Mehr Geld für genfreies Soja und ein Projekt unserer Regierung, das sich „Eiweißpflanzenstrategie” nennt.

GenfoodMehr Geld für gentechnikfreies Soja – nach dem Lesen dieser Überschrift möchte man erst einmal jubeln. Schließlich hat der Bundestag am 24. 06. 2014 die Förderung des Leguminosen-Anbaus beschlossen – drei Millionen Euro sollen dieses Jahr dafür bereitgestellt werden.

Leguminosen sind nährstoffreiche Pflanzen, mit einem hohen Eiweißgehalt, vielen Vitaminen und Mineralstoffen und ermöglichen große Erträge auf kleinen Flächen – womit wir die Abhängigkeit der deutschen Viehhaltung von Futterpflanzen aus Übersee verringern werden. Siehe auch dazu: Nach Genmais 1507 – Pestizide auf Ökoflächen

55% der weltweiten Getreideernte wird zu Tierfutter verarbeitet, aus den restlichen 45% werden Tierfutter, Kraftstoff und Industrierohstoffe hergestellt. Auch wenn Herr Auernhammer von der CDU/CSU meint, Tierfutter sei schließlich auch ein Lebensmittel, ist uns allen klar, dass hier etwas verändert werden muss. So weit, so gut!

Nach einer Aussage des SPD-Agrarpolitkers Wilhelm Priesmeier landen in Deutschland jährlich ungefähr zwei Millionen Tonnen importiertes Soja-Extraktionsschrot in den Tiertrögen. 80% dieser Sojaimporte käme aus Südamerika, wo wertvolle Wälder und artenreiche Savannen für den Anbau zerstört würden. Außerdem weist er darauf hin, dass es sich hierbei meist um gentechnisch verändertes Soja handle.

Das Voranbringen des Anbaus von Soja- und Ackerbohnen, Lupinen und Futtererbsen soll nun unter dem Namen „Eiweißpflanzenstrategie“ realisiert werden. Was wollen wir mehr? Siehe Plenarprotokoll 18/41 vom 24.06.2014

Achja… da war noch etwas: keine Gentechnik für unsere Leguminosen!

Bricht uns hier die Opt-out-Regelung das Genick? Die Doppelmoral unserer Regierung, das Ignorieren der Wünsche eines so großen Anteils der Bevölkerung, der ganz klar zum Ausdruck gebracht hat, dass der keine GVOs will, die Enthaltung der Regierung bei der Abstimmung und die Zulassung von gentechnisch verändertem Mais – all das fördert nicht gerade das Vertrauen in eine gentechnikfreie Zukunft Deutschlands.

Netzfrau Kerstin Hördemann

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