Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit, denn in Fukushima geht es um unser aller Überleben!
Während 80 US-Matrosen, die nach der Rettungsaktion in Fukushima an Krebs erkrankten, versuchen, Schmerzensgeld von den Betreibern der Fukushima Daiichi Kernkraftwerke zu bekommen. Und während immer noch Tonnen von kontaminiertem Wasser in den Ozean fließen, da werden schon wieder in der Atombranche sich die Hände gerieben, denn neue AKWs stehen an.
Dass man in Europa bereits Pläne für neue AKWs macht, wurde in dem Beitrag Atomkurs statt Energiewende? EU-Kommission will 69 neue Atomkraftwerke für Europa erörtert.
Aber auf der anderen Seite der Welt startet man nun auch erneut mit neuen AKWs, gelernt aus dem Desaster von Fukushima haben diese Länder nichts.
Denn allein die 80 erkrankten jungen US-Matrosen, die sich an der Rettungsaktion in Fukushima beteiligten, wurden dem zufolge von dem jetzt verklagten Unternehmen über die Höhe der Strahlung in der Gegend, wo sie an der Durchführung einer humanitären Mission nach einem Tsunami vor drei Jahren teilnahmen, angelogen. Mal ehrlich, wurden wir nicht alle belogen?
China ist der derzeit am schnellsten wachsende Markt für Atomstrom weltweit. China verfügt schon über 20 AKWs, weitere 28 sind derzeit im Bau. Dutzende weitere Kraftwerke sind bereits geplant und laut der nationalen Energiekommission soll der Bau dieser AKWs schon bald beginnen.
„China plant, weitere 800 Gigawatt an Atomstrom-Kapazitäten zu installieren. Für etwa 70 Prozent davon werden unsere Dampfturbinen und andere, ebenfalls von uns produzierte Schlüsselkomponenten benötigt“, sagte Chen Chaoming, Vizepräsident von Alstom Thermal, China, bei der 13. „Nuclear Industry China“, einer von der chinesischen Gesellschaft für Atomenergie organisierten Veranstaltung.
Der französische Atomstromgigant Alstom SA, der bereits seit den 1980er-Jahren auf dem chinesischen Markt tätig ist, hat in China bereits viele große Aufträge über Schlüsselkomponenten von Atomkraftwerken (AKW) erhalten. Er gab am Dienstag bekannt, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach den Löwenanteil der von China für den Ausbau des chinesischen Atomstromnetzes benötigten Dampfturbinen liefern wird.
Irgendwie scheint es so, als sei das Desaster um Fukushima wie ausgelöscht, und dabei ist diese Katastrophe noch lange nicht vorbei, wenn sie je gelöst werden kann. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen lässt in Fukushima erkennen, dass TEPCO die Situation nicht in den Griff bekommt.
Um so erleichterter ist nun die Atombranche, dass sie wieder profitieren kann.
Wie sagte Chen: „Auch wenn sich nach Fukushima alles erst mal verzögert hatte – Chinas Markt für Atomstrom hat nach wie vor ein riesiges Wachstumspotenzial. Das liegt im Grunde genommen daran, dass sich die chinesische Atomindustrie noch in ihrem Anfangsstadium befindet. Nur 2 Prozent des in China verbrauchten Stroms werden von Atomkraftwerken produziert. Deswegen sollte China mehr Atomkraftwerke bauen, um seinen wachsenden Energiebedarf decken zu können.“
Laut einer Erklärung am Sonntag auf der Website der Regierung sagte Premier Li Keqiang, jetzt sei die Zeit, für die Energieversorgung große Kraftwerksprojekten zu starten. Der Bau von Kernkraftwerken im Osten der Küstenregionen wird „zu gegebener Zeit“ gestartet „, sagte Li weiter.
Es war eine gute Nachricht für die ganze Atomkraft-Branche, schreibt die globaltimes.cn, denn die Regierung hätte nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan im Jahr 2011 kaum den Bau von neuen Kernreaktoren genehmigt.
