In Indien stehen fünf Aktivisten und sechs NGOs unter Beobachtung des Geheimdienstes und der Regierung.
Ihnen wird vorgeworfen, Mega-Industrieprojekte wie POSCO und Vedanta zu blockieren.
Anti GMO Activists and NGOs in India Under the Intelligence Bureau Lens and Govt Scanner
Alle unter Beobachtung stehenden Aktivisten und NGOs betreiben Kampagnen gegen GVO und Umweltverschmutzungen. Unter ihnen ist auch die indische Wissenschaftlerin und soziale Aktivistin Dr.Vandana Shiva. Sie ist die Gründerin der Research Foundation for Science, Technology and Ecology und Gewinnerin des Alternativen Nobelpreises 1993.
Auch die Wissenschaftlerin Suman Sahai steht unter Beobachtung, Sahai hat die Organisation „Gene Campaign” aufgebaut, um das alte, über Generationen zusammengetragene Wissen indischer Bauern über Reis zu bewahren.
Beide sind GMO-Aktivisten und kämpfen gegen die Machenschaften von Monsanto. Sie machten auch auf die immens hohe Selbstmordrate unter indischen Bauern aufmerksam. Seit 1997 haben sich 200 000 Kleinbauern aus Verzweiflung umgebracht.
Anti-GVO-Aktivisten und NGOs Indien unter Beobachtung des Geheimdienstes und der Regierung
Intelligence Bureau (IB), ein Geheimdienst unter dem Innenministerium in Indien, hat in einem Bericht Bericht vom 3. Juni 2014 davor gewarnt, dass eine erhebliche Zahl von Nichtregierungsorganisationen, einschließlich GVO Aktivisten und NGOs, die vom Ausland finanziert sind, indische Entwicklungsprojekte blockieren.
Der Bericht nannte fünf Aktivisten und sechs NGOs, die GVO-Anti-Kampagnen laufen haben. Er sagt, dass diese NGOs und Aktivisten Mega Industrieprojekte wie POSCO und Vedanta blockieren.
Wer sind sie?
Gemäß dem Bericht wurde der Anti-GVO-Aktivismus in Indien von Vandana Shiva initiiert (Navadanya, Berater, Greenpeace, Australien) gefolgt von Suman Sahai von der Gene Campaign durch Einreichung des PIL (Public Interest Law) vor dem Obersten Gerichtshof von Indien im Jahr 2004 und 2007. Anschließend reichte 2005 auch Aruna Rodrigues eine PIL ein und Kavitha Kuruganti (Allianz für nachhaltige und ganzheitliche Landwirtschaft – ASHA und Indien für sichere Lebensmittel – IFSF) trat ebenfalls der Kampagne bei. Wie im Bericht erwähnt betreibt Karuna Raina die Anti-GVO-Kampagne für Greenpeace.
Bezugnehmend auf die durch das Parliamentary Standing Committee (August 2009) und das Technical Expert Committee, bestellt durch den Obersten Gerichtshof, ausgesprochene Empfehlung des Verbots/Stopps der Bt-Aubergine (7. Oktober 2012), sagt der Bericht aus, dass diese NGOs aktive Moderatoren von News-Artikeln waren in Zusammenarbeit mit anderen Aktivisten und Social-Media-Aktivismus, die zu dem drei Jahre alten Stopp für die Bt-Aubergine beigetragen haben.
Weitere Berichte sagen aus, im Jahr 2008 habe Ronald Herring von der Cornell University Anti-GVO-Aktivisten der Verbreitung der Unwahrheit beschuldigt, indem sie behaupteten, dass Hunderte von Schafen und Rindern nach dem Verzehr von Bt Baumwoll-Blättern gestorben waren. Pro GVO Forscher, Bio-Tech-Unternehmen und andere Feldforschungen seien nicht in der Lage gewesen, diese Todesfälle zu überprüfen – was Fragen über die Glaubwürdigkeit und Integrität der Berichte dieser Aktivisten erzeugt habe.
Protest gegen den Bericht
Eine Reihe prominenter Bürger und Aktivisten meldeten ihren Protest gegen den Bericht des Intelligence Bureau jedoch an. Greenpeace Indien reagierte ebenfalls auf den Bericht und wies die Vorwürfe des Intelligence Bureau, sie würden vom Ausland finanziert und die Entwicklung blockieren, zurück.
Warum ist Greenpeace Anti GVO eingestellt?
