Massenprotest – Mexiko fordert Gerechtigkeit – Ermordung mit G36-Gewehren von Heckler&Koch

MexikoIn Mexiko sorgt das Verschwinden von 43 Studenten seit Wochen für Wut und Proteste im Land. Die Jugendlichen waren bei Protesten von der Polizei verschleppt worden und sind seither verschwunden. Nach wie vor gibt es keine Spur von ihnen.

Aus Wut angesichts der Untätigkeit sind erneut zehntausende Menschen am Donnerstag in Mexiko auf die Straßen gegangen. Bereits vor einem Jahr wurden zwei Studenten der Uni von Ayotzinapa ermordet, übrigens mit G36-Gewehren von Heckler&Koch! Kriminalität und Gewalt in Mexiko, die Zahlen sind schockierend.

Wut in Mexiko: „Lebend habt ihr sie genommen – lebend wollen wir sie zurück”

Das Verschwinden der 43 mexikanischen Studenten, die nach Zusammenstößen mit der Polizei verschwunden, hat sich zu einer großen politischen Krise entwickelt. Tausende Menschen sind in Mexiko-Stadt Massing wegen der mangelnden Untersuchung der Regierung auf die Straße gegangen, um zu protestieren. Die Fälle von Kriminalität und Gewalt in Mexiko sind schockierend. Angesichts der Untätigkeit der mexikanischen Behörden haben die Bürgerwehren weitgehend die Suche nach den Studenten übernommen. Dabei haben sie bereits mehr als 20 Geheimgräber in Iguala entdeckt. Es soll sich hierbei nicht um die 43 verschwundenen Studenten handeln.

Mexiko2Etwa 100 Solidaritätskundgebungen wurden heute abgehalten. Zahlreiche Menschen haben friedlich für eine vollständige Aufklärung des Vorfalls demonstriert. „Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück“ und „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit“, skandierten die Demonstranten am Unabhängigkeitsdenkmal in Mexico-Stadt. Auch in den Bundesstaaten Guerrero, Morelos, Puebla, Guanajuato und Tamaulipas gingen Menschen auf die Straße.

Die Studenten, Mütter und Väter von Ayotzinapa haben sich entschlossen, mit einem landesweiten Protestzug durch Mexiko auf ihr Schicksal und die Verwicklung der staatlichen Institutionen aufmerksam zu machen.

Schüsse auf Uni-Campus in Mexiko-Stadt

Mexiko3Konflikte mit Studenten eskalieren weiter. Polizisten schießen auf Kommilitonen. Uniformierte waren illegal auf Hochschulgelände vorgedrungen.Am 19. November kam es auf dem Campus der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (UNAM) in Mexiko-Stadt zu Zusammenstößen zwischen Polizeieinheiten und Hochschülern. Dabei wurden zwei Studenten angeschossen.

Nach Angaben der Studierendenversammlung fuhren vier Zivilpolizisten in Begleitung von Universitätswachleuten bis zum Gebäude der Fakultät für Philosophie und Literatur, deren Auditorium seit Monaten von anarchistischen Studenten besetzt wird. Die Polizisten hätten die Aktivisten ohne deren Zustimmung fotografiert. Daraufhin sollen die Studenten von den Polizisten verlangt haben, sich auszuweisen und das Fotografieren zu unterlassen. Als diese auf die Forderung nicht reagierten, eskalierte der Streit nach Zeugenaussagen. Einer der Polizisten habe seine Waffe gezogen und mehrmals in Richtung der Studenten geschossen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Studenten in Mexiko von Polizisten eingeschüchtert werden. Bereits im Oktober dieses Jahres hatte das Comité Cerezo erklärt, dass in mehreren Fakultäten unerlaubt installierte Videokameras gefunden wurden. Sie waren vor allem dort installiert, wo studentische Versammlungen stattfinden.Quelle

Mexiko4Das Verbrechen von Ayotzinapa ist möglich geworden, weil es bereits zahlreiche andere Morde und das „Verschwindenlassen“ von Menschen ohne jegliche Konsequenz in Guerrero und anderen Bundesstaaten gegeben hat. So wurden bereits vor einem Jahr zwei Studenten der Uni von Ayotzinapa ermordet, übrigens mit G36-Gewehren von Heckler&Koch, den Ordonnanzwaffen der Bundeswehr. Die systematischen Menschenrechtsverletzungen und die 100-prozentige Straflosigkeit benötigen konsequenten Druck von außen. Gefordert ist auch, die vielfach bedrohten MenschenrechtsverteidigerInnen zu unterstützen.

