50 000 Facebook-Fans und warum Netzfrauen gegründet wurden

Netzfrauen 50.000Was eine nicht schafft, schaffen viele!!!

Alles begann genau am 08.März 2013 mit einer Idee: Netzfrauen.

Heute, 527 Tage später, zeigt sich, dass es wohl die beste Idee war, die ich je hatte. 50 000 Fans auf Facebook und etwa 5 000 000 (5 Mio.) Besucher weltweit sind der Beweis.

Viele, die uns bereits seit unseren Anfängen begleiten, sind immer noch dabei. Sie haben sich mit uns gefreut und ebenso mit uns gelitten. Gelitten auch, als man unsere Internetseite gekapert hatte und die „netzfrauen.org“  aus dem Netz „verschwand“. Kurzfristig waren wir dann unter der Adresse „netzfrauen.com“ online zu erreichen, aber es war einfach nicht das selbe. Darum haben wir wie Löwinnen für unsere ursprüngliche Adresse „netzfrauen.org“ gekämpft und wir haben gewonnen! Nun sind wir wieder da und alles ist wieder in Ordnung.

Warum ich die Netzfrauen gegründet habe

Von Anfang an war es mir wichtig, diese Seite den Fans zu schenken und dabei leibhaftig mitzuerleben, wie so eine Webseite entsteht und stetig wächst. Heute kann ich darüber schreiben, wie eine Organisation geboren wird. Geboren? Ja, das dürfte der richtige Ausdruck dafür sein. Die Netzfrauen sind für mich wie mein drittes Kind. Es will behütet, beschützt, umsorgt und geliebt werden, denn wenn man etwas macht, sollte man es mit Herzblut machen. Ich wurde ja bereits oft kopiert, doch nach einiger Zeit stellten die Menschen hinter den Kopien dann fest: „nein, so einfach ist das gar nicht!“ Diese 50 000 Fans, die auf Facebook mitlesen, fühlen auch, wenn etwas nur aus Profitgier entsteht oder wenn eine Seite nur ins Leben gerufen wird, um viele „Likes“ zu sammeln.

Transparenz ist wichtig, zeigen, wer man ist und was man denkt. Sich selbst treu bleiben, das war schon immer meine Devise. Nicht immer einfach, klar doch, man eckt so manches Mal an, aber wer hat denn gesagt, dass das Leben einfach sein wird?

Hat man erst mal ein Ziel vor Augen, sollte man darum kämpfen, dieses auch zu erreichen. Nun, was war das Ziel der Netzfrauen? Ehrlich gesagt, ich wusste es anfangs gar nicht, ich habe einfach angefangen.

Was war vor den Netzfrauen?

Bevor ich die Netzfrauen gründete, war ich auf der Seite Klimaschutz-Netz aktiv und setze mich dort für die Umwelt ein. Zwischendurch gründete ich Occupy Germany, da ich auf einer Reise durch die USA gesehen hatte, was passieren würde. So viele Obdachlose, wie ich in San Francisco gesehen habe, hatte ich bis dahin nirgendwo sonst gesehen.

Occupy Germany und ich

Auch die ganzen sozialen Verhältnisse, einfach schrecklich. Schon zu der Zeit hörte ich von der „Occupy-Bewegung“ und fand, dass die Mitstreiter dieser Bewegung mit Recht darauf hinwiesen, dass das, was zurzeit auf der Welt passiert, an die Öffentlichkeit gehört. Es darf einfach nicht sein, dass die Börsianer mit unserem Leben spielen. Ja, ich nenne es spielen, denn nichts anderes ist es!!! Das sehen wir doch allein bei den Spekulationen, die da getätigt werden mit den Grundlagen, die der Mensch zum Leben benötigt.

Wie kann es erlaubt sein, Wasser zu privatisieren??? Da kaufen sich die Reichen Wasserquellen, um später, wenn das Wasser knapp wird, ja nicht zu verdursten. Was mit den anderen Menschen geschieht, ist denen doch egal. Oder noch besser: gleich heute noch das Wasser teuer verkaufen.

So ist es auch mit den Grundnahrungsmitteln wie Getreide. Wir brauchen Getreide, doch wenn es für Biogasanlagen oder Biodiesel verwendet wird, sollten wir uns fragen: Was sollen wir dann später essen? Chemie aus dem Labor?

