Flood Wall Street
Aktion gegen die Klimakrise
Obwohl die Proteste friedlich verliefen, kam es bei einer Demonstration vor dem UN-Klimagipfel zu Festnahmen.
Die Polizei nahm in New York am Montag etwa 102 Umweltaktivisten fest. Die New Yorker Veranstaltung war der Höhepunkt der Aktion gegen die globale Erwärmung und deren Folgen.
Die Bewegung hat auch prominente Gesichter wie Hollywood-Star Leonardo DiCaprio. Die entsprechende Online-Petition haben mittlerweile knapp zwei Millionen Menschen unterschrieben.
Dienstag fand der Klimagipfel statt, zu dem die UNO eingeladen hatte. Der Gipfel in New York dient als Vorbereitung auf den Gipfel in Paris 2015, wo eine Übereinkunft zur Reduzierung der CO2-Emissionen getroffen werden soll. Dieser „Weltklimavertrag“ soll 2020 in Kraft treten. Am 21.September wurde rund um den Globus gegen ansteigende Treibhausgasemissionen und den Klimawandel demonstriert. Auch wir waren dabei, sogar in New York, Bericht und Fotos siehe hier: UN-Klimagipfel: Klimawandel ist die größte Gefahr für die Menschheit
Über 100 Menschen, darunter eine Person mit weißem Eisbären-Anzug, wurden am Montagabend festgenommen, nachdem sie sich weigerten, die Kreuzung Wallstreet zu verlassen, sagte die Polizei. Die meisten der Festnahmen waren wegen unbürgerlichem Verhaltens. Die Aktivisten wurden gefesselt und abgeführt. Es kam auch zum Einsatz vom Pfefferspray, um die Demonstranten von den Blockaden zu entfernen.
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Diese Festnahmen erinnern an die Occupy-Wall-Street, ob Oakland oder New York – die Polizei verschärfte ihr Vorgehen gegen die Demonstranten. 2011 war erstmalig das Jahr des Pfeffersprays, obwohl Obama noch 2010 in seiner Nobelpreisrede sagte: „Bürgerrechte, ohne die ein Frieden kein richtiger Friede sei“. Die Realität sah anders aus – wenn man gegen Demonstranten vorgeht, greifen sie zu dem Reizgas, das harmlos aussieht, aber töten kann.Ja, viele Bilder der Proteste und die zunehmende Gewaltbereitschaft der Polizei zeigen, dass Kritik an der Regierung nicht gewünscht ist. So kommt es immer noch bei Demonstrationen zu Festnahmen und die Verwendung von Pfefferspray. Wir haben für Sie einen Beitrag übersetzt:
Der Bürgermeister von New York: Die Polizei hat das wunderbar ge“handled“
Hunderte Demonstranten wollten mit ihrer Aktion „Flood Wall Street“ auf „die Klimakrise“ aufmerksam machen, berichtete die Zeitung New York Post am Montag in ihrer Onlineausgabe. Bürgermeister Bill de Blasio sagte, das New York Police Department, das in der Nacht vor dem Klimagipfel mehr als 100 Demonstranten in der Nähe der Wall Street festgenommen hat, hätte das wunderbar ge“handled“.
Bei den Demonstranten handelte es sich hauptsächlich um Umweltschützer der Gruppe Flood Wall Street, die versuchten, die Wall Street herunter zu marschieren, um die Aufmerksamkeit auf den Klimawandel zu lenken. Sie wurden aber mithilfe von errichteten Metall-Barrikaden durch Polizisten blockiert, die an einem Punkt sogar Pfefferspray verwendeten, um einen Pulk von Demonstranten zurückzudrängen. Daraufhin drehte der Zug der Demonstranten ab in Richtung Kreuzung Wall Street und Broadway und sperrte die Straße für den Verkehr, bis diese von der Polizei um 08.00 Uhr dauerhaft geräumt wurde.
Im Gespräch mit Journalisten nach einer Rede über den Klimawandel bei den Vereinten Nationen am Dienstagmorgen sagte de Blasio, die New Yorker Polizei habe einen fantastischen Job gemacht. Sie ließen die Demonstranten ihren Standpunkt kundtun, während sie selbst sehr zurückhaltend und flexibel mit der Situation umgingen.“
„Und es endete offenbar mit sehr wenigen Festnahmen und sehr wenig Konflikt“, sagte der Bürgermeister. „Also, ich glaube, Occupy war im Einklang mit seiner bisherigen Tradition, die NYPD aber – die die Occupy ebenfalls vergleichbar behandelte wie in der Vergangenheit – haben einen tollen Job darin gemacht, die richtige Balance zu halten.“
Auf die Frage, ob die Demonstranten zu weit gegangen seien, sagte de Blasio, das seien sie nicht – und dass die Probleme, auf die diese aufmerksam gemacht hätten, von großer „Dringlichkeit“ seien.
„Diejenigen, die wirklich verhaftet werden wollten, wurde festgenommen. Das war ihre Wahl. Ihnen wurde jede Gelegenheit geboten, nicht verhaftet zu werden“, sagte der Bürgermeister zu den 102 Festnahmen. Fünf weitere wurden auf Nebenschauplätzen verhaftet und vier Menschen in Rollstühlen wurde je eine Vorladung gegeben, sagte ein NYPD-Beamter letzte Nacht.
Kommissar Bill Bratton besuchte gestern Abend kurz den Schauplatz und lehnte es ab, mit den Reportern zu sprechen. Der stellvertretende Kommissar John Miller und der Geheimdienstchef Thomas Galati waren auch unter den Beamten des NYPD, um die Reaktion der Polizei während eines Großteils der letzten Nacht zu überwachen.
Zwei Helfer aus dem Rathaus waren ebenfalls anwesend und beobachteten die Veranstaltung. (Ein Demonstrant schrie: „Wo bist du, de Blasio?“ Der Sprecher von De Blasio, Phil Walzak, lehnte es ab, sich gestern Abend über den Protest zu äußern).
Den Demonstranten wurde ab 16.00 Uhr der Zugang zur Wall Street verwehrt und die Polizei hatte den Auftrag, ihn nicht vor 18:00 Uhr wieder frei zu geben, sodass der Broadway von knapp 15:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhr gesperrt war.
Am Dienstag wurde de Blasio gefragt, ob die Polizei den Verkehr stundenlang umleiten würde, um die zu erwartenden Demonstranten unterzubringen. „Zunächst einmal denke ich, dass der erste Artikel wichtiger ist als der Verkehr“, sagte der Bürgermeister.
„Das Recht der Menschen, ihre Stimmen hörbar zu machen, unabhängig von ihren Ansichten, ist ein grundlegender amerikanischer Wert, und wir werden diesen Wert schützen.“
Und er fügte hinzu: „Ich denke, alles wurde richtig gemacht“, aber „wir müssen den friedlichen Protest schützen.“
Frei übersetzt aus: „Mayor: Police handled protest ‘beautifully’“
Netzfrau Kerstin Hördemann
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