Bericht über GVO-Mythen und Wahrheit – GMO MYTHS AND TRUTHS REPORT

In Deutschland, in ganz Europa, werden die Stimgvomaismen gegen GVO mit jedem Tag zahlreicher und lauter – die Menschen wehren sich gegen gentechnisch veränderte Pflanzen. Nicht nur ein immer größerer Anteil der Bevölkerung stellt sich ganz offen gegen GVO, auch immer mehr Wissenschaftler machen auf die Risiken aufmerksam und stellen sich dagegen.

Und was tun unsere Politker – sowohl auf Landes-, Bundes- als auch auf EU-Ebene? Sie schlagen sich auf die Seite der großen Konzerne und versuchen mit aller Macht, die Wünsche der GVO-Riesen durchzusetzen. Durch offenen Zuspruch oder Enthaltungen (Nichtstun) werden diesen Konzernen Tür und Tor geöffnet – wenn die Vordertür nicht passt, weil gerade zu viel Gegenwind herrscht oder es zu unbequem ist, dann eben durch die Hintertür, ohne großes Aufsehen, klammheimlich.

Herr Gabriel wirft der Bevölkerung vor, sich über etwas aufzuregen, was es noch gar nicht gibt (TTIP) und Herr Seehofer gibt in einem Interview ganz offen zu, dass weder die Bevölkerung noch die Politker irgendetwas zu melden haben. Und so ein System nennt sich Demokratie: Ein System, in dem das Volk der souveräne Träger der Staatsgewalt ist.

Wenn wir uns umsehen, die Macht der Konzerne, der Medien und die Ohnmacht und Willkür der Politker betrachten, bleibt nicht mehr viel übrig, was sich noch Demokratie nennen lässt.

Dass es auch ohne GVO geht, haben Gentechnologen erst kürzlich in einer neuen Auflage ihrer Studie „GMO Myths and Truths“ veröffentlicht.

Nur damit hinterher niemand sagt, er habe es nicht gewusst. Das Original des unten stehenden Artikels finden Sie hier

Gentechniker sagen, GV-Lebensmittel sind weder sicher, noch benötigen wir sie.

Einem Bericht von Gentechnologen zufolge sind gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel weder sicher noch notwendig um die Welt zu ernähren.

Die zweite Ausgabe von „GMO Myths and Truths“, bei der die Gentechnologen Dr. John Fagan und Dr. Michael Antoniou sowie die Forscherin Claire Robinson als Co-Autoren mitgewirkt haben, wurde am 19. Mai 2014 als kostenloser Online-Download von der Nachhaltigkeits- und Wissenschaftspolitiks- Plattform Earth Open Source freigegeben.

Diese zweite Ausgabe folgt der Veröffentlichung der ersten Ausgabe vor zwei Jahren, die bereits wenige Wochen nach der Veröffentlichung 120 000 mal heruntergeladen wurde und mehrfach online gelesen wurde, sodass viele Besucher der Plattform sie gelesen haben. 330 Seiten ist die neue Ausgabe lang und damit beinahe dreimal so lang wir das Original. Sie umfasst viele neue Studien.

Die GVO-Debatte ist noch lange nicht vorbei

Der Autor John Fagan sagte: „Die GVO-Debatte ist noch lange nicht vorbei, wie einige GVO-Befürworter behaupten. Stattdessen sind die Beweise in Bezug auf Risiken und Schäden für die Gesundheit und die Umwelt durch gentechnisch veränderte Lebensmittel und Pflanzen in den zwei Jahren, nach dem wir die erste Ausgabe herausgebracht haben, gewachsen.“

„Die gute Nachricht ist, dass GVO nicht erforderlich sind, um die Welt zu ernähren. Der Bericht zeigt, dass es weit bessere Möglichkeiten zur Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Lebensmittelversorgung gibt.“

Neue Informationen, die der Bericht enthält:

Eine Überprüfung, in der von GVO-Lobbyisten behauptet wird, 1700 Studien würden zeigen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel so sicher seien, zeigt in der Tat nichts dergleichen. Stattdessen zeigen viele der 1700 zitierten Studien Anzeichen für eine Gefährdung. Die Bewertung schließt auch wichtige wissenschaftliche Kontroversen über GVO-Sicherheitsfragen aus oder beschönigt sie. (S. 102)

Eine Überprüfung zeigt angeblich, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel auf der Basis von Langzeit-Tierstudien sicher sind, tatsächlich zeigt sie Anzeichen einer Gefährdung und verwendet unwissenschaftliche Doppeltstandards, um eine Schlussfolgerung zu erreichen, die durch die Daten nicht gerechtfertigt ist. (S 161)

Eine Laborstudie mit menschlichen Zellen zeigt, dass sehr geringe Mengen an Glyphosat (der chemische Hauptbestandteil des Herbizids Roundup, das die meisten GVO-Pflanzen durch die Manipulation tolerieren) das Hormon Östrogen imitieren und das Wachstum von Brustkrebszellen stimulieren. Die Menge an Glyphosat, die diese Auswirkung hatte, war unter der im Trinkwasser in Europa zugelassenen Menge und weit unter der in den USA erlaubten Menge. Sie lag auch unter der Menge, die im GVO-Glyphosat-toleranten Soja gefundenen wurde, welches in Europa als Futter- und Nahrungsmittel importiert wird. Wenn das in Tierversuchen bestätigt würde, wäre diese Erkenntnis in der Lage, die regulatorischen Annahmen der sicheren Höchstmengen von Glyphosat zu stürzen. (S.221)

