Heftige Erdbeben sorgen für ein unruhiges Wochenende.
Update: Nachdem zahlreiche Erdbeben am Wochenende Nordkalifornien und das Zentrum von Chile in Panik versetzt hatten, erschütterte ein schweres Erdbeben den Süden Perus.
Es erreichte eine Stärke von 7,0 , teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Das Beben ereignete sich gut 40 Kilometer nordöstlich der Stadt Tambo und in einer Tiefe von knapp 59 Kilometern. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen nicht vor.
Das Beben war in der rund 480 Kilometer entfernten Hauptstadt Lima zu spüren.
Wie wir bereits gestern berichteten, erschütterte ein schweres Erdbeben San Francisco. Dutzende Menschen wurden verletzt und zahlreiche Gebäude zerstört. Der Gouverneur des Bundesstaates rief den Notstand aus.
Der Electric Service PG & E teilte mit, dass zurzeit 20 Erdbeben für einen Stromausfall bei etwa 70 000 Kunden gesorgt haben. Das Unternehmen konnte bereits für rund 53 000 Kunden die Versorgung wieder herstellen. Bei einem Erdbeben dieser Stärke kann es zu Gasexplosionen kommen. Das Unternehmen stellte einzelne Leckagen fest..Ein Nottelefon wurde eingerichtet und Patrouillen suchen nach weiteren Gaslecks.
In Chile schilderte unsere Netzfrau Birgit die Situation so: „Bei mir zu Hause haben sich Schubladen geöffnet und einige Möbel verschoben. Ich habe keine Panik, bin aber diesmal schnell nach draußen in den Regen gelaufen. (Erdbeben und Regen = sehr ungewöhnlich ). Es hat etwas gedauert, bis ich mich mit meinen Söhnen in Verbindung setzen konnte. Stromausfall in einigen Kommunen und ein paar Erdrutsche. Wir haben in Kleidung geschlafen, mit der Notfalltasche griffbereit neben dem Bett. Vorgestern gab es ein Erdbeben der Stärke 5,7 im Norden, dort wird auch ein Big One erwartet.“ Birgit wird uns weiterhin informieren. Unsere Netzfrau Elke aus Peru ist von dem Erdbeben in Peru nicht betroffen. Sie wird uns weiterhin über die dortige Situation informieren. Hier eine Übersicht aller Erdbeben aus diesem Jahr. http://www.igp.gob.pe/bdsismos/ultimosSismosSentidos.php
An diesem Wochenende suchten starke Erdbeben gleich mehrere Weltregionen heim. Stark bebte es in San Francisco, Chile und Island, aber auch in der Nähe von Fukushima zitterte die Erde.
Ein heftiges Erdbeben erschütterte das Zentrum von Chile und versetzte zahlreiche Menschen in Panik. Das Beben erreichte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,4. Berichte über Verletzte oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Auch eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgesprochen. In Chile waren 100 000 Haushalteohne Strom.
Ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,0 riss auch die Menschen nördlich der kalifornischen Metropole San Francisco aus dem Schlaf. Wie die US-Erdbebenwarte berichtete, lag das Zentrum des Bebens sechs Kilometer südwestlich des Weingebietes Napa, etwa 75 Kilometer von San Francisco und mehr als 80 Kilometer von Sacramento entfernt.
Ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,3 hatte am 18.August den Westen des Iran an der Grenze zum Irak erschüttert. Das Staatsfernsehen meldete Dutzende Verletzte und schwere Schäden.
Jetzt gab es ein erneutes Erdbeben an der gleichen Stelle mit der Stärke 5,3.
Das Iranische Hochland bildet sich aus einer tektonischen Platte (Iranische Platte), als Teil der Eurasischen Platte, eingekeilt zwischen der Arabischen und der Indischen Platte.
Auch in der Nähe von Fukushima zitterte die Erde mit einer Stärke von 4,7. In Japan treffen gleich vier Platten aufeinander: die Pazifische, Eurasische, Philippinische und Nordamerikanische Platte. Das Beben im März 2011 (fast 19 000 Menschen kamen ums Leben) wurde vor allem von der Konfrontation zweier Platten ausgelöst: Die Pazifische Platte schiebt sich unter die Eurasische, dadurch wird diese gewölbt und gestaucht. [Siehe: Breaking News – Das Rätsel um die Ursache des Tsunamis vor Fukushima konnte gelöst werden! und In Fukushima droht die nächste Katastrophe].
