Zucker gehört zu den wenigen Lebensmitteln, die kein Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung haben – aber wieso eigentlich nicht?
Zucker wird zur Konservierung benutzt. Jeder, der schon einmal Marmelade gekocht hat, weiß, wie viel Zucker dafür gebraucht wird, egal, ob Rohrzucker oder weißer Zucker. Und warum schimmelt die dann höchst selten?
Warum wird Zucker nicht schlecht?
Wenn Lebensmittel verderben, geschieht das durch bestimmte Bakterien oder Pilze, die überall vorkommen können. Die Lebensmittel sind in der Regel nie völlig steril. Unser Körper kommt mit einer gewissen Menge an Mikroorganismen auch gut zurecht. Problematisch wird es, wenn sich diese übermäßig vermehren – die Lebensmittel verderben. Diese Mikroorganismen brauchen aber immer bestimmte Bedingungen, damit sie optimal wachsen können wie zum Beispiel die Temperatur oder die Feuchtigkeit. Fehlt das Wasser, können sich Bakterien und Pilze nicht vermehren.
Hier kommt nun der Zucker ins Spiel, denn Zucker ist hygroskopisch, das heißt, er kann Wasser sehr stark binden und erzeugt einen hohen osmotischen Druck. Dadurch entzieht er jedem Bakterium oder auch jedem Schimmelpilz, der mit ihm in Berührung kommt, sofort das Wasser. Diese sterben ab und der Zucker selbst und die mit Zucker konservierten Lebensmittel bleiben haltbar – so auch die Marmelade [Siehe auch: Holunder – ein Schatz der Natur]
Diese Konservierungsmethoden gab es schon lange vor der Entwicklung von Konservierungsstoffen, Lebensmittel wurden durch Zucker, Salz oder auch durch Trocknung haltbar gemacht.
Zucker – bald wieder Luxus?
Früher war Zucker ein Luxusgut. Er war sehr teuer und wurde sehr sparsam als Gewürz benutzt. Heute ist beinahe überall Zucker drin – oft mehr, als wir alle glauben…
Auch wenn wir jetzt noch überaus verschwenderisch damit umgehen, könnte es doch bald wieder so sein, dass nur noch die Reichen sich Zucker leisten können. Denn gerade wegen seiner langen Lagerfähigkeit ist er ein beliebtes.Handelsgut. Er zählt zu den wichtigsten Welthandelsprodukten und unterliegt einer ausgeprägten Rohstoffspekulation, da die Vorratsmengen von Jahr zu Jahr schwanken. Investmentbanker, Hedgefonds und andere Spekulanten tun nichts anderes, als die Preise irgend eines Gutes oder den Preis eines Abkömmlings dieses Gutes, also eines Derivates, so schnell nach oben zu treiben, dass alle Dummköpfe dieser Welt sehr bald überzeugt sind, dass man mit solchen Papieren Geld verdienen kann. Wenn dann die Dummköpfe in die Märkte einsteigen, steigen die smarten Investmentbanker und Hedgefondsmanager aus.
Das Dumme ist aber, dass die Spekulationen mit Derivaten auf Zucker ganz eindeutig sehr großen Einfluss auf den Preis für Zucker haben. [Siehe auch: Zuckerrohr, das Gold der Zukunft? Beendet die Rohstoffspekulation!]
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Aber bekanntlich ist ja nicht alles Gold, was glänzt. Das ist auch beim Zucker nicht anders. Die Gesundheitsgefahren unseres Zuckerkonsums – von Karies über Fettleibigkeit bis hin zu Diabetes – sind hinreichend bekannt. So würde es sicher Sinn machen, diese – aus Rücksicht auf unsere Gesundheit und in weiser Voraussicht auf kommende Zuckerhöchstpreise – zu reduzieren.
Netzfrau Jutta Klatt
Netzfrau Andrea Wlazik
Weitere Informationen:
Kalifornien: Warnhinweise auf zuckerhaltigen Getränken über mögliche Gesundheitsgefahren
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