Greenpeace Indien hat durch eine Pressemitteilung erklärt, warum sie Anti GVO eingestellt sind. „Es ist bisher eine schwer einschätzbare Technologie und sind GVO einmal in die Umwelt freigesetzt, können sie nicht kontrolliert oder zurückgerufen werden. Während die IB uns beschuldigt, ausländische Interessen zu vertreten, wird die GVO-Technologie in Indien von US-Multis wie Monsanto nach vorne geschoben. Mehrere respektierte Wissenschaftler, Experten und Gremien, wie das Parliamentary Standing Committee (der ständige parlamentarische Ausschuss) und das Supreme Court Appointed panel of experts, hat einen vorsorglichen Stopp für GVO-Technologie empfohlen. Viele Länder auf der ganzen Welt beschränken GV-Nahrungspflanzen. Indien benötigt keine GVO für die Sicherstellung der Lebensmittel. – Wir haben ausreichend Nahrung, um unsere Bevölkerung zu ernähren und die Herausforderung liegt im Aufbau effizienter Vertriebssysteme. Anstelle der Investition in falsche Lösungen wie GVO sollte die Regierung ihr Augenmerk auf die Verjüngung unserer natürlichen Ressourcen, durch Praktiken in der ökologischen Landwirtschaft legen, die entscheidend für die Nahrungsmittelsicherheit des Landes sind“, sagte Greenpeace Indien in einer Pressemitteilung.
Welches Gesetz des Landes haben sie gebrochen?
„Meiner Meinung nach ist die einzige legitime Frage, ob mit einheimischen oder ausländischen NGOs, mit in- oder ausländischen Personen, mit in- oder ausländischen Institutionen – ein Gesetz gebrochen wird. Leider schweigt der IB in seinem 21-seitigen Bericht über gebrochene Gesetze, trägt aber explosiv seine eigene rechtschaffene Ideologie als eine arrogant Hülle“, schreibt Surjit S Bhalla, der Vorsitzende des Oxus Investments in seiner Kolumne. Kein Nachweis erforderlich: In Defense of Greenpeace ‘in The Indian Express.
Den Originalbeitrag: Anti-GMO-Activists and NGOs in India Under the Intelligence Bureau Lens and Govt Scanner
Leaked ‘IB report’ questions foreign funded NGOs’ functioning
Weitere Auszüge finden Sie hier
Wer sind diese Konzerne:
Zum einem handelt es sich um die Bt-Aubergine Brinjal von Monsanto . Diese wäre weltweit das erste gentechnisch veränderte Gemüse gewesen, welches hätte angebaut werden dürfen und sollte den Markt für viele weitere Produkte öffnen – 2010 wurde dem weiteren Vormarsch der Gentechnik in Indien ein Riegel vorgeschoben. Dazu maßgeblich beigetragen haben massive öffentliche Proteste.
POSCO (Pohang Iron and Steel Company) war 2012 der fünftgrößte Erzeuger von Stahl in der Welt mit Sitz in Pohang (Südkorea). POSCO betreibt zwei Stahlwerke an den Standorten Pohang und Gwangyang in Südkorea. Daneben arbeitet POSCO in einem Projekt mit dem Unternehmen U. S. Steel in Pittsburgh (Pennsylvania) zusammen. Nun möchte POSCO auch in Indien Fuß fassen, dazu eine aktuelle Meldung:
Der südkoreanische Stahlhersteller POSCO erhielt Anfang Januar die entscheidende Umweltgenehmigung für ein 12 Milliarden US-Dollar (8,8 Milliarden Euro) teures Stahlwerk im indischen Odisha. Fünf Prozent der Projektkosten müssten allerdings für Sozialleistungen ausgegeben werden, heißt es in einem verschickten Dokument des Umweltministeriums in Neu Delhi. Laut der Nachrichtenagentur IANS handelt es sich um die größte Direktinvestition, die jemals in Indien getätigt wurde. POSCO hatte jahrelang auf die Genehmigung warten müssen. Die Pläne für ein weiteres Werk im Bundesstaat Karnataka gaben die Südkoreaner vergangenes Jahr auf, nachdem beim Schutz von Farmland, Wäldern und der Umwelt keine Einigung mit der indischen Regierung erzielt werden konnte. Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal entschloss sich vergangenen Sommer dazu, sein in Orissa geplantes Stahlwerk wegen zahlreicher Verzögerungen nicht zu bauen. Quelle
Vedanta Resources, einer der größten Zink- und Aluminiumproduzenten der Welt, ist ein britisches Metall- und Bergbauunternehmen mit Projekten in Indien, Sambia, Namibia, Südafrika, Liberia, Irland und Australien. Es wurde 1976 gegründet und hat seinen Hauptsitz in London, Großbritannien.
2009 wurde das Unternehmen von Reprisk auf dem 2. Platz in der Liste der „im Umweltschutz und in sozialen Belangen am meisten umstrittenen multinationalen Unternehmen“ eingeordnet, 2010 auf Platz 3. 2012 wurden in Indien 47 indigene indische Dorfbewohner festgenommen, weil sie gegen die Verschmutzung ihres Landes protestiert hatten. Mehrere staatliche Investmentfonds aus Norwegen, Großbritannien, Kanada, USA, Schweden und den Niederlanden haben Vedanta auf Grund der Kritik aus ihrem Portfolio ausgeschlossen.
Schaut man sich die Konzerne an, so sind es keine Unbekannten. Wie Monsanto mit Aktivisten umgeht, haben wir bereits bei unserer Netzfrau Sofia Gatica in Argentinien gesehen.
Nun aber den Geheimdienst einer Regierung einzuschalten, das macht einen richtig wütend.
Netzfrauen Kerstin Hördemann und Doro Schreier
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