Über 400 Fälle von Massentiersterben
Weltweit kommt es immer wieder zu einem Massensterben von Meerestieren. Allein 2014 gibt es bereits über 400 Fälle von Massentiersterben in über 60 Ländern. Im Oktober sind nach Angaben des Nationalparkamts in Husum inzwischen insgesamt 180 Seehunde verendet.
Massentiersterben gibt Rätsel auf
Noch ist es ein Rätsel, warum das geschieht. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden Ende dieser Woche erwartet. Wir haben bereits mehrfach auf das Massensterben der Meerestiere aufmerksam gemacht und es stimmt uns nachdenklich.
Bereits im Mai haben wir für Sie zum Thema einen Beitrag aus Kalifornien übersetzt: Massenfischsterben: Überall auf der Welt wurden in den letzten Monaten Millionen Fische tot aufgefunden! Mass Fish Deaths: Millions Have Been Found Dead All Over The World In The Past Month
Meeresschildkröten
Sogar die Meeresschildkröte – eine hochentwickelte Tierart – ist mittlerweile vom Aussterben bedroht! Dynamit, Langleinen und Krankheit gelten als wahrscheinliche Ursachen für den Tod von etwa einhundert Meeresschildkröten, die letztes Jahr vor der nordwestlichen Küste Costa Ricas gefunden wurden.
Plastikmüll als Ursache?
Erinnern Sie sich noch, wovon wir vor ein paar Wochen berichteten? Etwa 99 Prozent des Plastikmülls in den Ozeanen ist plötzlich verschwunden. Wo dieser Müll abgeblieben sein könnte, sollte uns allen Angst und Bange machen. So vermuten Experten, dass Fische und andere Meerestiere einen bedeutenden Teil unseres Mülls fressen.
Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Plastikmüll-Teppiche im Ozean – Plastik als Fischfutter?
Tote Seehunde der Nordsee
Nun betrifft es die Seehunde in der Nordsee. Ungewöhnlich viele tote Tiere treiben an den Stränden von Sylt, Amrum und Helgoland an. Tierschützer befürchten im Wattenmeer ein Massensterben von Seehunden.
Schwedens tote Seehunde
In Schweden wurden diesen Sommer über 300 tote Seehunde gefunden. Bei einigen wurde ein Grippevirus nachgewiesen. Es wurde gebeten, von den toten Seehunden Abstand zu halten, denn virale und bakterielle Infektionen könnten auch auf den Menschen übertragbar sein.
Die schlimmste Befürchtung: Es könnte sich um die Seehundstaupe handeln. An dieser Krankheit verendeten 1988 in Nord- und Ostsee 18 000 und im Jahr 2002 sogar 21 700 Tiere. Die aktuell im Wattenmeer lebenden Seehunde haben laut Medizinerin Siebert keinen Antikörper-Schutz mehr gegen das Staupe-Virus. Sie wären einem solchen Virus also schutzlos ausgeliefert.
Zurzeit leben etwa 12 000 Tiere allein im Schleswig-holsteinischen Wattenmeer.
Newsbox Massentiersterben I
Am 06.Oktober 2014 verendeten 3 Delphine und 12 Schildkröten an der Küste von Ravenna, Italien .
Am 3. Oktober 2014 verendeten Hunderte von Fischen in einem See in Santa Margarita, Kalifornien, USA .
1.Oktober 2014 – Seltene Algenblüten verursachen das Sterben von 280 000 Fischen in einer BC Lachsfarm – Vancouver, Canada.
23.September 2014 -Tausende von Fischen wurden in einem See tot aufgefunden.
3.September 2014 – Wir berichteten über 50 Tonnen toter Fische, die aus dem Lago Cajititlan im Bundesstaat Jalisco in Mexiko geborgen wurden .
Das ist nur ein kleiner Teil der aktuellen Nachrichten über das Massenfischsterben. Alles scheint sehr weit weg. Aber nun betrifft es uns hier an unserer Nordseeküste selbst!
Weiterhin wegsehen?
Uns stimmt diese Anhäufung von Massensterben unter Meerestieren mehr als nachdenklich. Kann man da noch von Zufall sprechen? Es betrifft unseren ganzen Planeten!
Bereits im August 2013 haben wir, die Netzfrauen, darauf aufmerksam gemacht, dass sich seit März 2013 die Meldungen über unerklärliche Vorkommnisse des Fischsterbens häufen. Millionen um Millionen toter Fische beunruhigen die Menschen überall auf der Welt. Alle sagen übereinstimmend, dass sie so etwas noch nie gesehen hätten.
Rätselraten über die Ursachen
Die Vermutungen reichen von Verunreinigungen durch Gülle über Sauerstoffmangel bis hin zu Fischkrankheiten. Aber verbreiten sich solche Krankheiten innerhalb weniger Monate über die ganze Welt? Zudem sind sowohl Süßwasser- als auch Salzwasserfische gleichermaßen betroffen.
