Alternativer Nobelpreis für Edward Snowden und pakistanische Anwältin für Frauenrechte

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„Mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt“, so die Stiftung in Stockholm.

Der frühere NSA-Mitarbeiter Snowden bekommt die undotierte Ehren-Auszeichnung, «weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat», so die Stiftung Right-Livelihood-Award. Die Überwachung habe «grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt». [Mehr Informationen: Snowden bleibt in Russland – Kritik an Bundesregierung]

Auch Guardian-Chefredaktor Alan Rusbridger wird geehrt. Die britische Zeitung hatte die Überwachungspraktiken enthüllt. Er wird für den Aufbau einer Medienorganisation ausgezeichnet, «die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat».

Die übrigen mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotierten Preise gehen an die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Asma Jahangir, die Hongkong-chinesische NGO „Asian Human Rights Commission” (AHRC) und deren politischen Koordinator, den srilankischen Juristen und Schriftsteller Basil Fernando, sowie an den US-Amerikanischen Umweltaktivisten Bill McKibben.

Die pakistanische Anwältin Asma Jahangir

Als Begründung für die Wahl von Jahangir sagte die Jury, die Anwältin verteidige die Menschenrechte in Pakistan und darüber hinaus, sie schütze und stärke sie „oft in sehr schwierigen und komplexen Situationen und unter großem persönlichen Risiko“.

Gemeinsam mit ihrer Schwester gründete Asma Jahangir 1980 Pakistans erste Anwaltskanzlei für Frauenrechte

Asma Jahangir ist die führende Menschenrechtsanwältin Pakistans: für Frauen, Kinder, religiöse Minderheiten und die Armen – seit drei Jahrzehnten hat sie unglaublichen Mut bei der Verteidigung der Schwächsten in Pakistan gezeigt. Nachdem 1986 das erste juristische Hilfe-Zentrum in Pakistan gegründet wurde, hat Jahangir mutig sehr komplizierte Fälle übernommen und gewonnen. Für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Gesetze, die Frauen diskriminieren, wurde Jahangir bedroht, in der Öffentlichkeit angegriffen und unter Hausarrest gestellt. Sie schrieb Geschichte, als sie als erste weibliche Präsidentin des Obersten Gerichtshofs Bar Association of Pakistan im Jahr 2010 gewählt wurde. [Mehr Informationen zu Pakistan: Pakistan: Kinder auf dem Müll entsorgt]
 

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Der Right Livelihood Award – auch bekannt als „Alternativer Nobelpreis“ – ehrt Menschen und Initiativen, die Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen. Diese Menschen sollten die eigentlichen Stars unserer Zeit sein, doch stattdessen wird ihre Arbeit oft bekämpft, belächelt oder ignoriert. Der Right Livelihood Award unterstützt seine Preisträger und macht sie weltweit bekannt – damit wir nicht mit Problemen leben, die wir lösen können.

Alternativer Nobelpreis

Der Right Livelihood Award wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Publizisten, Philatelisten und späteren Europa-Abgeordneten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Heute ist er besser bekannt als „Alternativer Nobelpreis“. Über die Vergabe entscheidet eine internationale Jury.

Seit 1985 findet die Verleihung jedes Jahr im Dezember im schwedischen Reichstag statt. Der Preis wird meist an vier Preisträger vergeben, einer der Preise ist oft ein undotierter Ehrenpreis. Für die anderen Preisträger beträgt das Preisgeld jeweils 500 000 SEK (Stand 2013). Das Geld dient der Unterstützung der Arbeit der Preisträger und ist nicht für den persönlichen Gebrauch bestimmt.

Mindestens genauso wichtig wie die finanzielle Unterstützung ist die Aufmerksamkeit, die der Preis bringt. Für bedrohte Preisträger bedeutet diese einen wichtigen Schutz. Und sie dient dazu, das Wissen und die praktischen Lösungsansätze der Preisträger international zu verbreiten.

Die Preisträger – Alternativer Nobelpreis

Die Preisträger setzen sich für Menschenrechte, Frieden, Konfliktlösung, die Rechte von Minderheiten, kulturelle und spirituelle Erneuerung, den Schutz der Umwelt und den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen ein. Weitere Themen der Arbeit der Preisträger sind Globalisierung, Landwirtschaft, Kinder, Bildung, Ernährung, alternative Technologien und neue Wirtschaftsmodelle. [Mehr Informationen finden Sie hier: Projekte der Hoffnung – der „Alternative Nobelpreis“]

RLA 2014 Laureates Announced

Today the Right Livelihood Award Foundation announced the 2014 Laureates of the Right Livelihood Award: Edward Snowden (USA) and Alan Rusbridger (UK) receive a joint Honorary Award. Three more awards go to Asma Jahangir (Pakistan), Basil Fernando / Asian Human Rights Commission (Hong Kong, China), and Bill McKibben / 350.org(USA).

Netzfrau Doro Schreier

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