Mexikanische Marinesoldaten foltern Unschuldige

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Am 7. August 2012 holten Marinesoldaten die damals 32-jährige Claudia Medina nachts aus ihrem Haus in Mexiko und brachten sie zu einem Marinestützpunkt.

Dort wurde sie unter Folter gezwungen, Verbrechen zu gestehen, die sie niemals begangen hatte. Nun fordert sie Gerechtigkeit.

Bitte unterstützen Sie sie!

Wenn sie die Straße entlang geht und ein Marinefahrzeug ihr entgegen kommt, gerät die dreifache Mutter in Panik. Was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, was ihr vor knapp zwei Jahren am 07. August 2012 widerfuhr. Um 3 Uhr nachts brachen Marinesoldaten in Claudia Medinas Haus in Veracruz ein, verbanden ihr die Augen, fesselten sie und brachten sie in einem Lieferwagen zu einem Marinestützpunkt.

Dort angekommen, wurden Elektrokabel an ihrem Körper angebracht. Man forderte sie auf zu reden. Als sie erklärte, dass sie gar nicht wisse, was sie gestehen soll, wurde sie mit Elektroschocks gefoltert und mit schwallartigen Wassergüssen beinahe erstickt. Man misshandelte sie körperlich – auch sexuell. Am anderen Morgen wurde Claudia Medina an einen Stuhl gefesselt für mehrere Stunden in die pralle Sonne gestellt. Dann zwang man sie, ein Geständnis unterschreiben – ohne dass sie die Gelegenheit bekommen hätte, mit einem Anwalt zu reden, geschweige denn, das Schreiben vorher zu lesen.

Anschließend wurde sie gemeinsam mit fünf weiteren Gefangenen der Presse vorgeführt. Man beschuldigte sie des organisierten Verbrechens, des Besitzes von Waffen, Granaten und Munition und des Drogenhandels. Von den zu ihren Füßen ausgestellten Beweisstücken, erkannte sie lediglich einen Laptop als ihr Eigentum wieder.

Die meisten Anschuldigungen wurden im Gerichtsverfahren fallen gelassen. Claudia Medinas Vorwürfe wegen der erlittenen Folter wies die Marine zurück. Es wurde nicht einmal eine Untersuchung eingeleitet. Nun fordert sie Gerechtigkeit und dass ihre Peiniger zur Rechenschaft gezogen werden. Sie will diese Gerechtigkeit aber nicht nur für sich, denn ihr Fall ist kein Einzelfall. „Sie wollen einfach jemanden festnehmen, um zu zeigen, dass sie ihren Job gemacht haben,“erkärt sie im folgenden Video.
 
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Die Amnesty-Kampagne „Stop Folter“ setzt sich weltweit gegen die Unmenschlichkeit der Folter ein und fordert die Weltgemeinschaft auf, „das absolute Folterverbot einzuhalten und
wirkungsvolle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Folter zu stoppen.“

Amnesty unterstützt Claudia Medina Tamariz mit einer Petition an die Generalstaatsanwaltschaft, in der diese aufgefordert wird:

  • eine effektive Untersuchung der mutmaßlichen Folter und Misshandlung von Claudia Medina einzuleiten, die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen;
  • sicherzustellen, dass die Ermittlungen eine medizinische und psychologische Untersuchung gemäß dem Istanbul-Protokoll der Vereinten Nationen umfassen; die Ergebnisse dieser Untersuchungen und die daraus resultierenden Berichte Claudia Medina unverzüglich zugänglich zu machen;
  • die Aufklärung von Folterfällen erheblich zu verbessern, indem medizinische Untersuchungen mutmaßlicher Folter-Opfer nach den Richtlinien des Istanbul-Protokolls der Vereinten Nationen garantiert werden.

Bitte beteiligen auch Sie sich an der Petition, damit Claudia Medina Tamariz und anderen Betroffenen Gerechtigkeit widerfährt.

Netzfrau Andrea Wlazik

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