Ein kleines Beispiel

Hurra!!! schrien alle, denn die Banken ziehen sich aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln zurück! Denkste! Stimmt gar nicht. Erstens werden die bestehenden Fonds, die sich mit dem Segment Agrarderivate beschäftigen, bestehen bleiben, Wert: zig Milliarden von Euros. Und wer möchte, kann weiterhin dort sein Geld anlegen, oder viele haben auch einen monatlichen Spardauerauftrag, ebenfalls für diese Fonds. Man möchte ja auch eine Rendite.

Zweitens: Nachdem ich mich bei einer großen Fondgesellschaft erkundigte, warum die Gesellschaft aus dem Segment Spekulation mit Nahrungsmittel aussteigen würde, teilte man mir mit, dass es gar nichts zu spekulieren gibt. Das war letztes Jahr und zwar vor der Hochwasserkatastrophe in Deutschland.

Warum gab es nichts zu spekulieren? Nun, man erwartete Hochwasser in Europa und Dürre in den USA, was beides ja eingetroffen ist. Das wussten auch die großen Spekulanten, wie Goldman Sachs und Co. Sie kauften vorher die Getreidebestände auf und lagerten diese in großen Hallen. Wann verdient man am meisten? Genau: wenn von etwas wenig da ist und es viele Abnehmer gibt. So entsteht auch der Preis einer Ware. Je weniger es von etwas gibt, desto teurer ist es. Das sehen wir an den Luxusgütern.

Also brauchten die jetzigen Eigentümer der Getreidebestände nur abzuwarten, um dann zum richtigen Zeitpunkt damit auf den Markt zu kommen. Aber davon berichtet ja keiner. Es gibt nur diese „Hurra-Meldung“, dass Banken sich zurückziehen würden aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln. Das bringt viele Likes und vor allem auch weitere Spendengelder. Die Organisationen haben ja so toll gekämpft und tatsächlich etwas bewirkt!

Nein! Bewirkt hat bis heute keiner wirklich etwas. Die Occupy-Bewegung gibt es zwar immer noch und ist in den USA bereits zu einer Institution geworden, aber weltweit gesehen muss man letztendlich erkennen, dass alles nur der Hauch einer Hoffnung gewesen ist, dass es zwar einen Ruck durch die Welt gab, aber eben nicht mehr und nicht weniger. Darum: STEHT ENDLICH AUF!!!

Mein Rückzug aus der Occupy-Bewegung

Warum ich mich aus der Occupy-Bewegung zurückzog? Nun, es gab wie immer Chaoten, also „dumme“ Menschen, die glaubten, sie müssten sich in den Vordergrund spielen und die Occupy Germany übernehmen. Außerdem hatte ich mit Vorurteilen zu kämpfen, denn dass vereinzelt Banker endlich darüber aufklären würden, was eigentlich los ist – nun das geht ja gar nicht, erst recht dann nicht, wenn es sich dabei um eine Frau handelt. Also zog ich mich lieber zurück und kümmerte mich fortan nur noch um den Umweltschutz.

Mein Blick auf die große Finanz-Krise

Noch heute habe ich Kontakt zur Occupy Wallstreet. Wie wir schmerzlich erkennen müssen, ist genau das eingetroffen, wovor diese Bewegung gewarnt hatte. Hätten Sie zum Beispiel vor 2008 gedacht, dass Banken pleite gehen können? Oder dass Sie mit Ihren Steuergeldern andere Länder retten müssen?

Nicht einmal wir Banker hätten so etwas für möglich gehalten und wir sind wirklich nah am Geschehen. Als wir hörten, dass Lehman Brothers pleite sind, waren sogar wir überrascht und fragten nach, inwieweit andere Banken betroffen seien. Auch wir bekamen darauf keine richtigen Antworten und erst im Nachhinein wurde uns das ganze Ausmaß bewusst. Außerdem wurde uns erst nachher bewusst, was die jeweiligen Vorstände zuvor bereits gewusst hatten, nämlich, dass Milliarden von Euros verzockt worden waren und dass die Verluste einzelner Banken weitaus höher ausfallen würden, als angeben wurde. All das erfuhren auch wir Banker erst sehr viel später.