Lesen Sie hierzu: Das weltweite unerklärliche Fischsterben (August 2013)
Fische, Austern, Vögel, Bienen, Schafe, Delfine, Wale, Haie, Schildkröten, Seekühe, Quallen, Seesterne, Rinder, Geflügel, Wildschweine. In unserem Beitrag Massensterben: Millionen von toten Tieren weltweit (November 2013) haben wir aufgelistet, wo und wann Tiere verendeten.
Kein Ende in Sicht
Ein Ende scheint nicht in Sicht. Im Jahr 2014 geht es weiter wie zuvor. Auf unserem ganzen Planeten sterben plötzlich Millionen Fische. Tatsächlich wurden alleine im letzten Monat Dutzende Fälle von Massenfischsterben gemeldet. Wie kann es dazu kommen? Warum sterben Fische in diesem nicht vorstellbarem Ausmaß und das auf der ganzen Welt?
Massen toter Fische in Kalifornien nur die Spitze des Eisbergs?
Alleine im Mai starben massenhaft Fische in Marina Del Rey (mehr als 6 Tonnen). Dieses Ereignis sorgte in den gesamten Vereinigten Staaten für Schlagzeilen.
Die Wahrheit ist, dass das, was gerade vor der südlichen Küste von Kalifornien passiert, nur die Spitze des Eisberges ist. Im Jahr 2014 ist das Massentiersterben bei Fischen weltweit zu einem täglichen Ereignis geworden. Einzeln gesehen könnte jedes dieser Ereignisse vielleicht als eine Anomalie gesehen werden, aber schaut man sich das Ausmaß aller Vorkommnisse an und listet sie auf, dann ist das schon ziemlich überwältigend.
Gibt es einen Grund, warum so viele Fische sterben? Gibt es etwas, das mit diesem Massentiersterben bei Fischen im Zusammenhang steht? Hat sich etwas in unserer Umwelt verändert?
Beispiele
Die folgenden sind nur einige Beispiele mit Berichten über das Massenfischsterben, die Tag für Tag auf der ganzen Welt vorkommen…
- Im April wurden 500 000 Karpfen mit „schwebendem Bauch nach oben in Kentucky Cumberland River“ gefunden.
- Über das Wochenende starben Tausende und Abertausende von Fischen direkt an der südlichen kalifornischen Küste.
Kaliforniens Fish-and-Wildlife-Arbeiter schöpfen am Montag immer noch tote Meerestiere von der Oberfläche im Hafen, nachdem Tausende toter Sardellen, Stachelrochen und sogar eine Krake über das Wochenende gestorben und angeschwemmt worden sind.
Bisher haben die Beamten 6 Tonnen toter Fische entsorgt und sie haben noch eine Menge Arbeit vor sich.
- Für den Tod von rund 35 000 Fischen in Minnesota wird „Sauerstoffmangel“ verantwortlich gemacht.
- Für das letzte Massenfischsterben im Shark River in der Nähe von Belmar in New Jersey wird ebenfalls „Sauerstoffmangel“ verantwortlich gemacht.
- Im Golf von Mexiko sterben Delfine und Meeresschildkröten in einer „Rekordanzahl„.
- Die Behörden in Maryland sind immer noch durch den Tod von 7000 atlantischen Menhaden im letzten Monat verwirrt…
Staatliche Umweltwissenschaftler untersuchen die Ursache eines Fischsterbens, bei dem etwa 7000 atlantische Menhaden in den Gewässern von Inner Habor und Fells Point gestorben sind.
Jay Apperson, Sprecher des Umweltamtes in Maryland, sagte, dass sich Biologen am Dienstag mit einem Boot auf den Weg zum Ort des Fischsterbens gemacht haben. Er sagt, dieser Bereich erstreckt sich von der Mündung des Patapsco River über den Hafen von Baltimor bis zum Fells Point und Fort McHenry.
- Massenfischsterben in Lake Champlain in Vermont werden von Regierungsbeamten als „die neue Normalität“ bezeichnet.
- Entlang der Küste von Nord-Kalifornien sterben Robben und junge Seelöwen „in Rekordzahlen.“
- Vor drei Monaten verloren Farmer in Singapur durch ein Massenfischsterben 160 Tonnen Fisch.
- Bereits im September wurden etwa 40 Kilometer des Fuhe-Flusses in China „mit toten Fischen bedeckt„.
- Ebenfalls im September letzten Jahres wurden nahezu zehn Tonnen toter Fische schwimmend auf einem See in der Nähe der Stadt Komotini in Griechenland gefunden.
…und noch mehr Beispiele
Die folgenden sind noch einige weitere Beispiele von Ereignissen des Massenfischsterbens. Diese Beispiele sind nur aus den letzten paar Wochen, die aus einer Liste stammen, die auf einer anderen Website zusammengestellt wurde.
