Pflanzengift in Babytees
Schwangere, Stillende und Kinder sollten Kräutertees aus Kamille, Pfefferminze, Melisse, Brennnessel und Fenchel nur in Maßen trinken. Das BfR in Berlin hatte im Juli 2013 in 221 untersuchten handelsüblichen Kräutertees und Tees zum Teil hohe Dosen Pyrrolizidinalkaloide (PA) festgestellt. [Siehe Infobox]
Auch bei einer Untersuchung im Auftrag des Wirtschaftsmagazins WISO (ZDF), konnten im April dieses Jahres PA nachgewiesen werden. In zehn von fünfzehn Kamillentee-Sorten sei das Pflanzengift „teilweise in geringen, aber auch in hohen Mengen“ gefunden worden. [Siehe Videos: http://vollekanne.zdf.de/# und hier: http://www.zdf.de/wiso/gift-in-babytee-krebserregende-pflanzengifte-35689858.html]
Was können Verbraucher tun?
Verbraucher, die häufig oder viel Tee trinken, sollten nicht ausschließlich Kräuter-, Schwarz-, Grün- oder Rotbuschtee aufbrühen. Es ist sinnvoll, sowohl die Sorten als auch die Hersteller zu wechseln. Bioprodukte sind nicht günstiger, da es sich bei den PA um einen natürlichen Inhaltsstoff der Pflanzen handelt. Vor allem Babys sollten eher seltener Tees bekommen. Einige Hersteller haben auf ihren Internetseiten Stellungnahmen und Untersuchungsergebnisse zu PA veröffentlicht. Sind diese Informationen unbefriedigend oder fehlen sie ganz, sollte man sich nicht scheuen, bei der Firma detailliert nachzufragen, so die Verbraucherzentrale NRW.
Ist Bio-Babytee wirklich so gut, das wollte WISO wissen. Dazu wurden 19 Baby-Kräutertees, vom Discounter, aus Apotheken und Drogerien getestet und auf krebserregende Stoffe untersucht. Bio oder herkömmlich angebaut, löslich oder in Beuteln – alle wurden durch ein geprüftes Labor untersucht.
Ergebnisse
Sonnentor/Sonnenkind Babytee Bio-Bengelchen | 1935 µg/kg | 2,9 µg/Tasse |
Alnatura, Baby Kräuter-Tee | 700 µg/kg | 1,4 µg/Tasse |
Lebensbaum, Baby Bäuchleintee | 224 µg/kg | 0,3 µg/Tasse |
Salus, Babytee Kräutertee | 35 µg/kg | 0,06 µg/Tasse |
Weitere Ergebnisse erhalten Sie hier: Und wie steht es tatsächlich um den Giftgehalt in Baby-Tee?
INOFOBOX
Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die von einer Vielzahl weltweit vorkommender Pflanzenarten zum Schutz vor Fraßfeinden gebildet werden. Das Vorkommen von Pyrrolizidinalkaloiden in Pflanzen variiert stark nach Pflanzenart und Teil der Pflanze und wird auch von weiteren Faktoren (z.B. Klima, Bodenbeschaffenheiten) beeinflusst. Aufgrund ihres gesundheitsschädigenden Potenzials sind insbesondere 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide (PA) in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht. In hoher Dosierung können sie akut zu Leberschädigungen führen. Im Tierversuch haben sich bestimmte PA als genotoxische Kanzerogene erwiesen … in die Schätzung der Exposition wurden folgende Kräuterteesorten einbezogen: Babyfencheltee, Fencheltee, Kamillentee, Kräutertee, Pfefferminztee, Brennnesseltee und Melissentee. Zusätzlich untersuchte Teesorten wurden wegen der insgesamt zu geringen Probenzahl bei der Schätzung der Exposition nicht berücksichtigt: Grüner Tee, Roibuschtee, Schwarzer Tee …
Nach Auffassung des BfR sind wegen der genotoxischen und kanzerogenen Wirkung der PA Anstrengungen notwendig, die PA-Gehalte in Kräutertees und Tees so weit wie möglich zu senken, wenn die Daten der nicht repräsentativen Studie typisch für PA-Gehalte in Kräutertees und Tees sein sollten. Dies ist auch erforderlich, weil eine mögliche zusätzliche PA-Exposition durch andere Lebensmittel wie Honig hinzukommen kann. Das BfR hält ausreichende Kontrollen der PA-Gehalte von Kräutertee- und Teechargen vor der Vermarktung und eine Erforschung der Ursache hoher PA Gehalte in entsprechenden Produkten seitens der Wirtschaftsbeteiligten für notwendig. Die Lebensmittelüberwachung sollte Kontrollen hinsichtlich potentieller PA-Gehalte von Kräutertee- und Teeproben durchführen.” Quelle: BfR Die Studie finden Sie hier .