Eine Studie mit Rattenfütterung von Professor Gilles-Eric Séralini, die die toxische Wirkung von GVO-Mais und winzigen Mengen des Herbizids Roundup, denen der Mais während es Wachstums ausgesetzt gewesen ist, nachgewiesen hat, wurde von einem Redakteur einer Fachzeitschrift aus unwissenschaftlichen Gründen zurückgezogen. Doch die Studie ist weit stärker und detaillierter als viele andere Studien der Branche, die als Nachweis für die Sicherheit von GVO akzeptiert werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte die Studie zum Schutz seiner eigenen früheren Stellungnahmen über diese und andere GVO abgelehnt – aus Gründen, die in dem Bericht erläutert sind. Die Ergebnisse dieser Studie, wenn sie bestätigt wird, würden die regulatorischen Annahmen der sicheren Höchstmengen von Glyphosat und Roundup stürzen. (S.94, 147)

Behauptungen, dass ein EU-finanziertes Forschungsprojekt zeigt, dass GVO sicher sind, sind nicht evidenzbasiert, da das Projekt nicht einmal die Sicherheit aller kommerzialisierten GVO getestet hat. Einige Daten von Tierversuchen, die durch das Projekt gesammelt wurden, offenbaren tatsächlich Gesundheitsrisiken durch die getesteten GVO. (S.166)

Behauptungen, dass Europa wegen seiner Zurückhaltung bei GVO-Kulturen zu einem „Museum“ der Landwirtschaft werden wird, habe sich als unsinnig erwiesen. Die Forschung hat gezeigt, dass bei der Landwirtschaft Europas, die größtenteils ohne GVO auskommt, weniger Pestizide zum Einsatzkommen als in der GVO-Landwirtschaft in den USA. Genauer gesagt sind es die GVO-nutzenden USA, die in Bezug auf Produktivität und Nachhaltigkeit hinter Europa fallen. (S. 232-233)

Risiken, ausgehend von einer entscheidend neuen Sorte von GVO – entwickelt, um Gene auszuschalten – wurden von den Aufsichtsbehörden nicht ordnungsgemäß geprüft. (S 78)

Entgegen den Behauptungen von GVO-Befürworter hat der wahre Grund, warum der gentechnisch veränderte Golden Rice nicht verfügbar ist, nichts mit Anti-GVO-Aktivisten und alles mit Problemen sowohl bei der Grundlagenforschung als auch bei der Entwicklung zu tun. (S. 197)

Konventionelle Zucht wird weiterhin GVO in der Bereitstellung von Pflanzen überflügeln, die gut zu erhalten sind, Krankheiten überstehen, nahrhaft sind und Trockenheit und andere Arten von extremem Wetter überstehen. (S. 284, 318-321)

Pflanzenzucht ist nur ein Teil der Lösung für die Herausforderungen bei unserer Ernährung und der Landwirtschaft. Der andere Teil sind die agrarökologischen Anbaumethoden, die Erde zu bestellen und auch ihr eine natürliche Vielfalt von gesunden und widerstandsfähigen Pflanzen wachsen zu lassen. (S. 303)

Beweise für die Schädlichkeit von GVO und Roundup

Autor Michael Antoniou sagte: „Eine zunehmende Anzahl von Studien zeigen Probleme mit GVO und ihren zugehörigen Pestiziden wie Roundup. Es gibt Hinweise, dass Roundup – auch in den geringen Mengen, in denen es in unseren Lebensmitteln und im Trinkwasser erlaubt ist – im Laufe der Zeit zu schweren Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie Leber und Nierenvergiftungen, führen kann. Basierend auf diesen Beweisen sieht es so aus, dass die ausgebrachte Menge, die im Augenblick durch die Regulierungsbehörden als sicher gehalten werden, fragwürdig sind.

Die GVO-Industrie basiert auf Mythen

Autorin Claire Robinson sagte: „Behauptungen über die Sicherheit und die Wirksamkeit von gentechnisch veränderten Pflanzen beruhen oft auf zweifelhaften oder gar keinen Beweisen. Die GVO-Industrie ist auf Mythen aufgebaut.“

„Was ist die Motivation für diese Täuschung? Geld. GV-Pflanzen und Lebensmittel sind einfach zu patentieren und sind ein wichtiges Instrument in der globalen Konsolidierung der Saatgut- und Lebensmittelindustrie – in den Händen von wenigen großen Unternehmen. Wir alle müssen essen, deshalb ist das Verkaufen von patentiertem Gen-Saatgut und den Chemikalien, mit denen sie wachsen, ein lukratives Geschäftsmodel.“

„GVO-Mythen und Wahrheiten bieten eine One-Stop-Ressource für die Öffentlichkeit, Aktivisten, Politiker und Wissenschaftler, die der GVO-Industrie entgegenwirken – die unsere Lebensmittelversorgung kontrollieren und wissenschaftliche und öffentliche Debatten verhindern will.“

Die Autoren von „GMO Myths and Truths“ zweifeln nicht alleine an der Sicherheit der GVO. Ende 2013 unterzeichneten beinahe 300 Wissenschaftler und Rechtsexperten eine Erklärung, nach der es „keinen wissenschaftlichen Konsens über die GVO-Sicherheit gibt.“ [1]

[1] http://www.ensser.org/increasing-public-information/no-scientific-consensus-on-gmo-safety/

Netzfrau Kerstin Hördemann

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