Meeresschildkröten – eine hochentwickelte Tierart vom Aussterben bedroht!
Am Mittwoch verhafteten die Philippinen die Besatzung eines chinesischen Fischerbootes in der Nähe der umstrittenen Spratly-Inseln.
Die international als Spratly-Inseln bekannte Inselgruppe wird sowohl von China als auch von den Philippinen beansprucht. In dem Gebiet werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Neben China und den Philippinen erheben auch Taiwan, Malaysia, Vietnam und Brunei Anspruch auf die Inseln.
Auf den Philippinen, wo fünf der sieben Arten vom Aussterben bedrohte Meeresschildkröten leben, ist die Wilderei von Meeresschildkröten eine Straftat und wird mit bis zu 12 Jahren Gefängnis und Geldstrafen bis zu 22 500 $ geahndet. Die Strafe ist abhängig von der Art der Schildkröte.
Dennoch fangen die Wilderer diese Tiere, denn Schildkrötenfleisch soll angeblich die Potenz steigern. Ihre Panzer werden zu Schmuck verarbeitet.
Lohnt sich ein Streit zwischen den Philippinen und China, um Schildkröten, die in einem Gebiet leben, welches von beiden Seiten beansprucht wird? Viele würden mit „Ja“ antworten und argumentieren, dass es sich schließlich um gefährdete Geschöpfe handelt. Das ist jeden Kampf wert, heißt es in einem Beitrag, erschienen im Wall Street Journal mit dem Titel: „Sea Turtles a Flash Point in South China Sea Dispute“.
In dem Boot seien mehr als 500 Exemplare einer vom Aussterben bedrohten Schildkrötenart gewesen, teilte der Chef der philippinischen Marinepolizei, Noel Vargas, mit. Das Boot sei beschlagnahmt worden.
Daraufhin kam sofort eine Meldung von der chinesischen Regierung aus Peking, die die Philippinen aufforderten, die 11 chinesischen Fischer wieder frei zulassen.
In den letzten Jahren wurden chinesische Fischer von den philippinischen Behörden wegen Wilderei von Schildkröten oder anderen bedrohten Arten, wie Muscheln und Ameisenbären, regelmäßig verhaftet.
„Selbst wenn diese Schildkröten nicht von den Philippinen kommen, wie die angeblichen Wilderer behaupteten, könnten sie noch strafrechtlich verfolgt werden. Meeresschildkröten sind weltweit geschützte Tiere.„, sagte Theresa Mundita Lim, Direktorin des Bureau of Biodiversity Management der Philippinen „Department of Environment and natural Ressources“. Frau Lim sagte, alle fünf Arten von Meeresschildkröten in dem Land gelten als gefährdet. Es käme immer wieder zu Wilderei, da ihre Panzer und das Leder für Verzierungen und Schmuck verwendet würden.
Fünf verschiedene Arten wurden gefunden, darunter die Olive Ridley, die Grüne Meeresschildkröte und die Unechte Karettschildkröte. Die beiden anderen Arten, die nicht auf den Philippinen beheimatet sind, waren Kemps Ridley und die Flatback. Alle Arten sind vom Aussterben bedroht und über das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.
So auch die Green Turtle, die wegen ihrer Verwendung als Zutat für Schildkrötensuppe auch Suppenschildkröte genannt wird. Ihr Gewicht beträgt bis zu 185 Kilogramm. Die Schildkröte wird 40 bis 50 Jahre alt und erreicht die Geschlechtsreife mit 10 bis 15 Jahren. Seit 1988 steht sie durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter internationalem Schutz. Doch was nützt der Artenschutz, wenn sich nur wenige daran halten? Denn trotz dieser Tatsache werden die Meeresschildkröten auf der ganzen Welt verfolgt und gejagt. Warum? Wegen ihres wertvollen Panzers, der das Schildpatt liefert, um daraus Brillengestelle, Schmuckstücke und Souvenirs herzustellen.
Vor allem in asiatischen Ländern werden auch noch die Eier der Meeresschildkröte als Aphrodisiakum verzehrt. Aber auch die anderen Arten werden durch Menschen dezimiert, sei es durch Schleppnetze, welche die Tiere ertränken, oder durch die Verschmutzung der Gewässer mit Chemikalien und Plastik. Durch die Expansion der Anlagen für Touristen werden die Schildkröten zudem von ihren angestammten Brutplätzen vertrieben und können sich nicht mehr fortpflanzen.
Indonesien Schildkrötenmörder Nr. 1
Dieses Land, selbst Mitglied der CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), verstößt seit jeher gegen die internationalen Vorschriften. Auf Bali werden jährlich immer noch 20 000 Schildkröten auf brutalste Art und Weise getötet. Das von der Regierung immer wieder vorgebrachte Argument, die Bevölkerung verzehre aus Tradition an den rituellen Festen große Mengen Schildkrötenfleisch, stimmt nicht. Das Fleisch der Meeresschildkröten spielt eine verschwindend geringe Rolle und wurde bei den Festen der Hindus weitgehend durch Schweinefleisch ersetzt. Tatsache ist, dass die Produkte aus getöteten Meeresschildkröten, aber auch lebende Tiere, in asiatische Länder exportiert werden.
Zur Zeit der Dinosaurier bevölkerten Meeresschildkröten als friedliche Tiere bereits die Weltmeere. Es gibt sie also seit über 200 Millionen Jahren. Der wehrhafte Panzer der Tiere hat sich im Laufe der Evolution nicht – oder nur kaum – verändert. Damit überstanden die Reptilien Millionen Jahre natürlicher Selektion. Sie veränderten sich in Form und Verhalten fast nicht und überstanden Hitzeperioden und Eiszeiten problemlos. In der ganzen Evolution von Lebewesen auf der Erde gibt es kaum eine weitere höhere Tierart, die so optimal anpassungsfähig gewesen ist wie die Meeresschildkröte. Bis der Mensch entdeckte, dass sich mit diesen Tieren Profit machen lässt. Jetzt könnte ihre Zeit zu Ende gehen.
Ohne entschiedene internationale Zusammenarbeit werden viele Schildkröten laut Studien in den nächsten paar Jahrzehnten aussterben. Das ist ein für Menschen durchaus langer, für Arten aber extrem kurzer Zeitraum, kaum mehr als ein Wimpernschlag. Aber wenn man diesen Artikel bis hierher gelesen hat, dann fragt man sich, ob diese Tiere die nächsten Jahrzehnte überhaupt überstehen werden.
Mehr Informationen zu Meeresschildkröten finden Sie hier: Erneut Massensterben von Meeresschildkröten an der Küste von Costa Rica – Fukushima sei nicht verantwortlich
„Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort „Tierschutz“ überhaupt geschaffen werden musste.“ Albert Schweitzer
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