PA-Gehalt überschreitet Höchstmenge für Erwachsene
Wir haben diesen Text aus dem Beitrag von ZDF-WISO übernommen, denn besser hätten wir es auch nicht schreiben können:
Bedenklich ist der Bio-Kräutertee von Alnatura. Sein PA-Gehalt überschreitet sogar die empfohlene Höchstmenge für Erwachsene bei regelmäßigem Trinken um das Dreifache, und das mit nur einer Tasse Baby-Tee. Für die Kleinen ist diese Giftkonzentration allerdings besonders gefährlich.
Ihr kleiner Körper kann noch nicht entgiften, speichert PA – Flasche für Flasche. „Das spezielle Problem für Säuglinge ist die enorm hohe Vergiftungsgefahr, die ist etwa zehn bis hundertmal höher als bei einem erwachsenen Menschen. Das heißt: Bei einem Säugling, einem Kleinkind reicht eine viel geringere Dosis aus, um eine Schädigung auszulösen, die mehr oder weniger schwer sein kann.
„Und es kommt noch schlimmer: In dem Bio-Produkt Sonnenkind von Sonnentor finden wir weit mehr giftige PAs als in allen anderen Tees zusammen: Der Gehalt einer Tasse liegt siebenfach über der empfohlenen Höchstmenge für Erwachsene. Die WISO-Ergebnisse schockieren sogar den Experten: „Katastrophal und erschreckend – etwas anderes fällt mir dazu nicht ein. Das ist ein Zustand der überhaupt nicht hingenommen werden darf.“
Alle vier, Sonnentor, Alnatura, Lebensbaum und Salus entfernen die belasteten Chargen aus dem Handel.
Darüber hinaus verspricht man seitens Alnatura schriftlich: „Unser Herstellerpartner hat bereits umfangreiche Maßnahmen in den Anbaugebieten eingeleitet, um solche Beikräuter im Tee zu vermeiden. Doch bleibt immer noch die Frage im Raum stehen, wie viele Tees dieser Sorten wurden bereits an Babys verabreicht? Wo sind die staatlichen Kontrollen, denn hätte nicht ein ZDF-WISO diese Tees überprüft, gäbe es immer noch die giftigen Tees.
Im Tee lauert Gefahr
Denn auch im Tee lauert Gefahr – wie WISO im April dieses Jahres berichtete. In zehn Kamillentees wurden Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA, gefunden.
Ein gefährliches Gift – besonders für Vieltrinker und Kinder. „Diese Pyrrolizidinalkaloide, diese PAs sind genotoxisch, das heißt erbgutverändernd, sie sind krebserzeugend und sie können fruchtschädigend, also fetotoxisch, schädigend für das ungeborene Leben sein.
Seit Sommer 2013 ist das Problem bekannt. Mit einer neuen Methode findet man beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Tee überraschend hohe Mengen von PA: Alle Sorten sind belastet. Obwohl die Behörde bereits 2007 eine Nulltoleranz-Grenze für PA in Lebens- und Futtermitteln fordert, empfiehlt sie jetzt noch nicht mal Grenzwerte. Lediglich Höchstmengen sollten die Hersteller nicht überschreiten. Auch für Babys gibt es keine eindeutige Regelung. [Lesen Sie bitte auch hier: Hört auf unsere Kinder krank zu machen!]
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schlägt Alarm: In allen Tees können zu große Mengen von PA-Substanzen enthalten sein. Diese sind noch nicht ausreichend erforscht. Man weiß nur eines: Sie können richtig gefährlich für die Gesundheit sein.
Darüber haben wir bereits in unserem Beitrag Auf eine Tasse Tee hingewiesen und auch in diesem Beitrag haben wir uns mit Tees beschäftigt: Rote Karte für grünen Tee? Wie stark sind Lebensmittel aus Japan radioaktiv belastet?
Hört auf, unsere Kinder krank zu machen!
Wir fordern Hersteller und Händler auf, endlich Konsequenzen zu ziehen. Schließlich geht es um die Gesundheit unserer Kinder und Enkelkinder. Wir wollen es nicht weiter hinnehmen, dass nur noch der Profit zählt .
Es ist an der Zeit, denen zu zeigen: nicht mit uns !
Netzfrau Doro Schreier
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