All dass, was unsere Vorfahren nach dem zweiten Weltkrieg aufgebaut hatten, wurde in nur wenigen Jahren einfach platt gemacht. Oder anders ausgedrückt: Es gibt ja Gewinner, nämlich die Hedgefonds. Was für uns Banker früher eher eine Welt war, die wir meiden mussten, da verboten, ist mittlerweile legal anerkannt und einige haben sich reich spekuliert. Wie heißt es so schön? Das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Damit die Banken weiterhin mehr Profit erwirtschaften können, fingen sie an, Druck auf ihre Mitarbeiter auszuüben. Wer nicht spurt, der fliegt. Und ehrlich, welche Firma stellt heute noch Banker ein? Der Ruf ist so was von ruiniert, dass man das macht, was erwartet wird, denn schließlich hat man ja noch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wie sagte mir mal ein Mitarbeiter? Er würde nachts nicht mehr schlafen können, da er die Kunden übers Ohr hauen müsse. Nun sagen Sie, er kann es ja einfach sein lassen. Eben nicht! Es gibt in der Bank Vorgaben, beispielsweise Produkte, die der Mitarbeiter verkaufen muss. Die Anzahl und das Volumen ist genau vorgegeben. Macht der Mitarbeiter da nicht mit, ist er weg vom Fenster.

Beispiel Bausparverträge:

Bei wie vielen Anlegern schlummert ein Bausparvertrag in Höhe von 100 000 Euro mit einer Abschlussgebühr von einem Prozent (1%)? Das sind dann 1000 Euro, die ein Berater bekommt, wenn er denn selbständig als Vertreter unterwegs ist. Oftmals werden diese Bausparer gar nicht bauen. Sie sparen also Geld, das sie nur mit einer hohen Kündigungsbebühr, meistens sind es zwei Prozent (2%), ausgezahlt bekommen. Sie haben bei diesem Geschäft verloren – gewonnen haben andere, nämlich die Bausparkasse, der Berater, der den Abschluss tätigte oder die Bank, mit der sie diesen Vertrag abgeschlossen haben.

Aber von den vielen Bausparverträgen spricht ja eh keiner, es wird immer ein anderes Übel in den Vordergrund gestellt.

Krisen als Blickfang

So geschieht es auch zur Zeit. Welche Krisen werden heute in den Vordergrund gestellt? Ukraine und Irak vielleicht? Und zwar so extrem, als gäbe es nichts anderes, über das berichtet werden müsste. Sollte es aber!!!

Wovon uns Krisen ablenken sollen

Unter anderem sollen uns Krisen davon ablenken, dass unsere Wirtschaft weiterhin schwächelt, und das nicht erst durch die Sanktionen mit Russland, sondern immer noch beginnend mit der Finanzkrise. Viele Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz oder nehmen eben das, was sie bekommen können in der Hoffnung, als Zeitarbeiter bald in eine Festanstellung zu kommen. Sobald aber die Gesetze für Zeitarbeiter positiv (für den jeweiligen Arbeitnehmer) geändert werden, wechseln die Konzerne ihr Personal einfach von Zeitarbeitern in Werksarbeiter um.

So einfach ist das und wenn Sie jetzt noch glauben, Sie stehen am Ende auf der Gewinnerseite, muss ich Sie leider enttäuschen. Sie werden vergeblich warten. Glück hat, wer im öffentlichen Dienst arbeitet oder schon lange bei der gleichen Firma ist. So etwas hat in Zukunft eher Seltenheitswert. Kennen Sie das  schöne Lied von Hannes Wader „Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort…„.? Genau das beschreibt die zukünftige Arbeitswelt. Wer baut denn noch ein Eigenheim, wenn man eh‘ nicht weiß, wo man morgen sein wird? Oder wer kann es sich heute noch groß leisten, eine Familie zu gründen? Man weiß doch gar nicht, wie man diese ernähren soll.

Und die, die es sich eventuell leisten könnten, sind so mit ihrer Karriere beschäftigt, bis sie dann irgendwann merken, dass es schon zu spät ist. Merken Sie was?

Warum dieser Beitrag?

