Patent auf Polioviren – Polioviren (Kinderlähmung) ins Abwasser gelangt

Netzfrauen PolivirusDer Pharma-Konzern GSK, der erst kürzlich die Impfstoff-Abteilung von Novartis übernommen hatte, entsorgte in Belgien versehentlich mit Polioviren belastetes Wasser in eine Kläranlage.

Dutzende Liter mit Polioviren verseuchter Flüssigkeit gerieten in Belgien in eine Kläranlage.

Von dort gelangte die Lösung mit den Kinderlähmung-auslösenden Erregern in einen Fluss. Der Vorfall geschah bereits am Dienstag südlich der Hauptstadt Brüssel, wurde aber erst am Samstag bekannt. Grund war ein Fehler beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK), wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete.

GSK hat zwei Impfstoffe im Sortiment, die vor Polio schützen: Boostrix und Infanrix. Erst Anfang des Jahres hatten Produktionsprobleme in dem Werk für Schlagzeilen gesorgt: Ende 2013 waren bei Kontrollen die internen Qualitätskriterien nicht erreicht worden.

Die Produktion des Kombinationsimpfstoffes gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen sowie des Varizellen-Einzelimpfstoffes war daraufhin gestoppt und der Fehler gesucht worden. In der Folge war es bis März zu Lieferproblemen bei Varilrix gekommen. Die AOK hatte ihren Rabattvertrag gekündigt. Quelle: apotheke-adhoc.de

Polioviren

Polioviren sind kleine, sphärische, unbehüllte RNA-Viren, die dem Genus Enterovirus und der Familie der Picornaviridae zugehörig sind. Basierend auf serologischer Typisierung werden drei Typen von Polioviren unterschieden (Typ 1, 2, 3). Polioviren sind wie alle anderen Enteroviren als Voraussetzung für die Magen-Darm-Passage bei niedrigem pH-Wert (pH < 3) stabil und gegen eine Vielzahl proteolytischer Enzyme resistent. Wegen der fehlenden Lipidhülle ist das Virus resistent gegen lipidlösliche Mittel (Äther, Chloroform, Detergenzien).

Vorkommen

Polioviren waren weltweit verbreitet; Vor Einführung der oralen Impfung war die Verbreitung auch in Mitteleuropa so ausgeprägt, dass der Kontakt mit dem Erreger meist schon im Kindesalter erfolgte („Kinderlähmung“).

Dauer der Ansteckungsfähigkeit

Eine Ansteckungsfähigkeit besteht, solange das Virus ausgeschieden wird. Das Poliovirus ist in Rachensekreten frühestens 36 Stunden nach einer Infektion nachweisbar und kann dort bis zu einer Woche persistieren. Die Virusausscheidung im Stuhl beginnt nach 72 Stunden und kann mehrere Wochen (1–6) dauern. In sehr wenigen Einzelfällen, z. B. bei Immuninkompetenten, kann die Virusausscheidung auch Monate und Jahre dauern. Säuglinge seropositiver Mütter sind wegen des Vorhandenseins diaplazentar übertragbarer IgG-Antikörper in den ersten Lebensmonaten gegen eine Infektion geschützt. Quelle: Robert Koch Institut

Pharmakonzerne befinden sich derzeit auf einer Fusions- und Übernahmewelle

Der Novartis-Konzern gibt seine milliardenschwere Tiermedizin-Sparte an Ely Lilly (USA) ab und die Impfstoff-Abteilung an GlaxoSmithKline (Großbritannien).

GlaxoSmithKline plc (Umsatz: 33,0 Mrd. €)

Der in London ansässige Pharmakonzern GalaxoSmithKline verkaufte zuletzt das Geschäft mit Krebsmedikamenten für 16 Mrd. US-$ (ca. 12 Mrd. €) an den Konkurrenten Novartis. GalaxoSmithKline ist sehr stark im Forschungsbereich engagiert. Jeder sechste Mitarbeiter arbeitet in diesem Bereich, wobei die Londoner täglich rund 13 Mio. € für Forschung und Entwicklung ausgeben.