In diesem Zusammenhang ist es nicht nachzuvollziehen, dass die Bundesregierung ein geplantes Kooperationsabkommen mit der mexikanischen Polizei vorantreibt und nun bald abschließen will. Dies wäre keine Unterstützung, sondern Beihilfe zu brutalen Menschenrechtsverletzungen! Deshalb haben wir einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der den Stopp der Verhandlungen über das Sicherheitsabkommen fordert, berichtete Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, die vom 14. bis 17. November Mexiko besucht hat, in einem Interview auf amerika21.de

Deutsche Waffen töten überall

Das Schnellfeuergewehr G36 ist eine hochmoderne und profitable Waffe. Hersteller Heckler & Koch darf es nur mit Genehmigung der Regierung ins Ausland verkaufen. Trotzdem taucht es immer wieder in Krisengebieten auf.

Mexiko5Das von der baden-württembergischen Firma Heckler & Koch hergestellte Sturmgewehr G3, sein Nachfolger G36, die Maschinenpistole MP5 und zahlreiche Pistolen sind in Mexiko weit verbreitet. Der Staat ist stolz darauf, dass seine Sicherheitskräfte mit Waffen made in Germany ausgestattet sind. Im Heeresmuseum in Mexiko-Stadt hängen Pistolen, Maschinenpistolen und Sturmgewehre von Heckler & Koch. Auf einem Schild, das unter dem Sturmgewehr G3 angebracht ist, steht: „Herkunftsland: Deutschland“. Gebaut werden diese Waffen aber auch seit Jahrzehnten in Mexiko. Das G3, einst das Standardgewehr der Bundeswehr, wird seit 1959 von Soldaten genutzt – aber auch von Rebellen, Terroristen und Kriminellen. Nach der Kalaschnikow (AK-47) gehört das deutsche Gewehr zu den am meisten verbreiteten Kleinwaffen der Welt. Quelle 

Strassenschlachten

Neben den friedlichen Protesten kommt es vermehrt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die wiederum Tränengas und Wasserwerfer einsetzen. So haben beispielsweise an die 200 Vermummte den Versuch unternommen, den internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt zu besetzen. Dabei lieferten sie sich Straßenschlachten mit der Polizei und ließen Brandsätze hochgehen, wobei einige verletzt wurden. Mexikos Regierung verschärft indes den Ton gegenüber den Demonstranten und kündigte an, dass keine Gewalt mehr geduldet werde.

Was, wenn es eskaliert, wenn es dieses nicht bereits ist, und es werden mit deutschen Waffen weitere Menschen erschossen? Landesweit erhöhen Mexikaner den Druck auf ihre Regierung und fordern die Abwahl von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto .Laut Deutsche Welle kümmert er sich darum, die Vorwürfe gegen ihn und seine Ehefrau wegen Korruption und Amtsmissbrauchs zu entkräften. Ein politisches Zeichen, endlich der Straflosigkeit entgegen treten zu wollen, bleibt er weiterhin schuldig. Stattdessen hält er den Demonstranten vor, es ginge ihnen nur darum, das politische Projekt seiner Regierung zu torpedieren.

Doch es geht um viel mehr: „Es sind nicht 43, es sind Tausende. Das haben wir von Anfang an gesagt“, sagt Omar García, einer der Überlebenden.“ Mindestens 26 000 Menschen sind in Mexiko seit 2006 verschwunden, 150 000 wurden ermordet.

Politik, Polizei und Justiz sahen weitgehend tatenlos zu. Nur eines von 100 Tötungsdelikten wird in Mexiko aufgeklärt.

Proteste in Mexico City

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Die Studenten, Mütter und Väter von Ayotzinapa haben sich entschlossen, mit einem landesweiten Protestzug durch Mexiko auf ihr Schicksal und die Verwicklung der staatlichen Institutionen aufmerksam zu machen. Würden wir nicht genauso handeln?

Screenshots von einem Video: Das Verschwinden der 43 mexikanischen Studenten, die nach Zusammenstößen mit der Polizei verschwunden sind, hat sich zu einer großen politischen Krise ausgeweitet. Tausende Menschen sind in Mexiko-Stadt Massing wegen der mangelnden Untersuchung der Regierung auf die Straße gegangen, um zu protestieren. Kriminalität und Gewalt in Mexiko: die Zahlen sind schockierend. Zum Beitrag von BBC World Service.

Netzfrau Doro Schreier

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