Frauen wurden bereits auf Märkten zum Kauf angeboten – als seien sie eine Ware!
Tausende irakische Frauen und Kinder werden vermisst. Sie wurden Anfang August von den Anhängern des „Islamischen Staats“ (IS) verschleppt.
Bereits im Juli berichteten wir, dass die ISIS laut einem Bericht der UNO bei Frauen und Mädchen in und um Mossul im Irak Genitalverstümmelung (FGM – Female Genital Mutilation) angeordnet hat. Von dem Befehl wären rund vier Millionen Frauen betroffen. Lesen Sie dazu: ISIS befehlen Genitalverstümmelung, vier Millionen Mädchen und Frauen betroffen
Der IS bekennt sich zur Versklavung von Mädchen und Frauen
Die radikalen Islamisten zwingen Frauen und Mädchen, zum Islam überzutreten und Kämpfer zu heiraten. Aus Verzweiflung sollen manche sich bereits umgebracht haben.
Im August nahm der IS die irakische Stadt Sindschar ein, wobei Hunderte Menschen getötet wurden. Besonders Frauen und Mädchen, die nicht fliehen konnten, wurden systematisch festgehalten, gequält und als Arbeits- oder Sexsklaven verkauft.
Die Dschihadisten drangen damals in den Nordwesten des Irak vor und erklärten gefangengenommene jesidische Frauen und Kinder zur Kriegsbeute. Die genaue Zahl der Entführten ist unbekannt. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen gehen von 2500 bis 7000 Verschleppten aus. Den meisten Jesiden – Hunderttausenden – gelang die Flucht, wie Raniah Salloum gestern im Spiegel schrieb.
Jetzt hat sich der IS erstmals offiziell zum Schicksal der Frauen und Kinder geäußert. Im englischsprachigen Propagandamagazin der Gruppe heißt es, dass den Behörden des IS ein Fünftel der Gefangenen zugesprochen worden sei – sozusagen als staatliche Kriegsbeute. So habe es schließlich schon der Prophet Mohammed bei seinen Eroberungszügen gehalten. Die restlichen Frauen und Kinder seien unter den Männern verteilt worden, die an dem Feldzug gegen die Jesiden teilgenommen hatten.
Gruppenweise abgeholt
Von den 5000 verschleppten Frauen kamen angeblich 43 bislang zurück. Wie, auf welchen Wegen und Umwegen, ist unklar. So ist es dem Bericht „Reportage über verschleppte Frauen“ zu entnehmen.
Gleich nach der Verschleppung wurden die Frauen gruppenweise abgeholt und nach Mossul gebracht, ins Zentrum des sogenannten Kalifats. Die zweitgrößte Stadt im Irak wurde schon im Juni von den IS-Terroristen erobert. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen gibt es im Zentrum der Stadt eine Art Frauenmarkt, ein großes Gebäude, in dem sich die Männer bedienen können: „Dort wurde auch ein Büro eingerichtet, in dem man sich Bilder von den Frauen ansehen und Preise erfragen kann“, sagt Suzan Aref, eine bekannte Menschenrechtlerin im Irak.
„Wir wissen das von den Frauen, die eine Zeitlang in den Händen des IS waren und wieder zurückkamen“, sagt sie weiter. „Meistens werden die Frauen gleich nach der Verschleppung vergewaltigt. Die Dschihadisten teilen sie zuerst unter sich auf. Wenn sie dann genug haben, verkaufen sie die Frauen in Mossul und holen sich eine neue Gruppe.“
ISIS hält Frauen und Kinder mit Ketten um den Hals als Sklaven!
Absurd die Empfehlung für verheiratete Männer: Das Hausmädchen zu missbrauchen, sei kein feiner Zug – es sei denn, es handele sich dabei um eine Sklavin. Die IS-Anhänger versuchen so schönzureden, dass sie Frauen vergewaltigen. Das internationale Recht hingegen ist eindeutig: Es betrachtet Versklavung als Verbrechen gegen die Menschheit.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) schätzt, dass die Miliz über 1000 Jesiden in ihrer Gewalt hält. Die Extremisten hätten „systematisch junge Frauen und Mädchen von ihren Familien getrennt, um sie mit Kämpfern zwangsweise zu verheiraten“, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten HRW-Bericht.