17. Mai 2014 – Massen von toten Fischen tauchen tot in einem Jachthafen in Pultneyville, New York, U.S.A., auf.
16. Mai 2014 – Massenfischsterben in Aragatsotn, Armenien.
15. Mai 2014 – Hunderte von Fischen sterben „auf Grund der Verschmutzung“ in den Feuchtgebieten von Rewalsar, Indien.
14. Mai 2014 – Tausende von toten Fischen an Land gespült in Cootes Paradise, Hamilton, Canada.
13. Mai 2014 – Zehntausende toter Fische angespült entlang der Küste von Tasmanien, Australien.
12. Mai 2014 – Massenfischsterben im Fluss Eden „ist ein Mysterium“ Cumbria, England.
11. Mai 2014 – Tausende von toten Kugelfischen und toten Schildkröten angespült an verschiedenen Stränden in Kolumbien und Costa Rica.
11. Mai 2014 – Hunderte von toten Fischen in einem Teich gefunden, „ein Mysterium“ in Southborough, England.
10. Mai 2014 – Tausende von toten Fischen durch die Umweltverschmutzung im Frühjahr in Sikkim, Indien.
9. Mai 2014 – Fischsterben verursacht Panik „im Luda Yana Fluss in Bulgarien.
8. Mai 2014 – Der Tod von Tausenden Fischen in einem See „schockt“ die Bewohner in Mangalore, Indien.
8. Mai 2014 – 12 Tonnen toter Fische wurden aus Seen in Chisago County, Minnesota, Amerika entfernt.
7. Mai 2014 – Massives Fischsterben in einem Stausee in Quanzhou, China.
7. Mai 2014 – Tausende von Fischen tot am Ufer des Roatan, Honduras.
5. Mai 2014 – Hunderte von toten Fischen an den Strand gespült, „ein Mysterium“ in San Antonio Oeste, Argentinien.
5. Mai 2014 – Massenfischsterben in Seen in Almindingen, Dänemark entdeckt.
4. Mai 2014 – Massenfischsterben in einem Fluss in Fujian, China.
3. Mai 2014 – mehr als 1000 tote Fische an Land gespült entlang einem See in Ontario, Canada.
2. Mai 2014 – 40 000 Fische sterben plötzlich in einem Damm in Piaui, Brasilien.
30. April 2014 – Das schlimmste Massenfischsterben, dass ich in den 26 Jahren, die ich hier arbeite, je gesehen habe, in Iowa, Amerika.
29. April 2014 – Dutzende von Meeresschildkröten sind tot angespült worden in Süd-Mississippi, U.S.A..
29. April 2014 – Tausende von toten Fischen angespült an die Ufer der Seen in Wisconsin, U.S.A..
28. April 2014 – Schildkröten und andere Meeresbewohner werden auch weiterhin tot angespült in Bari, Italien.
28. April 2014 – großes Fischsterben im Mogi-Fluss in Brasilien entdeckt.
25. April 2014 – großes Fischsterben in einem Reservoir in Nanchong, China entdeckt.
24. April 2014 – große Menge toter Fische angespült in einem Fluss in La Chorrera, Panama.
23. April 2014 – 2 Millionen toter Fische in einem Damm in Teheran, Iran.
23. April 2014 – Massenfischsterben im Island Lake in Ontario, Kanada.
23. April 2014 – Tausende von toten Fischen in einem See in Mudanjiang, China.
22. April 2014 – 1000 tote Fische im Oona River, County Tyrone, Nordirland.
21. April 2014 – Große Mengen von totem Fisch entlang des Panchganga Fluss in Indien angespült.
19. April 2014 – Millionen tote Fische gefunden in Thondamanaru Lagoon, Sri Lanka.
Und denken Sie daran: Diese Liste zeigt lediglich die Ereignisse, die allein in den letzten Monaten geschehen sind!!!
Schrecken ohne Ende?
Wir könnten diese Liste fortsetzen, ob nun in China, USA, England oder anderswo: Es ist schrecklich! Ob es nun um Wale, Delphine, oder aber auch um das Massensterben unserer Vögel und Bienen geht.
Wir möchten noch einmal daran erinnern:
Von unseren alten Leuten wird erzählt, dass diese Welt nicht nur für unsere Vorfahren und für die, die jetzt leben, geschaffen wurde. Sie wurde auch für unsere Kinder, für alle die nach uns kommen werden, deren Gesichter wir niemals sehen werden, geschaffen. Für sie muss die Welt erhalten bleiben.
Tekarontake, Sprecher der Mohawk aus Konfli J., Buddde P: Fliegende Feder, Ökotopia Verlag, Münster 1998
Netzfrau Doro Schreier
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