Europa verbietet amerikanische Äpfel – da mit krebserregenden Pestiziden behandelt

ApfelTTIP mit aller Macht? – Senatoren der USA fordern europäische Standards

Die unterschiedliche Handhabung bei der Herstellung und im Handel von Lebensmitteln könnte zwischen Europa und den USA nicht größer sein – wir berichteten schon oft darüber.

Die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) scheinen auf europäischer Ebene bisweilen ins Stocken zu geraten, so wird es uns zumindest dargestellt.

Doch sieht man die Verflechtungen, schaut es so aus, als sei alles bereits in trockenen Tüchern. Siehe dazu Freihandelsabkommen – Alle unter einer Decke mit Monsanto und Co.

Es gibt unterschiedliche Standards in der Lebensmittelsicherheit, die anscheinend mit aller Macht beseitigt werden sollen. Daher nutzen einige Senatoren des US-Kongresses augenblicklich ihren Einfluss, um ihre eigenen Möglichkeiten des Exports von Lebensmitteln nach Europa zu sichern.

Sie wollen, dass die Bestimmungen zu Pestiziden und Lebensmittelzusätzen an die der europäischen Standards angepasst werden. Denn wie wir, die Netzfrauen, aus den USA erfuhren, dürfen zurzeit keine „Nicht-Bio-Äpfel“ in Europa eingeführt werden.

Diese Nachricht aus den USA haben wir für Sie übersetzt: Europe Bans American Apples, Fearing The Pesticide Used To Treat Them Is Carcinogenic.

Im Rahmen der Recherche fanden wir eine Petition aus unserem Nachbarland Österreich, denn dort gibt es ebenfalls erheblichen Widerstand gegen das TTIP. Über Greenpeace Österreich werden Unterschriften in einer Petition gesammelt. Diese Petition soll die Regierung von Österreich zu einem Veto bei der Abstimmung über das Transatlantische Freihandelsabkommen bewegen.

Noch interessanter ist jedoch die Tatsache, dass jedes einzelne Parlament der bisher 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dem fertigen TTIP-Abkommen zustimmen MUSS! Das Veto eines einzelnen Staates genügt!

Um die US-amerikanischen Bemühungen zum Inkrafttreten des Abkommens nachvollziehen zu können, folgt nun unsere Übersetzung:

Europa verbietet amerikanische Äpfel – aus Angst vor den verwendeten krebserregenden Pestiziden

Die Europäische Union verbot vor kurzem die Einfuhr von „Nicht-Bio-Äpfeln“, weil amerikanische Bauern nicht beweisen konnten, dass die beim Wachstum genutzten Chemikalien nicht schädlich sind. Dies geht aus einer Analyse der Environmental Working Group (EWG) hervor, einer nationalen Interessensgruppe für Umwelt- und Gesundheitsforschung.

Die EWG sagt, dass viele Amerikaner sich nicht bewusst sind, dass ihre Äpfel mit dem chemischen Diphenylamin (DPA) besprüht werden. Dieses Pestizid hilft zu verhindern, dass die Haut von Äpfeln während monatelanger Lagerung schwarz oder braun wird. Die jüngsten Tests des US-Landwirtschaftsministeriums im Jahr 2010 bestätigen, dass DPA auf 80 Prozent der US-Äpfel gefunden wurde.

Es ist zwar noch nicht klar, dass DPA riskant für die öffentliche Gesundheit ist, aber Beamte der Europäischen Kommission stellten Fragen, welche die Chemie-Hersteller nicht beantworten konnten“, sagte Sonya Lunder, eine leitende Wissenschaftlerin der EWG. „Die EU-Beamten verboten komplett jede weitere Verwendung von DPA bei Äpfeln, die in der Europäischen Union angebaut werden, bis sie überzeugt sind, dass es sicher ist. Europas Aktion sollte die amerikanischen Politiker dazu veranlassen, eine neue Sichtweise bezüglich dieser Chemikalie einzunehmen.“

DPA ist ein reguliertes Pestizid, das seit 1962 in den USA verwendet wird und es ist wahrscheinlich eines der am häufigsten verwendeten Pestizide überhaupt. Das Hauptanliegen der EU-Beamten waren die möglichen Spuren von Nitrosaminen, also von krebserregenden chemischen Verbindungen. Es gibt eine erhebliche Menge von Beweisen, dass Nitrosamine Krebs verursachen.

Im Jahr 2012, als die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit nicht belegen konnte, dass DPA sicher ist, verringerte sie den zulässigen Höchstwert auf 0,1 Teile pro Million für importierte Früchte. In den USA dürfen die Äpfel 0,42 Teile pro Million enthalten. US-Apfelbauern könnten $ 20 000 000 Dollar jährlich bei diesem Export-Verbot verlieren.

