Märchenstunde adé – Propagandaschlacht um die Gentechnik

PropergandaschlachtWir sind aus dem Alter raus, in dem wir uns mit Märchen überzeugen lassen.

Die Versprechen der Chemiekonzerne werden nicht gehalten. Immer mehr Pestizide müssen die Pflanzen erhalten. Es muss mehr gespritzt und gedüngt werden denn je, um gleiche Erträge zu erhalten. Um weitere Märkte zu erschließen, spannen die Firmen inzwischen ganze Regierungen mit ein. Nicht nur unser Wasser ist zu einer Ware verkommen, sondern auch unsere Nahrungsmittel. Die Chemieriesen haben all inclusive. Zum Saatgut liefern sie gleich die Pestizide mit, und klagt man erst über die Unverträglichkeiten, liefern diese auch noch die Medikamente dazu.

Wie auch immer, der Profit liegt schon längst nicht mehr bei 6 Nullen vor dem Komma sondern bereits in Millardenhöhe. Was, wenn die GROSSEN KONZERNE auch noch untereinander fusionieren, dann ist eh alles zu spät, wer das Monopol besitzt , hat die Macht.

Kurz erklärt: Wie Konzerne fusionieren

Wenn Konzerne miteinander oder untereinander fusionieren: Das bedeutet nichts anderes, als dass Konzerne immer größer und dadurch natürlich auch immer weniger werden. Nur einige wenige dominieren den Markt. Das ist wie bei einem Monopol. Oft sind Konzerne so eng miteinander verzahnt, dass sie ein leichtes Spiel haben, um Preisabsprachen zu treffen oder Druck auf die jeweiligen Regierungen auszuüben. Ein wichtiges Pro-Argument, welches oft genannt wird, wenn es um die Fusionierung von Großkonzernen geht, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen. Wer logisch denken kann, wird jedoch feststellen, dass, wenn Konzerne sich vereinen, auch verschiedene Bereiche zusammengeschmolzen werden. Daraufhin werden Arbeitnehmer entlassen. Soviel zum Thema Jobmotor.

Noch kürzer erklärt: Aus 2 mach 1

Einfacher erklärt: Aus 2 Autos wird 1 Auto. Alles was aus diesen beiden Autos noch benötigt wird, wird weiter Verwendung finden, ob es sich nun um den Motor, die Reifen oder andere Teile handelt. Einiges behält man auch einfach als Ersatzteil zurück. Nur das nicht Verwendbare wird entweder verkauft oder es landet auf dem Schrottplatz. So ist das auch mit dem Fahrer, denn am Ende kann immer nur einer fahren. 

Wir hoffen, an diesem Beispiel gezeigt zu haben, wie eine Verschmelzung zweier Konzerne abläuft. Dazu unser Beitrag: Monsanto und Syngenta: Entsteht ein neuer Gigant?

Was will uns die Genlobby nicht alles für Märchen auftischen, aber mal ehrlich, aus dem Alter, dass wir noch Märchen glauben, sind wir längst raus. Mittlerweile sollte doch jeder selbst gesehen haben, dass gerade durch die Globalisierung die Konzerne eine ungeheuerliche Macht bekommen haben, die weit über allen Staaten steht. Wir leben in einer Konzerndiktatur. Sie bestimmen alles und die Politik hat nichts zu sagen. Dies wird am besten mit dem Begriff „too big to fail“ demonstriert. Aber wenn sie zu gross sind um zu scheitern, dann sind sie schlichtweg zu groß. Wir müssen ihre Macht brechen und sie in die Knie zwingen. Leichter gesagt als getan. Was bleibt also übrig? Schadensbegrenzung: Das beginnt mit Informieren.

Genau das macht nun auch die ARD, sie zeigt am 08.Juli 2014 um 21:45 Uhr

Exklusiv im Ersten: Propagandaschlacht um die Gentechnik

Wenn man den Versprechen der Gentechnik-Industrie glaubt, gilt eines der größten Probleme der Menschheit schon als gelöst: die Welternährung. Viele Millionen Euro haben Agrartechnik-Riesen in Kampagnen für Politiker, Bauern und Verbraucher gesteckt. Sie behaupten, dass sich mit Gentechnik größere Erntequoten auf kleineren Feldern erzielen ließen, und das mit weniger Pestizid.

Doch vielerorts kommen Zweifel auf: Erträge mit gentechnisch verändertem Saatgut gehen oft nach wenigen Jahren zurück – die Natur wehrt sich und bildet Resistenzen. Die Folge: Es muss mehr gespritzt und gedüngt werden, um die gleichen Erträge wie zuvor mit herkömmlichen Saatgut zu bekommen.

