Wussten Sie schon, dass in Europa unbegleitete, minderjährige Kinderflüchtlinge unterwegs sind, die oftmals ihre Familien auf der Flucht aus einem Kriegsgebiet verloren haben?
Wussten Sie schon, dass viele dieser Kinder Ihr Gemüse im Discounter produzieren oder verpacken?
Diese müssen, um die Reise bezahlen zu können, oft ihre Körper im Rotlichtmilieu verkaufen oder auf einer Gemüseplantage in Südeuropa arbeiten.
Bei allen unter 18-jährigen Flüchtlingen haben wir es mit Kindern zu tun.
Sie bleiben Kinder, auch und gerade auf der Flucht und haben als Kinder besondere Bedürfnisse. Und sie verlieren diesen Status nicht allein dadurch, dass sie ihr Heimatland verlassen und in Deutschland oder anderen Ländern eine Zukunft suchen, aus welchen Gründen auch immer. Etwa 4000 Kinderflüchtlinge kommen jedes Jahr nach Deutschland. Sie sind verängstigt und traumatisiert, oft nach monatelanger Flucht aus ihren Heimatländern wie Syrien, Afghanistan, Kongo oder Somalia.
Es ist doch traurig, dass dies heute im Jahre 2014 immer noch so sein muss und die EU ihre Grenzen praktisch dicht gemacht hat … und es nur noch gut organisierten Schlepperbanden erlaubt ist, überhaupt in die EU einzudringen.
Man stelle sich vor, wie viele weitere Flüchtlinge bereits auf dem Wege nach Europa gestorben sind, die nirgendwo registriert sind.
6584 unbegleitete minderjährige Kinderflüchtlinge registrierte eine Erhebung des statistischen Bundesamtes 2013, dies sind ca. 2000 mehr als noch ein Jahr zuvor.
42 100 minderjährige Flüchtlinge waren es insgesamt. 89% dieser unbegleiteten Kinderflüchtlinge sind Jungen.
Doch es sind nicht nur Jungen, die von ihren Familien aus Angst, sie könnten Kindersoldaten werden, losgeschickt werden, nein, auch Mädchen begeben sich auf die Flucht. Sie flüchten öfter vor innerfamiliärer Gewalt, wenn ihnen eine Zwangsheirat oder eine Beschneidung bevorsteht.
Viele unbegleitete Kinderflüchtlinge kommen aus Afghanistan und Syrien, da sie auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder die Eltern auf der Flucht getötet wurden.
Die Jungen wandern in diesen Fällen oft weiter, während die Mädchen dann oftmals bei anderen Familienmitgliedern bleiben.
Für diese Flucht mussten Familien sehr viel Geld bezahlen. Kinder, die kein Geld besitzen, arbeiten mit ihren kleinen Händen auf Bauernhöfen oder Baustellen, in der Hoffnung, sich diese Flucht finanzieren zu können.
Angekommen in Südeuropa, arbeiten diese Jugendlichen für ihre Weiterreise auf Gemüsefarmen.
Erschreckend ist, dass diese Kinder auch als Prostituierte arbeiten. Hierbei spielt es dann keine Rolle, ob diese Kinder Jungen oder Mädchen sind.
Die Kinder sind oft mehrere Jahre auf der Flucht und sind den Schleppern schutzlos ausgeliefert.
Die Zahlen der Kinderflüchtlinge, die nach Europa kommen, sind in den letzten Jahren rapide angestiegen. Hauptursache hierfür sei die Situation in Syrien und Eritrea.
Eine große Anzahl der minderjährigen Flüchtlinge kommt auch aus Somalia und den Maghreb-Staaten, vor allem aus Tunesien, Algerien und Marokko.
Bürgerkrieg ist eine der Ursachen für den Anstieg der Zahl der Kinderflüchtlinge, die sich allein auf den Weg machen in der Hoffnung auf eine bessere Welt.
In den letzten Jahren lag der Anteil der Afghanen bei über 50%.
Das Steigen der Anzahl der Kinderflüchtlinge in Deutschland liegt unter anderem auch an deren besseren Erfassung, so schreibt der Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. : Auch wenn sich in den letzen Monaten die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge signifikant erhöht hat, zeigt eine nun vorgelegte Übersicht über die verfügbaren Zahlen für das Jahr 2013 interessante Entwicklungen. [Zur Auswertung: Gekommen, um zu bleiben?]
Der Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. ist seit 1998 tätig und setzt sich für die Rechte von Jugendlichen ein, die ohne sorgeberechtigte Begleitung nach Deutschland kommen. Insgesamt besteht der Verband aus über 200 Mitgliedern, darunter ca. 50 Organisationen. Unter anderem setzt sich der Verein für die Verbesserung der Aufnahmesituation ein.
Noch immer werden unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften ohne spezielle Betreuung untergebracht. Der Zugang zu Einrichtungen der Jugendhilfe wird ihnen zum Teil verwehrt. Eine bundesweit einheitliche altersspezifische Versorgung hat sich bislang – trotz geltender Gesetzeslage – nicht durchsetzen können.
Wo kommen die meisten jugendlichen Flüchtlinge in Deutschland an?
Der Frankfurter Flughafen und der Hauptbahnhof sind große zentrale Umsteigepunkte für die Kinderflüchtlinge, ganz ähnlich oft benutzt wie auch Hamburg, das Ziel vieler Afghanistan-Flüchtlinge.
Entweder gehen die Jugendlichen oder minderjährigen Flüchtlinge in die Zentren, wo es Netzwerke gibt oder aber sie werden auf den großen Verkehrswegen aufgegriffen, in Nordrhein-Westfalen oder entlang der längsten Autobahn Deutschlands, der A7.
In Bayern, vor allem in Rosenheim oder am Münchener Hauptbahnhof: Dort kommen viele Züge aus Italien an.
Vier jugendliche Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte
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Reportage: Kinder allein auf der Flucht: Unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Deutschland
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Wir wünschen uns für diese Kinder seitens der Europäischen Union eine schnelle vernünftige Lösung. Sie bleiben Kinder, auch und gerade auf der Flucht und haben als Kinder besondere Bedürfnisse.
Vielen dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ihr Netzfrauen-Mann Dominik Crimi
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