetterlinge, die die Reise von Mexiko in die USA unternahmen, sodass ihre Nachkommen von den Seidenpflanzen speisen konnten, eine „Abfall-Pflanze“, die die Schmetterlinge in ihren Speiseplan aufgenommen haben, in einer jahrtausendelangen Anpassung – die einzige Pflanze, die ihre Larven essen. Nun sind diese Zahlen erschreckend niedrig – in Korrelation zu dem mehr als 80%igen Rückgang der Seidenpflanzen in den USA.
Der Biologe der Iowa State University, John Pleasants, hat in den letzten anderthalb Jahrzehnten die Maisfelder in seinem Staat beobachtet. Vor RoundUp wuchsen auf den Feldern Seidenpflanzen und jetzt kann nicht eine einzige Pflanze gefunden werden. Das Herbizid, das unerwünschte Unkräuter abtöten sollte, hat aber auch die Nahrungsgrundlage des Monarchen abgetötet. Monsanto und die FDA sind sich dessen bewusst. Sie haben den Nachweis von Wissenschaftlern der ganzen Welt erhalten, die sich damit beschäftigt haben, und ihre Reaktion darauf?
Tom Helscher vom Büro für Unternehmensangelegenheiten bei Monsanto sagt, die Erhaltung der Schmetterlinge sollte mit der „Notwendigkeit, die Produktivität in der Landwirtschaft zu verbessern“ abgestimmt werden.
Wer könnte in der Landwirtschaft produktiver zu sein? Die Schmetterlinge (und Bienen) haben uns schon immer viel Arbeit abgenommen.
Monsanto wurden bereits zahlreiche Studien vorgelegt, darunter eine von der Cornell University, in der Wissenschaftler Monarchfalter-Raupen auf Pollen von gentechnisch verändertem Monsanto-Mais ausgesetzt haben. Keiner der Schmetterlinge, die Pollen von „natürlichem“ Mais gefressen hatten, starb, während 44% der Monarch-Falter nach dem Verzehr der Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen (alle voll mit Bt-Toxinen, von denen man uns versichert hatte, dass sie sicher wären) in nur vier kurzen Tagen starben. Bienen, gefüttert mit von Monsanto hergestellten Pollen, starben ebenfalls. Monsanto ist nicht in der Lage, echte und natürliche Blütenpollen zu kopieren, obwohl sie es wahrscheinlich gedacht haben.
Dies ist nur ein weiterer Sargnagel für unsere Natur, und es scheint so, als sei Monsanto ganz versessen darauf, diese zu zerstören. Obwohl es weit hergeholt scheint, wir – die an der Spitze der Nahrungskette stehen – sind die Nächsten. Monsantos Bt-Toxine haben bereits bewiesen, dass sie menschliche Embryozellen töten.
Landwirte beobachten das Ganze. Kürzlich wurden 20 000 Seidenpflanzen wieder auf die Felder gepflanzt. Und manche Menschen geben sogar kostenlos den Samen der Seidenpflanze aus und versuchen so, die Monarch-Kolonien zu schützen. In Austin haben sie so genannte „Boxenstopp“-Pflanzen angepflanzt, so dass die Schmetterlinge auf ihrer langen Reise Nahrung finden. Bei diesen Menschen handelt es sich noch um eine Minderheit und die Schmetterlinge werden in Rekordzahlen sterben.
Als „betroffene und ermächtigte Bürger“ können wir mit mehr Schwung und Begeisterung aktiv werden. Ich erinnere an ein spezielles Phänomen der Schmetterlinge – das der „imaginalen (ein fertig ausgebildetes Insekt betreffende)“ Zelle. Ein Schmetterling wächst von Geburt an auf etwa das 27 000-fache seiner ursprünglichen Größe. Wenn eine Raupe sich ihren Kokon baut, um ein Schmetterling zu werden, sind es die sogenannten imaginalen Zellen, die die Zeit für einen Wechsel signalisieren. Die zum Schmetterling werdende Raupe erkennt diese imaginalen Zellen zuerst nicht, sodass das Immunsystem sie angreift, nicht ahnend, dass sie für einen Teil ihrer Metamorphose bestimmt sind. Es behandelt sie wie Krebszellen.
Aber diese imaginalen Zellen sind beharrlich. Sie beginnen als kleine Minderheit, wie die Menschen, die kostenlos Seidenpflanzen verteilen, wie die Menschen, die sich gegen Monsanto erheben, außerhalb ihrer Aktionärstreffen, und dann beginnt diese Minderheit zu wachsen. Letztendlich verwandelt sich eine Reihe von imaginalen Zellen in eine Reihe von DNA, genau wie unsere eigenen, und erkennt, dass die Raupe in Wirklichkeit ein Schmetterling ist, und damit kann die Transformation stattfinden.
Monsanto mag ja die Absicht haben, uns zu töten, aber wir halten zusammen – und einst eine Minderheit, werden wir, die offenen Aktivisten, diese Mörder der Natur zerstören. Aber das kann nur geschehen, wenn Sie sich uns anzuschließen. Bitte teilen Sie dieses Wissen mit so vielen Menschen, wie Sie können, sodass auch andere ein Teil der positiven Veränderung dieses Planeten werden können.
Netzfrau Kerstin Hördemann
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