Hendrik Lowen und Astrid Halder (BR) gehen der Behauptung der Agrarriesen nach, dass die Agrar-Gentechnik zu besseren Erträgen führe. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Zur Sendung 

Zur Mediathek:  http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Exclusiv-im-Ersten-Die-Propagandaschlac/Das-Erste/Video?documentId=22281680&bcastId=799280

https://www.youtube.com/watch?v=sFSlWhtmOOk?rel=0″ width=“560″ height=“315″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“>

Wir Netzfrauen haben schon viele Beiträge zu den Gentechnikkonzernen wie Monsanto und Co. geschrieben, u.a. das die  Pestizid-resistenten Insekten auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens sich weiter ausbreiten. Die Natur kehrt zurück. Aber auch in anderen Länder greifen die Pestizid-resisitenten Insekten an , denn an die hohe Belastung mit Pestiziden haben sich die Schädlinge mittlerweile angepasst – das Gift bleibt wirkungslos. Dazu dieser Beitrag: Die Natur schlägt zurück – Pestizid-resistente Insekten kehren zurück

Früher war es Usus, Nahrungshilfen aus den Industriestaaten zu importieren!  Wussten Sie zum Beispiel, dass die Vergabe von Nahrungsmittelhilfe in der Vergangenheit durch agrarpolitische Interessen bestimmt waren? Die Lieferungen dienten einigen Geber-Ländern zum Abbau der Agrar-Überschüsse. Weizen aus Frankreich oder Mais aus den USA wurden auf den Märkten der Empfängerländer verkauft. Mit den Erlösen konnten die Regierungen der Empfängerländer ihre Haushaltseinnahmen verbessern. Vor allem in den USA sind auch nichtstaatliche Organisationen an dem Geschäft beteiligt. Sie erhalten von der US-Regierung Nahrungsmittelhilfe geschenkt, die sie anschließend auf den Binnenmärkten der Entwicklungsländer verkaufen. Mit dem Erlös können sie ihre eigenen Entwicklungsprojekte finanzieren. Doch die Verkäufe von Nahrungsmittelhilfe waren für die Bauern aus Entwicklungsländern oft ruinös, da sie in Konkurrenz mit den Erzeugnissen der lokalen Bauern traten. Nahrungsmittelhilfe ist zudem kaum an die Essgewohnheiten der Empfänger angepasst. Mit genmanipulierten Nahrungsmitteln konnte der Welthunger auch nicht gestoppt werden. Im Gegenteil, die Landwirte werden zu Sklaven der Konzerne gemacht, weil sie teuer für ihr Saatgut bezahlen müssen. Siehe Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?

Ganze Regierungen werden eingespannt

Je stärker die Kritik an der Gentechnik zunimmt, desto mehr erhöhen die Gentech-Konzerne den Druck. Um weiterhin Märkte erschließen zu können, vertrauen sie nicht mehr allein auf ihre eigene Lobbyisten, sondern spannen gleich ganze Regierungen mit ein. Wie beim Freihandelsabkommen mit den USA.Filz ist, wenn das Geld im Kreisverkehr immer nur in den eigenen Kreisen kreist.

Wichtig sind die Verflechtungen mit Monsanto, Nestlé – sogar die Europäische Kommission und die EFSA. Das Freihandelsabkommen wurde von der EU übrigens, da bestimmte Branchen davon profitieren, gefordert. Sogar Martin Schulz, der EU-Parlamentspräsident, machte sich 2012 auf den Weg zu Obama und bat um das Freihandelsabkommen! Vielleicht wäre es mal an der Zeit, aufzuwachen und laut zu schreien – dass wir das Zeug nicht haben wollen!!!!!!! Lesen Sie dazu:Freihandelsabkommen und der Filz

Fakt ist: Der US-Handelsbeauftragte Michael Froman und der EU-Handelskommissar Karel De Gucht führen die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen und arbeiten bereits seit 2010 zusammen.

Sie brauchen sich nur zu merken: Man kennt sich.

Wir fordern Demokratie und Transparenz! Kein Freihandelsabkommen mit den USA und Schluss mit den Geheimverhandlungen! Auch das Lobbyieren zwischen den Regierungen und den Konzernen muss gestoppt werden.

Wir sind aus dem Alter raus, wo wir uns mit Märchen überzeugen lassen.

Netzfrau Doro Schreier

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