Ich habe Ihnen in diesem besonderen Artikel einen kleinen Einblick in die derzeitige Situation geben wollen. Dass ich mal über Krieg und, in 2014 immer noch, etwas zur Finanzkrise schreiben würde, nie gedacht. Aufklärung ja, denn das war es, was ich wollte. Informieren und zwar mit Hintergrundinformationen. Die Medien erklären nicht im Detail, was ist und warum es so ist, wie es ist. In der heutigen Zeit zählen nur noch Schlagzeilen. Die Rechnung dabei ist einfach: Je provokanter, desto höher die Auflage und je höher die Auflage, desto höher die Werbeeinnahmen.

Meine Idee war ja die, dass sich viele Menschen anschließen werden – nicht nur Frauen. Menschen wie ich, die sich Sorgen machen, weil sie bereits Kinder haben oder irgendwann haben wollen. Menschen wie ich, die der nächsten Generation etwas hinterlassen wollen, nämlich: nicht den gleichen Fehler zu machen wie wir. Wir, die „Ex und Hopp“ -Mentalitätsgesellschaft.

Geht etwas kaputt? Macht nichts! Es gibt ja reichlich Neues zu kaufen und das billig, egal, woher es kommt. Dass dafür Rohstoffe benötigt werden, macht nichts, wir haben doch noch genug. Genau: Wir haben noch genug, aber für wie lange?

Die Netzfrauen

Heute vor 527 Tagen startete ich mit den Netzfrauen. Fünfzigtausend (50 000) Likes auf Facebook und etwa 5 Mio. (5 000 000) Besucher auf der Homepage Netzfrauen.org später, frage ich mich, wo sind all die Frauen, die sich schützend, wie in der Natur üblich, vor die Kinder stellen und sagen: „Es reicht!!!„?

Trotz des Erfolgs habe ich es leider nicht geschafft, Frauen zu motivieren, sich den Netzfrauen anzuschließen. Viele sind gekommen, um zu helfen, aber als sie merkten, dass es ist mit Arbeit verbunden sein würde, verließen sie die Idee wieder. Man habe  ja schließlich keine Zeit. Heute sind wir ein kleines Team, bestehend, wer mag es glauben, hauptsächlich aus Männern, also Vätern und Großvätern, die etwas bewegen wollen.

Frauen, die schreiben oder die ihre Kreativität zeigen wollen, findet man nur selten. Dass die Themen der Netzfrauen inzwischen sogar weltweit so großen Anklang finden, damit habe ich nicht gerechnet. Wir waren Laien, die etwas bewegen wollten. Man braucht also nicht ein Profi zu sein, sondern einfach nur den ersten Schritt wagen.

Es gibt so viel zu tun und das schaffen wir nur gemeinsam!

Denn was eine nicht schafft, schaffen viele, für meine Kinder und meine Enkelkinder. Ich möchte nicht später sagen müssen, ich habe alles gewusst, aber ich hatte keine Zeit, warum auch immer. Nein, ich habe hier eine Plattform geschaffen, auf der sich jeder einbringen kann.

Es war die beste Idee, die ich je hatte. Und wer weiß, vielleicht gründe ich gerade eine Organisation mit dem Namen „Netzfrauen“, denn eine neue Organisation kann nicht schaden. Millionen von Spendengeldern hat bei so mancher Organisation den Charakter verdorben, und sie haben vergessen, dass es vor Ihnen Gründer und Gründerinnen gab, die einst die Welt retten wollten, nämlich für die nachfolgenden Generationen so wie wir, und darum jetzt erst recht.

Vielen lieben Dank, dass ihr meine Idee zu dem gemacht habt, was sie jetzt ist. Wir sind da und bewirken sogar etwas. Noch sind es zwar kleine Schritte, aber fängt nicht alles irgendwann klein an?

Vielen Dank an das Team Netzfrauen! Wir haben einen Grund zum Feiern.

In diesem Sinne,

Ihre Netzfrau Doro Schreier

Sie möchten mich einmal sehen? Dann schauen Sie sich dieses Video an:

http://www.worldbit.de/WebTV/2014_04_03_netzfrauen/

Netzfrauen.org ist wieder da – und jetzt erst recht!

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