Das unterschätzte Problem: Ausrangierte Schutzanzüge häufen sich in Fukushima – Discarded protective suits piling up at Fukushima nuclear plant

Fukushima10zur englischen Version Wohin mit dem radioaktiven Müll?

Berge von benutzten Anzügen zum Schutz der Arbeitnehmer vor Strahlung häufen sich am Fukushima Daiichi Kernkraftwerk als schwach radioaktiver Abfall.

Bis Ende September 2014 sammelten sich 33 300 Kubikmeter getragener Schutzanzüge – damit könnten siebzig 25-m-Schwimmbecken gefüllt werden.

Der Anlagebetreiber Tepco plant, diese Anzüge im nächsten Herbst in einer eigenen Verbrennungsanlage zu entsorgen. Das bedeutet gegenüber dem ursprünglichen Termin eine Verspätung von sechs Monaten, wobei zu befürchten ist, dass die Anlage nicht genügend Kapazitäten aufweisen wird. Bis dahin gibt es keine Sofortlösung für dieses Abfallproblem, da durch die Arbeit mit dem Anstieg von kontaminierten Wasser immer mehr Schutzanzüge gebraucht werden.

Bis August haben rund 5800 Arbeiter Bauarbeiten durchgeführt, Schutt beseitigt und Aufräumarbeiten gemacht. Sie alle tragen Anzüge, um vor der Strahlung geschützt zu sein. Die Masken und Schuhe können gereinigt und wieder verwendet werden, aber die Tyvek-Overalls, die dreilagigen Handschuhe, die zweilagigen Socken und andere Ausrüstungsgegenstände müssen entsorgt werden. Sie alle kamen mit kontaminiertem Wasser, Schutt oder Erde in Berührung, sodass sie als radioaktiver Abfall einzustufen sind.

Schutzkleidung wird an acht Standorten am Areal in Container gefüllt. Dies erfuhr in den vergangenen sechs Monaten einen enormen Anstieg, nämlich um etwa 1000 Kubikmeter pro Monat.

Im Dezember 2012 richtete Tepco ein Ansuchen an die japanische Regierung, eine Verbrennungsanlage errichten zu können. Diese soll im Norden des Areals, bei Reaktor 6 gebaut werden, damit die Abfallmenge reduziert werden kann. Ursprünglich sollte diese Anlage Ende 2014 in Betrieb genommen werden. Im Juli gab Tepco aber bekannt, dass sie ihr Hauptaugenmerk auf das kontaminierte Wasser richten wolle. Die Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage wird nach derzeitigem Stand im Oktober 2015 erfolgen.

Dennoch bleibt unklar, wie die Verbrennungsanlage die Mengen an radioaktivem Abfall wird bewältigen können, die täglich anfallen.

Nach Berechnungen, die Tepco der Atombehörde präsentierte, könnte die Verbrennungsanlage etwa 960 Kubikmeter pro Monat verbrennen, was ungefähr der Menge entspräche, die während eines Monats neu anfällt. Es wird erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten im Werk weiter zunehmen wird. Somit werden die Berge an kontaminiertem Abfall weiter anwachsen.

Discarded protective suits piling up at Fukushima nuclear plant

Mountains of discarded suits designed to protect workers from radiation at the Fukushima No. 1 Nuclear Power Plant are piling up as low-level radioactive waste.As of the end of September, 33,300 cubic meters of discarded suits were stored on the plant’s premises — enough to fill about 70 25-meter swimming pools.Plant operator Tokyo Electric Power Co. (TEPCO) plans to start burning the discarded suits at an incineration facility next autumn, about half a year later than originally planned, but it’s possible the facility won’t be able to keep up with the amount being discarded. In the meantime, it seems the company has no immediate solution to the problem of waste being produced as an offshoot of work to deal with mounting volumes of radioactive water.

As of August, roughly 5,800 workers on average were engaged in construction work and the handling of debris at the disaster-hit nuclear power plant each day. All such workers wear suits to protect them from radiation. Masks and protective footwear can be washed and used again, but the workers‘ Tyvek coveralls, triple-layered gloves, double-layered socks and other such items are discarded. Sometimes the items are tainted with contaminated water or soil, so they are treated as radioactive waste.Protective clothing is stuffed into containers in eight locations on the plant, and over the past six months it has been piled up at the rate of roughly 1,000 cubic meters per month.

In December 2012, TEPCO applied to the government to build a new incineration facility on the north side of the plant’s No. 6 reactor, enabling it to reduce the amount of waste several dozen-fold Initially the company planned to have the facility running at the end of this fiscal year, but it postponed the plans in July this year, deciding to give priority to the handling of contaminated water. Operation of the new facility was subsequently delayed until October 2015.Still, it remains unclear whether the incineration facility could handle the amount of discarded items being generated each day.

Under calculations that TEPCO presented to the Nuclear Regulation Authority, the incineration facility could process about 960 cubic meters a month, roughly the same as the amount being produced during that period. It is expected that the number of workers at the plant will continue to increase, and as the situation stands, waste will only continue to build up at the plant. November 04, 2014 (Mainichi Japan)

Netzfrau Lisa Natterer

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