Teresa De Anda gegenüber dem Haus in Earlimart, in dem sie ihre Kindheit verbrachte. Dieses Stück Land auf der anderen Straßenseite lag für kurze Zeit brach, nachdem die Weinfelder, die es dort jahrzehntelang gegeben hatte, dem Anbau von Mandelbäumen weichen mussten.
Foto: Tracy Perkins
Teresa De Anda verbrachte ihr ganzes Leben in Earlimart und setzte sich für Umweltgerechtigkeit und gegen den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln ein. Sie bleibt in Erinnerung als „Quelle der Inspiration” und „unermüdliche Kämpferin“.
Sie starb vergangene Woche im Alter von 55 Jahren an Leberkrebs. Die „Umwelt-Advokatin“ aus Central Valley, die auf die Auswirkungen von Pestizid-Abdrift auf die Gesundheit aufmerksam machte, hinterlässt sieben Kinder und acht Enkelkinder.
Valerie Gorospe, eine ihrer Töchter, sagt, die Leidenschaft ihrer Mutter werde durch andere weiterleben.
„Sie war für uns das beste Beispiel dafür, was es heißt, alles zu geben in jeder nur möglichen Art und Weise. Bei allem, was sie tat, war sie mit vollem Herzen dabei – sei es die Familie, ihre Arbeit, einfach alles.”
Teresa De Anda war zeit ihres Lebens in Earlimart zu Hause, einer kleinen, landwirtschaftlich geprägten Stadt im Norden von Bakersfield. Weil sie dort in einer bäuerlichen Gemeinschaft lebte, machte sie sich schon immer Sorgen über den Einsatz von Chemikalien in der näheren Umgebung.
„Teresa war eine tapfere Frau, die für all die Menschen hier im Tal sprach, die regelmäßig und unfreiwillig den Pestiziden ausgesetzt sind – und zwar täglich. Sie war die Heldin, die sich für diese Menschen einsetzte.“ -Kevin Hamilton
Doch erst 1999 nahm ihre Führungsrolle Form an. Während eines Interviews mit KVPR im Jahre 2013 beschrieb sie den, wie sie es nannte, „schweren Unfall“.
„Im November, da kam eine große Pestizid-Wolke über die Stadt und machte viele Menschen krank,” sagte sie KVPR im letzten Jahr. „Sie wurden vergiftet und mussten dekontaminiert werden. Es war grotesk und unmenschlich.”
Vor dem „schweren Unfall“ verfügte die Hausmeisterin mit Abitur über keine besonderen Vorkenntnisse hinsichtlich Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Dieser Vorfall jedoch gab Teresa De Anda den Anstoß, das Bewusstsein der Allgemeinheit für den Abdrift von Pestiziden zu wecken und ein Umdenken zu fordern.
Gemeinsam mit unterschiedlichen Mitstreitern spielte die in Central Valley geborene Da Anda eine Schlüsselrolle bei der Verabschiedung des „California Pesticide Drift Exposure Act“. Das 2005 in Kraft getretene Gesetz dient dem Zweck, die Reaktion des Bundesstaates (Kalifornien) auf durch Pestizid-Abdrift verursachte Großschadensereignisse zu verbessern, indem sichergestellt wird, dass die Opfer angemessene medizinische Versorgung und Betreuung erhalten.
Valerie Gorospe erinnert sich an den ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ihrer Mutter:
„Wenn sie sah, dass es etwas gab, das geändert werden musste, konnte sie nicht einfach nur dasitzen und nichts tun.”
Aber ihr Engagement ging noch weiter. Sie wurde die Central-Valley-Koordinatorin der Bewegung „Californians for Pesticide Reform“, mit der sie sich für striktere Pestizid-Pufferzonen einsetzte. Und sie wurde Leiterin des Komitees für das Wohlergehen von Earlimart.
Teresa De Anda vor ihrem Haus in Earlimart beim Füttern ihrer Haustiere während eines KVPR-Interviews 2013.
Foto: Rebecca Plevin
Im März 2012 erfuhr Teresa De Anda von ihrer Leberkrebserkrankung. Nach einem fast einjährigen Aufenthalt in Florida erhielt sie im April eine Lebertransplantation. Doch langsam verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Die Familie fragt sich, ob die Pestizide, denen sie ihr ganzes Leben lang ausgesetzt war, zu ihrer Krankheit beigetragen oder sie gar verursacht haben.
Kevin Hamilton, der leitende Programmbeauftragte der Clinica Sierra Vista, sagt über De Anda, sie war eine furchtlose Kämpferin.