Das Unternehmen hat weitere Produktionsstätten in Europa sowie in Nordamerika und Asien. Außer Arzneimitteln und Impfstoffen werden auch Gesundheitsprodukte und Hygieneartikel hergestellt. Am 22. April 2014 verkündete der Konzern einen Großumbau per Tauschgeschäft: Für insgesamt 16 Milliarden US-Dollar übernahm Novartis die Krebsmedikamente des Konzerns, der im Gegenzug 7,1 Milliarden Dollar plus Umsatzbeteiligung für die Novartis-Impfstoffe zahlte. Sein OTC-Arzneimittel-Geschäft führte nun zu einer Zusammenarbeit mit Novartis.

2009 gründete GlaxoSmithKline mit Pfizer ein Joint-Venture für HIV-Medizin. Somit bündelten die beiden Unternehmen Forschung. Sie sehen, auch hier arbeiten alle zusammen. Mehr Informationen:Die Top 10 der Pharmakonzerne – Das große Fressen

GlaxoSmithKline behauptet zwar, dass das Risiko für die Bevölkerung sehr gering sei, denn es seien praktisch alle Menschen in Belgien gegen Kinderlähmung geimpft. Aber Wissenschaftler fanden eine Mutante des Polio-Virus, die den Impfschutz gegen Kinderlähmung teilweise unterlaufen konnte. Die Virologen betrachten den neuen Erreger als Warnsignal. 

Im Schatten der Ebola-Epidemie bricht sich eine andere, hierzulande längst besiegt geglaubte Krankheit erneut Bahn: die Kinderlähmung. Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO konnte die Zahl der Infektionen seit 1988 zwar um 99 Prozent verringert werden. Dieser Erfolg, der den weltweiten Impfkampagnen zu verdanken ist, erhält indes mittlerweile Risse. Einerseits wird die Immunisierung in einigen Ländern – darunter Pakistan, Afghanistan und Nigeria – zunehmend vernachlässigt. Andererseits scheinen die gängigen Impfstoffe nicht immer gleichermaßen zu wirken. Hierfür sprechen zumindest die Erkenntnisse einer internationalen Gruppe von Forschern um die Virologen Jan Felix Drexler und Christian Drosten von der Universität in Bonn .

Die Wissenschafter untersuchten, weshalb die Republik Kongo im Jahr 2010 von einem so schweren Polio-Ausbruch heimgesucht worden war. Damals hatte knapp die Hälfte der 445 Infizierten, die nachweislich an Kinderlähmung erkrankt waren, diese nicht überlebt. Die naheliegende Vermutung, die Betroffenen seien nicht geimpft gewesen, schien aber nur teilweise zuzutreffen. Laut den Ergebnissen einer Umfrage hatten 72 Prozent der Erkrankten mindestens eine und 49 Prozent von ihnen sogar drei Impfdosen erhalten – genügend, um dem gängigen Polio-Virus die Stirn zu bieten.Quelle

Patent auf die Herstellung von Polioviren mit hohen Titern zur Impfstoffherstellung

Polio sei sehr viel ansteckender als Ebola. Das Patent besitzt Crucell. Dieser wird vom Großkonzern Johnson & Johnson kontrolliert. Johnson & Johnson beendeten das Übernahmeangebot für Crucell NV (Crucell) am 22. Februar 2011. Seitdem arbeitet Crucell als Zentrum für Impfstoffe im Pharma-Konzern Johnson & Johnson. Partner von Crucel sind Novartis, Sanofi Pasteur und Wyeth. Das ergaben die Informationen auf der Webseite des Bioparmakonzerns Crucell.

Netzfrau Doro Schreier

Das könnte Sie auch interessieren:

EBOLA-Panik: ein lukratives Geschäft? – Point de vue: Ebola: le mensonge généralisé

Impfstoffe aus Frankensteins Küche

Impfstoff-Versorgung: Bill & Melinda-Gates-Stiftung und Pharmagigant Novartis zusammen mit Brasilien

Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.