Maui: „A’ole GMO“(„Hier kein GMO“) – Kauaʻi wird von vier der größten Chemiekonzernen der Welt verklagt

MauiMaui (Insel der Sonne) ist die sonnenreichste Insel von Hawaii. Wunderschöne Strände, Palmen, Regenwald mit unzähligen Wasserfällen und dem Hula – dem Tanz mit den faszinierenden Bewegungen und den bunten Blumenketten, den Lai. 

Da Maui keine Verbindung zum Festland besitzt und Tausende von Kilometern vom Festland entfernt liegt, hat sich hier eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Tiere und Pflanzen, die es nur auf Hawaii und Maui gibt, die sich optimal an die Bedingungen vor Ort angepasst haben.

Ein Paradies! Doch dieses Paradies ist gefährdet! Nicht nur durch die von Einwanderern mitgebrachten Tiere wie Ratten, Schweine und Ziegen, die teilweise wild herumlaufen und die Gelege von seltenen Vögeln, Insekten und Pflanzen zerstören, sondern auch durch Monsanto und Syngenta.

Viele Gebiete auf Maui, auch unter Wasser, stehen heute unter Naturschutz, um diese einmalige faszinierende Naturlandschaft zu schützen. Gesetze wurden erlassen, die das Wegwerfen von Müll verbieten. So zum Beispiel kostet eine aus dem Auto geworfene Dose mehrere hundert Dollar Strafe.

Doch nun verseuchen diese Konzerne mit ihrem genmanipulierten Müll und gesundheitsschädlichen Pestiziden dieses Paradies. Wir, die Netzfrauen, zeigten Ihnen anhand vieler Beispiele, was geschehen wird.

Die Insel Kauaʻi wird von vier der größten Chemiekonzernen der Welt (Syngenta, DOW, Pioneer, Dupont) verklagt, weil diese Konzerne verhindern wollen, dass ein Gesetz verabschiedet wird, welches ihnen vorschreibt,  was und wie viel Gift versprüht werden darf. Erinnern Sie sich?  Am 12. Juni wurde in der EU erlaubt, dass Monsanto und Co in Zukunft mit entscheiden können. Lesen Sie dazu: „Verlust der Gentechnikfreiheit? Monsanto und Co. entscheiden mit!“ und über Dupont  „Die dunkle Geschichte von DuPont – Von Atombombe über Nylonstrümpfe zum Genmais“.

Autumn NessDies ist die Geschichte von Autumn Ness, einer Aktivistin der Bewegung Save Hawaii from Monsanto. Autumn Ness ist eine medizinische Botanikerin. Sie lebte 12 Jahre in Japan, wo sie ein Heilpflanzen- und Massagestudio betrieb und Workshops veranstaltete. Sie lebte während der Tsunami-Katastrophe in der Nähe von Fukushima. Als sie schwanger wurde, zog sie nach Hawaii, um der Strahlung zu entgehen. Dort trifft sie nun auf andere gesundheitsschädliche Machenschaften: GVO. Mehr zu den Mitstreitern finden Sie hier: Video-Gespräche über die Macht des Menschen: Hawaiianer Take On Monsanto & GVO

Autumn Ness und ihre Mitstreiter gründeten eine Bewegung und starteten eine Petition. Bewohner von Maui organisierten zu Tausenden einen Gegenangriff gegen MonsantoDupont/Pioneer, Syngenta und BASF, um ein GVO-Moratorium durchzuführen. Mütter, Bauern und die Bürger sagen NEIN  dazu, vergiftet zu werden, und sagen JA zum Schutz ihrer Grundstücke und zu intelligenterer Landwirtschaft.

Wir haben für Sie diesen Beitrag übersetzt: Activism as Prayer – Changing the Game in Maui

Politisches Engagement als Gebet – Wie die Spielregeln in Maui geändert werden

S17_MauiAuf Maui, Hawaii, ist die Bevölkerung dabei, im Kampf gegen gentechnisch veränderte Organismen (GMOs) und Monsanto das Spiel zu seinen Gunsten zu wenden. Lokale AktivistInnen einer Graswurzelbewegung haben dort 19 110 Unterschriften für die Einführung eines Moratoriums gegen den Anbau von GMOs in ihrem Land gesammelt – also für ein erst mal zeitlich begrenztes gesetzliches Verbot des Anbaus. Ziel der AktivistInnen ist es, im November einen Volksentscheid darüber durchführen zu lassen. Für sie geht es dabei vor allem um Selbstbestimmung, um die Zukunft ihrer Kinder und freier Lebensmittelwahl für sich und ihre Familien.