Bereits im Juli hat Human Rights Watch darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen auch in Syrien willkürlich verhaftet, gefangen gehalten, körperlich misshandelt, eingeschüchtert und gefoltert werden, sowohl von Regierungskräften als auch von regierungsnahen Milizen und Oppositionsgruppen. Der 47-seitige Bericht „We Are Still Here: Women on the Front Line of Syria’s Conflict“ stellt 17 syrische Frauen vor, die in die Türkei geflohen sind. Der Bericht dokumentiert mittels Portraits in Text und Bild, wie sich der Konflikt auf Frauen auswirkt. Die portraitierten Frauen haben Menschenrechtsverletzungen sowohl durch Regierungs- und regierungsnahe Kräfte als auch durch bewaffnete Regierungsgegner erlebt,
Die im syrischen Bürgerkrieg stark gewordene IS-Miliz hat bereits seit Juni große Gebiete in Syrien und im Irak unter Kontrolle. Trotz internationaler Luftschläge rücken die sunnitischen Extremisten in neue Gebiete vor.
Ketten tragen, bis sie zum Islam finden
Ketten müsse jeder um den Hals tragen, „bis er zum Islam finde“, heißt es in einem vierseitigen Aufsatz in dem IS-Magazin „Dabiq“. Gefangene jesidische Frauen und Kinder seien daher den IS-Kämpfern zugeteilt worden, brüstet sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Da fragen wir uns, was sind das für Menschen, haben die keine Mutter? Kaputte Welt – denkt man sich, wenn man so etwas liest!
Das Töten Unschuldiger
Gott – Erhaben und Makellos ist Er – gebietet im Koran: „Und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund…“ (al-Isrāʾ, 17:33) und: „Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen, und zu den Eltern gütig sein; und tötet nicht eure Kinder aus Armut – Wir versorgen euch und auch sie; und nähert euch nicht den Abscheulichkeiten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund! Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr begreifen möget.“ (al-Anʿām, 6:151). Das Töten einer Seele – irgendeiner Seele – ist Ḥarām (verboten und unantastbar im islamischen Recht) und gehört zu den größten Sünden. Gott – Erhaben und Makellos ist Er – sagt im Koran: „Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Isra’ils vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (dass es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es‘, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.“ (al-Māʾidah, 5:32) Ihr habt viele Unschuldige getötet, die weder Soldaten noch bewaffnet waren, sondern einfach deshalb, weil sie euren Ansichten widersprechen.
Aus der Übersetzung eines offenen Briefes an IS-Anführer Abū Bakr al-Baġdādī, unterzeichnet von 120 Islamgelehrten. Siehe: Grundrechte nicht dem Terror opfern
Völkermord
Genozid bezeichnet die vorsätzliche Ermordung, Ausrottung oder anderweitige Vernichtung von Volksgruppen auf Grund ihrer rassischen, ethnischen oder sozialen Merkmale, ihrer Nationalität oder religiösen Überzeugungen. Auf Grund der Berichte über den Völkermord während des Nationalsozialismus (insbesondere des Holocausts an den Juden), verabschiedeten die Vereinten Nationen 1948 eine Konvention über die Verhütung und die Bestrafung des Völkermordes.
„Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“
Mahatma Gandhi
Diese momentane schockierende Situation ist eine Zumutung für die folgenden Generationen, die auf uns zurückblicken werden! Wo bitte bleibt die Courage der vielen Staatsoberhäupter, dem ganzen ein Ende zu setzen?
© Netzfrau Doro Schreier
Lesen Sie außerdem:
Syrien: Der Kampf um Kobane – Völkermord!
Weibliche kurdische Milizen im Kampf gegen den IS
Syrien, Irak Ukraine: Ein bisschen Krieg geht nicht und einen guten Krieg gibt es nicht
Pingback: islamischer staat frauenrechte - دسرا