Es klingt seltsam. Frauen verkaufen ihre Muttermilch online!!!
Der Phantasie bei Produkten, die aus Muttermilch hergestellt werden, ist mittlerweile keine Grenze mehr gesetzt. Im Angebot befinden sich beispielsweise Milch-Smoothies und ebenso ist Muttermilch Hauptbestandteil einer Eiskrem mit dem hübschen Namen „Baby-Gaga“. Außerdem gibt es eine neue Mode: Seife aus Muttermilch!
Hier einige skurrile Beispiele:
Eis, Käse und Seife aus Muttermilch
- In Covent Garden, London, gibt es eine Eisdiele namens „Icecreamists Gourmet“. Für etwa 17 Euro gibt es dort ein Eis „Baby Gaga“, dessen Hauptbestandteil gespendete Muttermilch ist.
- In New York beschloss der Koch Daniel Angerer, mit diesem wertvollen Produkt, übrigens Muttermilch von seiner Frau, zu experimentieren und verwandelte sie in Käse. Das Rezept findet man auf ihrem Blog.
- China: Muttermilch als neuer Champagner und Heilmittel (hier).
Patente auf Muttermilch
Die Muttermilch enthält wertvolle Stoffe wie Proteine und Antikörper (zur Stärkung des Immunsystems), die an das Neugeborene weitergegeben werden. Bei einer gesunden Ernährung der Mutter ist diese Milch von höherer Qualität und es werden weniger Schadstoffe an das Kind weiter gegeben. Wenn wir die Geschichte jener Großkonzerne, die unentwegt neue Patente beantragen (z. B. auch auf natürliche Organismen, Pflanzen und deren Samen), genauer betrachten, erkennen wir, dass eben diese Patente nach und nach zum Eigentum der Konzerne werden und den Beginn der Übernahme der Natur – ob pflanzlich oder human – darstellt.
Derzeit gibt es 2000 Patente auf Bestandteile von Muttermilch. Auch Nestlé besitzt bereits Patente auf Bestandteile von Muttermilch. Lesen Sie dazu: Es wird immer verrückter: Monsanto-Nestlé besitzt jetzt Patente auf Muttermilch.
Muttermilchseife
Die bei Kunden sehr beliebten Seifen werden von Müttern von Neugeborenen produziert. Li Zhen ist eine dieser Mütter. Es sei eine Verschwendung, die überschüssige Milch wegzuwerfen, sagt sie. So sei sie auf die Idee gekommen, eine Seife daraus herzustellen und diese beim Online-Anbieter Taobao zu verkaufen. Dieses Geschäft läuft derzeit extrem gut und bietet ein lukratives Nebeneinkommen. Wenn man auf Taobao nach dieser speziellen Seife sucht, erhält man unmittelbar über 3000 Ergebnisse. Die Preise variieren dabei zwischen 10 bis knapp 60 Yuan (umgerechnet 1€ bis 7€ pro Stück). Ein Shop gab an, jeden Monat knapp 1000 Seifen zu verkaufen. Mittlerweile wurde ihr Shop eingestellt.
Die Internetplattform „Taobao“ ist das chinesische Pendant zu „Ebay“. Aber auch auf Aliexpress, siehe Foto, kann man diese Muttermilchseifen bestellen. Aliexpress ist ein asiatischer Onlineshop mit so ziemlich allem an Produkten, was man sich nur vorstellen kann.
Die „Erfinderin“ gab den Seifen Tierformen, die sich verkaufen wie „warme Semmeln“. Das führte dazu, dass auch andere Mütter damit anfingen, formschöne, selbst gemachte Muttermilch-Seifen zu verkaufen. Eine dieser Frauen bestätigte, dass sie mehr als 300 Stück solcher Seifen verkauft habe.
Viele Ärzte sind jedoch gegen diese Mode und sagen, dass sich Krankheiten verbreiten können, u. a., wenn die Muttermilch von einer nicht gesunden Mutter stamme.
Beachtenswert ist auch, dass sich in China der Konsum von Muttermilchprodukten zu einer Mode besonders unter den „Reichen“ entwickelt hat. Mittlerweile wird sogar Schmuck aus diesem wertvollen Rohstoff hergestellt. Aber es gibt auch jene, die denken, dass solche Handlungen die Bindung zwischen Mutter und Kind verringern. Quelle
Muttermilch, die neue „Doping“-Wunderdroge
Und es wird noch verrückter! Nach Patent auf Muttermilch und nach Smoothies, Eiskrem und Seife, gibt es jetzt auch noch die Wunderdroge Muttermilch als „Dopingmittel“ für Sportler!