In Boqiang vom Chinesischen Zentrum für Energieforschung in Xiamen sagte, die Zentralregierung habe ein klares Signal gesendet, dass sie die Genehmigung der Atomkraftwerke sogar beschleunigen werde, was eine Entwicklung sauberer Energien fördern werde. Zusammen mit dem Wunsch, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, die Industrie zu modernisieren und langsam von Kohle als dem Energieträger Nummer eins loszukommen, beschloss die Regierung, dass der Atomenergie beim künftigen Energiemix Chinas eine größere Rolle zukommen soll. Fukushima scheint nun vergessen zu sein.
Japan
Drei Jahre nach der verheerenden Katastrophe von Fukushima steigt auch Japan wieder in die Atomkraft ein. Trotz deutlicher Proteste der Menschen im Land entschied die Regierung am 11. April 2014 einen neuen „Energieplan“. Darin wird die Atomkraft als „wichtige Energiequelle für die Grundversorgung“ bezeichnet.
Taiwan
Auch in Taiwan protestieren Menschen gegen Atomkraftwerke, «Fukushima» beschäftigt die Taiwaner stärker als die Japaner und nun bekommen sie ein neues Kraftwerk, welches gerade einem Funktionstests unterzogen wird. Das neue Atomkraftwerk, das vierte des Landes, steht kurz vor der Fertigstellung. Das AKW Lungmen, im Volksmund meist als «Nuke 4» bezeichnet, befindet sich im Nordosten der Insel, etwa vierzig Kilometer außerhalb der Hauptstadt Taipeh. Die drei bestehenden Atomkraftwerke produzieren rund ein Fünftel des Stroms des Landes. Die Brennstäbe können Ende des Jahres eingesetzt werden.
Die Atomkraftgegner wollen dies unbedingt verhindern. Zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima demonstrierten trotz nasskaltem Wetter Zehntausende in Taipeh und anderen Städten. Der Widerstand gegen «Nuke 4» ist fast so alt wie das Projekt selber. Bereits 1992 wurde die Baubewilligung erteilt, 2000, als die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) an die Macht kam, wurde der Bau vorübergehend unterbrochen. Quelle: nzz.ch
Fukushima: Noch immer sind die Wasserprobleme nicht unter Kontrolle
Und gerade weil Fukushima noch immer nicht unter Kontrolle ist und dies bereits seit drei Jahren, ist es kaum vorstellbar, dass Länder wie China oder Taiwan und besonders Japan nicht aus diesem Disaster lernen wollen.
Die neusten Nachrichten zeigen, dass Fukushima uns noch lange beschäftigen wird, so ergaben Wasserproben, die letzte Woche Dienstag am Brunnen Nr. 12 der Grundwasserumleitung entnommen wurden, eine hohe Konzentration pro Liter an radioaktivem Tritium. Der Grenzwert, den sich das Unternehmen selbst auferlegte, wurde überschritten.
Am Freitag entdeckten Angestellte bei einem Kontrollgang ein Wasserleck an Barrieren, die sich um einen Tank befinden. An zwei Stellen bildeten sich daraufhin Wasserlachen.
Es liest sich wie ein Alptraum und nicht alle Störungen und unsachgemäßen Handlungen können wir aufzählen, denn es sind mittlerweile so viele, dass wir jeden Tag alleine darüber schon einen Beitrag schreiben könnten.
Die japantimes.cojp berichtet, dass der Manager des Atomkraftwerks Fukushima Nr. 1 jetzt zugegeben hat, dass es trotz wiederholter Bemühungen nicht gelungen sei, das Problem mit dem radioaktiven Wasser unter Kontrolle zu bringen. Genau acht Monate nachdem Ministerpräsident Shinzo Abe der Welt sagte, die Angelegenheit sei gelöst. Genau vor acht Monaten wurde dem Olympischen Komitee mitgeteilt, dass alles in Ordnung sei.
