Zwischen dem 11.10. und dem 18.10.2014 findet in über 600 Städten weltweit die Protestaktion „March against Monsanto“ statt – am 11.10. auch in einigen deutschen Städten.
Auch der Aktionstag gegen TTIP, CETA, TISA & Co. ist am Samstag, dem 11. Oktober 2014. In vielen Ortschaften haben sich die Bündnisse gegen Monsanto & Co. und jene gegen die Freihandelsabkommen zusammengeschlossen und protestieren an diesem Tag gemeinsam.
Monsanto
Der US-amerikanische Konzern Monsanto ist Marktführer bei genmanipuliertem Saatgut und Pestiziden. Auch Produkte wie Agent Orange, PCB, Aspartam, Saccharin und viele weitere giftige Substanzen wurden von dem Unternehmen entwickelt und vertrieben.
Durch Aufkauf der gesamten Konkurrenz, gezielte Lobbyarbeit, die Patentierung von Leben, massive Einflussnahme auf die Zulassung von Saatgut sowie Knebelverträge für bäuerliche Erzeuger und Verbraucher sind Monsanto, BASF, Bayer, Nestlé und Co. drauf und dran, die gesamte Nahrungsmittelkette weltweit, vom Wasser übers Saatgut bis zum Steak, ihren Profitinteressen zu unterwerfen!
Verwendete genmanipulierte Organismen und ein besorgniserregend ansteigender Einsatz von Chemie bergen unkalkulierbare Risiken – diese reichen vom Bienensterben bis hin zu neurologischen Leiden und Krebserkrankungen beim Menschen. Mit Hilfe massiver Lobbyarbeit und dem Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) versuchen Monsanto und andere internationale Großkonzerne, uns ihre – in Deutschland und der EU bislang verbotenen – Produkte heimlich auf die Speisekarte zu setzen!
Ein klares Nein gegen Monsanto auszusprechen, heißt nicht gegen einen einzelnen Saatgutkonzern in Übersee zu sein – es bedeutet, ein System der Lebensmittelmonopolisierung (in der auch deutsche Firmen wie Bayer oder BASF stecken) erkannt zu haben und für die Zukunft unserer Kinder, unserer Mitmenschen und der Natur einzustehen.
Veranstaltungsorte „March against Monsanto“
In welchen Ortschaften in Deutschland am Samstag, 11. Oktober 2014 Protestkundgebungen, Informationsveranstaltungen und Demonstrationen gegen Monsanto & Co. (teilweise gemeinsam mit dem Aktionstag gegen TTIP und CETA) stattfinden, entnehmen Sie bitte der folgenden Liste:
Berlin: Save the Bees. Bee against Monsanto
⇒ Samstag 11.10.2014 – fällt aus!
Frankfurt: KonsumrEvolution! March against Monsanto & Co. // Nein zu TTIP!
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 13.00 Uhr Protestkundgebung am Römer
⇒ 14.00 Uhr Mainkai, Höhe Eiserner Steg: Protestzug durch die Frankfurter Innenstadt
Freiburg: KonsumrEvolution! March against Monsanto
⇒ Samstag, 11.10.2014
⇒ 11:00 Uhr Kundgebungen/kulturelle Aktionen Rathausplatz, Platz der alten Synagoge
⇒ 14.00 Uhr Demonstration ab Augustinerplatz
Hannover: March against Monsanto
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 14:00 Uhr Demonstration ab Steintor
Krefeld: World Food Day / Bee against Monsanto – Seed Freedom – Organic Food / Stop Monsanto & Co. – Stop TTIP & Co.
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 12:00 Uhr An der Alten Kirche
Mannheim: March against Monsanto & Co. // Konsumbewusstsein
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 12:30 Uhr ab Schloss, Ehrenhof
⇒ 14:00 Uhr ab Paradeplatz
München: March against Monsanto & Co.
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 12:00 Uhr Rindermarkt, Kundgebung
⇒ 14:00 Uhr Marsch ab Rindermarkt
Gegen Fracking! Gegen TTIP, CETA, TiSA!
Für Schleswig-Holstein: Kiel 11:00 Asmus-Bremer-Platz
Die Links führen zu der jeweiligen Veranstaltungsseite auf Facebook, wo sich Interessierte auch wegen Fahrgemeinschaften kurzschließen oder über das jeweilige Rahmenprogramm informieren können. Soviel sei bereits jetzt verraten: Auch wenn das Wetter am Samstag nicht so toll sein sollte, schnappt Euch einen Schirm, packt Eure Kids in Regenklamotten und zieht los. Es lohnt sich!
TTIP, CETA, TISA & Co.
Die Praktiken Monsantos stehen in direktem Zusammenhang mit der Einschränkung der Rechtstaatlichkeit, welche mit TTIP ihren Einzug in die Europäische Union findet. Nicht nur Monsanto, auch deutsche Firmen mit ähnlichen Zielen und Patenten wie Bayer, BASF oder der schweizer Konzern Syngenta würden mit dem Beschluss des Freihandelsabkommens TTIP freie Hand über die Gesundheit von Mensch und Natur erlangen.
Weltweit werden Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA und TISA ähnliche Auswirkungen haben – und noch viele mehr.
