Alwin und die Highlander

Alwin1Auf der Suche nach Menschen, die etwas Besonderes zu berichten haben, verschlägt es mich dieses Mal in das nördliche Emsland. Dort bin ich auf zwei ganz besondere Menschen gestoßen.

Mit viel Liebe und Arbeit haben Alwin und Doris den alten Hof ihrer Eltern wieder auf Vordermann gebracht.

Der ehemalige Heuboden wirkt nun freundlich hell und doch ist das alte Rustikale geblieben. Das ganze Haus ist sehr liebevoll gestaltet und dekoriert mit Fellen und Hörnern der eigenen Rinder.

Und somit sind wir schon bei dem eigentlichen Grund dieses Berichtes: Es geht um die „Highland Cattles“ (schottische Hochlandrinder).

Vor fünf Jahren beschloss Alwin, Rinder zu züchten. Die ganze Sache war im wahrsten Sinne des Wortes eine „Schnapsidee“. Schon immer sehr der Natur verbunden, gab es in Alwins Leben eine Zeit, in der er es – von einem Kollegen inspiriert – vorzog, wie ein amerikanischer Ureinwohner zu leben. Gerade eben dieser Kollege erzählte ihm, dass die Indianer früher in ihren Tipis in Bisonfellen geschlafen haben und die dichten Highlander-Felle dazu auch sehr gut geeignet sind. Bei einem Glas Whiskey unter Freunden kam nun Alwin zu dem Entschluss, eben diese Rinder zu züchten!

Alwin2Zum Glück fanden Alwin und Doris brachliegende, naturbelassene Weidestücke, auf denen sie mit der Zucht begannen. Die Weiden liegen im Landschaftsschutz und sind daher an strenge Richtlinien gebunden.

Das hier heimische und schädliche Jakobskreutzkraut sowie alle anderen schädlichen Pflanzen hatte Alwin zuvor ohne jegliche Chemie per Hand entfernt.

Da standen sie nun, die zotteligen Rinder, anfangs einige wenige. Mittlerweile sind es bereits 15. Hierbei handelt es sich um einen Zuchtbullen, mehrere Kühe und Kälber.

Alwin3Unterteilt sind die Rinder in zwei Herden: Die Mutterkühe mit den Kälbern, Jungbullen und dem Zuchtbullen laufen zusammen im Herdenverband.

Nur die Kuhkälber werden mit ca. 12 Monaten von der eigentlichen Herde getrennt, um unerwünschte Deckungen zu vermeiden. Nach gut 3 Jahren werden sie wieder in die große Herde integriert.

Es zeigt sich hierbei, dass naturbelassene Produkte immer mehr Anklang finden. Ob Privatleute, Hotels oder Restaurants: Alle wollen das Fleisch dieser Rinder. Sie haben erkannt, dass dieses Fleisch absolut hochwertig und ohne Zusatzstoffe daher kommt. Während der gesamten Aufzucht werden keine Futterkonzentrate, synthetische Wachstumsförderer und keine Medikamente verwendet!

Es zählt Klasse und nicht Masse!

Alwin4Es ist immer wieder ein so schönes Gefühl zu wissen, dass es Menschen gibt, die verstanden haben, wie es sein sollte.

In diesem Sinne wünsche ich Alwin und Doris alles Gute für die Zukunft und werde mich sicher noch öfter bei einem Sonnenuntergang mit Alwin an den Zaun der Weide setzen und seine Rinder bestaunen.

Netzfrauen-Mann André Harms

 
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