Wir hatten bereits da schon geschrieben, dass Abe lügt und den offenen Brief, in dem der japanische Atomkraftgegner und Buchautor Takishi Hirose alle jungen Athleten vor der wachsenden radioaktiven Belastung Japans und der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio warnte, veröffentlicht. [Siehe dazu: Ein Brief an alle jungen Athleten, die davon träumen, 2020 nach Tokio zu kommen]
Das Problem von kontaminiertem Wasser ist der Kern des Clean-up. Japans Atomaufsichtsbehörde und die Internationale Atomenergie-Organisation bestätigen erneut, dass eine neue kontrollierte Freisetzung von verschmutztem Wasser in das Meer erforderlich sei, um die vorhandenen Kapazitäten zu erleichtern. Mit anderen Worten, der Stauraum ist voll, also ab ins Meer. Wie oft noch?
Bereits am 09. April berichtete die FAZ, dass täglich von den nahen Hügeln rund 400 Tonnen Grundwasser zu den Atomreaktoren fließen und sich dort mit den 300 Tonnen radioaktiv kontaminierten Kühlwassers mischen, mit denen TEPCO die havarierten Reaktoren kühlt. Über eine Wasserumleitung leitet TEPCO jetzt rund 100 Tonnen Grundwasser in Tanks um, bevor sie sich in den Untergeschossen der havarierten Kraftwerksgebäude mit dem hoch belasteten Kühlwasser mischen können. In den Tanks wird gemessen, wie stark das Wasser radioaktiv belastet ist. Liegt es unter den zulässigen Grenzwerten, wird es in den Pazifik geleitet.
Alle Rinder im 20-km-Radius um AKW Fukushima getötet
Wie wir heute aus spreadnews.de erfuhren, wurden im Januar die 1692 Rinder getötet, die im 20-km-Radius um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi gelebt hatten. Vor der Katastrophe wurden dort noch 3500 Tiere in der Viehzucht gehalten.
Und man glaube es kaum, Menschen dürfen wieder tagsüber in die Sperrgebiete zurückkehren. Nach der Katastrophe am AKW Fukushima Daiichi war unter anderem auch der Bezirk Odaka der Stadt Minamisoma zum Sperrgebiet erklärt und eine Evakuierungsaufforderung ausgesprochen worden. Nach den Dekontaminationsmaßnahmen können Einwohner mittlerweile tagsüber dort bleiben.
Heute nahm das Krankenhaus Odaka als erste dauerhafte medizinische Einrichtung in der Sperrzone den Betrieb wieder auf. Allerdings wird dort lediglich ambulant versorgt, ein stationärer Aufenthalt ist nicht möglich.
Dennoch hofft die Stadt, auf diese Weise einstige Einwohner zur Rückkehr bewegen zu können, sobald die Evakuierungsaufforderung gänzlich aufgehoben wird. Dies soll nach dem Willen der Verwaltung im April 2016 geschehen.
Fukushima scheint so langsam in Vergessenheit zu geraten, ansonsten sind verschiedene Handlungen nicht nachvollziehbar. Denn da, wo immer noch nichts unter Kontrolle ist, kontaminiertes Wasser in den Ozean fließt, die Menschen an die radiaktiv verseuchten Orte zurückehren müssen, fragen wir uns, was ist ein Mensch, ein Tier und die Umwelt noch wert?
Dazu weitere Informationen in unserem ebenfalls heute veröffentlichten Beitrag: Schützt die Kinder von Fukushima vor den Lügen der japanischen Regierung!
Die Uhr tickt. Die Zeiger zeigen 5 Minuten vor zwölf; die atomare Katastrophe, die unsere
Welt vernichten wird, ist bedrohlich nahe gerückt.
Netzfrau Doro Schreier
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