Bei McDonald’s verprügelte Studentin Tuğçe A. ist gestorben, weil sie Zivilcourage zeigte

Tugce A.

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Seit eineinhalb Wochen beschäftigt der Fall Tuğçe A. Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein 18-Jähriger hatte die 22-Jährige auf dem Parkplatz vor dem McDonald’s am Kaiserlei ins Koma geschlagen. Nun wurde bei Tuğçe A. der Hirntod festgestellt.

Für die 22-jährige Tuğçe, die Studentin, die vor einem Offenbacher Fast-Food-Restaurant ins Koma geprügelt wurde, gibt es keine Hoffnung mehr. Nach FFH-Informationen diagnostizierten die Ärzte jetzt bei ihr Hirntod. In Offenbach, im Rhein-Main-Gebiet, in ganz Hessen wird diese Meldung für große Trauer sorgen. Alle hatten gehofft, dass die 22-Jährige, die wohl nur einen Streit schlichten wollte, doch noch gerettet wird. Noch hängt die Studentin auch an den medizinischen Geräten und wird weiter beatmet.

Doch nach FFH-Informationen wird gerade mit den Eltern gesprochen, ob und wann die Geräte abgestellt werden. Der mutmaßliche Täter, ein 18-jähriger polizeibekannter Schläger, sitzt in U-Haft und schweigt weiter. Zwei Zeuginnen, die die Polizei sucht, haben sich bislang noch nicht gemeldet. Familie und Freunde der 22-Jährigen planten bereits für Ende der Woche Mahnwachen und Protestmärsche. Quelle

Tuğçe eilte zur Hilfe und fiel ins Koma

Die 23-jährige Studentin Tuğçe Albayrak bekam mit, wie zwei junge deutsche Frauen belästigt wurden, und eilte sofort zur Hilfe. Doch ihre Zivilcourage endete damit, dass ein 18-jähriger Serbe ihr mit der Faust auf den Kopf schlug. Die junge Frau liegt nun im Koma, ihre Situation ist kritisch.

Der Vorfall ereignete sich in Gelnhausen bei Frankfurt. Eine Zeugin erzählt gegenüber SABAH Europa, dass sie mit Tuğçe gegen 3:00 Uhr morgens in einem Restaurant in Offenbach-Kaiserlei war und: „Aus der Restauranttoilette, die sich unten befindet, waren Schreie zu hören. Einige Frauen riefen um Hilfe. Als Tuğçe sagte, dass sie nach unten geht, haben wir sie nicht allein gelassen. Vor der Toilette belästigen drei Serben zwei deutsche Frauen. Als wir dazwischen gingen, haben sie uns beleidigt und angegriffen.“

Drei junge Türken, die das ganze mitbekamen, halfen ihnen: „Sie brachten die Angreifer außer Gefecht und warfen sie raus. Nach dem Essen sind wir ebenfalls rausgegangen. Die Serben haben auf uns gewartet und uns erneut beschimpft. Aber wir haben uns gewehrt, daraufhin hat mir einer von ihnen eine Ohrfeige gegeben. Dann ist er auf Tuğçe zugelaufen und hat zugeschlagen. Ein unglaubliches Geräusch war zu hören. Tuğçe wurde ohnmächtig, fiel sofort um und schlug mit dem Kopf auf.“  [Mehr zu dem Vorfall: „Sabah“: Tuğçe eilte zur Hilfe und fiel ins Koma]

Tuğçe blutete stark und erlitt massive Hirnverletzungen. Im Krankenhaus musste mit einer Notoperation ihre Schädeldecke geöffnet werden.

In den sozialen Netzwerken hatten viele ihrer Unterstützer und Angehörigen bis zuletzt gehofft, dass der Fall doch noch ein gutes Ende nehmen werde: „Eines Tages“, schrieb jemand zu einem Bild der nun verstorbenen Lehramtsstudentin, „stehst du wieder vor einer Tafel und hast hoffentlich eine Klasse vor dir.“ Einen ausführlichen Bericht erhalten Sie bei Spiegel online

Tuğçe Albayrak ist gestorben, weil sie Zivilcourage zeigte.

R.I.P. #Tuğçe Albayrak. Du warst noch so jung, hattest Deine Zukunft noch vor dir. Du wolltest nur helfen und das hast Du mit Deinem Leben bezahlen müssen. „Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.“

„Flieg, Tuğçe flieg!“ Du hast etwas hinterlassen, Spuren, die auf dieser Welt bleiben werden. Du warst mutig, hast nicht weggeschaut, sondern gehandelt. Zivilcourage ist der höchste Orden im Kampf für den Frieden. Du hast mutig Deinen Teil dazu beigetragen. Du warst es wert, so sehr geliebt zu werden. Du bist es wert, dass soviel Traurigkeit geblieben ist an Deiner Stelle.

Wir sind tief erschüttert und unser Mitgefühl gilt Deinen Eltern, Deiner Familie und Deinen Freunden. Liebe Tuğçe – Du bleibst im Herzen vieler Menschen, die Dich nicht vergessen werden. Danke, dass es Dich gab, wenn auch nur für eine Weile.

Die #Netzfrauen

Netzfrau Doro Schreier

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