Offener Brief an Kanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Gabriel und Außenminister Steinmeier bezüglich Menschenrechten

MenschenrechteKaum jemand von uns würde sich wissentlich mit Mördern, Folterern oder Kinderhändlern zum Essen an einen Tisch setzen.

Unsere Politiker tun dies häufig, auf Staats- und somit auf unsere Kosten. Sie tun das, um zu verhandeln und Abkommen auszuarbeiten, die uns betreffen. Und sie tun es, um in Vertretung für uns Geschäfte zu tätigen – mit Nationen, denen Menschenrechte am Allerwertesten vorbeigehen.

Sollte es nicht im Interesse der Allgemeinheit liegen, die Welt ein Stückchen besser und menschlicher zu machen für uns, unsere Kinder und alle weiteren nachfolgenden Generationen?

Fordern wir unsere Politiker – hier vertreten durch Frau Merkel, Herrn Gabriel und Herrn Steinmeier – auf, endlich Verantwortung zu übernehmen…

Werte Frau Merkel,
werter Herr Gabriel,
werter Herr Steinmeier,

wir sind empört über Ihr politische Gebaren und die Gleichgültigkeit, die Sie im Zuge derer augenscheinlich den Menschenrechten entgegenbringen.

Die im Auftrag der deutschen Regierung Agierenden sollten sich zukünftig mehr Gedanken darüber machen, mit welchen Ländern Handel getrieben wird und mit wem Abkommen getroffen werden – denn viele von Deutschlands Handelspartnern halten sich nicht an die Menschenrechte.

In Indien z. B. wütet seit vielen Jahren ein Genderzid – von der Geburt bis zum Tod leben Mädchen und Frauen in ständiger Gefahr, misshandelt, missbraucht und getötet zu werden. In vielen anderen Ländern wie dem Iran wird nach wie vor die Todesstrafe praktiziert – sogar für Notwehr, wie auch beim Urteil gegen Reyhaneh Jabbari.

In Spanien werden Flüchtlinge erschlagen – unter den Augen der spanischen Polizei! In Saudi-Arabien werden Mädchen schon als Kinder verheiratet – im Zweifel kauft man(n) sich ein Kind im Jemen oder in Syrien. Viele der Kinder überleben nicht einmal die Hochzeitsnacht!

Selbst in den USA, mit denen in Kürze das Freihandelsabkommen getroffen werden soll, sind Folter und Todesstrafe keine Seltenheit. Auch dort ist die Schuld der Angeklagten nicht immer zweifelsfrei erwiesen, wie der Fall von Claudia Medina beweist.

Würden Sie sich wissentlich mit einem Folterer oder Mörder an den Tisch setzen und mit ihm Verträge schließen? Würden Sie von sich selbst denken, dass Sie jemanden die Hand schütteln würden, der Kindersexhandel unterstützt oder duldet? Spontan würden Sie diese Fragen sicherlich mit „Nein” beantworten, als Politiker tun Sie aber genau das ständig.

Ihre Gehälter fallen nicht vom Himmel – sie werden von unseren Steuergeldern gezahlt! Werden wir gefragt, ob wir mit unseren Geldern Terror, Folter, Morde oder Kindesmissbrauch finanzieren möchten? Verhalten Sie sich wenigstens so anständig, wie sich die Mehrheit von uns verhalten würde. Zeigen Sie Respekt und Achtung vor der menschlichen Würde und dem menschlichen Leben und lächeln Sie nicht jene an, die diese mit Füßen treten!

Wer schweigt, ist mit Schuld!

Wir fordern Sie auf: Nutzen Sie Ihren Einfluss! Stellen Sie Bedingungen an Ihre Geschäftspartner! Zeigen Sie, dass Sie Menschenrechtsverletzungen nicht tolerieren!

Die Netzfrauen

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