Wie auch immer – die Gesundheits- und Umweltschutzgruppen begrüßen die Anstrengungen, welche die Europäische Regierung durchzusetzen versucht. „Die Amerikaner, vor allem Eltern von kleinen Kindern, verdienen den gleichen Aufmerksamkeitsgrad seitens unserer Regierung“, sagte Lunder. „Äpfel, Apfelsaft und Apfelmus sind Grundsäulen in der Ernährung von Millionen von Kindern, also müssen wir jetzt wissen, wenn es potenzielle Risiken für Kinder durch DPA gibt.“

Bei chronischer Belastung kann Diphenylamin die Nieren und unser Blut schädigen. Dieses Gift lässt sich auch nicht einfach durch ein Abwaschen beseitigen, weil es rasch in das Fruchtfleisch eindringt.

Wir waren bei dieser heute erhaltenen Nachricht aus den USA überrascht und zugleich erleichtert, denn es scheint in der Tat, dass unsere Gesundheit die Europäische Kommission doch zu interessieren scheint. Jedoch haben wir auch Richtlinien gefunden, die den Import aus der USA bezüglich des Bio-Apfels betreffen.

Dazu die allgemeine Informationen der Äquivalenzabkommen zwischen EU und USA:

Zur Messe „Biofach 2012“ gaben die USA und die EU bekannt, dass sie ihre jeweiligen Ökostandards als „gleichwertig“ anerkannt haben. Das Abkommen trat zum 01. 06. 2012 in Kraft. Differenzen bestehen lediglich noch bei folgenden Produktgruppen:

  • Tierische Produkte aus Aquakultur sind generell von diesem Abkommen ausgenommen, da sie derzeit nach NOP nicht zertifiziert werden können.
  • Antibiotika sind in den USA bei Rosengewächsen (u. a. Birnen und Äpfel) im Öko-Obstbau erlaubt, in der EU jedoch verboten.
  • Antibiotika sind in den USA in der Tierhaltung generell verboten und in der EU unter bestimmten Auflagen erlaubt.

Für Importe aus den USA in die EU gilt seit dem 01. 06. 2012:

NOP-Ware kann in die EU unter den folgenden Voraussetzungen eingeführt werden:

  • Die Ware muss in den USA letztabgepackt worden sein
  • Das bereits für andere Drittstaaten (z. B. Argentinien, Indien) bekannte Importverfahren ist einzuhalten. Eine Anmeldung für den Kontrollbereich Import ist erforderlich.
  • Der Einsatz von Antibiotika bei Rosengewächsen (u. a. Äpfel und Birnen) und daraus hergestellten Produkten muss nachweislich ausgeschlossen sein.
  • Die Etikettierungsbestimmungen der EU sind einzuhalten.

Für direkte Importe aus Drittstaaten in die EU oder USA gilt:

Für den direkten Handel aus Drittstaaten in die USA oder EU ist die vollständige Zertifizierung nach dem jeweiligen Standard notwendig. Das Äquivalenzabkommen umfasst nur Ware, die innerhalb der EU oder der USA hergestellt oder letztabgepackt wurden. Siehe folgende Beispiele:

  1. Beispiel: Türkische EU-Öko-Rosinen können nur direkt in die USA geliefert werden, wenn sie auch eine eigenständige NOP-Zertifizierung aufweisen. Werden sie aber erst in die EU eingeführt und innerhalb der EU etikettiert/umgepackt, können sie anschließend auch ohne eine NOP-Zertifizierung in die USA geliefert werden.
  2. Beispiel: Mexikanischer Mais kann nur direkt in die EU eingeführt werden, wenn er auch nach der EU-Öko-VO zertifiziert wurde. Wird der Mais aber ohne EU-Zertifizierung als NOP-Ware in die USA geliefert und dort umverpackt, kann er auch als EG-Öko-Ware in die EU geliefert werden.

Details dazu finden Sie in der Information des USDA und dem Importzertifikat der USA

Wir wissen, dass der Widerstand gegen das Abkommen steigt, weshalb wir darum bitten, weiterhin alle Nachbarn und Bekannten auf die Gefahren des TTIP aufmerksam zu machen. Schreiben Sie Ihre Regierungen an, beteiligen Sie sich an den Petitionen Ihrer Länder. Jede erfolgreiche Petition könnte der Schlüssel zum Veto eines Parlaments sein.

Wir geben nicht auf – tun Sie es auch nicht!

Netzfrau Andrea Carls

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