Autumn Ness, eine Aktivistin der Bewegung, die selbst beinahe 1000 Unterschriften für diese Initiative gesammelt hat, sagt über den bisherigen Erfolg Folgendes: „Für eine lange Zeit haben sich die Menschen in Maui machtlos gegenüber den großen multinationalen Biotech-Unternehmen gefühlt, die ihr Zuhause auf den Hawaiianischen Inseln in einige der größten freien Versuchsflächen für chemische und biologische Experimente gemacht haben. Aufrufe an die Regierung, diese Unternehmen zu regulieren, sind bisher ignoriert worden; und je mehr wir darüber erfahren, wie diese Chemie-Unternehmen wirtschaften, desto einfacher ist es, sich als winzigkleine Person zu fühlen, die auf den Waagschalen der Gerechtigkeit einem 500 Pfund schweren Gorilla gegenüber sitzt.“

Begeistert fügt sie aber hinzu: „Bis jetzt! Die Waagschalen beginnen, sich in unsere Richtung zu neigen.“

Dieser Prozess ist harte Arbeit, was auch Autumn rasch festgestellt hat. Früh wurde sie jedoch von einer Freundin an etwas erinnert, das ihr Kraft gab. Ihre Freundin sagte ihr „dass dieser Prozess, so anstrengend, wie er auch sei, unser Gebet ist. Dieser Prozess war unser Mantra dafür, dass wir den Kampf gewinnen werden, damit die Gesundheit unseres Landes für unsere Kinder erhalten bleibt.“

Diese Einsicht veränderte für sie vollständig den ganzen Prozess ihrer politischen Arbeit. Sie berichtet: „Jedesmal, wenn jemand unseren Aufruf unterschrieb, fing ich an mir vorzustellen, wie konkret der Wahlschein der Volksabstimmung ausschauen wird, wie die Menschen „Ja“ ankreuzen, die Chemiekonzerne ihre Sachen packen müssen, ihre Versuchsflächen zerstört werden und danach örtliche FarmerInnen die Saat für lokale Essensproduktion auf diesem Land ausbringen.“

Diese Vorstellung habe sie so mit Hoffnung und Freude erfüllt, dass sie dadurch die Kraft hatte, auch unangenehme Konfrontationen zu überstehen und die Menschen in ihrem Umfeld zu inspirieren und mitzureißen.

Autumn ist zuversichtlich, dass auch wenn noch ein großer Berg Arbeit vor den AktivistInnen liegt, sie ihn auf diese Art bezwingen können. Ihre Überzeugung fasst sie zusammen mit dem Bild von Chemiekonzernen als Gorillas auf der Waagschale. Sie beschrieb es so: „Die Gorillas haben bisher nur deshalb gewonnen, weil sie schwer sind … aber sie sind kein Gegner für die Massen!“

Wer Autumns ganzen, inspirierenden Bericht lesen möchte, kann dies hier tun (leider nur in Englisch):

Was ist die Zukunft, die du sehen willst? Wie kannst du deine Vision in Handlungen umsetzen? Vielleicht hat auch jede/r von uns mehr Macht, als wir glauben.

Diese kleine Gruppe hat nun ausreichend gültige Unterschriften für ihre Petition gesammelt und an den Stadtrat geschickt. Der Rat hat nun 60 Tage Zeit, um über den Vorschlag zu verhandeln. Das vorgeschlagene Moratorium beinhaltet, dass es illegal ist, das Land mit GVO zu kultivieren, genmanipulierte Pflanzen auszusäen oder damit zu experimentieren. Außerdem sollen gentechnisch veränderte Pflanzen auf Maui solange verboten werden, bis die Konzerne eine komplette Umwelt-und Gesundheitsstudie vorlegen, die beweist, dass ihre Praktiken sicher sind.

Wenn der Rat die Verordnung nicht innerhalb von 60 Tagen verhandelt, wird die Angelegenheit bei den allgemeinen Wahlen 2014 von den Wählern entschieden werden. Quelle: Maui county clerk advances anti-GMO petition

Wir wünschen Autumn Ness und ihren MitstreiterInnen weiterhin viel Kraft und schicken ihnen die vielen gesammelten Studien, die zeigen, wie gesundheitsschädlich Genmanipuliertes ist. 

Studien:

10 Studien beweisen: GVO schaden der Gesundheit

Mütter protestieren gegen Glyphosat und GVO – Moms Meet with EPA!

Studie – GVO verursacht Glutenunverträglichkeit

„Es scheint immer unmöglich, bis es getan ist.“ Nelson Mandela

Netzfrau Doro Schreier und Netzmann Hansjörg Müller 

Lesen Sie dazu auch:

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Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby!

Profitgier! Nestlé hat Wassernutzungsrechte erworben und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!

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