Erläuterung: Tektonische Platten
Die Erdkruste ist permanent in Bewegung. Mit der Geschwindigkeit, mit der Fingernägel wachsen, entfernen sich Kontinente wie Afrika und Südamerika voneinander. Wie Eisschollen auf dem Meer „schwimmen“ die Platten der Erdkruste auf den flüssigeren Schichten des Erdinneren – ganz vereinfacht gesagt.
An anderen Stellen treffen Erdmassen aufeinander, schieben über Jahrtausende alte Gebirge in die Höhe und üben enormen Druck aufeinander aus. Wenn sie sich ineinander „verhaken“, baut sich Spannung auf. Wenn die sich dann ruckartig entlädt, bebt die Erde. [Siehe: Weltkarte]
Die tektonischen Platten schwimmen auf dem flüssigen Erdmantel. Das Beben wurde dadurch ausgelöst, dass sich die Pazifische Platte unter die Asiatische schiebt. So entstand einst Japan. Die Inselgruppe wurde „aufgefaltet“.
In Japan treffen gleich vier Platten aufeinander: die Pazifische, Eurasische, Philippinische und Nordamerikanische Platte. Das Beben im März 2011 (Fast 19 000 Menschen kamen ums Leben) wurde vor allem von der Konfrontation zweier Platten ausgelöst: Die Pazifische Platte schiebt sich unter die Eurasische, dadurch wird diese gewölbt und gestaucht. Regionen, in denen eine Platte unter eine andere abtaucht, nennt man Subduktionszonen:
Dort sind Vulkane und Erdbeben. Der Pazifik ist an seinen Rändern gar nicht still: An ihnen verlaufen fast durchgehend Plattengrenzen, dort liegt daher auch ein Gutteil der Vulkane der Erde. So spricht man vom Pazifischen Feuerring, vom „Ring of Fire“. Kalifornien etwa liegt darauf und viele Inselbögen, etwa die Aleuten, Neuguinea und die Neuen Hebriden. Die meisten dieser Inseln entstanden aus der Bewegung der Platten, sie wurden „aufgefaltet“ so wie Japan.
Wenn ein starkes Beben (mindestens Stärke 7 nach Richter) eine vertikale Verschiebung des Meeresbodens verursacht, gerät die Wassersäule darüber in jähe Bewegung, die Energie pflanzt sich horizontal in Wellenform fort. Im flachen Wasser vor Küsten bäumt sich das Wasser auf: Ein Tsunami entsteht.
Auch in den USA geht die Angst vor einem großen Erdbeben um, „The Big One”. In Kalifornien liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99,7 Prozent. Menschen, Häuser und Schnellstraßen sind in Gefahr – und zahlreiche Atomkraftwerke, die dicht an tektonischen Spalten stehen.
Das kalifornische Atomkraftwerk San Onofre steht zwischen dem Freeway I-5 und dem Strand. Vor 45 Jahren nördlich von San Diego erbaut, ist die Anlage eines der ältesten und größten AKW in den USA.
Damit Sie die Nähe zum Highway sehen können, hier ein Foto bei der Recherche vor Ort. Man stelle sich nun ein Erdbeben vor oder eine andere Katastrophe.
Geologen verweisen immer wieder auf den ominösen Zusammenhang hin, so wie bei den folgenden Mega-Beben im Pazifikraum: Japan (11. März 2011) Neuseeland (22. Februar2011), Chile (27. Februar 2010): Alle ereigneten sich in der selben Gruppe geologischer Falzungen, die den Pazifik umranden – der „Ring of Fire”. Drei Seiten dieses Rings bebten unlängst. Die vierte Seite ist Kaliforniens San-Andreas-Spalte.
Diese Verwerfung läuft parallel zur US-Westküste und trennt die Pazifische von der Nordamerikanischen Platte, die hier aneinander vorbeischrammen. Der Druck wächst täglich.
Etliche US-Reaktoren stehen auf oder an seismischen Verwerfungen, nicht nur San Onofre in Kalifornien. Weiter nördlich an der Küste Kaliforniens befindet sich zum Beispiel das in den siebziger Jahren erbaute AKW El Diablo Canyon – fünf Kilometer von einer Spalte entfernt, die erst 1927 ein Beben der Stärke 7.1 verursacht hatte.
Nun traf es San Francisco an diesem Wochenende mit einer Stärke von 6.
Das Epizentrum lag ca. 6 km von American Canyon (Kalifornien), ca. 9 km von Napa (Kalifornien), ca. 13 km von Vallejo (Kalifornien), ca. 14 km von Sonoma (Kalifornien), ca. 49 km von San Francisco (Kalifornien) und ca. 82 km von Sacramento (Kalifornien) entfernt. Bis nach Los Angeles waren es ca. 589 km.
Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,0 und ereignete sich bei einer Bebentiefe von ca. 10,8 km.
Im Umkreis von zirka 100 km zum Epizentrum leben ca. 7 688 843 Menschen.
Anwohner der Region haben das Erdbeben deutlich gespürt. Viele wurden davon um 03:20 Uhr Ortszeit geweckt und beschrieben es mit rollenden Bewegungen. Augenzeugen berichten, dass das Wasser in Swimmingpools Wellen generierte.
Laut Berichten liegen keine Informationen über schwere Verletzungen vor. Sehr wohl kam es zu Stromausfällen. In der Innenstadt von Napa wird nun von erheblichen Schäden berichtet. Mindestens zwei Häuser in Napa gerieten in Brand. Teils brachen Wasserleitungen. Viele Schornsteine fielen von den Häusern und die Backsteine lagen auf den Straßen verstreut. Mehr Informationen zu dem Thema Erdbeben erhalten Sie hier: http://www.seismoblog.de/ticker/.
Fukushima ist überall dort, wo Atomkraftwerke stehen – Es regnete noch nicht, als die Arche gebaut wurde.
Wie viele Katastrophen werden uns noch ereilen, bis die Menschen es verstanden haben, dass Atomkraftwerke in Erdbebengebieten nichts zu suchen haben?
Stoppt Atomkraftwerke und wartet nicht erst, bis ein weiterer Gau oder The Big One eintritt.
Netzfrau Doro Schreier
Erdbebenschwarm am Bardabunga – Alarmstufe Rot wurde vor einigen Stunden ausgerufen
Mehrere Erdbeben ereigneten sich seit dem 21. August am isländischen Vulkan Bardabunga, lt. der isländischen RUV (Icelandic National Broadcasting Service). Eines erreichte mittlerweile die Stärke 5,3. Die seismischen Aktivitäten dauern weiter an. In den zurückliegenden 48 Stunden wurden über 2.000 sogenannter Schwarmbeben registriert. Allein in der letzten Stunde wurden 80 Beben verzeichnet.
Warnstufe Rot wurde vor wenigen Stunden ausgerufen
Die weiter zunehmende Erdbebenaktivität deutet auf stärkere Magmabewegungen unter dem Gebiet hin und ist ein Zeichen für wachsenden Druck. Deshalb ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, wann sich das Magma seinen Weg nach oben sucht. Die Erdbebenstärke von 5 gilt hier als kritischer Wert.
Mittlerweile wurde Warnstufe Rot ausgegeben. Das bedeutet, es gilt ein Flugverbot für Bardarbunga und Umgebung! Laut unterschiedlicher Quellen wurden 70 bis 300 Touristen aus dem beliebten Wandergebiet evakuiert. Es wird befürchtet, dass der Vulkan ausbricht – was unter anderem zu einer gewaltigen Schneeschmelze mit anschließenden Überschwemmungen führen könnte.
Flugverkehr in Europa könnte betroffen werden
Experten des meteorologischen Wetterdienstes Islands warnen ebenfalls davor, dass bei einem Ausbruch Asche in die Atmosphäre geschleudert würde, die den europäischen Flugverkehr enorm behindern könnte. Das erinnert an den Ausbruch des isländischen Eyjafjallajökull, der vor 4 Jahren den Flugverkehr in Europa lahm legte (über 100.000 Flüge sollen betroffen gewesen sein).
Live Cam
Über eine Live Cam können die Aktivitäten am Vulkan beobachtet werden.
Und hier ist ein Video von youtube.
Island und seine 31aktiven Vulkane
Als aktive Vulkane gelten alle Vulkane, die in den letzten 10.000 Jahren aktiv waren. Island besitzt dem nach 31 aktive Vulkane und erlebt durchschnittlich alle 5 Jahre einen Ausbruch.
Woran aber liegt es, dass gerade Island so einen aktiven Vulkanismus hat? Island liegt geologisch auf dem sogenannten mittelatlantischen Rücken, wo die Nordamerikanische und die Eurasische tektonischen Platten aneinander stoßen. Die Grenze der beiden Platten läuft quer über die ganze Insel. Die beiden Platten entfernen sich jedes Jahr ca. 2 cm voneinander, durch ständigen Nachschub an geschmolzenem Gestein bricht die Insel nicht auseinander, im Gegenteil – sie gewinnt jedes Jahr „Land“ hinzu.
Netzfrau Ingrid Mengeringhaus
Quelle: http://icelandreview.com/de/news/2014/08/21/beben-der-staerke-4-im-bardarbunga
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