Ein neuer Energy-Drink, völlig unbekannt, hält derzeit Einzug in die Fitness-Studios. Er ist gesund, er ist natürlich, er ist nachhaltig, er funktioniert und das Beste daran: er ist völlig legal! Bei diesem Energy-Drink handelt es sich um Muttermilch. Ja, viele Athleten und Fitness-Fans verwenden anstelle ihres üblichen Gebräus nun Muttermilch! Sie behaupten, es sei das Beste für den Sport. Diese Nachricht fanden wir aktuell auf republica.com.
Man stelle sich folgendes Szenario einfach mal vor: Man gerät in eine Dopingkontrolle und auf die Frage: Was haben Sie genommen? lautet die Antwort: „Muttermilch“. Wenn das die Runde macht, stellt sich einem doch irgendwann die Frage, ob eigentlich noch die ursprüngliche Verwendung von Muttermilch erhalten bleibt? Was ist mit den Babys? Sieht die Zukunft so aus, dass die Pharmaindustrie nun auch Wachstumshormone für Muttermilch herstellt? Auf die Frage: „Was ist Ihr Beruf?“ antwortet in Zukunft manche Frau: „Ich produziere seit 5 Jahren Muttermilch.“ Kopfschütteln macht sich breit.
Ein Athlet aus dem New Yorker Stadtteil Queens, genannt Anthony, sagte der NYMag , dass ihm dieses magische Elixier von einem Freund empfohlen worden war. Er lobte die Muttermilch in den höchsten Tönen: „Sie gibt mir unglaubliche Energie wie kein anderes Lebensmittel oder Getränk zuvor.“
Aber wo bekommt man dieses seltene Produkt nun her? Im Netz gibt es verschiedene Webseiten, auf denen Mütter, die ihre Babys nicht stillen können, oder, wie in diesem ungewöhnlichen Fall, Sportler, die ihre Leistung verbessern möchten, Muttermilch käuflich erwerben können. Verkauft wird von Müttern, die entweder zu viel Muttermilch haben oder die aus der Not heraus ihre Milch zum Kauf anbieten.
„Ich glaube nicht, dass Steroide oder andere Energie-Ergänzungen Müll sind, doch wir wollen etwas Natürliches, das ein Geschenk Gottes ist. Und wenn Mütter ihre Muttermilch loswerden wollen, also wenn sie damit einverstanden sind, dann nehmen wir sie.“, sagt Anthony. Er zahlt 2,50 $ pro 300 ml Milch.
Der neue Luxus also, und das nicht nur für reiche Chinesen, sondern auch für Sportler aus den USA. Trotzdem setzen die Chinesen noch einen drauf: So soll es in China sogar Erwachsene geben, die es hipp finden, von einer Amme gesäugt zu werden. Reiche Chinesen konsumieren Muttermilch wie Champagner. Mittlerweile gibt es spezielle Agenturen, die ihren Kunden Ammen anbieten, die für viel Geld Neugeborene, Kranke und Wohlhabende mit ihrer Milch versorgen. Wer sein Kind nicht stillt, weil zum Beispiel die Muttermilch teuer verkauft werden kann, der bezahlt für Baby-Milchpulver.
Wenn also dieses nun auf der ganzen Welt Einzug hält, man stelle sich das mal vor! Gewinner sind auf jeden Fall die Babynahrungshersteller Nestlé und Co. Und Peking hofft sogar, chinesische Muttermilch künstlich ersetzen zu können. Bei diesen Plänen sitzt natürlich mit im Boot: Nestlé. Lesen Sie dazu: China: Muttermilch als neuer Champagner und Heilmittel.
Muttermilch als neuer Champagner in China, als Seife für eine schönere Haut, in England als Eisspezialität, in den USA als Käsespezialität und als „Doping“-Wunderdroge.
Mit den Worten des Bloggers und Schriftstellers Cao Baoyin zeigt das Angebot einmal mehr „den moralischen Verfall der Reichen in China“ und unterstreicht das „gesellschaftliche Problem, Frauen wie Konsumgüter zu behandeln“.
Wohl wahr, aber nicht mehr nur in China.
Netzfrau Doro Schreier und Netzfrau Myriam Santana (Paraguay)
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