Ob NSA, BND oder russische Hacker: Wer schaut gerade durch Ihre Webcam?

webzur englischen Version Stellen Sie sich vor: die Webcam, die sich an Ihrem PC oder in Ihrem Notebook befindet, wird von einem Fremden kontrolliert.

Wenn sich die Webcam plötzlich einschaltet, ist höchste Vorsicht geboten. Sie könnte von außen gesteuert sein, um den Besitzer auszuspionieren. Mehrfach wurde in der Vergangenheit vor Programmen gewarnt, die eingeschleust werden, um die Webcam unter Kontrolle zu bekommen. 

Laut dem CBS News Korrespondenten Charlie D’Agata sieht eine Webseite aus Russland, was sich in zahlreichen Häusern weltweit gerade so abspielt, viele davon auch in den USA. Jeder kann sich einloggen, um sich an Live-Bildern aus Ihren Baby-Monitoren oder Sicherheitssystemen zu erfreuen. Und Sie haben dazu selbst die Pforten geöffnet.

Die Augen sind überall. Tausende sogenannter privater Webcams sind nur ein paar Klicks von jedem entfernt, der eine Internetverbindung hat. Geschäfte wie z.B. ein Laden in Amarillo, Universitäten wie z.B. ein Institut in Iowa, Privathäuser und Baby-Monitore: jede Art von Kamera wurde bereits gehackt.

Ein Live-Stream zeigt ein Baby in Virgina, ein anderes kann man beim Schlafen in Utah beobachten, ein Drittes sieht man in seiner Krippe in Florida.
Die Webseite verbreitet derartige Bilder nicht nur ungefiltert, sie bietet auch die exakten Koordinaten der Häuser und – für mehr Komfort – einen Link auf eine Karte, wo man diese findet.

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Laut der russischen Webseite sei das alles legal, da man ja ausschließlich Kameras nutze, deren Besitzer das ursprüngliche Passwort nicht geändert habe. Sie gehen sogar soweit zu sagen, dass es ihre Absicht sei, auf die miserablen Sicherheitsstandards hinzuweisen. Kurz gesagt: Die Opfer sind selbst schuld.

Allein 4000 Kameras aus den USA sind dort zu finden – aktiv ist man in 152 Ländern weltweit. Ob eine Straße in Mexiko Stadt, ein Parkplatz in Australien, in Tokio oder London: Laut Großbritanniens obersten Datenschützer Christopher Graham ist jeder angreifbar, der kein sicheres Kamera-Passwort verwendet: „Jeder kann genau wie man selbst auf die Kamera zugreifen. Sie wollen wissen, was sich in Ihrem Unternehmen oder Geschäft tut oder ob Ihr Baby noch schläft? Wenn Sie Ihr Passwort nicht ändern, kann jeder diese Informationen erhalten“ – so seine Botschaft.

Er fordert die Behörden in Russland auf, die Webseite zu schließen, und will sich mit der Federal Trade Commission in den USA in Verbindung setzen, falls seitens Russland keine Reaktion erfolgt. In der Zwischenzeit sollte jeder zumindest ein sicheres Passwort eintragen, das Gerät ausschalten oder die Linse abdecken.

Is someone spying on you through your webcam?

CBS NEWS

A Russia-based website is peering into homes around the world and many are here in the U.S. Anyone can log on to see the live feeds from baby monitors or security systems, all with a map straight to your front door, reports CBS News Correspondent Charlie D’Agata.
They have eyes on, everywhere. Thousands of so-called private webcams are just a couple of clicks away from anyone with an internet connection.

Businesses, including a shop in Amarillo, universities including an Iowa institution, private homes and baby monitors, have all had their cameras hacked into.
One stream shows a baby in Virgina, another fast asleep in Utah, and a third in her crib in Florida.
Not only does the website show these unfiltered images, they also provide the exact coordinates of the location, complete with links to a map.

The Russian website claims what they’re doing is entirely legal because they’ve hack into cameras where the owners didn’t change the default password. They go so far as to claim their intent is to highlight poor user security. Essentially, it’s the victim’s own fault.

There are more than 4,000 cameras listed in the United States, and 152 countries to choose from worldwide.
From a street in Mexico City, a beach parking lot in Australia, to the Tokyo skyline and London.
Britain’s information commissioner Christopher Graham said anyone who failed to set a secure camera passwords is vulnerable.

„Consequently, these can be accessed in the same way you might want to check what’s going on in your business premises or shop, or you want to see your baby is fast asleep,“ Graham said. „Well, so can everyone else if you don’t set your password.“

He’s urging Russian authorities to shut the site down, and will be working with the Federal Trade Commission in the U.S. to try to force the site to close if the Russian authorities fail to cooperate. In the meantime, he suggests setting up a secure password, switching the device off, or covering it with a lens cap.

Netzfrau Andrea Escher
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