„Teresa war eine tapfere Frau, die für all die Menschen hier im Tal sprach, die regelmäßig und unfreiwillig den Pestiziden ausgesetzt sind – und zwar täglich. Sie war die Heldin, die sich für diese Menschen einsetzte, und ihre Geschichte wird weit über ihren Tod hinaus fortgeschrieben.”
Im letzten Jahr wurde De Anda für ihr Engagement in der Gemeinschaftsinitiative, dem Komitee für das Wohlergehen von Earlimart, vom Fresno Metro Ministry ausgezeichnet.
“Teresa war das perfekte Beispiel einer an der Basis lebenden Person, einer Mutter – eines gewöhnlichen Menschen, der, wenn er eine Ungerechtigkeit sieht, sich einmischt und damit etwas verändert. Und dafür verehren wir sie,” sagt Sarah Sharpe, die Programmleiterin des Fresno Metro Ministry.
Sharpe, die viele Jahre mit De Anda zusammengearbeitet hat, erzählt, dass die Leidenschaft von Teresa De Anda war, Menschen über das Thema aufzuklären, und für unzählige Mitstreiter in Central Valley und weit darüber hinaus eine Quelle der Inspiration war.
Earlimart Anti-Pesticide Advocate Teresa De Anda Remembered As Fearless Leader
By DIANA AGUILERA http://kvpr.org/
Environmental justice advocate, pesticide warrior and lifelong Earlimart resident Teresa De Anda is recalled as a “true inspiration” and “tireless leader”.
De Anda, 55, passed away last week after battling with liver cancer. The Central Valley advocate who shed a light on the health impacts of pesticide drift leaves behind seven children and eight grandchildren.
One of her daughters, Valerie Gorospe, says her mother’s passion will live on through others.
“She’s given us the best example of what it means to give of yourself in every way possible. She gave her whole heart into everything she did — her family, her work, everything.”
De Anda had lived most of her life in her home in Earlimart, a small agricultural town north of Bakersfield. Living in a farming community, she was always concerned about the chemicals used nearby.
„Teresa was a heroine who spoke for all of the people here in the Valley who are regularly and involuntarily exposed to pesticides on a daily basis. She’s the champion who stood out for those people.“ -Kevin Hamilton
But it wasn’t until 1999 when her leadership blossomed. In an interview with KVPR in 2013, De Anda described what she called “The Big Accident.”
“In November, that’s when a big cloud of pesticides came into town and got a lot of people sick,” she said to KVPR last year. “They were poisoned, and they were having to be decontaminated. It was ridiculous and inhumane.”
Prior to “The Big Accident”, the caretaker and high-school graduate had no previous knowledge of pesticides. But this incident inspired De Anda to raise awareness about pesticide drift and demand change.
The Central Valley native, along with various advocacy groups, played a key role in the passage of the California Pesticide Drift Exposure Act. Enacted in 2005, the act was intended to improve the state’s response to major pesticide drift incidents, by ensuring victims get appropriate medical care and attention.
Gorospe recalls her mother’s passion for justice.
“She saw a need for things to change and she couldn’t just sit there and not do anything,” Gorospe says.
But her advocacy didn’t stop there. She became the Central Valley coordinator for Californians for Pesticide Reform, where she fought for stricter pesticide buffer zones. And also joined as director of the Committee for the Well Being of Earlimart.
In March of 2012, De Anda learned she had liver cancer. After spending nearly a year in Florida, she received a liver transplant in April. But her health slowly started to deteriorate. Her family says they don’t know if the pesticides she was exposed to throughout her life contributed or caused her illness.
Kevin Hamilton, the chief program officer at Clinica Sierra Vista, says De Anda was a fearless leader.
“Teresa was a heroine who spoke for all of the people here in the Valley who are regularly and involuntarily exposed to pesticides on a daily basis,” he says. “She’s the champion who stood out for those people and her story will always continue to live on.”
Fresno Metro Ministry honored De Anda last year for her advocacy with the community group the Committee for the Well Being of Earlimart.
“Teresa was a perfect example of the grassroots person, a mom, an everyday person seeing an injustice and getting involved, making a difference. And that’s why we honored her,” says Sarah Sharpe, the director of programs for Fresno Metro Ministry.
Sharpe, who worked with her for many years, says De Anda’s passion for educating others has served as an inspiration to countless advocates in the Central Valley and beyond.
Übersetzt von Netzfrau Heike Garisch
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