Petition: Keine Entwicklungshilfe für Monsanto & Co

entwicklungsOxfam842 Millionen Menschen auf der Welt haben nicht genug zu essen. Das Millenniumsziel, die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, wird aller Voraussicht nach nicht erreicht.

Dabei könnte es so einfach sein…


Die große Mehrheit der Hungernden (98 Prozent) lebt in Entwicklungsländern, zirka 586 Millionen in Asien. Unterernährung trägt jährlich zum Tod von 2,6 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei – das entspricht einem Drittel aller Sterbefälle von Kindern weltweit! [Siehe dazu unseren Artikel: Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?]

Die wundersame Lösung versprechen uns Unternehmen, die mit Saatgut für vermeintlich robustere (genmanipulierte) Pflanzen und dem massiven Einsatz von Chemie gegen Unkraut/Schädlinge und als Ernteoptimierer das Ende allen Hungerleidens propagieren. Dabei ist längst bewiesen, dass mit Gentechnologie der Hunger nicht besiegt werden kann.

Den Agrargiganten mit ihren Pestiziden, GVO und ihren Monokulturen gegenüber steht der Kleinbauer, der weltweit 85% aller Bauernhöfe bewirtschaftet. Statt auf Chemie setzt er in der Regel auf organische Produkte, hält so den Boden fruchtbar und erhält die biologische Vielfalt. Bienen und andere Bestäuber fühlen sich auf seinen Feldern wohl, in deren Nähe häufig Tümpel und wildwüchsige Randstreifen vielen Pflanzen und Tieren Lebensraum geben.

40% der Weltbevölkerung bestreiten ihren Lebensunterhalt mit eigener Landwirtschaft. Dabei produzieren sie den Großteil unserer Nahrung. Während GVO und glyphosatbelastete Produkte unsere Gesundheit gefährden (s. u.), könnten Kleinbauern unsere Chance auf nachhaltige Produktion gesunder Lebensmittel für alle sein.

Statt aber nun die Kleinbauern finanziell zu unterstützen, arbeiten Regierungen weltweit daran, deren Existenzgrundlagen zu zerstören. So unternehmen sie zum Beispiel nichts dagegen, dass Lebensmittelspekulanten die Lebensmittelpreise künstlich hochhalten und so zum allgemeinen Hunger beitragen. Notwendige Subventionen, mit denen die kleinbäuerlichen Betriebe unterstützt werden könnten, werden nicht gezahlt.

Selbst wenn es um Hungerhilfe ging, wurden die Bauern nicht etwa unterstützt, ihr Leid wurde im Gegenteil noch verschlimmert. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Vergabe von Nahrungsmittelhilfe in der Vergangenheit durch agrarpolitische Interessen bestimmt waren? Die Lieferungen dienten Geber-Ländern zum Abbau von Agrar-Überschüssen. Weizen aus Frankreich oder Mais aus den USA wurden auf den Märkten der Empfängerländer verkauft. Mit den Erlösen konnten die Regierungen der Empfängerländer ihre Haushaltseinnahmen verbessern. Die Verkäufe von Nahrungsmittelhilfe waren für die Bauern aus Entwicklungsländern ruinös, weil sie in Konkurrenz mit den Erzeugnissen der lokalen Bauern traten.

Aber wo der Staat nicht hilft, wird sich sicher jemand finden. In unserem Artikel „Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?“ berichteten wir bereits über „German Food Partnership“ und „Neue Allianz für Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung“.

Diese setzen sich zusammen aus Vertretern der Länder und unglaublich selbstlosen hilfsbereiten Großkonzernen, die natürlich nicht auf ihren eigenen Profit spekulieren, sondern den armen Kleinbauern aus der Patsche helfen wollen – mit Saatgut, das „klimaresistente“ Pflanzen hervorbringt, mit Chemie, die die Ernteerträge optimieren soll und mit einer Menge Geld. [Siehe auch unser Artikel: EU-AFRIKA-GIPFEL – WER PROFITIERT VOM HUNGER IN DER WELT?]

Vermutlich wird bei all der Großzügigkeit nicht erwähnt, dass nur die genmanipulierten Produkte den Pestiziden standhalten und alles andere daran zugrunde geht. Oder dass man das Saatgut immer wieder nachkaufen muss, weil sich die Pflanzen nicht selbst vermehren. Und sicher wird kaum Erwähnung finden, dass immer mehr Pestizide/Herbizide gekauft und verwendet werden müssen, weil Unkräuter und Schädlinge vermehrt Resistenzen entwickeln. Auch spielt es natürlich überhaupt keine Rolle, dass die so „begünstigten Länder“ sich prächtig als (noch) jungfräuliche Stätten für stetig gesuchtes Wirtschaftswachstum eignen – vor allem für GVO. Denn wer wird schon nach den gesundheitlichen Risiken fragen, wenn die Alternative der Hungertod ist?

Derzeit befinden sich Kleinbauern nicht nur im Kampf David gegen Goliath sondern auch gegen die Regierungen. Denn diese füttern Goliath – also Unternehmen wie Monsanto, Bayer und BASF- mit Unsummen, während David – also der Kleinbauer – hungern muss. Haben Sie vielleicht eine Idee, wer die Summen beschafft, die Goliath verschlingt? Richtig – Wir! Sie und ich und jeder andere, der Steuern – in welcher Form auch immer- zahlt.

Es gibt tatsächlich genug Nahrung auf der Welt – für ALLE! Und diese könnte auch gerecht verteilt werden, wenn Chancengleichheit gewährleistet wäre. Schauen Sie sich doch bitte mal den folgenden Film der Entwicklungsorganisation Oxfam an.

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Oxfam fordert von der Bundesregierung und dem BMZ:

  • Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne: Beendung der Förderung von Konzernen wie Bayer, BASF und Monsanto
  • Mehr Transparenz: Offenlegung, wer wofür wie viele Entwicklungshilfegelder im Bereich Landwirtschaft und Ernährungssicherung erhält
  • Stärkung von KleinbäuerInnen: Ausrichtung deutscher Entwicklungshilfe an Forderungen der KleinbäuerInnen im globalen Süden nach Ernährungssouveränität, Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung, Förderung einer umwelt- und klimagerechten Landwirtschaft

Unterstützen Sie diese Forderungen, indem Sie Oxfams Petition unterzeichnen: Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne!

Netzfrau Andrea Wlazik

Lesen Sie außerdem:

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Studien zu Glyphosat:

Neue Studie; Roundup schädigt Spermien – Roundup damages sperm – new study

Studie: Glyphosat verdoppelt das Blutkrebsrisiko (Non-Hodgkin-Lymphom) – Study: Glyphosate Doubles Risk of Lymphoma

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u.v.m.

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