Houston – wir haben ein Problem – Umweltverschmutzung – Tödliche Krebserkrankungen

houston_umweltverschmutzungTödliche Krebserkrankungen in Houston werfen Fragen auf – Umweltverschmutzung durch eine verlassene Chemiefabrik

Anwohner im Südosten Houstons beschuldigen die Stadtverwaltung des „Umweltrassismus“. Die Stadtverwaltung aber weigert sich, das verlassene Areal einer ehemaligen Chemiefabrik säubern zu lassen. Einige Anwohner beklagen, es beeinträchtige ihre Gesundheit nachhaltig.

Entschädigungen in Millionenhöhe

Custom Environmental Services (CES) erklärte 2010 seine Insolvenz und schloss seine Pforten, nachdem die Firma Sicherheitsbestimmungen missachtet hatte und gezwungen worden war, den Anwohnern Entschädigungen in Millionenhöhe zu zahlen. Die Firma war auf Notfallschutz, Beseitigung von Umweltgiften und industrielle Absaugungen spezialisiert, um „unsere Umwelt sauber, gesund und sicher zu erhalten“. Laut ihrer Webseite hat CES eine „nachverfolgbare Erfolgsgeschichte und Reputation für Umweltsanierungs-Projekte und Notfallschutz-Situationen“; und dennoch hinterließ die Firma ein über 32 Hektar großes marodes Fabrikgelände, das nun die Umwelt verschmutzt.

Während ihrer Tätigkeit säuberte CES Öltanks für Raffinerien und Chemieanlagen entlang des Houston Ship Channel. Außerdem bereitete die Firma Öl- und Verpackungsmüll zur Entsorgung auf.

Verseuchtes Wasser überschwemmte Straßen und Gärten

Nach einem Bericht des Houston Chronicle schwemmte ein heftiger Wolkenbruch vor einigen Wochen auf dem Gelände lagerndes mit Chemikalien verseuchtes Wasser auf die umliegenden Straßen und in die Gärten der Anwohner.

„Dieses Brackwasser hat in meiner Straße einen braunen Fleck hinterlassen“ sagt Roselyn Johnson. „Das Wasser roch fürchterlich“. Seit Jahren schon schwimmt eine Pfütze goldfarben-gelbschimmernder Schlacke inmitten eines mit Algen bedeckten Teiches, der einen stechenden chemikalischen Geruch verströmt, und der nur durch Gras und einen Maschendrahtzaun von einer Grundschule abgetrennt wird.

Atembeschwerden, Nasenbluten, Kopfschmerzen, Krebsfälle

Netzfrauen UmweltverschmutzungDutzende Anwohner der South Park-Siedlung, die in der Nähe der ehemaligen Chemieanlage leben, organisierten zu Beginn des Monats mit Unterstützung des „Texas Organizing Project“ Protestkundgebungen. Atembeschwerden, Nasenbluten, Kopfschmerzen und möglicherweise in Verbindung stehende Krebsfälle waren unter den Beschwerden der Demonstranten.

Sie trugen chirurgischen Mundschutz und Banner mit den Aufschriften: „Wir haben Familien und Kinder, ladet nicht euren Müll auf uns ab!“ und „Macht es jetzt sauber!“.

Eltern erklärten, dass sie Bedenken hätten, ihre Kinder draußen spielen zu lassen, aus Sorge, dass sie mit den giftigen Abfällen auf den Straßen in Berührung kommen könnten.

„Etwas Derartiges würde in den wohlhabenden Gegenden wie River Oaks nicht passieren“, sagt Mary Moreno, eine Sprecherin des „Texas Organizing Project“, das den Anliegen der Menschen aus Vierteln mit geringen Einkommen Gehör verschaffen will.

 „Dies ist ein klassischer Fall von Umweltrassismus“

Die Firma, die einst 8 Millionen Dollar im Jahr scheffelte, ist nun unter die Aufsicht eines Insolvenzverwalters gestellt, der versprochen hat, zur Sprache zu bringen, ob dort noch „Kontaminationsstoffe herumliegen“, berichtet der Chronicle.

„Sie versprachen auch, dass sie dort alles säubern würden. Aber ich rieche es noch immer die ganze Zeit“, sagt Ray Whitmire, dessen Grundstück an das Fabrikgelände grenzt. Whitmire fragt sich, ob das chemikalienhaltige Sickerwasser die Krebserkrankungen verursacht haben könnte, an denen innerhalb der letzten Jahre mehrere seiner Nachbarn verstorben sind. Whitmore bekam vor etwa zweieinhalb Jahren 5000 Dollar Entschädigung, nachdem er sich einer Sammelklage gegen die Chemiefabrik angeschlossen hatte.

„Ich finde, wir dürfen nicht gezwungen werden, dieses Zeug einzuatmen.“, sagt Bobby Wyatt, der ebenfalls in der Nähe des Geländes lebt. „Es riecht so fürchterlich, es macht mich krank.“, sagt Edgar Thomas, 34, der beklagt, dass er täglich bis zu zehn Kopfschmerzattacken erleidet.

Der Geschäftsführer bekannte sich schuldig, Arbeitsschutzbestimmungen verletzt zu haben!

Berichten zufolge bekam CES in den zehn Jahren ihrer Tätigkeit über 200 Beschwerden. Der Geschäftsführer bekannte sich sogar schuldig, Arbeitsschutzbestimmungen verletzt zu haben, nachdem 2013 ein Mitarbeiter der Schwesterfirma Port Arthur Environmental Services ums Leben gekommen war. „Er wurde beschuldigt, chemische Stoffe falsch gekennzeichnet und auf illegale Weise dorthin transportiert zu haben und wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr sowie einer Geldstrafe verurteilt“, berichtete der Chronicle.

„Ich finde, wir dürfen nicht gezwungen werden, dieses Zeug einzuatmen“ sagt Bobby Wyatt, der ebenfalls in der Nähe des Geländes lebt. „Es riecht so fürchterlich, es macht mich krank“ sagt Edgar Thomas, 34, der beklagt, dass er täglich bis zu zehn Kopfschmerzattacken erleidet.

Terry Clawson, ein Sprecher der Texas Commission on Environmental Quality (TCEQ), der nationalen Umweltbehörde, die für eine sichere Abfallentsorgung einsteht, sagte: „man arbeite mit dem Insolvenzverwalter und mit der Environmental Protection Agency (EPA) zusammen, um die Anlage zu stabilisieren“.

Original: Cancer deaths in poor Houston neighborhood raises questions about pollution from abandoned chemical facility

Wir haben diesen Beitrag für Sie übersetzt, um zu zeigen, dass Konzerne, die eine Umweltverschmutzung hinterlassen, Insolvenz anmelden. So auch in Deutschland, dazu folgender Beitrag. Etzel: SCHWARZ UND TÖDLICH! – Ölkatastrophe vor der Nordsee – Ölverschmierte Vögel entdeckt – Betreiber insolvent

Netzfrau Katja Seel

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