McDonald’s zieht nach Asien

GEDSC DIGITAL CAMERAMcDonald´s kämpft mit Kundenschwund, denn die Verbraucher machen immer öfter einen Bogen um McDonald’s. Das verspürt der größte Fastfood- Anbieter an seinen Zahlen. 

Während in den USA schon seit einiger Zeit die Kunden keinen Appetit mehr auf „Big Mac“ haben, vergeht auch den Deutschen der Hunger auf „Chicken McNuggets“ und sie stillen den Hunger mit Snacks vom Bäcker. 

Aber wer jetzt hofft, dass McDonald´s in die Insolvenz gehen würde, den müssen wir enttäuschen. Dank Neueröffnungen von Läden konnte McDonalds seinen Umsatz letztlich noch um ein Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) steigern.

Weltweit ist McDonald’s eine der führenden Fastfood-Ketten. Während in den USA und Europa die Verbraucher andere Produkte mittlerweile vorziehen, beginnt der McDonald`s-Boom in Asien. Die Chinesen haben den „Big Mac“ und „Chicken McNuggets“ für sich entdeckt, sodass dieses Wochenende die zweitausendste Filiale auf dem chinesischen Festland eröffnet wird. Wie Kenneth Chan, CEO von McDonald’s China mitteilte, seien allein im Jahr 2013 275 neue Filialen auf dem chinesischen Festland eröffnet worden. Damit sei China das am schnellsten wachsende Land im McDonald’s-System.

Auch die Vietnamesen können sich nun an „Big Mac“ erfreuen, denn auch dort eröffnete der Fastfood-Konzern die erste Filiale im Februar.

Burger, Fritten oder Chicken McNuggets von der Fastfood-Kette mit dem goldenen M und neuem grünen Untergrund

McDonald’s fördert den Konsum von Fleischprodukten. Für die „Erzeugung” von einem Kilo Fleisch wird mehr als die 7-fache Menge an Getreide verfüttert. Allein McDonald’s Deutschland verarbeitet pro Jahr etwa 24 000 Tonnen Huhn und ca. 40 000 Tonnen Rind.

Mc Donald’s wird für Regenwaldzerstörung verantwortlich gemacht und gehört zu den größten Müllproduzenten überhaupt. Um das fragwürdige Image loszuwerden, hat der Konzern ein Nachhaltigkeitskonzept ins Leben gerufen und das Rot im Hintergrund seines Logos gegen Grün ausgetauscht. So etwas nennen wir Greenwashing und es soll dmn Verbraucher vorgaukeln, wie nachhaltig der Konzern doch sei.

Jeden Tag essen ca. 64 Millionen Menschen bei McDonalds und irgendwo muss das Fleisch produziert werden. Doch wo kommt das Fleisch überhaupt her?

Jeder, der einen Burger isst, hat 50 m² Regenwald auf dem Gewissen, denn Brasilien ist Exportweltmeister für Rindfleisch. Die Tiere brauchen vor allem Eines: Weideland.

Und dass der Fleischbedarf immer noch steigt, bestätigen die aktuellen Zahlen aus Deutschland und Frankreich. Der Rinderbestand in Deutschland stieg um 1,4 % auf 12,6 Mio. Rinder. In Frankreich sank der Bestand zwar um 0,8 %, aber immerhin gibt es dort noch 19 Mio. Rinder. Man stelle sich diese vielen Tiere auf einem Haufen vor, und doch reicht es immer noch nicht, denn fleißig wird Fleisch in die EU importiert.

FleischImporte: Im Jahr 2013 Erhöhung der Importe aus Brasilien (+15 %) und Australien (+32 %) ergab einen Anstieg von EU-Importen um  +9 % auf 334 463 t. Gut 43 % aller Einfuhren kamen aus Brasilien. Danach folgte Uruguay mit einem Anteil von 15,4 % und Argentinien mit 14,3 %. Quelle: v-d-f.de

Warum importieren wir fast 335 000 t Fleisch in die EU, wenn wir im Jahr 2012 ca. 508 000 t. Fleisch exportieren? Unlogisch, oder?

Die Agrarexportländer bezahlen Exportsubventionen (Subventionen sind Steuergelder), um ihre Produkte auf dem Weltmarkt unter den Produktionskosten verkaufen zu können.Seit Jahren ist bekannt, dass diese die BäuerInnen ärmerer Länder – ruinieren. Auf der anderen Seite importiert die EU billiges Fleisch. Und Billiges wird auch billig produziert. Möglich sind die Dumpingpreise nur, weil diese auf Kosten der Tiere, Produzenten, Lieferanten und schließlich der ArbeiterInnen ausgetragen werden. Wir erläuterten es in unserem Beitrag:  Geiz ist NICHT geil – Wie an europäischen Lebensmitteln die Welt verhungert.

Im Jahr 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) knapp 8,1 Mio. t Fleisch in den gewerblichen Schlachtbetrieben Deutschlands produziert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um 35 900 t. Der Anstieg ist vor allem auf den Zuwachs im Geflügel – sowie im Schweinefleischsektor zurückzuführen.

  • Schlachtrinder: 3,5 Mio. Tiere – 1,1 Mio. t Rindfleisch
  • Schweine 58,6 Mio. Schweine – 5,5 Mio. t Schweinefleisch
  • Geflügelfleischerzeugung – 1,5 Mio. t.

Seit über 20 Jahren wächst die Geflügelfleischerzeugung nahezu stetig. Seit 1991 hat sich die Produktion fast verdreifacht.

In der Hähnchenmast werden über 96 Prozent der Tiere mit Antibiotika behandelt – mit riskanten Folgen auch für den Menschen. Und neuerdings wollen die Produzenten nur noch Gensoja füttern!!

Interessant ist, woher McDonalds den Großteil seiner Hähnchenprodukte bezieht. Nach eigenen Angaben bezieht McDonalds einen Teil seines in Deutschland verkauften Geflügelfleischs von Wiesenhof. Siehe dazu:  Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonalds  und Wiesenhof füttert nur noch Gensoja!

Betrachten wir, wie viele Tiere 2013 geschlachtet wurden, können wir logischerweise feststellen, dass so viele Tiere nicht nachhaltig gehalten worden sein können. Es handelt sich um Fleisch aus der Massentierhaltung, die Unmengen an Futter u. a. Soja verbraucht. Rund sieben Millionen Tonnen Soja werden jährlich nach Deutschland eingeführt. Der Hauptteil stammt aus Südamerika und landet in Futtertrögen von Schweinen, Rindern und Geflügel. Brasilien ist mit einem Anteil von 45 Prozent der Importe Deutschlands größter Lieferant.

In Brasilien wurden allein in den zwölf Monaten bis August 2013 laut Umweltministerium 5843 Quadratkilometer Regenwald zerstört – eine Fläche sechsmal so groß wie Berlin. Auf dem gerodeten Land wird zum Beispiel Soja angebaut.

Allein für Deutschland verarbeitet McDonald’s mehr als 40 000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr. Dieses Fleisch kann ebenso aus Brasilien, Argentinien oder aus der Massentierhaltung in Deutschland kommen. Wenn aus Deutschland, dann zum Beispiel mit Soja aus Brasilien gefüttert.

So hat jeder, der einen Burger isst, statistisch gesehen 50 m² Regenwald auf dem Gewissen. Da kann sich McDonald`s noch so „GRÜN“ anmalen, der Konzern bleibt, was er ist: ein Umweltvernichter. 

Netzfrau Doro Schreier

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