Am 15. Juli 2014 stellte die 47. Europäische Bürgerinitiative (EBI) ihren Antrag auf Registrierung bei der Europäischen Kommission. Die Initiative „Stop TTIP“ forderte die EU-Kommission auf, dem EU-Ministerrat zu empfehlen, das Verhandlungsmandat über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) aufzuheben und auch das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) nicht abzuschließen. Hinter der Initiative stehen knapp 150 Organisationen aus 18 EU-Mitgliedsländern. In Deutschland koordinieren die Organisationen Attac, BUND, Mehr Demokratie e.V., das Umweltinstitut München und der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), die EBI. Auch Brot für die Welt, der Deutsche Kulturrat und die GEW gehören dem stetig wachsenden Bündnis an. [Siehe auch: „Netzfrauen: Europäische Bürgerinitiative fordert Verhandlungsstopp bei TTIP und CETA“]
Am 11. September 2014 wurde das Bündnis Stop TTIP für eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen die internationalen Handels- und Investitionsverträge TTIP und CETA, zu der auch wir Netzfrauen gehören, von der EU-Kommission abgelehnt. Die Ablehnung der EBI wird damit begründet, die Verhandlungsmandate zu TTIP und zum CETA seien keine Rechtsakte, sondern interne Vorbereitungsakte zwischen den EU-Organen und insofern durch eine Bürgerinitiative nicht anfechtbar. [Lesen Sie hierzu: „EU-Kommission will Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP nicht zulassen – EU Commission wants to wipe out citizens’ involvement in TTIP and CETA“]
Jetzt erst recht!
Trotz der Ablehnung startete am 07. Oktober die Unterschriftensammlung für die selbstorganisierte europäische Bürgerinitiative (sEBI) gegen TTIP und CETA. Rund 250 Organisationen aus 22 EU-Mitgliedstaaten werden ab sofort im Internet und auf der Straße Unterschriften für die Forderung sammeln, die Verhandlungen mit den USA über TTIP zu stoppen und CETA nicht zu ratifizieren.
„Wir nehmen die Ablehnung der EBI durch die EU-Kommission nicht hin“, sagte Ernst-Christoph Stolper, Mitglied im Steuerungskreis der Europäischen Bürgerinitiative. „Der Protest gegen TTIP und CETA lässt sich nicht mit einer rechtlich fadenscheinigen Begründung aufhalten. Wir klagen vor dem Europäischen Gerichtshof auf Zulassung der Bürgerinitiative. Gleichzeitig starten wir heute die Sammlung von Unterschriften und wollen europaweit mindestens eine Million Unterstützer gewinnen. Das ist auch ein klares Signal an die neue Kommission, die eine radikale Kursänderung vollziehen muss.“
Das Bündnis will sich an ähnliche formale Vorgaben halten, wie es das offizielle Verfahren erfordert hätte: Die Unterschriften sollen aus möglichst vielen EU-Ländern kommen, eine Person darf nicht mehrfach als Unterzeichner gezählt werden und die Daten auf den Listen müssen nachprüfbar sein. „Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Demokratieabbau, Geheimverhandlungen und die Absenkung bewährter Umwelt- und Verbraucherschutzstandards durch TTIP und CETA. Europas Bürger haben ein Recht darauf, sich in politische Prozesse einzumischen. Das lassen sie sich weder von der EU-Kommission verbieten noch von der Bundesregierung ausreden“, sagte Roland Süß vom Steuerungskreis der Europäischen Bürgerinitiative.
Die Bündnis-Organisationen organisieren zusätzlich am europaweiten Aktionstag gegen TTIP und CETA, am 11. Oktober 2014, Hunderte von Sammel- und Protestaktionen gegen die Verträge. Die Veranstaltungsorte hierzu entnehmen Sie bitte der folgenden interaktiven Karte – hierfür herzlichen Dank an Attac.
Achtung: In Krefeld und Traunstein finden bereits am 10.10.2014 Aktionen statt.
Auch Österreich beteiligt sich:
Graz: KonsumrEvolution – March against Monsanto
⇒ Samstag, 11.10.2014 – fällt aus
Innsbruck: Protestkundgebung gegen TTIP, CETA & TiSA
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 9.00 – 12.00 Uhr Protestkundgebung Annasäule
Linz: Demo gegen TTIP, CETA, TiSA & Co.
⇒ Samstag 11.10.2014, 9.30 Uhr
⇒ 9:30 Uhr ab Musiktheater
⇒ 12:00 Kundgebung vor dem Ars Electronics Center Platz
Mondsee: Infostand zu den Themen TTIP, CETA und TiSA
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 9.00 – 12.00 Uhr Infostand am Marktplatz
⇒ 19.30 Uhr: Vortrag von Josef Reiter (Wirtschaftsexperte/ Attac Österreich) im Pfarrsaal Mondsee
Salzburg: Großdemo gegen TTIP & CETA/ für faire Handelsbedingungen
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 17:00 Uhr ab Mirabellplatz
⇒ anschließend Schlusskundgebung am Domplatz
Wien: TTIP-Aktionstag
⇒ Samstag 11.10.2014
⇒ 9.00 – 12.00 Uhr: Infoveranstaltung zu TTIP, CETA & TiSA, Hauptplatz
⇒ ab 10 Uhr Infopunkte zu TTIP, CETA & TiSA, u.a. Mariahilfestraße und Naschmarkt
⇒ 14.30 Uhr: Demonstration ab Markus Omofuma-Gedenkstein, Museumsquartier
⇒ 16.00 Uhr: Abschlusskundgebung am Parlament
Ein kleiner Tipp für Interessierte: Schauen Sie am Freitag noch einmal rein. Bis dahin hat vielleicht der ein oder andere Organisator noch einmal eine Änderung eingereicht.
Netzfrau Andrea Wlazik
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